Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Shanaya schloss einen Moment die hellen Augen, konzentrierte sich auf ihre Atmung und dann auf die ganzen Probleme, die um sie herum entstanden. Der Nebel, die Vögel… und das verdammte Stechen in ihrer Schulter, von dem ihr schwindelig war. Vielleicht sollte sie sich aus einer bestimmten Höhe einfach noch einmal auf die Schulter werfen, um sie wieder in die richtige Position zu bringen? Ein Gedanke, der sie ein wenig hämisch auflachen ließ. Sie allein würde wohl nicht genug Kraft aufbringen können, um das mit einem Ruck zu richten. Für einige Zeit hieß es also noch, dass sie die Zähne zusammen beißen musste.
Talin war es, die sie aus diesem unwirschen Gedankengang zurück holte. Die Berührung an ihrem Arm ließ die Schwarzhaarige zusammen zucken, auch wenn ihre Freundin den gesunden Arm streichelte. Die Blonde richtete sich jedoch mit ihren Worten nicht direkt an sie, sodass Shanaya ihrem Blick folgte, von einem zum anderen schaute und stumm den Worten der anderen Frau lauschte. Das ‚länger fest stecken‘ gefiel ihr dabei nicht wirklich, aber so schnell Talin zu ihr gekommen war, so schnell machte sie sich auch wieder auf den Weg. Sie drückte den Arm der Schwarzhaarigen, die ihr damit ein müden Lächeln zu warf.
Greos Frage nahm sie kaum wahr, da rief der Dunkelhaarige schon eine Antwort nach oben. Talin ging es um irgendwelche Tücher (Shanaya war sich nicht ganz sicher, ob sie die Bedeutung davon nicht mitbekommen oder schlicht vergessen hatte), Greo nahm Stimmen wahr, die nicht zu ihr durch drangen. Gott. Dieser Gedanke kam ihr selten, aber in diesem Moment wünschte die Schwarzhaarige sich, ihren Kopf einfach einmal komplett zu entleeren. Jeglichen Gedanken zu entfernen und einfach bei Null anzufangen. Es fühlte sich an, als würde sie sich in ihrem eigenen Kopf im Kreis drehen – und das war absolut kein schönes Gefühl. Die Frage ihres Freundes konnte sie dann doch beantworten, auch wenn sie zuvor noch einen Blick auf die Karte warf.
„Nach Süden und nach Westen… jeweils etwa zwei bis drei Tage, wenn wir gute Fahrt machen.“ (Luc, ich hatte das noch so im Kopf, wenn falsch, please Bescheid geben :D)
Vermutlich eher schneller, wenn blutrünstige Vogelechsen hinter ihnen her waren. Mit diesem Gedanken und einem lautlosen Seufzen lauschte Shanaya der nächsten Stimme, die zu ihr durch drang. Zuerst fühlte sie sich nicht angesprochen, immerhin sollte Greo ja… Moment! Ohne den Kopf zu drehen richtete Shanaya die hellblauen Augen zu dem Captain herum, der noch auf dem Achterdeck stand. Sie blinzelte, ehe ihr in stummen Protest der Mund aufklappte. Erst, als Lucien sich direkt an sie wandte, klappte ihr der Mund wieder zu und sie holte Luft für einen Protest. Auf einmal erschien ihr die Möglichkeit, die Schulter selbst wieder ein zu renken, gar nicht mehr so schlecht. Aber der Widerspruch blieb aus, wurde im nächsten Moment von einer kräftigen Böe davon getragen und ließ die junge Frau noch einmal blinzeln.
Mit der Hand des gesunden Armes hielt sich Shanaya ein paar schwarze Strähnen aus den Augen, hob die blauen Augen dann an, um sich umzusehen. Die Sicht war etwas besser geworden, womit sich noch viel mehr Möglichkeiten ergaben. So schnell es Shanayas schmerzendem Kopf möglich war, ging sie die verschiedenen Optionen durch. Sie konnte bleiben, wo sie war. Sich von Zairym helfen lassen (da Lucien ihn ja netterweise auf sie angesetzt hatte). Ein weiterer Gedanke war, dass sie sich selbst ins Krähennest begab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Über den Nebel, die Vögel und alles, was man da noch in Erfahrung bringen konnte. Und neben anderen Ideen kam auch der Gedanke auf, dass sie sich vielleicht erst einmal ins Wasser schmeißen sollte, um die aufgewühlten Gedanken wieder herunter zu kühlen.
Aber all das war hinfällig, als James das Achterdeck betrat – einen ihr vollkommen unbekannten Mann im Schlepptau. Die zwei steuerten Lucien an, woraufhin Shanaya Greo einen verwirrten Blick zu warf, sich dann mit der Hand, die eh noch an ihren Haaren lag, durch die dunklen Strähnen fuhr. Normalerweise waren es genau solche Situationen, in denen sie aufblühte. Da, wo anderen jegliches Denken versagte. Es war zum Haare raufen. Und jetzt spielten sie auch noch Kutschier-Schiff. Ein weiterer Blick galt ihrem älteren Freund, ehe sich die Dunkelhaarige in Bewegung setzte. Zairym hatte auf die anderen Schiffe schießen wollen – vielleicht lenkte ihn das ja von Luciens glorreicher Idee ab.
Auf der Höhe der kleinen Gruppe blieb Shanaya wieder stehen, warf zuerst einen fragenden Blick zu Lucien, zu der Wunde, die noch immer leicht blutete. Ein vorsichtiges Lächeln galt ihm, die Hand, die die junge Frau jedoch an ihr Tuch gehoben hatte, sank einfach wieder zurück neben ihren Körper. Noch wenige Herzschläge musterte sie ihren Captain, ehe sich die hellblauen Augen auf den Fremden richteten. Ein charmant amüsierter Ausdruck auf ihren Zügen – auch wenn ihr nach wie vor schwindelig war und sie den Arm möglichst ruhig vor sich hielt.
