Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 30.11.
Weltenwind ist alt und wurde unter den Sternen der achten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 72 Streifzügen in 37 Tavernen.
Er hatte dem ganzen Konstrukt, das unter Farn und Moos beinahe nicht zu sehen gewesen wäre, nur einen kurzen Blick im vorbei Gehen geschenkt, war schon drauf und dran gewesen, einfach weiter zu gehen, als er registrierte, dass an diesem Bild irgendetwas nicht ganz stimmen konnte. Ryan blieb erneut stehen, trat einen halben Schritt näher an seinen Fund heran und schob mit dem Fuß zunächst Blätter und Zweige zur Seite. Darunter kam eine Reihe weiterer Steine zum Vorschein. Eine Reihe im wahrsten Sinne des Wortes. Langsam ging der Dieb in die Hocke, fuhr mit den Fingerspitzen kurz die Spuren nach, die eindeutig auf menschliche Einwirkungen schließen ließen. Eine Umfriedung vielleicht.
Gab es also doch Bewohner auf dieser Insel? Oder... hatte es sie gegeben?
Als Aspen nach ihm rief, regte sich der Mann nicht. Tat so, als hätte er die Anspielung gar nicht gehört. Oder vielleicht war er tatsächlich zu tief in Gedanken versunken, um mitzubekommen, dass man sich bereits nach ihm umsah. Zumindest aber reagierte er augenscheinlich nicht.
Dann, ganz plötzlich, erhob sich Ryan mit einer geschmeidigen Bewegung und verschwand wortlos und lautlos im dichten Grün des Dschungels. Verließ den ausgeschlagenen Pfad nach rechts, tiefer hinein in den Urwald und in das Herz der kleinen Insel und verschwand damit auch aus dem Sichtfeld seiner beiden Begleiter.
Als die Blätter und Zweige, die er dabei gestreift hatte, wieder zur Ruhe kamen, gab es von dem Dieb keine Spur mehr.
Josiah Moggensten ist 31 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 66 Streifzügen in 7 Tavernen.
Vor geraumer Zeit hatte sich ein Teil der Crew in zwei Gruppen aufgeteilt und hatte sich aufgemacht, um nach Vorräten zu suchen. Seit dem lehnte Yaris an der Reling des Bugs und betrachtete die gewaltigen Klippen, die sich vor seinen Augen in den strahlend blauen Himmel erhoben. Er hatte bereits damit abgeschlossen, jemals wieder etwas anderes als Gefängnismauern zu sehen. Wobei sich dieses jemals ein kurzes Restleben beschränkt hatte, das durch einen Henker beendet wurde. Doch da hatte er auch noch nicht wissen können, dass ihn ein komplett durchgeknallter Haufen halbwüchsiger Piraten von einem Gefangenenschiff befreien würde. Anders konnte man diese Leute auch nicht beschreiben. Denn wer war so verrückt mit nur vier Leuten ein Schiff voller Marinesoldaten zu überfallen. Okay, Yaris hatte das schon einmal getan. Um einen Marinekapitän in seiner Kajüte zu meucheln. Doch immerhin war er alleine gewesen und dies war sein Handwerk.
Langsam und bedächtig richtete sich der Dunkelhaarige auf. Nun war er hier. Ein Attentäter inmitten einer Piratenbande auf einem Schiff inmitten der Bucht einer unbewohnten Insel. Und einmal mehr war er auf der Flucht. Was kein neues Gefühl war. Immerhin befand sich Yaris bereits sein halbes Leben lang auf der Flucht. Den Blick noch immer auf die Klippen vor ihm gerichtet, wanderten seine Gedanken zurück zu jener Nacht auf den Schiff. Die Bilder waren teilweise verschwommen und unklar. Eine Mixtur aus Adrenalin und Schmerz und unklarem Bewusstsein trübten seine Erinnerungen. Doch die Piraten hatten auch ihn aus dem Wasser gefischt, seine Verletzungen behandelt, ihm Essen und frische Kleidung gegeben. Sein Rücken war nach den Strapazen von unerträglich schmerzhaft zu einem dumpfen Pochen abgeklungen – wenn er sich nicht allzu viel oder hektisch bewegte. Die tiefen Striemen der Peitschenhiebe verheilten nur langsam, aber sie heilten. Allerdings würden einige deutliche Narben zurückbleiben. Keine Medizin der Welt würde daran etwas ändern. In diesem Punkt hatte der Gefängnisvorsteher wirklich gute Arbeit geleistet. Doch gewaschen, mit sauberer Kleidung und gutem Essen im Magen fühlte sich Yaris dennoch gut. Auch wenn es sich seltsam anfühlte, 24 Stunden am Tag so viele Menschen um sich zu haben. Sicher, er hatte in Städten gelebt und war unter den vielen Bewohnern jener Städte gewandelt. Doch er war immer ein Schatten gewesen unter ihnen. Hatte sich nie an deren Leben beteiligt. Hier lebten sie auf engem Raum zusammen … auf einem Schiff. Als Attentäter hatten ihn Aufträge immer wieder auf Schiffe geführt, doch auf einem zu leben? Mit so vielen Menschen zusammen? Konnte er das? Das war die Frage. Denn noch immer stand im Raum, ob er die Carta unterzeichnete oder nicht. Wenn nicht, würde man ihn im nächsten belebten Hafen absetzen. Allerdings schuldete er einem der Captains sein Leben. Er war ein Mörder, doch er hatte seinen Kodex und seine Ehre band ihn daran.
Diesen Gedanken im Kopf kehrte Yaris den Klippen den Rücken zu und ließ seinen Blick über das Deck schweifen, das sich vor ihm ausbreitete. Musterte die Menschen, die mehr oder minder eifrig ihr Tageswerk verrichteten. Unweit von ihm standen der Klein, der es sich auf der Morgenwind noch einmal anders überlegt und sich nicht der heranrückenden Meute Marinesoldaten gestellt hatte. Er sprach mit dem jungen Mann aus Kelekuna. Der Mann, dem er sein Leben verdankte und der sich die letzten Tage meistens in seiner Kajüte aufgehalten hatte. Irgendwann sehr bald würden sie sich unterhalten müssen. Darüber, was er über Yaris wusste oder eher vermutete. Da mussten sie einige Dinge klären.
