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Kapitel 9 - Der Ruf der Königin
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
Eine falsche Identität. Gut, das entspannte die Situation führwahr. Dennoch…
Josiah war verstummt, als Alex und Zairym sich offensichtlich mit ihren absolut bescheuerten Plänen einigten. Und statt Alex’ Rechtfertigung auch nur einen Deut Aufmerksamkeit zu zollen, machte er sich daran, selber die Leichen zu durchsuchen, ein tonloses "Lasst euch nicht aufhalten" auf den Lippen.
In seinem Kopf aber rumorte es weiter. Die Sache war ihm aufrichtig zu dumm. Sie hatten weder viel Zeit noch Möglichkeiten. Oder gar Informationen. Vielleicht sollte er auch einfach beginnen, auch sein eigenes Ding zu machen. Die alten Künste nochmal erproben.
Er zog ein kleines Notizbuch aus der Brusttasche eines Soldatens. Ein kurzes Durchblättern verriet überschwängliche Prosa in einer schrecklichen Handschrift. An eine Marianne.
Er stimmte Alex absolut nicht zu.
Die Zeiten, in denen ominöse, starke Kämpfer die Truppen und Männer im Zaum hielten war schon lange vorbei. Heute antwortete man einfach mit noch mehr Feuer- und Manneskraft.
Die Augenlider des nächsten Mannes flatterten schwach. Josiah erlöste ihn von seinem Leiden.
Vor allem nicht die Marine oder wer den Einfluss hatte, die Marine einzuschalten.
Die simple Straßenkarte, die er im Gebetbuch des dritten Soldaten zwischen eher unangebrachten Zeichnungen entdeckte, fand einen Weg in seine Hosentasche, während er das Büchlein selber kopfschüttelnd wieder zurück steckte.
Sein bester Anhaltspunkt waren die Dokumente der örtlichen Söldnergilde oder der Empfänger. Doch der Empfänger konnte ebenfalls ein ahnungsloser Dritter sein, die Söldnergilde weniger gut organisiert.
Josiah ließ den letzten Mann unsanft zu Boden fallen, nachdem er auch bei ihm sicher war, dass er nicht mehr lebte oder diskrimierende Gegenstände mit sich führte.
Er wischte sich die Hände an seinen Taschentuch ab und blickte zu Alex. Schlagartig verdüsterte sich seine Stimmung wieder, und erneut spielte er mit den Gedanken, einfach zu gehen.

Hast du etwas finden können?”, erkundigte er sich stattdessen, als sich Alex von einer Kiste der nächsten zuwandte.

[bei Zairym, Alex und Trevor, kreuz und quer auf dem Mini-Schlachtfeld]
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Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
Dieses Geplänkel war zum Sterben langweilig. Er sagte. Sie erwiderte. Er schmunzelte daraufhin in sich hinein, als wolle er in diesem Moment einfach nur noch Unaussprechliches mit ihr tun. Sie versuchte so gelassen zu bleiben wie irgend möglich. Es war so unsäglich vorhersehbar, dass Ceallagh die Lust daran verlor weiter zuzusehen. Selbst wenn er es gemusst hätte. Selbst wenn die Schlägerei im Schankraum mehr hätte sein können, als der tägliche Abrieb von Dummheit und Alkoholismus. Doch er wollte schlichtweg einfach nicht mehr. Vertrieb sich lieber die Beine, indem er entspannt an Lucien vorbei das Regal entlang schlich. Gewillt war sogar in Richtung Tür davon zu huschen, um vielleicht einen Blick nach unten zu erhaschen.
Allerdings erledigte das Schicksal den Rest für ihn. Ließ den Lärm dermaßen ansteigen, dass mit dem darauf folgenden Schuss beinahe zu rechnen gewesen wäre. Oder zumindest etwas, das nach zerbrechendem Holz oder Knochen klang. Und während Riegan bis zuletzt entspannt und lässig auf seinem Platz gesessen hatte, wirkte er nun nicht mehr wie der allwissende König in diesem Reich. Seine Augen hatten, zumindest von dem kurzen Blick, den Ceallagh beim Herumdrehen erhaschen konnte, jegliche Erhabenheit verloren und weitaus mehr Beunruhigung angenommen.
Und hätte Lucien ihn mit seinen geflüsterten Worten nicht abgelenkt, wäre dem Fremden vielleicht nicht das perfide Grinsen in den Mundwinkeln seines Besuchs entgangen. Wie auf Kommando zog der Hayes an der Szenerie vorbei, die alle Umstehenden zur schieren Panik anhielt und aufscheuchte wie Hühner. Hatte nur die Tür im Blick, die er ein  amüsiertes “Darf ich mal?“ später mit beiden Händen zuschlug und einen der warmgesessenen Stühle unter der Klinke verkeilte. Es würde zumindest einiges mehr an Kraft brauchen, um hinein zu kommen. Erst Recht, wenn er den leblosen Körper des Wächters dort hinauf hievte, der noch zu Luciens Füßen auf dem Boden lag.
Natürlich hatte er sich von diesem Treffen etwas anderes erhofft. Zugegeben war DAS nicht unbedingt ein Ausblick gewesen, den er sich ausgemalt oder gar herbei gesehnt hatte. Doch von den endlosen Erzählungen, die er auf diesem Schiff bereits aufgeschnappt und verinnerlicht hatte, lief in den Händen dieser Crew nie etwas nach Plan. Was womöglich besser war, weil sie so die Zufälle ergreifen konnten, wenn sie sich ihnen boten. Wie in jenem Moment, als der Tumult ganz ohne ihr Zutun unterhalb begonnen und ihnen die Möglichkeit geboten hatte, Profit aus einer Sache zu schlagen, für die sie ohnehin verantwortlich gemacht worden wären.
Denn so schätzte er Riegan ein. Als Verfechter unfairer Mittel. Und wenn nicht heute, dann in jenem Moment, wo er ihn und Lucien ausgemolken hätte wie Säue. Hach. Zu schön wäre es doch gewesen, hätte er den Spieß umdrehen können. Doch er hatte die Rechnung ganz ohne Lucien gemacht, dessen Versessenheit auf das Ei hinter ihm wohl nur minimal dazu beitrug, diese Situation eskalieren zu lassen.
“Verzeihen sie meine Herren.“ Wandte sich Ceallagh nun an die Aristokraten, die mit panischen Blicken durch den Raum starrten wie Vieh, das zur Schlachtbank geschickt wurde. “Der Tumult war eigentlich nicht geplant… aber…“ Gemächlich griff er sich in den Stiefel und zog einen seiner wenigen Dolche, die er am Leibe trug, heraus. “Sie wissen ja wie das ist… Gelegenheiten nicht zu ergreifen, die sich bieten, wäre doch nicht im Sinne eines guten Geschäftsmannes.“ Seine Augen huschten über die Gesichter jedes Einzelnen. Blieben kurz an Riegan haften, der innerlich alsbald vor Wut zu kochen schien. Nur um dann, scharf und ungewöhnlich finster, auf einen der Aristokraten zu schnellen, dessen Hand gerade im Begriff war eine Waffe zu ziehen. “ Ts ts ts…“, schnalzte er, den Kopf zur Seite geneigt und innehaltend. “Das würde ich an ihrer Stelle besser stecken lassen. Sonst sind unsere schönen Gesichter das letzte, was sie sehen werden.“