„Vielleicht können wir ihn auch den Vögeln opfern und sie lassen uns dafür in Ruhe?“
In ihrer Stimme lag nur ein zarter Hauch von Ernsthaftigkeit, mit der sie den Fremden betrachtete. Vielleicht machte er sich ja ganz gut als Opfer in einer Art Vogelschnabel? Aber, sie musste ihm Recht geben, gerade in solch einer Situation konnten sie ein helfendes Paar Hände vielleicht gebrauchen. Wenn er nicht in der erstbesten Situation einfach um sich schoss, um wieder von ihnen weg zu kommen. Dann blieb immernoch die Option mit den Vögeln.
„Noch irgendwen habt ihr ihm nicht nachschwimmen sehen?“
Diese Frage galt James, auf dem nun auch ihr heller Blick ruhte. Erst dann huschte ihr Blick zu dem Schiff, das sie verfolgt hatten und das… eigentlich... Moment. Irgendetwas schien in ihrem Kopf doch noch zu funktionieren. Oder vielleicht auch nicht? Um das Ganze genauer zu betrachten, trat die Schwarzhaarige an die Reling, betrachtete einige Momente schweigend das Bild, das sich ihr bot.
„Liegt es an mir? Bin ich verwirrt… oder dürfte dieses Schiff eigentlich nicht… hier sein? Die Sphinx ist schnell… aber… Versteht ihr, was ich meine?“
War sie jetzt komplett verwirrt? Hatte sie sich so verschätzt? Das konnte nicht sein, aber… was machte dieses Schiff dann hier? Und wo zum Teufel kam dieses Wrack jetzt her? Noch einmal schloss Shanaya die Augen, fuhr sich mit einer Hand über die geschlossenen Lider. Zu vieles lief hier irgendwie falsch. Und genau diese Verwirrung lag auf ihren Zügen, als ihr Blick zurück zu Lucien und den Männern bei ihm glitt.
[Achterdeck der Sphinx | James, Greo, Zairym (dem sie schön ausweicht!), Peregryne & Lucien ]
Isala Reginn ist 32 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 42 Streifzügen in 7 Tavernen.
Habseligkeiten
einen Dolch, muschelkette, diversen Schmuck, Geldbeutel, ein Kompass und ein Fernglas
Eigentlich hatte ein Teil von Isala gedacht, dass die Vögel keinen erneuten Angriff versuchen würden, doch ihre Naivität rächte sich schnell, denn wie aus dem Nicht startete einer der beiden einen Sturzflug genau auf sie zu. Das Herz der brünetten setzte eine Sekunde aus, so schien es, und ihre Knie klappten ein, wie ein Klappmesser. Auch wenn es hier oben ungeschützt von Allem nichts bringen würde, hob sie beide Arme schützend vor ihr Gesicht und machte sich bereit als Nahrung her halten zu müssen.
Doch plötzlich war es wieder grau um beide Frauen herum und genau das musste die Vögel abschrecken. Verursachte der Nebel auch ihnen Schmerzen? Erneut drängte sich die Frage auf, was genau das überhaupt für ein schreckliches Nebel war - doch das Glücksgefühl, schon wieder dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein, überdeckte diese Frage. Sie drückte sich nun wieder hoch und hielt sich mit dem Arm am Holz fest - der falsche Arm. Es tat noch immer schrecklich weh, aber irgendwie wollte sie das nicht so nach außen dringen lassen. Schließlich war sie hier die Ältere und irgendwie kam sie sich vor wie ein riesiger Klotz am Bein der anderen.
Sie nickte als Bestätigung, dass auch Isala wieder nach unten wollte und auch dass sie es alleine schaffte - wahrscheinlich.
"Wir müssen den anderen sagen, dass der Nebel nach Westen zieht und wir im Osten freie Sicht haben." Ihr Blick glitt in Richtung des anderen Mastes - warum standen sie nun unmittelbar neben dem fremden Schiff? Eines war klar - Isa wollte wissen, was Phase ist. Mühsam war der Weg nach unten. Die Frau versuchte nur mit dem Gesunden Arm die Sprossen zu nehmen, doch ganz ohne die Benutzung des verletzten ging es nicht. Kleine Flüche schossen ihr leise zwischen den Lippen hervor, die wahrscheinlich nur sie hörte ... Als sie nach einem schier endlosen Abstieg endlich wieder festen Stand hatte, hielt sie sich ihre Verletzung, die unter der Anstrengung wieder leicht zu bluten angefangen hatte.
Endlich konnte sie auch wieder einen Überblickt verschaffen, was eigentlich hier unten los war. Für einen Moment stand sie also nur da und schien jemanden zu suchen. Aber Tarón ging es sicher gut.
[Erst auf dem Krähennest, dann unten | Bei Skadi und schließlich bei allen anderen, die sich am Fuße des Krähennestes aufhalten]
Greo ist alt und wurde unter den Sternen der fünften Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 57 Streifzügen in 25 Tavernen.
Habseligkeiten
Reiterhut, Gürteltaschen und eine Schafschere
Körperliche Verfassung
Fit, manchmal Migräne und wirre Träume, aufgerissene Ellenbogen
Habe ich jetzt irgendetwas verpasst oder handelt der da wirklich schneller, als sein Hirn denken kann?, fragte sich Greo insgeheim und folgte der Mündung von Zairzimts Kanone mit dem Blick, um dann die Gesichter zu mustern, die sich dort drüben nach und nach aus dem dunstigen Halbdunkel schälten. Zugegeben: er war durchaus überrascht, wie nah das andere Schiff war, er war zutiefst irritiert, dass der Nebel nun doch Abstand nahm und der Anblick, wie ihr Opfer mit einem Wrack verkeilt war, verstörte ihn ebenso, gemessen an der Distanz, die sie zur unmittelbaren Küste haben mussten. Ob es hier ungeahnte Untiefen gab, die auf keiner Karte verlässlich verzeichnet waren?
Wie auch immer: mussten sie deswegen direkt auf die nächstbesten Personen ballern?