Weiter hinten saß die kleine Schwarzhaarige, die sie aus der Zelle befreit hatte. Shanaya hieß sie. Sie beobachtete eine ziemlich große Ratte, die mit Seilen spielte. Würde er mit diesen Menschen auf einem Schiff leben können?
Mit bedachten Schritten – um keine unbedachte Bewegung zu machen und so die Heilung seiner Wunden zu verzögern – trat der Attentäter vom Bug zu den beiden Männern. “Von den Toten auferstanden … Wir sollten uns unterhalten …“ Man merkte ihm an, das soziale Kompetenz und Kommunikation nicht zu seinen Stärken zählten. Denn Yaris kam ohne den anderen zu begrüßen direkt zur Sache und empfand dies noch nicht einmal als unangebracht. Natürlich konnte er kommunizieren und sogar Gespräche führen … wenn er es wollte und es nötig war. Jetzt war es nach seinem Ermessen nicht von Nöten.
{zunächst am Bug | dann bei Liam und Lucien | in Hörweite von Shanaya}
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Ein brennender Dachstuhl sauste auf sie hinab. Brachte die Erde unter ihren Füßen zum Beben und versenkte die kleinen Härchen auf ihrer Haut wie Zunder. Umschwärmt von einer schwarzen Wolke und Rauch, dessen feiner Staub sich wie ein dichter Teppich auf ihre Lunge legte. Ein schieres Inferno aus glühendem Holz, das von zwei Raben begleitet wurde, dessen funkelnde Augen und geöffnete Schnäbel auf sie hinab sausten. Jede Nacht aufs Neue, bis die Dunkelhaarige aufschreckte und mit geweiteten Augen in die Dunkelheit starrte. Schmerzhaft schlug ihr Herz gegen ihren Kehlkopf und war kaum mehr durch gezielte Atemzüge unter Kontrolle zu bringen. Selten hatte sich die Jägerin wie ihre Beute gefühlt. Gehetzt und in die Ecke getrieben, nicht bereit für das was unweigerlich auf sie zukam, weil der Ausgang vom Gegenüber bestimmt wurde. Skadi wusste, dass dies eine Warnung sein sollte, ganz gleich ob sie dazu in der Lage war die offensichtliche Botschaft in Worte zu fassen. Denn dieses verworrene Konstrukt aus Lügen und Geheimnissen, das sich in den letzten Tagen mit ihr wie Gift ins Innere dieses Schiffes geschlichen hatte, war dem Untergang geweiht. Und es wäre nicht damit getan, sich dem Kapitän zu offenbaren. Darauf zu hoffen, dass er es den Umständen zuschrieb, dass sie so lange damit gewartet hatte. Dieser Lucien war vielleicht der Anführer dieses Schiffes, doch unterstanden ihm weitaus mehr unsichere Konstanten, als ihr lieb gewesen wären. Konstanten denen Skadi keine Haaresbreite über den Weg traute. Ein Wort aus dem Mund dieses kleinen dunkelhaarigen Wirbelwindes und ihre eigenen Füße würden ein letztes Mal Planken berühren. So viel stand fest. Ein Kapitän mochte noch so freundlich sein, sobald es um das wohl seiner alten, loyalen Crew ging, hätten Außenstehende – ob Retter in Not oder nicht – absolut keine Sicherheiten mehr.
Mit einem letzten prüfenden Blick hatte sich Skadi vom Boden erhoben und zu dem kleinen Trupp aufgeschlossen, den sie seit ein paar Minuten ins westliche Landesinnere begleitete. Umringt von hohen Baumwipfeln und einer beträchtlichen Anzahl verwitterter Äste und Baumstümpfe auf dem Boden, während sie seit einer gefühlten Ewigkeit durch das Dickicht streiften - ohne sichtbaren Erfolg. In kleinen Abständen hatten sie ein paar Kräuter und kleinere Tierspuren entdeckt, doch vor allem letzteres erwies sich als erkaltet und mindestens ein paar Tage alt, vom Regen fast ausgewaschen und vom Dreck der letzten Stunden überlagert. Es war frustrierend. Ganz zu schweigen davon, dass sich Skadi kaum einen Fang mit den letzten Pfeilen ausmalte, die sie auf dem Schiff gefunden hatte. Solange es kein freies Feld und ausreichend große Beute gab, würde sie sicherlich keinen davon verschwenden. Es blieb nur zu hoffen dass die ausgelegten Fallen ihr einen guten Dienst erwiesen. Andernfalls würde sie sich tatsächlich mit der Jagd auf Schildkröten begnügen müssen, was zugegebenermaßen keine reizvolle Vorstellung war.
“Ah ja…“, war die einzige Reaktion auf Trevors Ausführungen, die faszinierend belanglos und stumpfsinnig zugleich waren. Wie zum Odin hatte sich die Besatzung mit dieser Labertasche die Zeit vertreiben können? Sicherlich war er vielleicht ein angenehmerer Zeitgenosse als ein barbarischer Schlächter, doch ein paar Minuten Stille schienen für den hoch Gewachsenen ein schiere Tortur zu sein. Ein kurzer Blick nach vorn auf die breiten Schultern und dann ein seufzender Schulterblick zurück – das war ganz sicher keine Mission, um die sie der Rest der Crew beneidete. Doch allemal besser, als sich auf dem Schiff um den Kapitän herum zu schleichen. In der leisen Hoffnung, dass er nicht nach ihr Ausschau halten würde. Ganz zu schweigen davon, dass sich ihre Füße nach dem weichen Boden des Festlandes sehnten, dessen Geruch sie beim Hinabsteigen vom Schiffsdeck tief in ihre Lungen eingesogen hatte.
Skeptisch zogen sich Skadis Brauen zusammen, während sie unweigerlich den Ausführungen ihres Begleiters lauschte. Ihrem Onkel war es ähnlich ergangen, nur dass sein Körper von einem halben Steinhaufen bedeckt und seine Füße von der Masse des Gesteins nahezu in die Unkenntlichkeit zerquetscht worden waren. Sie dankte den Göttern, dass ihr Körper von den Narben und Brüchen abgesehen vollständig war. Bei ihrer täglichen Jagd wäre die erschwerte Balance durch fehlende Zehen auch unerträglich gewesen.