Den Jungen unter einem der Tische hatte er vielleicht peripher im Augenwinkel wahrgenommen, doch nicht vollends registriert. Selbst wenn er damit rechnete alsbald ein kleines Messer im Bein stecken zu haben, galt seine Aufmerksamkeit den Herrschaften, die noch immer unsicher herumstanden. Grübelten, wie sie der Situation entkamen und ob es tatsächlich ratsam war, den Piraten einen Grund für noch einen durchbohrten Körper zu liefern. Zumindest gaben sich Lucien und Ceallagh alle Mühe es ihnen so wenig schmackhaft wie nur möglich zu machen.

[Ostya - nördliches Hafenviertel | Riegans Büro | Lucien, Soula und Cole]
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
Belustigt sah sie der Händlerin dabei zu, wie sie in ihrem eigenen kleinen Chaos nach dem suchte, was auch immer ihrer Meinung nach, nach Talin verlangte. Die Blonde versuchte, nicht zu hinterfragen, was die Händlerin vorhatte – wer mochte es nicht, Dinge zu erhalten? – aber ein gewisser Zweifel blieb doch zurück. Und sie hatte nicht einmal Shanaya zur Hand, um mit ihr darüber zureden. Natürlich waren noch Thaddeus und seine Kundin da, aber die schienen damit beschäftigt zu sein, sich ganz genau in diesem Chaos umzusehen. Talin verspürte diesen Drang zwar auch, hielt sich aber zurück. Ihr war nicht entgangen, wie sehr sich die Händlerin verspannt hatte, als der Wahrsager eine Schatulle hochgehoben hatte. Außerdem meinte die junge Piratin gehört zu haben, wie Lissa leise „Sein Name ist nicht Pandora“ vor sich hingemurmelt hatte. Sie hatte erst wieder ihre Suche aufgenommen, als der junge Mann die Schatulle abgestellt hatte. Das schien Talin auf jeden Fall ein Grund zu sein, so wenig wie möglich hier anzufassen. Alleine, um die andere Frau nicht in den Wahnsinn zu treiben, weil etwas nicht zu einem gehörte.
Bevor ihre Ungeduld greifen konnte, kam zum Glück Shanaya wieder und drückte ihr auch etwas zu Essen in die Hand. Wie zu Antwort auf das warme Brot in ihrer Hand knurrte ihr Magen leise. Talin schenkte der Dunkelhaarigen ein dankbares Lächeln, bevor sie leise lachte.

Ich habe das Gefühle, es kann noch eine Weile dauern“, flüsterte sie der Navigatorin zu, „Aber sieh dich doch wie Thaddeus um. Vielleicht findest du ja etwas, was dich auserwählt.

Sie schmunzelte, während ihr Blick an dem Wahrsager und der anderen jungen Frau hängen blieb, die eine Kugel in Augenschein nahmen. Sie selbst sah sie zwar nicht genau, aber sie ging jede Wette ein, dass diese Kugel schnell in Thaddeus Tasche landen würde, wenn die Händlerin sich nicht zu ihnen umdrehte.