Misstrauisch schaute Greo nach oben, wo ebenfalls bessere Sicht war, immer noch in Erwartung, dass sich gleich wieder ein Monstrum auf sie niederstürzte. Das hatte aus seiner Sicht Priorität. Die gegnerische Mannschaft mochte leichte Beute sein, weil manövrierunfähig, aber sie durften nicht unterschätzen, dass die wahre Gefahr immer noch irgendwo über ihren Köpfen schwebte. So musste sich ein Wurm fühlen, wenn Angler kamen und ihn gnadenlos aus der Erde picken wollten.
Erneut guckte er zu Handelsschiff und Wrack, wie um sich zu versichern, dass die jetzt nicht auch noch Anstalten machten, Theater zu spielen und stutzte kurz, nur einen winzigen, kleinen, unbedeutenden Moment, kaum, dass er den Namenszug auf den gekenterten Überresten las. Eine blasse Erinnerung an eine wie eine Rosine verschrumpelte Leiche ploppte in seinem Kopf auf. Doch der Moment verflüchtigte sich, er gab ein leises „Aye“ von sich und schob seine Freundin sanft vom Steuer weg. Erstmals breitete sich die Szenerie an Deck vor ihm aus, aber er versuchte gar nicht erst, dem Chaos dort unten geistig Herr zu werden.
Er rechnete es Lucien hoch an, dass er in dieser äußerst ungünstigen Situation anscheinend einen kühlen Kopf bewahrte und überließ es getrost ihm und Talin, geordnete Bahnen zu schaffen.
„Nee, hast Recht, ist zu plötzlich zu nah dran.“,
kommentierte er auf Shanayas Frage hin und guckte sich die Fremden an, die hinzugetreten waren. Der eine, mit dessen Auge irgendetwas nicht stimmte (das musste er gerade denken) trat ihm zwar entscheidend zu forsch auf, doch immerhin schien er Arbeit nicht abgeneigt und Greo fiel ad hoc mehr als eine Person ein, die leider mehr Dekoration war, als dass sie vernünftig anpacken konnte. Zweifelsohne: das konnten sie gebrauchen. Er nickte ihnen im stummen Gruß zu.
[Achterdeck, am Steuer | Shanny, Zairym - Luc, James, Per]
Soula Veniel ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 39 Streifzügen in 23 Tavernen.
Habseligkeiten
Dolch, Kette ihrer Mutter, ein Deck Spielkarten, Bücher über Kräuter und Pflanzen, mehrere Notizbücher zu verschiedenen Themen.
Tatsächlich konnte Soula dann auch wieder schmunzeln, als James sich theatralisch ans Herz fasste und ihr einen eindeutig negativ behafteten Blick zuwarf. Es fühlte sich wie eine erneute Genugtuung an. Vor ihm sollte sie sich allerdings in Acht nehmen, das war klar. Nur war Soula kein wehrloses Mauerblümchen und das blieb ihm nun hoffentlich auch deutlich im Gedächtnis. Zu sagen hatte sie allerdings nichts mehr. Sie hatte deutlich gemacht, was sie von der ganzen Situation hielt und es war nicht nötig dem noch irgendetwas hinzuzufügen. Soula entspannte sich aber erst wieder, als James mit dem Neuling im Nebel verschwunden war.
Diese ganzen Ereignisse müsste Soula erst mal ein bisschen sacken lassen, bis sie sich darüber im Klaren werden würde, wie sie die Situation einschätzen wollte. Prinzipiell vertraute sie auf diesem Schiff, außer Loki, (noch) niemandem wirklich. Soula war immer noch voreingenommen, mit einem gewissen Misstrauen, das sie Piraten gegenüber hegte. Auch wenn sie ein paar wenige Stunden schon mit dem ein oder anderen Crew-Mitglied verbracht hatte, war sie es nicht gänzlich losgeworden. Ein gesundes Maß an Misstrauen war aber sicher auch ziemlich gesund. Bestimmt!
Als sie das dumpfe Geräusch der Taue hörte, die auf Holz fielen, hatte Alex für einen kurzen Moment ihre Aufmerksamkeit. Sie erwartete ein Schmunzeln, ein Grinsen, wie sie es sonst bisher bei ihm gesehen hatte. Doch für diesen Augenblick, nachdem er die Worte ihr gegenüber ausgesprochen hatte, verschwand es und zeigte ihr nur wieder, dass sie absolut gar nichts über die Menschen in dieser Crew wusste. Soula nickte ihm lediglich zu, bevor Alex seine Stimme erhob, um die ganze Crew davon in Kenntnis zu setzen, dass alle wieder an Bord waren. Dafür, dass Rayon ihr erst vor kurzem stolz erzählt hatte, wie gut das Schiff in der Werft in Schuss gebracht wurde, war jetzt nur zu hoffen, dass es nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wenn sie sich wieder an das Kreischen erinnerte, waren sie sicher noch weit davon entfernt, wieder aufatmen zu können.
Ihr Blick lag für einen Moment auf Tarón. Es interessierte sie sehr, warum er es getan hatte und sie überlegte kurz, ob die Frage in die aktuelle Situation passte oder ob sie diese nicht lieber für später aufheben sollte.
„Warum hast du das getan?“, fragte sie dann doch mit leiser Stimme, als sie neben Tarón getreten war. Es konnte viele Gründe gehabt haben und es war völlig in Ordnung, wenn es etwas war, was er ihr noch nicht erzählen wollte. Auch wenn es bis zu einem gewissen Punkt schön war, wenn man beschützt wurde, glaubte Soula leider kaum, dass Tarón es irgendwie wegen ihr persönlich gemacht hatte. So gut kannten sie sich noch nicht, oder täuschte sie sich hier erneut?