Mit einem erneuten Seufzen wandte sich der dunkle Schopf ab, kaum dass der schlaksige Körper ins Loch geplumpst und wie eine Peitschte zurückgeschnellt war. Gott, dieser Typ würde sie noch alle Nerven kosten. Warum hatte sie diesem Gregory nur versprochen auf ihn aufzupassen?! Sicherlich war sie ihm ihre gute Genesung und seine Verschwiegenheit schuldig, doch beschlich sie das Gefühl, dass die Obhut seines Bruders bei weitem mehr kostete als das. Vor allem just in dem Moment, in dem sie nur noch die Umrisse seiner Gestalt im Dickicht verschwinden sah und mit zusammengepressten Zähnen knurrte. War das sein scheiß Ernst oder wie?!
“Besser seine Zehen als seinen Kopf.“
Ruckartig löste sie sich aus ihrer Bewegung und sprang dem Wildfang hinterher. Umfasste ihren Jagdbogen fester und konzentrierte sich auf den freigetrampelten Pfad, den Trevor mit jedem weiteren Schritt hinterließ. Immer weiter entfernten sie sich von ihrem eingeschlagenen Weg, sausten an kleinen Steinformationen vorbei und ließen alsbald den feuchten, moosigen Boden zurück. Skadi spürte die weichere Erde durch die dünne Lederhaut ihrer Stiefel. Suchte immer wieder Halt auf einem der festeren Steinhügel und Baumstümpfe und erspähte in einem gedehnten Sprung den hellen Haarschopf Trevors. Am liebsten hätte sie ihn mit einer Steinschleuder lahm gelegt. Damit er aufhörte wie ein Reh panisch durch das Unterholz zu preschen und blind in irgendwelche Richtungen zu laufen. Das hatte sie selbst vielleicht als Kind getan, doch waren sie wohl erwachsen genug, um sich lautlos durch ein fremdes Gebiet zu schlagen, dessen Tier- und Menschenwelt sie nicht kannten. Wer wusste schon welche Barbaren auf dieser Insel lebten? Keiner von ihnen konnte mit Sicherheit sagen, dass sie auf sicherem Boden gestrandet waren. Skadi für ihren Teil hatte bereits etliche Geschichten von Kanibalen und okkulten Stämmen gehört, denen sie nie begegnen wollte.
Ein lautes Zischen erfüllte urplötzlich das Rauschen und Knistern der Sträucher, dessen Geäst sie auf ihrem Weg durch das Unterholz auseinander schoben. Nur wenige Zentimeter neben Trevor schnellte sattgrünes Blattwerk in die Höhe – unter ihm einen dicken Strang, der sich in einer Schling in die Lüfte erhob. Wer zum Henker hatte dort eine Falle aufgestellt? Mit aufgerissenen Augen starrte Skadi dem Strick entgegen, blieb abrupt in ihrer Bewegung stehen und suchte fieberhaft nach einem Geschoss, das sie dem hochgewachsenen in den Rücken schleudern konnte. Griff blindlings nach einem Holzstück zu ihren Füßen und preschte ein paar Schritt voraus, ehe sie ausholte und die breiten Schultern Trevors anvisierte.
“Bleib stehen du Holzkopf!“
[Waldstück an der Westseite der Insel| fast schon am Waldrand in Richtung Strand | Rayon und Trevor | versucht Trevor zum Stehen zu bringen]
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Auch die Genette hatte sich von ihrer waghalsigen Aktion wieder sichtlich erholt. Kaum, dass man sie zurück an Board der Sphinx geholt hatte, hatte sich die gefleckte Wildkatze in die tieferen Ebenen des Schiffs verzogen und sich erst einen Tag später wieder gezeigt. Liam hatte sich davon nicht verunsichern lassen. Er wusste, dass die Ginsterkatze durchaus nachtragend sein konnte. Ein Sprung ins eisige Meerwasser war – wie er fand – durchaus ein Grund, ein wenig verstimmt zu sein. Gerade, wenn es sich dabei um eine ohnehin eher wasserphobische Katze handelte. Bisher aber hatte sich das Tierchen immer wieder recht bald erholt gehabt. Liam gab ihr Zeit und machte keine große Sache daraus. Dennoch war er deutlich beruhigt, als sich Sineca wieder auf Deck getraut hatte und die ereignisreiche Nacht vergessen schien.
Besonders die aussortierten Taue und Netze schienen es ihr angetan zu haben. Der neu gefundene Spielplatz diente dazu, den Stress der vergangenen Tage ein wenig zu minimieren. Auch die vielen fremden Gesichter hatte sie durchaus im Auge behalten und sich stets auf Abstand befunden. Und als bräuchte sie dazu einen Ausgleich, war die Bindung zu den bereits bestehenden Mitgliedern der Crew ein wenig zutraulicher geworden. Anders wahrscheinlich hätte sie den Ruf Shanayas ohne Reaktion an ihr vorbeigehen lassen. Die Dunkelhaarige hatte allerdings bereits den Dreh raus, wie man die Aufmerksamkeit der Ginsterkatze auf sich zog: In letzter Zeit hatte dieser Ruf nämlich nicht selten bedeutet, dass es etwas Fressbares abzustauben gab. Die Ohren der Katze zuckten kurz fragend durch die Luft, ehe sie die Gestalt ausgemacht hatte und sogleich ein vermeintliches Stück Futter in ihre Richtung fliegen sah. Sie zögerte kurz, kletterte dann aber recht schnell aus ihrem Versteck heraus und huschte leichtfüßig in die Richtung der jungen Frau.