Und Lissa drehte sich nicht um. Sie versuchte dem Ziehen in ihrer Brust zu folgen, aber es verwirrte sie. Es fühlte sich an, als würde sie in zwei verschiedene Richtungen gezogen werden. Das der Wahrsager durch ihr Zelt streifte und ihre Ordnung durcheinanderbrachte, machte es auch nicht besser. Deshalb kramte sie in einem Stapel Papiere herum, um sich besser konzentrieren konnte. Warum fühlte es sich so an, als wäre das, was Talin bekommen sollte, zwei geteilt? Für einen kurzen Moment ignorierte sie die anderen um sich herum, schloss die Augen und lauschte intensiver. Ruckartig richtete sie sich auf und gab ein lautes verstehende „Ah!“ von sich. Ihr Blick huschte durchs Zelt, über Talin und die Dunkelhaarige neben ihr, zu dem Wahrsager und seiner Kundin hin. Kurz runzelte sie die Stirn. Hatte er denn mit der Büchse nichts gelernt? Man fasste in ihrem Zelt nichts an, wenn es nicht zu einem gehörte! Nun, sie sollte nicht so ungnädig sein. Immerhin war ihm ja nichts passiert. Aber wenn er nicht in ein ganz anderen Welt landen wollte, dann sollte er besser nicht behalten, was er da hatte.
Sie ging auf den Mann und die junge Frau zu, lief aber an ihnen vorbei und öffnete eine unscheinbare Schatulle. Über ihre Schulter hinweg sprach sie zu Thaddeus.

Leg besser zurück, was du dort hast. Es gehört nicht zu dir. Du bist keine Frau und dein Name ist sicher auch nicht Dorothy. Wobei es sich auch noch nicht sicher ist, ob es wirklich zu ihr will.

Nachdenklich lauschte sie kurz, bevor sie den Kopf schüttelte und den Gegenstand aus der Schatulle nahm. Dann drehte sie sich um und huschte in eine andere Ecke und zog sehr zielsicher ein Rolle aus einem Topf. Zufrieden lächelnd ging sie zu den beiden essenden Mädchen und hielt Talin die Pergamentrolle entgegen.


Die Blonde runzelte verwirrt die Stirn und nahm mit ihrer freien Hand das Pergament. Nachdem sie sich kurz umgesehen hatte, wollte sie Shanaya ihr Brot zum Halten reichen, weil sie in die Rolle sehen wollte, aber die Händlerin lenkte sie mit ihren Worten ab.

Ich bin jetzt noch viel mehr froh, dass du uns begleitet hast. Ich hatte es vorher nicht gespürt, aber jetzt war es um so dringender. Das hier will zu dir, Shanaya.

Vergessen war die Pergamentrolle in ihrer Hand. Stattdessen beobachtete Talin ganz genau, wie die Navigatorin reagierte. Diesen Spaß wollte sie sich nicht entgehen lassen. Ihr Blick fiel auf den Gegenstand in der Hand der Händlerin und sie runzelte die Stirn. Eine sehr alte, sehr hässlich weiß aussehende Okarina lag darin.

[Lissas Zelt | mit Shanya und Lissa, Aric und Lola]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
Du kommst dem Bild einer gutaussehenden Putzfrau in meinem Kopf auch nicht einmal ansatzweise nahe, Lockenköpfchen“, erwiderte Rym nur grinsend, bevor er sich in die Hände klatschte und ebenfalls ans Werk machte. Er verschob Kisten, rückte sie hier hin und dorthin, damit die anderen Kisten platz hatten auf dem Wagen. Auch wenn viele ihn, dass wusste er, für unberechenbar hielten, wenn es um Geld ging, so vergaß er doch nicht, dennoch die Umgebung im Auge zu behalten. Er würde den Teufel tun und sich noch einmal von einem Angriff überraschen lassen. Er hing an seinem Leben. Zumindest so lange, bis seine Schuld beglichen war.
Bevor er dem langen Weg dieser Gedanken ins unendlich Schwarze folgen konnte, nahm er Alex eine der Kisten ab und schob auch diese weiter nach hinten. Der Wagen ächzte verdächtig, aber darüber machte er sich wenig sorgen. So lange er kein knacken hörte, würde das schon passen. Das die Lieferung auf drei Wagen aufgeteilt war, lag sowieso eher daran, dass wenigstens einer oder zwei bei einem Angriff entkommen sollte. Tja. Die Wagen hatten es ja auch überstanden.
Er schüttelte kurz den Kopf und sprang schließlich von der Ladefläche hinunter um sich an der Halterung des anderen Wagens zu schaffen zu machen. Er überließ den Auftragsmörder und Lockenköpfchen ihren Untersuchungen der Leichen sowie deren Beseitigung. Er traute Lockenköpfchen durchaus zu, dass er die Körper verschwinden lassen konnte. Warum er so erpicht darauf war das zu tun, nun, das würde er nicht hinterfragen. Er hatte gelernt, dass auch in einer Gruppe jeder von seinen eigenen Zielen und Wünschen angetrieben wurde. Und wenn es sein Wunsch war, an Leichen rumzufummeln, wer war Rym da, ihm das zu verwehren? Gut, wenn er so darüber nachdachte, klang es mehr als falsch.
Während er so über den Sinn und die Sinnlosigkeit von der Entfernung von Leichen nachdachte, führte er die beiden Pferde des leeren Wagens die Straße hinauf, bis er zu dem letzten der verbliebene Wagen gelangte. Da, wie es der Zufall so will, niemand diese Straße entlanggekommen war – wenn er sich recht erinnerte, führte sie eh nur zu einer außerhalb der Stadt liegenden Villa –  stand der Wagen ohne Pferd unangetastet herum. Mit einem leisen schnalzen führte Rym die Pferde vor den Wagen und machte sie fest, nur um einige Minuten später mit dem ganzen Gespann wieder bei der Gruppe anzukommen. Vielleicht hatten Lockenköpfchen und Josiah ja ihr Gespräch über Funde und Leichen beendet.