Kurz darauf hörte sie wieder die Schreie der Vögel. Sie sah zum Krähennest und dabei fiel ihr auf, dass sie inzwischen weiter sehen konnte, als noch zuvor. Der Nebel schien durch den aufkommenden Wind weiterzuziehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Rúnar sich an der Reling hochzog, dann folgte sie seinem Blick, als er auf das Schiff zeigte. Soula hatte sich während dem ganzen Chaos nicht gemerkt, wo das Schiff nun hätte sein sollen oder wo die Sphinx sein sollte. Sie hatte keine Ahnung davon, wie man ein Schiff segelte und sie wusste auch nicht wie schnell oder langsam sich ein Schiff fortbewegen konnte. Deswegen zog Soula nicht direkt den Schluss, dass das Schiff, auf das sie zuvor Jagd gemacht hatten, nicht an Ort und Stelle sein durfte und dass daran etwas seltsam war. Für sie war nur klar, dass sie das Schiff, auf das sie zuvor geschossen hatten, nun definitiv eingeholt hatten.
James Killigan ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Ein wenig abstrus war es schon. Sie waren von einem merkwürdigen Nebel umgeben, der sich definitiv nicht so verhielt wie das normaler Nebel eben tat. Über ihnen flogen riesige Vögel, die nach einem Mittagessen suchten. Und statt sich darauf zu konzentrieren, führte er einen neuen Gefangenen Gassi. Wirklich redseelig war diese Gestalt auch nicht, aber James nahm das einfach mal so hin, statt weiter nach zu bohren. Irgendwie war es ja auch nicht seine Aufgabe herauszufinden, wer dieser Mann war. Dafür hatten sie nicht nur einen, sondern zwei Captains.
Lucien aber, der definitiv dafür verantwortlich war sicher zu stellen dass dieser Mann keine weitere Gefahr für Crew und Schiff darstellen konnte, schien zumindest leicht abgelenkt. Kein Wunder, denn nach den letzten Minuten war es sicher für niemanden an Board leicht, noch einen kühlen Kopf zu bewahren. Immerhin schien Luc durchaus gewappnet auf Gegenwehr zu sein, wenn James seinen Griff zum Degenknauf richtet beurteilte.
Als Peregryne – nach wie vor ohne sich irgendwie vorzustellen - vorschlug, dass er ja zusätzliche Arbeitskraft im anbieten konnte, wenn er im Gegenzug eben nicht als Vogelfutter dienen würde, hob James etwas skeptisch die Augenbrauen. Sicher war dass hier immer noch besser als zu ertrinken, aber wieso er so eifrig war sich in den Dienst von Piraten zu stellen, denen man gemeinhin in Sachen „Abmachungen“ ja nicht unbedingt trauen konnte, war James ein Rätsel. Auf Luciens Frage, ob auf Deck soweit alle ok waren, nickte der Dunkelhaarige.
“Keine schwereren Verletzungen, es leben alle noch.“ und das war im Anbetracht der Lage ja auch irgendwie ein kleines Wunder. Da Lucien ihm gesagt hatte, dass er den Gefangenen bei ihm lassen sollte, ließ er den Arm von Peregryne auch los, bevor er zu Shaynaya sah. “Sieht so aus als wärt ihr nicht sonderlich gut davon gekommen.“
Bemerkte er mit einem Nicken zu ihrem Arm. Ihre frage nach weiteren Gefangenen konnte er hingegen nur mit einem Kopfschütteln beantworten.
“Nein, Runar hat uns nur diesen namenlosen Besucher hier angeschleppt“ antwortete James, während Shay schon wieder mit den Gedanken wo anders zu sein schien. Nicht nur ihr Blick fiel also auf das Schiff, das aus magischen Gründen jetzt viel näher zu sein schien als es sein sollte, wie Greo auch bestätigte.
“Und welche Rolle spielt das jetzt? Ich glaub nach allem was passiert ist sollten wir versuchen hier schnellstmöglich wegzukommen, bevor wir wirklich noch Menschen als Vogelfutter opfern müssen. und nach der Kuss-Aktion eben war sich James sicher das mindestens 2 Personen sehr lautstark dafür plädieren würden, dass er sich dafür herausragend eignen würde.
James am Achterdeck, zusammen mit Luc, Per und Shay, in der Nähe von Greo und Zairym
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Für den Moment ließ sie Rayons Fragen an sich abprallen. Nicht, weil sie diese nicht beantworten wollte, sondern weil sie es nicht konnte. Sie wusste ja nicht, wer genau über Board gegangen war oder wo der Vogel oder wer alles verletzt war. Das Einzige, was sie wusste, war, wie es Shanaya und Lucien ging und das sah nicht besonders gut aus. Aber immerhin beantwortete sich eine der Fragen, als durch den Nebel eine Stimme erklang und von Runars sicheren Rettung berichtete. Ebenso wie von einem weiteren Passagier.
Talin massierte sich kurz die Nasenwurzel und war für den Augenblick froh, dass Trevor nicht da war und um sie herumsprang. Sie wollte ihn nicht anfahren, nur weil er sie nervte. Stattdessen wollte die Blonde versuchen, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Die gute Nachricht, dass die Tücher einigermaßen halfen - auch wenn niemand wusste, für wie lange - war etwas, worüber man nachdenken konnte. Obwohl ihr der Gedanke was geschah, wenn die Tücher nicht mehr halfen, nicht besonders zusagte. Was würde dieser Nebel dann mit ihnen tun? Nochmals kniff sich Talin in die Nasenwurzel, schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen. In diesem Moment schien sich der Nebel zu denken, dass es Zeit wurde sie noch mehr zu verwirren, denn er schien weiter zuziehen.
Überrascht blinzelte die Blonde, nahm kaum wahr, dass Trevor diesen Augenblick wählte, um wieder zu ihnen zu stürzen. Sie teilte nicht ganz seine Enttäuschung darüber, dass der Nebel weiter gezogen war. Und das Trevor enttäuscht war, konnte man ihm von der Nasenspitze ablesen. Die Klarheit nutzend sah sie sich an Deck um, wurde dann aber von einem Ruf, der über das Wasser zu ihnen trieb, aufgehalten. Das Handelsschiff, dass bis eben noch einen ziemlichen Vorsprung vor ihnen hatte, kam auf einmal auf sie zu, als hätten sie es sich anders überlegt. Und der Nebel? Den Rufen Isalas zu folge, schien der sich nach Osten zu bewegen, quasi wie das Schiff. Talin wünschte sich für einen Moment reale Menschen – Marinesoldaten oder Kopfgeldjäger - auf die sie einschlagen konnte. Stattdessen wandte sie sich an Trevor und Rayon.