Liam nahm das zwar wahr, hatte aber keinen Grund dazu, sich weiter darum zu kümmern. Er hatte eine andere Situation, auf die er sich einlassen musste. Seine Augen folgten kurz der kleinen Gestalt, während er sich umwandte und den neu ergatterten Captain zu Gesicht bekam. Ein anderer wäre jetzt vielleicht peinlich berührt gewesen, wenn ihm seine Verwechslung aufgefallen wäre, aber Liam fehlte dieser Scham gänzlich – besonders, da seine Frage ja ohnehin eine kleine Scharade gewesen war, die mit dem Anblick Luciens aber bereits wieder vollkommen vergessen war. Er erwiderte das Lächeln des jungen Mannes, von dem er sich bisher keinen wirklichen Eindruck hatte machen können. Seine Entgegnung aber sorge durchaus bereits für ein paar Pluspunkte. Kein Captain also, der sich zu schade war, mit der Crew zu arbeiten. Ähnlich wie Talin. Hatte er etwas anderes erwartet? Die Freude über seine plötzlich wiedererlangte Freiheit stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Es war ein furchtbarer Gedanke für den Lockenkopf, sich damit abfinden zu müssen, nur noch dem Tode entgegenzublicken und niemals mehr die Sonne zu sehen. Es musste wie ein zweiter Geburtstag sein, den Lucien und die übrigen Gefangenen durchleben mussten. Liam wog den Kopf zur Seite, schmunzelte breit und nickte schließlich durchaus glücklich über den Umstand.
„Richtig, zu genau den Verrückten gehöre ich.“, stimmte er ihm zu, ließ den möglichen Stolz darüber allerdings vermissen.
Liam war nicht der Typ Mensch, der sich für irgendwelche Taten aufspielte. Es war keine wirkliche Bescheidenheit, sondern mehr seine Unbekümmertheit über Meinungen anderer. Solange er mit seinem Tun und Handeln zufrieden war, spielte es keine Rolle, was andere dachten. 'Verrückter' nahm er in diesem Zusammenhang auch ganz und gar nicht als Beleidung. Lucien hatte Recht. Es war verrückt gewesen. Aber so war er nunmal. Verrückt und chaotisch. Daran gab es nichts zu rütteln. Allerdings kam er nicht auf den Gedanken, dass es vielleicht von Vorteil gewesen wäre, sich noch einmal vorzustellen. Ihm war der Name seines Gegenübers durchaus geläufig (sie hatten ja lang genug nach ihm gesucht), weiter dachte er nicht. Da würde er sich also mit 'Verrückter' begnügen müssen. Als Lucien weitersprach, wendete sich auch der junge Mann um und blickte in Shanayas Richtung.
Sineca hatte sich indes vorsichtig dem Stück Dörrfleisch genährt, ohne die Dunkelhaarige aus den Augen zu lassen. Lange ließ sie sich aber nicht bitten, den Köder zu fressen und mit einer Mischung aus Neugier und Gier in den Augen zu der jungen Frau hinüberzublinzeln. Ihre Rute wischte ruhig über die Schiffsdiehlen, während sie langsam näher kam und die kleine Nase schnuppernd in ihre Richtung hielt. Da war noch mehr. Das konnte sie eindeutig wittern und ließ es Shanaya auch gleich durch einen sachten Laut wissen.
Gerade, als sich der Lockenkopf wieder an den Captain wenden wollte, trat ein weiterer Mann zu ihnen heran, ohne groß vorher auf sich aufmerksam zu machen. Ein weiterer der Geretteten, dem der Umstand, wieder am leben zu sein, allerdings nicht so nahe zu gehen schien wie es bei Lucien der Fall war. Vielleicht war er sogar ein bisschen verbittert darüber? Seine wortkarge Art zumindest ließ genau diesen Eindruck entstehen. Ihm schien es herzlichst egal zu sein, ob er sich nun auf der Sphinx befand oder eben doch auf einem Gefangenentransporter. Dankbarkeit sah für ihn jedenfalls anders aus. Er wollte auch sogleich Lucien für sich und augenscheinlich ernste Themen beanspruchen. Liam fackelte nicht lange, schloss von sich auf andere und entschied, dass der Captain vorerst etwas Ruhe verdient hatte. Er hatte mit Sicherheit nicht darauf gewartet, dass ein Großteil das Schiff verließ, um sich hervorzutrauen, bloß um dann direkt wieder vereinnahmt zu werden.
„Tja, hinten anstellen, Kollege. Das muss jetzt erst einmal warten.“, wiegelte er ihn freundlich ab, ohne auf eine Reaktion des Angesprochenen zu warten. An diesen wendete er sich aber sogleich wieder, deutete mit der Hand über seine Schulter in die Richtung des Bugaufbaus und führte mit Einfachheit ein Gespräch fort, welches Lucien und er eigentlich nie gehabt hatten. „Komm, ich zeig' dir, was ich meine. Ganz gleich, wie nötig wir es an anderen Stellen haben, vielleicht sollten wir uns zuerst darauf konzentrieren und das Holz erneuern. Andererseits sollte man doch davon ausgehen, dass sich hier genügend Material für alles finden lässt.“
Ohne Lucien eine wirkliche Wahl zu lassen, stapfte er bereits davon. Von der Stelle vorne am Schiff hatte er Aspen sprechen hören, aber jetzt bot es sich an, vorerst so zu tun, als hätte ihr Schiffsbauer noch keinen Wind von dieser kaputten Stelle. War doch klar, dass sich das einer der Captains angucken musste. Und wenn sie Glück hatten, schaufelten sie Lucien so ein wenig Zeit für sich selbst frei, um die Sonne und die Freiheit zu genießen – fernab von Belagerung und vermeintlich ernsten Dingen. Was würde hier draußen auf dem Meer an der Küste einer einsamen Insel nicht warten können? Genau – nichts. Denn nichts war für Liam so wichtig, als einfach mal durchzuatmen und die Freiheit, das Leben und die Natur genießen zu können.
{ Lucien & Yaris | will Lucien zum Bugaufbau führen um ihm ein bisschen Zeit für sich zu verschaffen | Sineca bei Shanaya }
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Auch wenn Shanayas blaue Augen mehr auf der Katze ruhten, lauschte sie aufmerksam in die Richtung der beiden Männer. Sie war deutlich zu neugierig, aber es gab noch genug, was sie von all den neuen in Erfahrung bringen musste. Da konnte jede noch so kleine Information wichtig sein. Bei Sineca war das deutlich leichter, das kleine Tier war ihr selbst in manchen Angelegenheiten recht ähnlich. Auch wenn sie nicht angerannt kam, wenn jemand ihr Essen vor die Füße warf. So verzweifelt war sie dann doch nicht. Aber das gefleckte Tierchen schien das nicht zu stören, sie bewegte sich in ihre Richtung, angelockt von dem Stück Fleisch. Die Schwarzhaarige zog die Beine ein wenig an, positionierte sich im Schneidersitz, wog den Kopf zur Seite. Sie verstand nicht allem vom Gespräch der Männer, konnte es aber aus den Bruchstücken, die sie erreichten, als eine kleine Banalität auffassen. Nichts, was für sie große Bedeutung hatte. Bis die Aufmerksamkeit umschwang und nach kurzen Worten auf ihr ruhte. Talins kleine Freundin. Die kleine Freundin, die ihm seinen Hintern gerettet hatte! Sie musste über diese Bezeichnung schmunzeln, hob den Kopf nur ein wenig an und wandte den hellen Blick in die Richtung der beiden Männer.