Deine Rückfahrtmöglichkeit ist hier, Lockenköpfchen! Ist das nicht nett von mir?

Er warf ein strahlendes Lächeln in die Runde. Bevor er sich Josiah zuwandte und dann auf den Quatschkopf deutete.

Den laden wir besser auch noch auf unseren Wagen und dann können wir zurück zum Schiff fahren. Oder willst du dich doch noch einmal umsehen?

[Auf der Straße im Lavendelfeld | bei Liam, Josiah und Trevor | den dritten Wagen holen und dann wieder zurück]
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Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
Shanaya ließ den Blick aufmerksam schweifen, musste dabei zugeben, dass sie neugierig war. Nicht auf diese durchgeknallte Fremde dir mit ihrer Ware sprach, sondern auf eben diese Ware. Vielleicht war ja irgendetwas nützliches darunter. Sie wollte der Händlerin zwar nicht ihr Gold in die Hand drücken… aber es gab ja Mittel und Wege. Wobei es in diesem Zelt eher aussah, als hätte sie auf offener See geangelt und alles, was sie ‚gefangen‘ hatte, auf einen Haufen geworfen. Talins Worte lenkten die Aufmerksamkeit der Schwarzhaarigen wieder herum, ließen sie blinzeln. Dann folgte ein leises Schnaufen.

„Fang du nicht auch noch so an. Sonst muss ich leider gegen dich meutern.“

Shanaya biss ein Stück von ihrem Brot ab, folgte dem Blick der Blonden zu Thaddeus, der ein bisschen Krach machte und sich dann mit einer Kugel befasste. Sie war gespannt, immerhin traute sie dem Wahrsager nicht wirklich zu, dass er genug Mumm hatte, das Ding in seine Tasche fallen zu lassen.
Die andere Frau trat zu dem Wahrsager, betrachtete, was er in der Hand hielt. Shanaya dagegen seufzte leise, schluckte und wollte sich gerade zu ihrem Captain herum wenden, als Bewegung in die Händlerin kam. Anstatt also zu sprechen nahm Shanaya noch einen Bisschen von ihrem Brot, während ihre blauen Augen beobachteten, wie die Braunhaarige zu den anderen Beiden herüber trat, den Wahrsager darauf aufmerksam machte, dass er die Kugel besser zurück legen sollte. Was sollte schon passieren? Spontane Selbstentzündung? Eine Explosion, die die ganze Insel in die Luft jagte? Immerhin hätte sie dann einen Grund, dieses Zelt wieder zu verlassen. Aber diese Möglichkeit schien zum Greifen nahe zu sein, immerhin kam die Fremde nun zu ihnen, hielt Talin ein Pergament entgegen, das Shanaya nur kurz kauend ins Auge fasste. Neugierig war sie nach wie vor, aber sie konnte Talin immer noch ausfragen, wenn sie zurück auf der Sphinx waren. In besserer Gesellschaft als es hier der Fall war.
Sie wollte sich gerade also erneut an ihre Freundin wenden, verkünden, dass sie dann jetzt endlich gehen konnten, als die Händlerin zu sprechen begann. In der Erwartung, dass sie die Blonde ansprach, hob die junge Frau leicht eine Augenbraue. Ihre Worte passten nicht wirklich zu dem, was sie erwartet hatte - bis ihr eigener Name fiel. Überraschung schlich sich auf die Miene Shanayas, die noch auf ihrem Brot herum kaute, schluckte und dann auf die Hand der anderen Frau blickte. Ein Scherz. Diese Frau erlaubte sich einen riesigen Scherz mit… diesem Stück aus dem Meer gefischten Müll. Das sah nicht einmal mehr nach einem Instrument aus. Zumindest nach keinem, dass sie irgendwem als besonders für unzählige Goldmünzen verkaufen konnte. Die Augenbraue noch immer angehoben griff die Schwarzhaarige dennoch nach dem Instrument, fasste es mit Daumen und Zeigefinger und hob es leicht an, musterte es einige Herzschläge, ehe sie sich an die Händlerin wandte.

„Und was flüstert dieses… Ding... dir?“

Aus ihrer Stimme war heraus zu hören, dass sie noch immer etwas an dem Verstand der Fremden zweifelte. Vielleicht war dieses Ding auch verflucht und sie hatte jetzt für immer Pech in… allen Bereichen des Lebens, die sie jetzt nicht genauer überdenken wollte? Die junge Frau lachte beinahe auf, wandte sich dann mit vielsagendem Blick wieder zu Talin.