„So lange wir freie Sicht haben, sollten wir zusehen, dass wir die Wunden der Mannschaft versorgen. Seht zu, wer verletzt ist und gebt einfach jedem ein Tuch.“ Ihr Blick blieb an dem aufgedrehten jungen Mann hängen. „Wenn wir das Handelsschiff wegputzen wollen, dann bist du der erste, den ich rufe, um sie zu entern, ja? Im Moment zählen die Verwundeten, weil wir sonst niemanden überfallen können.“
Ihr Blick wanderte weiter zu Liam und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Wir sind zum ersten Mal wirklich einer Meinung, was das Weglaufen angeht, oder Liam?“
Sie hatten freie Sicht, das wäre der perfekte Moment, ob abzuhauen. Und gleichzeitig wollte sie sich die Beute, die gerade freiwillig auf sie zukam, nicht entgehen lassen. Nur einen kurzen Moment zögerte sie noch, bevor sie auch schon wieder halb kehrtmachte.
„Ich rede mit Lucien und sag Shanaya, dass wir zusehen sollten von hier zu verschwinden. Wenn das Schiff dennoch näher kommt, macht euch wirklich bereit zu entern.“
Damit drehte sie gänzlich um und eilte wieder nach oben auf das Achterdeck, auf dem sie zuwachs bekommen hatten. Ihre Augenbrauen schossen für einen Moment in die Höhe, als sie den unbekannten Mann sah, bevor sie sich an ihren Bruder wandte und führ einen kurzen Augenblick an ihm vorbei zu Shanaya schielte.
„Liam ist auch lautstark dafür, dass wir von hier verschwinden“, schloss sie sich James an, der gerade den Mund zu klappte. „ich glaube, für den Moment sind wir hier sicher vor den Vögeln, aber der Nebel...er bewegt Schiffe auf uns zu, Lucien...“
[Auf dem Hauptdeck bei Liam, Rayon und Trevor | dann auf dem Achterdeck | Lucien, James, Peregryne | unweit Greo, Shanaya, Zairym]
Tarón Valur ist 35 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Quartiermeister durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 51 Streifzügen in 16 Tavernen.
Die weiteren bissigen Worte aus James Richtung ließ Tarón an sich abperlen, wie Gischt die auf einen Wachsmantel trifft. Für ihn war das Thema – vorerst – erledigt. Und es war eine Erleichterung, dass auch James die Sache offenbar erst einmal abhaken konnte und auf Taróns Bitte einging den Fremden zu Luc zu bringen. Der Falke war nicht etwa plötzlich konfliktscheu geworden – doch diese Sache hatte zugegeben bereits zu viel Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Und dennoch nahm er sich noch einen weiteren Moment zu schnell verrinnender Zeit, als Soula ihre Frage an ihn richtete.
‚Warum?‘
Die Antworten, die er darauf hätte geben können, waren lang und bohrten tief.
Der Nebel – diese nach wie vor mysteriöse und bedrohliche Erscheinung – lichtete sich. Auf dem Schiff war die Sicht nun fast wieder frei.
Taróns Augen – Verräter mit Eigenleben – strichen kurz über Isa, die endlich – den Göttern sei gedankt – vom Krähennest gekommen war. Offenbar in einem Stück. Doch er ließ seinen Blick nicht lange verharren, zwang die Verräteraugen weiter, ehe sie noch mehr Verrat üben konnten, und sah Soula direkt an. Nein, er würde ihr nicht all das sagen, was er bei dieser Frage dachte und empfand, woran er sich erinnerte und was er lieber vergessen würde. Und so blieb seine Antwort knapp – wenn auch ehrlich.
„Weil Menschen – egal welchen Geschlechts – keine Gegenstände sind, mit denen man machen kann, was man will.“
Und weil du nicht dabei zusehen wirst, wie der nächste geile Bock seine moralischen Grenzen Stück für Stück auflöst, bis von ihnen nicht mehr übrig ist als Erinnerung und Selbstbetrug.
Er lächelte leicht und vielleicht erkannte man in diesem Moment das Mehr im Meer seiner blauen Augen – unausgesprochene Worte, die darin trieben wie über Board gegangene Fracht.
Dann durchbrach jedoch der Ruf das kurze Schweigen. Alleine das geschriene Wort verriet, dass der Schrei wohl kaum von einem von ihnen gekommen war. Wie wohl alle anderen auch eilte Tarón zur Reling – der Stimme nach – und gruppierte sich neben Rúnar einnur um im nächsten Moment wie vom Donner gerührt zu verharren.
Da war das Handelsschiff – leck, aufgelaufen auf das Wrack eins weiteren Schiffs …viel näher als es jedwede mögliche Physik betrachtend hätte sein dürfen.
Mit Abstand betrachtet hätte er Runars „Segel in Sicht“ urkomisch gefunden… doch in diesem Augenblick war der Schaden an seinem Glauben an feste Logik zu sehr erschüttert um irgendetwas witzig zu finden. Es fehlte nur noch, dass Himmel und Meer sich umkehrten – vielleicht hätte ihn das nun auch nicht mehr gewundert.
Die Reaktion aller anderen – die der Crew der Sphinx wie auch diejenige der Handelsschiff-Leute – bestätigte zumindest, dass er nicht einfach wahnsinnig geworden war und sein Gespür für Zeit und Raum über Board gegangen war. Wie das hier möglich war verstand offenbar keiner.
Gut. Damit gab es nur eine Möglichkeit: das Ganze für den Moment einfach als gegeben hinzunehmen und das Beste daraus zu machen. Und das Beste war, dass sie verdammt nochmal hier weg kamen.