„Die, der du ein aus tiefstem Herzen kommendes Danke schuldest. Und eine Pistole.“
Ein munteres Grinsen galt dem Mann. So etwas vergaß sie nicht, auch wenn es nicht ihre Pistole gewesen war und sie diese auch eigentlich nicht brauchte. Sie wusste sich auch anders zu verteidigen. Aber ein wirkliches Danke erwartete sie nicht – aber es bekam ja jeder seine Chance. Einen Moment ruhte der blaue Blick noch auf dem Dunkelhaarigen, ehe sie sich auch kurz zu Liam wandte, der jedoch schwieg. Also konnte sie sich wieder Sineca zu wenden, die sich inzwischen über das Stück Fleisch her gemacht hatte und sichtlich noch nicht genug bekommen hatte. Da war er, der Punkt wo sie sich wohl ähnlich waren. Aber bevor sie dem Maunzen des kleinen Wesens nachgehen konnte, regte sich in ihrem Augenwinkel schon wieder etwas – und wieder richtete sich ihr Blick zu den Männern herum, aus dem Nichts waren es plötzlich drei. Einer der anderen Gefangenen hatte sich zu ihnen gesellt, und auch wenn Shanaya LEIDER nicht alles verstand – sie rutschte ganz unauffällig ein wenig über das Deck, mehr in die Richtung der drei Gestalten. Nur ein paar kurze Bewegungen, ehe sie sich an Ort und Stelle herum drehte, nun direkt in die Richtung der Drei blicken konnte. Vielleicht musste sie ja Nichts finden, was ihr die Zeit vertrieb – es sah einen Moment lang so aus, als hätte sich das von selbst erledigt. Zumindest, bis Liam antwortete, sich erhob und davon schritt. Oh, was für ein Spielverderber. Mit einem leisen Schnaufen biss sie ein weiteres Stück des Fleisches ab, welches im nächsten Moment auf ihrem Knie lag und ihr blauer Blick huschte kurz zu der kleinen Katze.
Jetzt konnte sie nur hoffen, dass der zweite Gefangene das Ganze nicht so auf sich sitzen ließ. Liam war nicht auf Ärger aus, so schätzte sie den Dunkelhaarigen nicht ein. Aber was hatte ihn dann dazu bewegt. Und was würde der Ältere daraus machen? Und der 'Captain'? Gott, sie hatte den besten Platz für eine Show und Liam machte sich einfach davon! Ihr heller Blick ruhte also hoffnungsvoll auf den anderen beiden Männern, nur kurz huschten ihre Augen wieder zu Sineca. Aber sie durfte es sich nicht entgehen lassen, wenn es da drüben nun spannend wurde. Und sie konnte gerade noch den Drang unterdrücken, sich direkt zu Ihnen zu gesellen.
[An Deck - Sineca | Nähe von Lucien, Yaris & Liam]
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Noch völlig in die absurdesten Vorstellungen über Trevors aufgekratzte Tollpatschigkeit – vom Versuch fragwürdige Pilze zu essen, bis hin zu einer wilden Verfolgungsjagd nach einem Karnickel – vertieft, bemerkte die Blonde erst verspätet, dass Gregory in ein Buch vertieft in seinem Kämmerlein saß. Oder zumindest wirkte er so, als würde er lesen. Seine Reaktion, als sie ihn angesprochen hatte und sein Gestammel zeigten ihr, dass er mit seinen Gedanken ganz wo anders gewesen war, als bei seinem Buch.
Talin blinzelte ein paar Mal, bevor sie neugierig den Kopf schief legte. Trevors Fähigkeiten mit einer Klinge umzugehen oder die Vorräte zu finden, waren für den Moment vergessen. Auch für ihre mitgebrachten Sachen wären schon vergessen gewesen, wenn Gregory nicht in diesem Moment darauf gedeutet hätte. Nur einen kurzen, abschätzigen Blick über die Schulter hatte sie für die alten Stoffe übrig, bevor sie wieder den Braunhaarigen ansah und nickte.
„Ja, ich dachte mir sie sind besser als gar nichts. Wenn wer blutet oder eine Wunde gereinigt werden muss, ist doch egal, womit du es behandelst. Hauptsache es ist sauber, richtig?“
Sie ging schließlich um den Tisch herum und auf den jungen Mann zu. Dabei maß sie das Abteil nur mit einem flüchtigen Blick, blieb kurz an einzelnen Geräten, Flaschen und Büchern hängen. Sie kannte sich mit dem Ganzen nicht aus und ihr Interesse an der Medizin war auch nicht sonderlich groß. Aber vielleicht spürte sie gerade deswegen eine so große Erleichterung, dass Gregory mit an Bord war. Wäre er nicht gewesen, dann wären die Verwundeten, nun ja, vermutlich nicht gestorben, aber immer noch in einem ziemlich kritischen Stadium. Und während Gregory zwischen seinen Patienten und der Reling hin und her gerannt war, hatte Talin ihm gegenüber einen gewissen Respekt entwickelt. Denn jeder Dummkopf konnte sehen, dass diese Tätigkeit nicht seine erste Berufswahl gewesen war. Das er dennoch sein möglichstes für alle tat, ließ ihn in ihrer Achtung steigen. Und vielleicht, weil sie ihn mit den Verwundeten und vor allem mit Trevor gesehen hatte, wunderte sie sich jetzt über sein seltsames, abwesendes und völlig zerstreutes Verhalten.