[Lissas Zelt | Talin | Nähe Aric & Lola]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
Die Unruhen sorgten für eine kleine Ablenkung und Riegan meinte noch, dass seine Männer sich darum kümmern würden. Soula hatte deutlich vor Augen, was mit Kieran passieren könnte und das sorgte zusätzlich dafür, dass sie ebenfalls unruhiger wurde. Während Riegan noch einige Worte an sie richtete, – Abenteuer, Risiko, blah, blah - worauf sie nur nichtssagend lächelte, ging sie ein paar Möglichkeiten durch, was sie jetzt tun konnte auf der einen Seite hatte sie ein gewisses Pflichtgefühl den Piraten gegenüber, andererseits sollte ihr Pflichtgefühl Kieran gegenüber viel größer sein. Ihn hatte Soula schon genug in die Scheiße geritten und das laute Scheppern und der Schuss, der danach zu hören war, reichten aus. Danach ging alles sehr schnell. Eine Wache trat hinaus, während Soula mit lautem Knarzen ihren Stuhl zurückschob und sich in Windeseile erhob. Das würde Soula nicht zulassen, das konnte sie nicht zulassen. Die Augen der Wache, die hinter Riegan stand, fixierten Soula, bemerkten so noch weniger, dass Luciens Schatten sich hinter ihr bewegte. Der Mann hatte keine Möglichkeit zu reagieren, als er auch schon zu Boden sackte. Soula schreckte ein, zwei Schritte zurück. Es war etwas anderes, mit Alex darüber zu sprechen, was passieren könnte und dass es Tote geben würde, oder unmittelbar dabei zu sein. Damals hatte sie noch behauptet, dass ihr bewusst war, worauf sie sich eingelassen hatte. Nun zeigte sich allerdings, dass wissen, etwas ganz anderes war, als erleben. Würde der Captain ihr oder Kieran nicht ebenso skrupellos etwas antun? Carta hin oder her. Was bedeutete die schon für einen Piraten? Soula kannte sich in diesen Gefilden zu wenig aus. Bücher über Piraten hatte es in der Bibliothek nicht gegeben und wenn, wäre das nicht das Thema gewesen, was sie interessiert hätte. Schließlich hätte sie niemals gedacht, dass Informationen darüber jemals so wichtig sein würden. Alles, was sie wusste, waren Geschichten gewesen, Gerüchte, vielleicht nicht mal wahre.

Dann kamen Bilder vom Schiff in ihr Gedächtnis, als Lucien ihr ein Seil zugeworfen hatte, damit sie nicht über Bord ging und am Abend in der Taverne, als sie ihren Gegenspieler verboten gut belogen hatte und der ausgerastet war, mit der Beschuldigung, dass Soula betrogen hatte. Das hatte sie nicht getan und auch da war Lucien gewesen, der sie aus der Schussbahn gebracht hatte. Also passte er irgendwie auf sie auf. War nur zu hoffen, dass Soula lange genug beweisen konnte, dass sie das auch Wert war. Ansonsten… Vertrauen hatte sie in die Crew immer noch nicht. Wenn sie ehrlich war, dann in keinen so wirklich. Immer mal wieder vertraute sie, weil sie dazu gezwungen war, wie in ihrer aktuellen Situation oder vor einigen Tagen auf See. Ohne Vertrauen wäre sie da unter gegangen, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das waren nur Phasen.

Es waren wenige Sekunden, während ihr diese ganzen Gedanken durch den Kopf gingen. Ihr Blick lag auf Ceallagh, der zur Tür eilte. Sie folgte ihm, obwohl sie nicht wusste, was er dort tun würde. Den Befehl des Captains hatte sie schließlich nicht gehört. Er verriegelte die Tür, noch bevor Soula ihn erreicht hatte.

„Kieran ist dort unten!“, entfuhr es ihr, als Ceallagh an ihr vorbei ging, sich den Männern zuwandte, die sich noch im Raum befanden.

Sie sah zu Lucien, zu dem goldenen Ei, das es ihr auch ein bisschen angetan hatte und sie spielte kurz mit den Gedanken, es sich einfach unter den Nagel zu reißen. Jetzt war eh alles egal, oder? Doch sie verwarf den Gedanken. Sie konnte Kieran nicht verlieren und genau diese Sorge, die Ungewissheit ließen sie nun handeln. Der Stuhl war ihr Ziel, der eigentlich dafür sorgen sollte, dass niemand hinein kam. Soula wollte den Stuhl wieder wegbewegen, denn sie wollte schließlich hinaus! Ihr Pflichtgefühl Kieran gegenüber war größer, stärker, ausgeprägter. Ganz egal, was da unten auf sie warten würde.