Zeit für eine Bestandsaufnahme: die verdammten Vögel schienen noch immer wie Auusgeier über ihnen zu kreisen, sich aber nicht durch den Nebel zu trauen (das konnte er ihnen nicht verübeln). Der Nebel wiederum zog sich zumindest etwas zurück – dem Weg nach zu folgen, den die Schwaden auf Deck genommen hatte nach Westen, es sei denn die Luft wurde hier stellenweise verwirbelt. Isa und Skadi würden das wissen, wenn sie den Nebel von oben beobachten konnten. Zudem hatten sie Land gesehen. Ceallagh konnte ihr Wissen sicher ergänzen und Shanny sie hier raus navigieren… so gesehen sah es garnicht so schlecht aus. Blieb die Frage was Luc mit den Schiffbrüchigen da vorne anstellen wollte. So gesehen war das Handelsschiff nun ein recht wehrloses Opfer – nur bezweifelte Tarón stark, dass irgendjemand vorhatte hier auch nur eine Minute länger zu bleiben als nötig und das schloss wohl verspätete Beutezüge ein. Hieß also: entweder ließen sie die armen Schweine hier oder…taten etwas sehr unpiratiges. Es war nicht an ihm das zu entscheiden. Das würde Luc übernehmen. Genauso wie er sicher war, dass Skadi und Isa und Ceallagh wussten wie ihre Rollen aussahen.
Was ihn anging blieb damit eines, das er tun konnte.
„Ruhig Blut, ihr Leichtmatrosen! Scheint euer Kahn sinkt! Keine Sorge, wir haben wenig Interesse an Treibholz!“
Tarón legte seinen ganzen Charme in die Worte und das freundliche Lächeln, dass sie begleitete. Egal was Lucien – oder Talin – entscheiden würde, Tarón versuchte vorerst die Aufmerksamkeit der Handelsleute zu binden und sie ein wenig zu beruhigen. Eine Eskalation zwischen den Gruppen konnten sie nicht brauchen und selbst wenn Luc entschied, dass sie die Schiffbrüchigen einfach abknallen würden wäre es von Vorteil, wenn die Handelsleute nicht umgehend damit rechneten.
„Calwah…“
Zischte der Falke leise zur Seite, während er die Arme locker auf der Reling abstützte und die Handelsleute mit seiner Mischung aus freundschaftlichem Spott und offener Neugier betrachtete.
Offenbar noch immer kooperationsbereit kletterte die Echse auf seine Schulter, lugte ebenfalls neugierig zu den Fremden herüber und breitete seine Flügel balancesuchend aus. Ein kleines buntes Schauspiel für das neue Publikum.
[Reling mit Blick aufs Handelsschiff | Rúnar, Soula, Josiah]
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Immer wieder warf Skadi einen Blick auf die Beine über sich. Um sicherzugehen, dass Isala bei Kräften war und nicht alsbald von den Sprossen rutschte. Sie war bewusst voraus gegangen, um einen Sturz abzufangen. Um die Ältere nicht ungeschützt in Richtung Boden fallen zu lassen. Wie sehr der Nebel in der Wunde ihres Armes schmerzte, konnte sie lediglich erahnen. Die Mimik der Dunkelhaarigen hatte zumindest bei jeder unbewussten Bewegung verräterisch Preis gegeben, was sie vor der Jägerin gut zu überspielen wusste. Und die kleinen, diffusen Flüche, die über ihre Lippen glitten, waren auch für Skadi, einige Meter unterhalt, hörbar, wenn auch kaum verständlich gewesen. “Alles okay?“ Gerade als Isala die letzte Sprosse verlassen hatte, wandte sich die Nordskov herum. Mit prüfendem Blick auf die hoch gewachsene Silhouette. Der Nabel war mit jedem weiteren Meter ihres Abstiegs dünner geworden. Hatte sich von der prickelnden Haut ihres Gesichts verzogen und den Blick auf fremde Schiffe Preis gegeben. Eines davon mit Sicherheit das Handelsschiff. Das andere – die Nordskov bezweifelte instinktiv, dass es gerade erst dort eingetroffen war. Ein Wrack dien Ausmaßes wirkte wie ein vor Jahren auf Grund gelaufener Korpus auf modrigem Holz.
Erst eine Regung in ihrem Augenwinkel lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Sphinx zurück. Unweit von ihnen, ganz in Nähe der Tür zum Hauptdeckt, standen Trevor, Rayon und Liam. Bandagiert, mit einer Schüssel in den Händen. Skadi blinzelte. Brauchte einige Atemzüge, ehe sie die Situation ansatzweise begreifen konnte. Und presste gewaltsam den Impuls hinab, der sich brennenden in ihren Glieder breit machte.
“Ich gehe und gebe Lucien und Talin Bescheid. Lass du bitte deine Wunde untersuchen, bevor es schlimmer wird und wir deine ganze Kraft wegen der Vögel oder des anderen Schiffs brauchen.“ Einen Moment bettete sich ihre Hand auf Isalas unverletzter Schulter. Spürte dem warmen Gefühl ihrer Haut unter ihren Fingerkuppen nach, ehe sie sich mit einem aufmunternden Lächeln wieder abwandte und in Richtung Achterdeck marschierte.
“Talin… Lucien?“ Immer wieder nahm sie mehrere Stufen auf einmal. Ignorierte für einen Moment das unangenehme Gefühl, dass die Anwesenheit der fremden Gestalt auslöste, dessen Rückseite wie ein Schatten über dem Absatz der Stufen aufragte. Sie hatte keine Zeit, sich damit aufzuhalten, wenn es wichtigeres gab. Die Vögel. Das Handelsschiff. Die Gefahr die spürbar in der Luft hing und sich wie ein Felsbrocken in ihrem Magen breit machte.
[bei Isala am Mast | dann auf dem Weg hinauf zum Achterdeck - zu Lucien, Talin, James und Per | unweit Greo und Shanaya]
Ceallagh Hayes ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 44 Streifzügen in 20 Tavernen.