Vor dem Braunhaarigen blieb sie stehen und lehnte sich möglichst lässig an die Wand, um ihre Neugierde nicht so offensichtlich zu zeigen. Es schien ja etwas zu sein, was ihn wirklich sehr beschäftigte. Ob es einem aus ihrer Crew doch schlechter ging, als sie dachte? Oder was es etwas anderes? Wenn sie nur darüber nachdachte, dann würde sie zu keinem Ergebnis kommen. Also heftete sie den blaugrünen Blick auf Gregory und musterte ihn.
„Was ist los? Du hast mir nicht richtig zugehört und dein Buch wahrscheinlich auch nur angestarrt. Stimmt was nicht? Kann ich helfen?“
[improvisierten Lazarett auf dem Kanonendeck | bei Gregory]
Gregory Scovell ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Schiffsarzt durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Habseligkeiten
Am Mann:
Donnerbüchse (Pistole), Entermesser, Stiefelmesser, ein gefaltetes Stück Papier, zwei Seiten eines Briefes
Sonstiges:
2. Donnerbüchse, Pulverhorn, eine Arzttasche, weitere Ausrüstung
"Ja, richtig. Danke!", antwortete der Braunhaarige etwas verunsichert durch Talins Beiläufigkeit und versuchte zu erkennen, was da alles auf dem Haufen lag, wurde aber das Gefühl nicht los, sich verraten zu haben. Auf jeden Fall war Talin noch aus einem anderen Grund hier und da ihm kein Anderer einfiel musste er irgendwie ihre Aufmerksamkeit erregt haben.
Fieberhaft dachte er nach, während sie den Raum mit dem Blick durchwanderte. Was sollte er jetzt tun? Am besten wäre es natürlich, sich von sich aus an die Blonde zu wenden, aber mit dem eigentlichen Problem war das ausgeschlossen. Was aber dann? Was sollte er ansprechen? Ein anderes Problem? Welches?
So schnell wie er auf Trevors Überraschungsangriffe reagierte, so langsam war er jetzt seine Bewaffnung für das Wortgefecht zu wählen. Und je näher Talin kam um so mehr fühlte er sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Dabei hätte es nur einer Richtung bedurft und er hätte das Ganze gelassen aussitzen können. So aber spielten die Finger seiner linken Hand nervös mit dem Stift während der Zeigefinger der Rechten auf der Kladde neben dem Buch trommelte, wo er zum Glück noch nichts auf die offenen Seiten geschrieben hatte. Sein Blick folgte ihr und beiläufig dem ihren.
Was sie wohl von ihm halten würde, wenn sie wüsste, dass er vielleicht gerade mal zwei Drittel seiner medizinischen Ausrüstung zu handhaben wusste? Und den Inhalt der drei Bücher nur ansatzweise kannte?
Als sie schließlich neben dem Pult stehen blieb war sie so nahe, dass er irritierender Weise zu ihr hochschauen musste. Diese sonst so kleine Gestalt überragte ihn und seine Unsicherheit hinderte ihn am Aufstehen.
„Was ist los? Du hast mir nicht richtig zugehört und dein Buch wahrscheinlich auch nur angestarrt. Stimmt was nicht? Kann ich helfen?“
Befangen starrte er in die blaugrünen Augen und schluckte trocken. Bei ihrer Feststellung zuckte er leicht zusammen und senkte den Blick.
"Nichts. Noch nichts jedenfalls. Nur..." Er seufzte. "Vielleicht irre ich mich auch. Ich— Nein Captian, sie können da nichts tun. Das muss ich alleine klären."
Ob ihm das gelingen würde? Derzeit befand sich das "Problem" an Land und getrennt von der "Sorge" im Dschungel. Das alles konnte jederzeit auffliegen oder nie. Und so gerne er Talins Hilfe gehabt hätte, darüber reden durfte er nicht. Nicht so lange sie das nicht tat.
Dann kam ihm eine Idee:
"Aber sie könnten mir sagen was sie von den Neuen halten."
Goddess! Das klang für ihn so verkehrt. Ihm schien, als wären er, Trevor und Rayon kaum einen Tag länger an Bord als die Befreiten. Direkt danach zu fragen, was sie von ihnen hielt getraute er sich allerdings auch nicht.
{ Gregory | im Lazarett | neben Talin |
|
| Cesarea | am Strand | hat möglicherweise ein Auge auf die Innereien geworfen? }
Cornelis Feuerbart ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Sicherlich war es auch die Aussicht auf eine ausgiebige Fleischmahlzeit, die die Stimmung des Käpt´ns hob. Er erkannte Sortias´ Leistung und Mühe beim Vorbereiten des Tieres mit einem anerkennenden Nicken an. Als der Junge auf das Fell zu sprechen kam, folgte der Blick des Mannes Scortias´ deutendem Arm und er besah sich das Fell des Hirsches auf dem Ast eines nahen Baumes.
"Wir können es versuchen, aber so genau weiß ich auch nicht, wie das geht. Dennoch, es ist eine gute Idee von dir."
Dann sah er dem Jungen hinterher, wie er sich waschen ging. Er mußte sogar ein wenig schmunzeln als er sah, daß sich Scortias nur bis ins knietiefe Wasser hinaustraute. Seit sie zur Auffrischung ihrer Vorräte auf der Onyx einmal auf Haifang gegangen waren, wußte er von der panischen Angst des Jungen vor diesen großen Raubfischen.
Als es anfing nach gebratenem Fleisch zu riechen, wurde ein tiefes ausgedehntes Knurren seines Magens hörbar. Am liebsten hätte er direkt in eines der halb gebratenen Stücke hineingebissen, doch wartete er auf die Rückkehr seines Schiffsjungen. Als dieser gerade aus dem Wasser gestürmt kam und erst am Strand wieder langsamer wurde, bemerkte er aus den Augenwinkeln einen dunklen Vogelschatten über sich. Doch er war zu sehr auf das Fleisch konzentriert um zu erkennen, daß es sich dabei um eine Krähe handelte, die hier nicht heimisch war. Er sah zu Scortias hinüber, der nun auf ihn zukam und dabei laut kundtat, wie sehr er sich schon auf das Fleisch freute, indem er eine Bemerkung über den Duft des Gebratenen machte. Als dieser sich gesetzt hatte und ihn danach fragte, ob er nochmals mit ihm Fechten üben könnte, nickte er.