[Ostya - nördliches Hafenviertel | Riegans Büro | Lucien & Ceallagh]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
Was genau war es, das er fühlte, als er auf Rúnars davoneilenden Rücken sah?
Da war etwas – doch zu unspezifisch, zu…seltsam, als dass er es hätte greifen können. Und im Augenblick zu unwichtig.
Rúnar würde nun allein seinen Weg finden müssen – er selbst hatte dafür gesorgt. Ihm blieb nur zu versuchen die Gefahr in ihre Richtung zu lenken anstatt auf das Schiff im Hafen oder den darauf zulaufenden Freund.
Die Riesin teilte seine Sorgen offenbar nicht oder verbarg sie besser als sein wettergegerbtes Gesicht. Sie…lächelte. Und sie wandte sich an Isa anstelle von ihm.
Schmerz loderte in seinem Arm auf und umspielte kurz seine Lippen, als er die Hand reflexartig öffnete und schloss und die Attacke beiseite schob so gut er konnte, während er die Fremde und seine Cousine im Auge behielt.

„Das werden wir.“ Antwortete er für Isala, die sich einen Augenblick der geballten Faust des Gestanks gegenübersehen musste und dennoch eine tapfere Miene beibehielt.

Die seine zerfurchte sich, als er einen halben Schritt im Angesicht der gebleckten schwarzen Zähne zurücktrat und kurzzeitig das Gefühl hatte in einen Abgrund zu sehen, der ihn verschlingen mochte…wie dieses Mädchen, von dem die Frau sprach. Erneut rann die Gänsehaut über seine Arme doch diesmal aus einem ganz anderen Grund. Glaubte er an „Zauberai“? In diesem kurzen Moment tat er es beinahe…

‚Reiß dich zusammen!‘

Kindermärchen – Taschenspielertricks – Seemannsgarn!

Göttin…machte er eventuell einen Riesenfehler diese Riesin mitzunehmen? Aber darum musste er sich später kümmern. Dann, wenn das Schiff und die Crew sicher waren – vorerst zumindest.
Und dafür würde es nicht reichen diese Männer vor ihnen nur abzulenken. Selbst wenn alles zu ihren Gunsten lief – und das tat es nie – würde die Sphinx noch immer viel zu lange brauchen, um abzulegen. Und ihre Pläne noch länger hier zu bleiben wären ebenfalls passé. Mit allem, was daran hing. Nein. Diese Männer mussten endgültig verschwinden.  

„Gut. Also…einen Plan.“

Improvisiert, spontan...wahrscheinlich sehr fehleranfällig...
Seine Falkenaugen richteten sich auf auf die Umgebung, suchten sie systematisch nach etwas ab, das ihnen helfen konnte…und entdeckten eine nur angelehnt stehende Kellertür nicht weit entfernt.

„Sie suchen dich? Gut – vielleicht wird es doch Zeit, dass sie doch finden…wir müssen sie dort reinbekommen.“ Er nickte auf den Keller. „..und zusehen, dass sie dort nie wieder rauskommen.“ Fügte er hinzu.

Ein offener Kampf auf der Straße war Selbstmord – in dem Fall müssten er und die Riesin den Kampf alleine und ungerüstet gegen Soldaten in der überzahl führen. Zudem würden die Spuren des Kampfes, die Leichen, ja alleine schon der Lärm nicht dazu beitragen, dass sie vorerst Ruhe hatten. Für eine geschickte Falle war keine Zeit…also musste diese stumpfere Version Genüge tun.
Die große Frau wäre damit in der größten Gefahr – das war ihm klar. Er hatte nicht vor sie im Stich zu lassen, aber er konnte ebenso versprechen, dass er sie in einem Stück herausbekommen würde. Seine Augen richteten sich hart und abgeklärt auf sie, klar machend, dass ihre Chance auf eine Schiffspassage genau so aussah und die Akzeptanz dieses Risiko voraussetze.


[Innenhof zwischen Marktplatz und Hafen | Isala, Tali  ]
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
Das Adrenalin in seinen Adern wirkte wie ein Verstärker für seine Sinne. Ungefiltert nahm er wahr, was in den wenigen Herzschlägen geschah, die es brauchte, um Riegans Wächter in die Achte Welt zu schicken. Der blonde Junge, der mit erstaunlicher Gewandtheit unter dem Tisch verschwand, an dem er eben noch gesessen hatte; das gute Dutzend Adliger, die aufsprangen, teils zurückwichen, teils an Ort und Stelle verharrten und mit einer Mischung aus Entsetzen und zweifelhaftem Tatendrang zwischen den Piraten hin und her starrten; Ceallagh, der mit so geübten Bewegungen die Tür verkeilte, als täte er den lieben langen Tag nichts anderes, und sich dann der Meute aufgeschreckter Männer zuwandte, um sie in Schach zu halten; Riegan, der sich gefangen hatte und nun mit einem verkniffenen Zug um den Mund in einer Geste der Deeskalation die Hände hob und den jungen Captain nur für den Moment aus den Augen ließ, den es brauchte, um Ceallagh dabei zu beobachten, wie er die Tür verbarrikadierte – die Erkenntnis, dass er fürs Erste in der Falle saß, gut lesbar in seinem Blick; und dann Soula, die Ceallagh gefolgt war und deren Worte Lucien einen Moment überrascht blinzeln ließen, da er die Stimme aus dem Schankraum schließlich nicht erkannt hatte. Wie zum Henker kam sie also bitte darauf, ihr Begleiter wäre dort unten?
Die Frage hielt sich keinen Augenblick länger als nötig in seinem Verstand, denn just in diesem Moment packte die junge Frau den Stuhl, der die Tür versperrte, und riss ihn einen Herzschlag, bevor Ceallagh sie aufhalten konnte, zur Seite. Lucien hatte reagiert, kaum dass der Hüne sich von ihren hochwohlgeborenen Zuschauern abwandte, hatte mit der freien Hand seine Pistole gezogen und mit einem warnenden Knurren die Aufgabe seines Kindheitsfreundes übernommen. Für einen weiteren Herzschlag rührte sich niemand – außer die Tür zum Büro, die unter Soulas Händen aufflog. Die beiden Wachen davor wandten sich überrascht zu ihnen um, bis jetzt vom Lärm aus dem Erdgeschoss zu abgelenkt, um zu bemerken, was im Raum hinter ihnen geschah. Doch ein Blick genügte, um die Lage zu erfassen, und Riegan half bereits nach, bevor Lucien ihn aufhalten konnte. „Ein Hinterhalt! Schnappt sie euch, ihr Idioten!!