Habseligkeiten
Buch (Tragödie „Macbeth“), Ring an einem Lederband, geheimes Dokument, Geldbeutel mit Münzen und Steinen, kleiner Dolch, Stiefelmesser, Phiole mit einer klebrigen Substanz, Werkzeug zum Feuermachen
Körperliche Verfassung
eine langsam verheilende Schusswunde an der linken Schulter, die mit einer Schlinge ruhig gestellt wird
Er kannte sich mit vielen Dingen aus. Doch wonach Alex ihn fragte entbehrte jeglicher Logik. Es gab nichts. Nichts irdisches, das für all das als Erklärung herhalten konnte. Ceallagh erinnerte sich an dutzende Legenden. An Wesen uralter Zeiten, die im Inneren der Erde wohnten. Todesbringer deren Schrei des Nachts nur von jenen gehört wurden, die alsbald im Jenseits verschwanden. Doch er bezweifelte, dass der Lockenkopf all das für voll nahm. Er tat es letztlich selbst nicht. Nicht so, dass er es im vollen Ernst in Erwägung ziehen konnte. Wenngleich er sich gern eines bessere belehren ließ. Seine grün-blauen Augen huschten nachdenklich zur Seite. Umrissen die scharfen Züge seines Gegenüber, nur um unter dessen Blick resignierend zu Brummen. "Nichts was die Traglast zweier Schiffe hält. Und magische Artefakte..." Einen Atemzug lang verfinsterte sich seine Miene. "Du würdest es spüren. Bei der Kraft, die es für all das hier braucht, wäre es fast unmöglich es nicht zu bemerken." Nur wenige Male in seinem Leben war er den Konsequenzen solcher Artefakte begegnet. Menschen deren Geist sich in Wahnvorstellungen verloren hatten. Körper die nahezu verbrannt oder entstellt worden waren. Mochte sein, dass es nur Geschichten gewesen waren, die ihm sein Vater aufgetischt hatte, um die unsäglichen Nachfragen seines Sohnes im Keim zu ersticken. Doch Ceallaghs Glauben war in diesem einen Punkt stärker als die Realität. Weil er schon einmal etwas in Händen gehalten hatte, was nicht mit Logik und seinem eigenen Menschenverstand zu erklären gewesen war.
Erst Alex' Warnung ließ ihn auf sehen und den Kopf herum fahren. Der junge Mann auf der anderen Seite war unterdes stehen geblieben. Die Waffe erhoben und zielsicher auf die Sphinx gerichtet. "Oder die Vögel zurückkommen." So oder so, wählten sie zwischen Pest und Cholera. Eine Situation die mit jeder falschen Entscheidung nur verheerender werden konnte. Instinktiv setzte der Hüne einen Schritt zur Seite, duckte sich halb hinter die Reling, ohne dabei das Handelsschiff und das Wrack aus den Augen zu verlieren. Noch immer wuselte ein Großteil der fremden Besatzung wie aufgescheuchte Hühner über das Deck. Nur vereinzelt blieben Silhouetten beim Anblick des Älteren stehen, dessen Körper Ceallagh nur aus dem Augenwinkel zu seiner Rechten an der Reling erspähte. Ein mattes Schmunzeln überzog seine Mundwinkel. Ein ehrbarer Versuch die Gemüter zu beschwichtigen, solange die Entscheidung der Kapitäne ausblieb. Und doch. Ceallagh sah zur anderen Seite zurück. Auf die Gestalt des jungen Matrosen, der noch immer seine Waffe mit beiden Händen fest umschlungen hielt. Sah das merkliche Zucken in seinem Körper als der schuppige Leib der Echse an Tarón empor kletterte und geräuschvoll seine ledernen Flügel öffnete. Als würde ein Blitz in ihn einfahren, trat der Kerl zurück. Und Ceallagh hörte es just mehr, als dass er es sah oder spürte, dass sich etwas vor ihm pfeifend in die Bordwand des Schiffes bohrte. Metall auf Holz. Dort wo der Fremde gestanden hatte, zwirbelten kleine Rauchwolken um sein Gesicht. Er hatte geschossen. Mit zitternden Händen und einem Aufschrei in seinem Rücken. "Damit hat er wohl sein Todesurteil unterschrieben.", raunte Ceallagh in den kleinen Raum zwischen sich und dem Schiff. Denn ,glaubte er den Stimmen der Crew in seinem Rücken, war Trevor nur noch eine Handbreit davor, das Handelsschiff zu entern. Und es wurmte ihn, dass Lucien und Talin so lange mit einer Entscheidung auf sich warten ließen.
[ bei Alex am Anker | in der Nähe von Soula, Tarón, Josiah, Rúnar und Trevor]
STARTING RIGHT NOW
I'LL STOP FALLING DOWN
AND START LIVING RIGHT
Rayon Enarchea ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Smutje durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Rayon war froh, dass Trevor die Prozedur ohne Proteste über sich ergehen ließ, und mindestens ebenso erleichtert, dass die Maßnahme auch bei ihm zu wirken schien, zumindest für den Moment. Die Frage des Kindskopfes überhörte er dennoch geflissentlich, hatten sie doch in diesem Moment wahrlich Wichtigeres zu tun, als über modische Fragen zu diskutieren. Wie zur Bestätigung dieses Gedankens erklang über ihnen das Kreischen der Vögel, das der Schiffskoch bisher nur auf stark gedämpfte Weise unter Deck wahrgenommen hatte. Es jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken und ließ ihn schlagartig in Richtung Himmel blicken. Ein Unterfangen, das in Anbetracht der Sichtverhältnisse selbstverständlich zum Scheitern verurteilt war. Das Krähennest..., schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Welche arme Seele auch immer dort oben war, würde mit großer Sicherheit als Vorspeise der Angreifer enden, falls sie den Nebel hinter sich lassen würden.