"Sicherlich können wir nach dem Essen nochmals eine Fechtstunde einlegen."
Plötzlich schnellte sein Kopf jedoch herum, als etwas weiter südlich im Wald laute Geräusche zu hören waren, wie wenn ein großes Tier durch das Unterholz brechen würde. Als schließlich noch der Ruf
"Bleib stehen du Holzkopf!"
zu ihnen drang, tauschte Cornelis einen Blick mit Scortias. Dann ging alles ganz schnell. Feuerbart erhob sich, nahm sich zwei von den einzelnen Spießen mit Fleisch und ging zu ihrer Unterkunft hinüber. Er zog sich das Degengehänge über die bloße Brust, nahm Hemd und Rock vom Pfosten und einen Palmwedel zur Hand, der genau für diesen Fall dort bereit lag. Mit diesem verwischte er nun seine Spuren hinter sich, während er in entgegengesetzter nördlicher Richtung ein wenig Abstand zwischen sich und das Lager brachte, bevor er sich im halbhohen Bewuchs vor der Baumgrenze verbarg. Den provisorisch zusammengebastelten Speer hatte er Scortias an der Feuerstelle liegen lassen, so daß der Junge halbwegs glaubhaft erklären konnte, wie er das Tier hatte erlegen können. Nun war es die Aufgabe des Schiffsjungen, in und in näherer Umgebung um das Lager herumzuspringen um viele Spuren von sich zu hinter- und möglichst keine der großen Fußspuren des Kapitäns übrig zu lassen..
Scortias wußte warum, denn Cornelis hatte ihm diesen Plan schon am ersten Tag auf der Insel eingeschärft. Feuerbart wollte sich nicht der Marine ergeben - wollte nicht von dieser Insel kommen nur um im nächsten Hafen aufgeknüpft zu werden. Vielleicht wäre er auch geblieben und hätte gekämpft, bis sie ihn getötet hätten, doch dann wäre auch Scortias dran gewesen, da dieser bei ihm, bei dem berüchtigten Kapitän Feuerbart, war. Wenigstens der Junge sollte eine Chance haben, von hier weg zu kommen. Sollten es tatsächlich Soldaten sein, so sollte Scortias ihnen eine schöne Geschichte von einem Schiffbruch erzählen, bei dem nur er allein auf diese Insel gekommen sei. Sollte er aber die Möglichkeit sehen, daß sie beide von der Insel kommen könnten ohne daß Cornelis dabei direkt Gefahr lief ausgeliefert zu werden, so sollte er ihm Entwarnung geben.
[zunächst am westlichen Strand bei Scortias im Lager / als etwas südlich von ihrem Lagerplatz jedoch der Lärm von Trevor und Skadi zu hören ist, zieht er sich ein Stück in nördlicher Richtung zurück und verbirgt sich im Unterholz vor dem Waldrand / in Rufweite von Trevor und Skadi]
Scortias Bartholomew ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Das anerkennende Nicken und die Zustimmung, dass es eine gute Idee sei, das Fell vielleicht zu Kleidung oder einer Decke zu verarbeiten, ließ etwas Stolz in Scortias aufkeimen. Generell war er froh, wenn er sich nützlich machen konnte und nicht hilflos dem Captain dabei zusah, wie dieser alles erledigte. Nein, so war das absolut nicht. Er konnte helfen und mit einigem Wissen und Ideen etwas zur Verbesserung der Situation beitragen. Der Junge lächelte und nickte, als Feuerbart ihn zum Waschen schickte. Auf dem Weg zum Meer war ihm die Krähe aufgefallen, die über seinem Kopf geflogen war, doch machte sich der Junge bis jetzt keine weiteren Gedanken um das Tier. Dass die nicht in das Bild dieser Insel passte, war ihm schon aufgefallen, aber dachte er einfach nicht weiter darüber nach. Darauf bedacht, nicht weiter, als bis das Wasser zu seinen Knien stand, ins Meer zu gehen, wusch er sich und befreite seine Haut somit von dem Blut des Hirsches. Schließlich tauchte Scortias noch einmal ganz ins Wasser ab, bevor er dann zügig wieder an Land lief. Dort zog er sich die Hose wieder an und lief zum Captain zurück. Er war nicht sicher, ob Cornelis in der Stimmung war, ihm etwas Fechtunterricht zu geben, aber die Laune schien gerade recht gut bei Van der Meer zu sein, weswegen Scortias die Chance nutzen wollte. Zu seiner Begeisterung willigte Feuerbart ein und wollte ihm nach dem Essen noch etwas beibringen.
„Echt? … Toll. Ich hab da drüben zwei Stöcke die wir benutzen könne.“ meinte er euphorisch und deutete in die Richtung, in der er gerade noch mit dem Hirsch beschäftigt gewesen war.
Erst jetzt sah er die Krähe wieder, die sich an einigen Resten zu schaffen machte, die Scortias dort liegen gelassen hatte. Der Zwölfjährige verengte die Augen und war gerade im Begriff, Cornelis darauf aufmerksam zu machen, als auch er eine Stimme aus dem Wald hörte. Der Kopf des Jungen schnellte gleichzeitig mit dem von Feuerbart in die Richtung, aus der die Laute kamen. Und fast im selben Moment blickte Scortias zu Van der Meer, als auch der Erwachsene ihn ansah. Das Herz des Jungen raste, als Cornelis seine Sachen nahm und davon eilte. Sie hatten die Szenerie bereits ein paar Mal besprochen, sollte es irgendwann dazu kommen, dass sie entdeckt würden. Scortias sprang auf und lief zu den Stellen, an denen sich der Captain am häufigsten aufgehalten hatte. Zum Beispiel an dessen Schlafplatz, denn die zweite Hängematte würde Feuerbart verraten. Schnell war diese abgetrennt und im Sand verscharrt. Dann rannte Scortias den Weg entlang, den Feuerbart hinter sich gebracht hatte, als er mit dem Hirsch zur Feuerstelle gelaufen war und hinterließ dort weitflächig seine Fußspuren. Es dauerte einige Minuten, bis der Schiffsjunge wieder am Lager ankam. Hektisch sah er sich um, ob noch irgendetwas darauf zu schließen war, dass er nicht alleine hier gestrandet ist. Auch die Fußspuren zum Wasser hatte Scortias so schnell es irgendwie ging beseitigt.