Viel weiter kam er nicht. Die ganze Situation ließ dem Kelekunier nur eine mögliche Handlungsweise übrig und nach eben dieser reagierte er nun. Den mit Blut verschmierten Dolch in der Hand packte er Riegan an der Schulter und drückte ihm die Mündung seiner Pistole an die Schläfe, bevor sich die tiefgrünen Augen auf die beiden Wachen richteten.

Ich schlage vor, du sagst ihnen, dass sie sich jetzt besser zurückhalten und meine Freunde ihrer Wege gehen lassen. Dann kommt hier niemand mehr zu Schaden.“,

sagte er so deutlich, dass auch die beiden Schläger an der Tür ihn hörten und zögerten. Riegan haderte mit sich, dann nickte er schließlich und bedeutete seinen Männern, Ceallagh und Soula vorbei zu lassen.
Lucien warf dem Hayes einen kurzen Blick zu.

Geh mit ihr und holt Kieran da irgendwie raus. Wir treffen uns unten.

[Ostya - nördliches Hafenviertel | Riegans Büro | Soula & Ceallagh]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit May 2022
Mit einer geschmeidigen Bewegung änderte der Braunhaarige seine Position von vor dem Stapel hockend zu, nun wieder stehend. Seine langen Beine waren nicht dafür gemacht, länger in einer hockenden Position zu verbringen und jagten einen kleinen Protestlaut durch den Wahrsager. Dieser verzog kurz das Gesicht bei diesem doch eher unschönen Gefühl. Es war dieses leichte Kribbeln, welches einem eingeschlafenen Bein vorausging. Aric schüttelte sich innerlich und versteifte sich dann, als er hinter sich eine Präsenz spürte. Jemand war an ihn herangetreten und betrachtete mit ihm die Kugel. Der junge Mann seufzte leise auf Ihre Frage, doch drehte er sich vorerst nicht um. Stattdessen löste er den Blick von der kleinen Kugel und sah sich wieder im Raum um. Es war ein wenig, als wäre der Bann gebrochen worden. Sein zurückgewonnenes Interesse an der Umgebung führte dazu, dass der Wahrsager nun die Gestalt der Zweiflerin auf sich zugehen sah. Neugierig drehte er sich nun doch um und musterte Lissa, während sie an ihm vorüberging. Bei ihren Worten zog er kurz die Augenbraue hoch.

„Ich bringe Dorothy den kleinen Schatz gern vorbei. Ihr Ehemann wird jedoch nicht so begeistert sein”

Antwortete er der Zweiflerin noch und wand sich dann der Kundin mit einem Grinsen zu.

„Ja, sehr schön...”

Ohne weiter auf Lola zu achten, drehte der Wahrsager sich wieder den Stapeln zu. Die Äußerung der Zweiflerin nervte ihn. Seit wann hatten Gegenstände denn einen eigenen Willen und erzählten, zu wem sie gehörten? War es nicht Gold, welches den Besitzer bestimmte? Oder auch das Geschick darin, etwas im richtigen Moment zu nehmen. Der junge Mann kniff kurz nachdenklich die Augen zusammen und ließ die Kugel spielerisch in seiner Hand rollen. Dann ging er zu einem anderen Stapel und betrachtete diesen neugierig. Wenn die Zweiflerin tatsächlich die Gegenstände hörte, dann würden diese ihr wohl auch verraten, wenn eines aus Versehen in die Tasche eines sehr unschuldigen Wahrsagers gerutscht war. Aric warf einen kurzen Blick über die Schulter. Die Frau stand gerade bei Talin und Shanaya und übergab der Braunhaarigen einen kleinen weißlichen Gegenstand. Alle drei schienen weder ihn noch Lola wirklich zu beachten. Vielleicht war es ein Versuch wert. Die Frage war nur, was in diesem Chaos auch irgendwie nützlich sein könnte und in seine Tasche passte. Dem jungen Wahrsager fiel erneut eine kleine Büchse ins Auge. Er hatte sie vorhin schon einmal in der Hand gehabt und nun weckte sie wieder sein Interesse. Nicht nur hatte sie eine schöne Gravur, sie passte auch perfekt in seine Tasche, ohne dort größere Aufmerksamkeit zu erregen. Erneut erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Ein letzter prüfender Blick zu der Frauengruppe sagte ihm, dass diese noch immer mit Ihren Geschenken beschäftigt waren. Dann nahm der junge Mann die kleine Kugel in die rechte Hand und schaute zu seiner Kundin.