Trevors Eifer holte ihn zurück in die Gegenwart und weckte den Impuls in ihm, den Blondschopf aufzuhalten, damit er keine Dummheiten anstellen konnte. Einzig das Bewusstsein, dass er gerade schlichtweg keine Zeit hatte, den Babysitter zu spielen, hielt ihn zurück (und die Tatsache, dass er ohnehin keine Hand frei hatte). Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellte, denn aus den Augenwinkeln glaubte der Dunkelhäutige zu erkennen, dass Trevor sich in Richtung Niedergang bewegte. Gregory würde sich freuen, seinen Bruder zu sehen - und konnte an seiner statt auf ihn aufpassen.
Er wollte sich gerade wieder Liam und Talin zuwenden, als ihm auffiel, dass sich etwas verändert hatte. Er brauchte einen Moment, um festzustellen, dass er plötzlich wieder weiter als ein paar Fuß sehen konnte. Der Nebel schien sich aufzulösen oder sich zu verziehen, und das in einem solchen Tempo, dass es nicht lange dauerte, bis die Sicht wieder völlig klar war.
"Was zum...", murmelte Rayon, der das aufkommende Gefühl der Erleichterung in seiner Brust direkt im Keim erstickte. Das plötzliche Verschwinden des Nebels war ebenso unnatürlich wie der Nebel selbst. Was, wenn es sich dabei nur wieder um den Vorboten des nächsten Unheils handelte? Und was war eigentlich mit den Vögeln? Der Dunkelhäutige nutzte die Gelegenheit jedoch zumindest, um sich einen Überblick zu verschaffen und ließ seinen Blick über das Deck der Sphinx schweifen. Das Achterdeck war geradezu überfüllt. Lucien stand dort, gemeinsam mit Shanaya, Greo und Zairym, und just in diesem Moment gesellte sich James zu ihnen, einen Mann im Schlepptau, dessen Anblick Rayon gänzlich unbekannt war. Ein blinder Passagier? Unwahrscheinlich. Vermutlich jemand, den sie aus dem Meer gefischt hatten, doch das musste heißen... Sein Blick schoss hinüber zur anderen Seite des Decks und fand dort Tarón, Josiah und Soula, ebenso wie Rúnar, der auf den Planken saß, gegen die Reling gelehnt und augenscheinlich deutlich durchnässter als der Rest von ihnen. Selbst in seinem geistigen Zustand - so durcheinander, wie er angesichts der Umstände war - konnte er ohne Probleme schlussfolgern, dass der junge Mann derjenige gewesen sein musste, der über Bord gegangen war. Anscheinend war es dem Rest der Crew gelungen, ihn aus dem Meer zu fischen, was angesichts der Sichtverhältnisse, die noch vor Kurzem um sie herum geherrscht hatten, ein kleines Wunder war.
Er wollte sich gerade nach dem Rest der Crew umsehen, als Trevor wieder zu ihnen stieß, einen Haufen Gläser und Flaschen in den Händen. Der Schiffskoch runzelte die Stirn und wollte ihn gerade nach dem Sinn dieser Beschaffung fragen, doch seine Aufmerksamkeit wurde erneut abgelenkt, diesmal vom lauten Ruf einer ihm unbekannten Stimme: "PIRATEN!" Rayon schoss herum - und seine Augen weiteten sich, als er das Handelsschiff erblickte, wegen dem sie überhaupt erst in diesen unheimlichen Nebel geraten waren. Es lag dort, direkt vor ihnen... VIEL zu nah vor ihnen. Seine Navigationskünste waren sicherlich nicht die besten, aber selbst er wusste, dass es eigentlich unmöglich war, dass so wenig Meer zwischen ihnen lag. Und noch etwas schien unmöglich - das Schiff war auf ein anderes Schiff aufgelaufen. Hier, mitten auf dem Meer. Wie konnte das sein? Rayon fluchte laut. Nichts hier ging mit rechten Dingen vor sich. Gar nichts. Sie mussten so schnell wie möglich verschwinden.
Vom Achterdeck wehte das nun deutlich vernehmbare Angebot Zairyms herüber, das Feuer auf die Besatzung des Händlerschiffes zu eröffnen. Rayon biss sich auf die Zähne und bereitete sich darauf vor, die Schüssel in seinen Händen fallenzulassen, das Achterdeck zu erstürmen und ihn umgehend von Bord zu werfen, doch glücklicherweise bewies Lucien einmal mehr, dass er ein vernünftiger Captain war. Ein schneller Blick zu Liam zeigte ihm, dass auch er ähnliche Gedanken zu haben schien. Die Zeichen dafür waren zwar subtil, aber doch eindeutig.
"Ich stimme zu", meinte er, als der Künstler sich an Talin wandte. "Dieses Schiff kann überhaupt nicht so viel Beute geladen haben, dass es sich lohnen würde, noch einen Augenblick länger an diesem verfluchten Ort zu verweilen."
Der Koch nickte als Reaktion auf Talins Anweisung und blickte nun endlich hinüber zum Krähennest, vor dem Isala stand.
"Komm, Trevor, wir kümmern uns um die Dame. Würde mich wundern, wenn sie den Vogelangriff unbeschadet überstanden hat", sagte er mit besorgter Miene und nickte in Richtung der Braunhaarigen. "Du musst mir übrigens noch erklären, was du mit diesen Gläsern vorhast..."
Ohne auf eine Antwort zu warten, überbrückte er die Distanz zu Isala, die zwar mitgenommen aussah, aber nicht lebensgefährlich verletzt zu sein schien. Auffällig war jedoch das Blut, das durch den Stoff ihrer Kleidung am linken Oberarm sickerte.
"Geht es dir gut?", fragte er, griff in die Schüssel, die er nach wie vor in den Händen hielt, und reichte Isala eines der Tücher. "Hier, falls du Wunden haben solltest, verbinde sie damit. Das hilft auch gegen den Nebel, falls er wiederkommen sollte. Wie zum Teufel hast du diese Biester überlebt?"
[ Erst auf dem Hauptdeck bei Liam, Trevor und Talin, dann (mit Trevor?) am Krähennest bei Isala ]