Der Geruch des gebratenen Fleisches könnte die Fremden auf ihn aufmerksam machen, aber das war so okay. Sie mussten ja irgendwie Kontakt herstellen um die Insel zu verlassen. Sollte es wirklich der Fall sein, dass es Marinesoldaten waren, würde Scortias alles daran setzen, den Kapitän später hier weg zu holen. Und wenn er dazu mit einem eigenen, kleinen Boot hierher zurück segelte. Das war eine Sache der Ehre. Der Zwölfjährige sah nichts mehr was auf Feuerbart zurück zu führen war, schnappte sich einen der Spieße mit dem aufgestecktem Fleisch und setzte sich auf seinen Lieblingsstamm der Palme, mit dem Rücken dagegen lehnend. Zuerst biss er ein Stück Fleisch ab und fing dann, nachdem er den Mund geleert hatte, auf der Flöte zu spielen an. Absichtlich etwas fester pustend, damit man die lauten Töne der Flöte hören würde.
[Am westlichen Strand | Cornelis außer Sichtweite /
Cesarea erneut gesichtet / Laut auf der Flöte spielend, so dass Trevor, Skadi und Rayon es hören können]
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 91 Streifzügen in 60 Tavernen.
Schon mal niemand, der sich daran störte, als völlig verrückt bezeichnet zu werden. Gut. Denn genau das war diese Operation gewesen – völlig verrückt. Über Luciens Lippen huschte erneut ein Lächeln, auch wenn ihm der junge Mann nicht den Gefallen tat, seinen Namen zu verraten. Dafür musste die kleine Schwarzhaarige seine Bemerkung zu ihrer Person wohl aufgeschnappt haben, denn er hatte den Blick noch nicht einmal ganz von ihr gelöst, da ertönte ihre Stimme wieder. Dieses Mal an ihn gewandt. In den tiefgrünen Augen blitzte ein amüsierter Funke und als Lucien zurück zu ihr sah, hellte ein Schmunzeln seine Züge auf.
„Ich hatte gehofft, du hast das mit der Pistole schon wieder vergessen.“,
gab er gelassen zurück. In seiner Stimme nicht die Spur von Bedauern darüber, dass das Gegenteil der Fall war. Er wusste, was er ihr schuldete. Ihr und jedem anderen Verrückten auf diesem Schiff.
Der Dunkelhaarige erhielt jedoch nicht die Gelegenheit, noch etwas hinzu zu fügen. In diesem Moment lenkte eine Bewegung seine Aufmerksamkeit auf seinen ehemaligen Zellengenossen, der zielstrebig – wenn auch bedacht – auf ihn und seinen Gesprächspartner zu kam. Er sah besser aus als noch vor ein paar Tagen. Kräftiger, gesünder und von den Lumpen befreit, die ihm die letzten Monate als Kleidung dienen mussten. Lucien überraschte sich beinahe selbst damit, wie froh er war, den Älteren wohlauf zu sehen. So wenig sie auch miteinander zu tun hatten – zumindest für ihn waren die vergangenen Ereignisse etwas Verbindendes. Talin mochte ihm näher stehen als jeder andere Mensch in dieser oder einer anderen Welt. Doch sie würde niemals verstehen, was die letzten Jahre aus ihm gemacht hatten. Sie würde nie verstehen, zumindest nicht, solange er es verhindern konnte, wie es sich anfühlte, den Himmel wieder zu sehen, nachdem man sich damit abgefunden hatte den Rest eines kurzen Lebens hinter Steinmauern zu verbringen.
Der Attentäter konnte das. Und genau deshalb störte es ihn nicht im mindesten, als dieser sich mit der ihm typischen, kurz angebundenen Art in das gerade erst begonnene Gespräch einmischte und ohne Umschweife zur Sache kam. Tatsächlich musste er sich ein leises Glucksen und gleich darauf ein herzhaftes Auflachen verkneifen, als der Lockenkopf das Wort ergriff, ohne Lucien Zeit für eine Reaktion zu lassen.
In den grünen Augen blitzte erneut der Schalk auf und der Dunkelhaarige fuhr sich kurz mit der Hand über den inzwischen vom Bart befreiten Mund, um das Zucken seiner Mundwinkel zu verbergen. Mit diesem ihm beinahe schon vertraut gewordenen Charakterzug schien der Attentäter bei dem Lockenkopf nicht unbedingt auf das gleiche Verständnis zu treffen, wie bei Lucien. Doch der dachte nicht daran, die ganze Angelegenheit richtig zu stellen. Statt dessen nickte er kurz bestätigend, zum Zeichen, dass er sich 'die Sache' gleich ansehen würde, blieb jedoch noch einen Augenblick länger an Ort und Stelle.
Mit einem gut gelaunten Lächeln wandte er sich an seinen ehemaligen Zellengenossen.
„Schon lustig das ausgerechnet von dir zu hören.“ Wo doch der Attentäter einer der wortkargsten Menschen war, die er je hatte kennen lernen dürfen. „Aber ja. Das sollten wir definitiv.“,
stimmte er zu und in den offenherzigen Schalk in seinem Blick mischte sich eine Spur des bekannten, lauernden Interesses, das ihn schon in der Zelle auf der Morgenwind beherrscht hatte. Als sich ihm unverhofft die Gelegenheit bot, einer der Legenden seiner Kindheit auf die Spur zu kommen. Doch auch in diesem Moment überwog das Verlangen, die ersten Minuten seiner zurück erlangten Freiheit mit nichts Schwererem zu verbringen, als einen Blick auf sein zukünftiges Zuhause zu riskieren und das verdammte Panorama zu genießen.
„Nachher, einverstanden? Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, mir hier einen Überblick zu verschaffen. Es wird nicht lange dauern.“ Kurz folgte sein Blick dem Lockenkopf, dann kehrte er noch einmal zu dem Attentäter zurück. „Du kannst dich gern anschließen.“,
bot er gelassen an und wandte sich bereits dem Bug zu, den sein erster Gesprächspartner ansteuerte.
[Achterdeck bei Liam & Yaris | in der Nähe Shanaya und Katze | setzt an, Liam zu folgen]