„Liebes..” Sprach er sie mit dem Kosenamen an, welchen die Händlerin vorher auch gewählt hatte. „Hier..”

Als er sich sicher war, dass sie sich zu ihm umdrehte, warf er ihr die kleine glitzernde Kugel zu. Noch mit der gleichen Handbewegung ließ er die kleine Büchse in seine Tasche wandern. Dann schaute er sich noch einige Augenblicke mehr oder weniger interessiert in dem Zelt um, bevor er zu der Frauengruppe schlenderte und dort die so wichtigen Gegenstände betrachtete.

„Du hast also eine musikalische Ader. Das ist ... interessant”

Richtete Aric sich belustigt an die Schwarzhaarige.


[Lissas Zelt | Lissa, Talin, Shanaya & Lola ]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2021
Das Wiehern eilte Liams Stimme nur knapp voraus. Ein kurzer Blickwechsel folgte. Er sah, wie die blonde Frau sich zu dem Jungen kniete und auf ihn einredete, vermutlich, damit er nicht auf glorreiche Idee kam, ihnen zu folgen und dabei nicht nur ihre Mission, sondern auch sein eigenes Leben zu gefährden.
Schließlich wandte Cassy sich ihnen zu, mit einem Plan, den man nicht wirklich einen nennen konnte, aber der immerhin besser als gar keiner war. Die junge Frau sprach im Flüsterton, um keine unnötige Aufmerksamkeit in ihre Richtung zu lenken. Zeit, den Plan oder dessen Schlüssigkeit zu hinterfragen oder sich gar einen neuen zu überlegen, blieb nicht, also nickte er bloß. Wollte gerade nach dem Dolch an seinem Gürtel greifen, um ihn Cassy zu reichen, nur für alle Fälle, als sie den beiden Männern versicherte, dass sie sich selbst ganz gut verteidigen konnte. Einen Moment lang blieb Per skeptisch, zweifelte daran, ob das Messer an ihrem Bein jemals wirklich schon zum Einsatz gekommen oder nur eine übereifrige Sicherheitsmaßnahme war — aber er zuckte schließlich mit den Schultern und ließ die eigene Hand wieder sinken. Nun gut. Vielleicht, wenn sie schnell und schlau handelten, musste es auch gar nicht so weit kommen.

„Sofern wir Liam in ganzen Stücken wiedersehen wollen, bleibt uns auch nicht viel anderes übrig.“
Er unterdrückte den Anflug eines Lächelns.
„Sobald du ihre Aufmerksamkeit hast, kommen Rayon und ich von der anderen Sei—“
Aber Cassy hatte das wohl bereits schon als Okay gewertet und war direkt losgestürmt, wie von der Tarantel gestochen.
„Shit.“ Er drehte sich zu Rayon herum, zog währenddessen von der anderen Seite des Gürtels die Pistole aus dem Holster und deutete auf die beiden Männer, die jeweils links und rechts von der Kutsche standen. „Du knöpfst dir den rechts vor, ich den links? Solange sie noch von ihr abgelenkt sind.“

Kaum ausgesprochen, setzte er sich in Bewegung, schlich sich bis zu dem (glücklicherweise) großen Grabstein vor hinter dem Liam festgehalten wurde. Er verharrte einen Moment, lugte kurz auf der rechten Seite davon hervor und, als sich für einen Moment sein Blick mit denen zweier verängstigter Kinder kreuzte, dachte er, er wäre aufgeflogen. Instinktiv drückte er seinen Zeigefinger auf den Mund. Hoffentlich begriffen die Kleinen, dass sie hier nicht die Bösen waren. Hoffentlich standen sie nicht bereits so sehr unter dem Einfluss der Räuber, dass sie jede auch nur ansatzweise verdächtige Handlung sofort zu Wort brachten.
Er zögerte einen Moment und als er wieder aufsah, realisierte er, dass eines der beiden Kinder mit dem Finger auf ihn zeigte und das andere bereits zu einem der Männer losgelaufen war.*
Shit. Shit. Shit.
Bevor die Männer auf ihn aufmerksam werden konnten, ergriff er die Initiative, wagte sich hinter dem Grabstein hervor und zog dem Mann, der ihm am nächsten stand, mit großer Wucht den Pistolenknauf über den Hinterkopf.**
Der Mann sackte zu Boden. Per machte einen kleinen Schritt vorwärts und richtete die Pistole auf den zweiten Mann, der sich just im selben Moment in seine Richtung drehte.
„Eine falsche Bewegung und du darfst dich über ein schönes Loch in der Birne freuen und deinem Kollegen hier Gesellschaft leisten. Das gilt auch für deinen anderen Kollegen.“

[ Liam, Rayon, Cassy, NPC-Junge | Friedhof ]


* ausgewürfelt (failure)
** ausgewürfelt (success)
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