Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Alex Mason ist 28 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 46 Streifzügen in 18 Tavernen.
Habseligkeiten
Ein Jagdgewehr, Jagdmesser und eine Gitarre.
„Was ziemlich mutig wäre bei diesem Berufsrisiko.“, beendete er ihren Satz, schloss die Möglichkeit allerdings nicht von vornherein aus – ganz ähnlich wie seine Gegenüber, wie es schien, sonst hätte sie vermutlich keinen Gedanken an diese Möglichkeit verschwendet.
Aber war ihre auserkorene Beute wirklich so leichtsinnig gewesen, sich vor einem Übergriff sicher zu glauben? Oder drehten sie gerade insgeheim den Spieß um, indem sie versuchten, sie mit einer Finte auszutricksen? Was auch immer es war – Alex war nicht derjenige an Board, der sich über derartige Gedanken den Kopf zerbrechen musste. Gleichzeitig war er bislang meist derart mit Glück gesegnet gewesen, dass er sich wiederum sicher vor allerlei tödlicher Gefahr glaubte. Was also sollte schon schief gehen bei dieser Aktion und all dem Tatendrang, der die Crew allmählich unterwanderte? Der Lockenkopf erwiderte den Blick der Dunkelhaarigen abwartend, wog den Kopf schließlich ungeduldig zur Seite, bis Skadi ihre Gedanken letztlich mit ihm teilte. Soula hatte sich schon tüchtig dran gemacht, der ihr aufgelegten Aufgaben nachzugehen. Immerhin schien sie keine Angst davor zu haben, sich die Hände schmutzig zu machen. Wahlweise auch mit Blut, wobei sich Alex nicht sicher war, ob sie sich dessen bewusst war.
„Wie die Dame wünscht.“
Mit einem schalkhaften Funkeln in den Augen neigte er das Kinn auf ihre Zusammenfassung hin. Vermutlich hatte sie allerdings recht – gerade, wenn es noch darum ging, Soula einzuarbeiten und so nützlich wie möglich in das ganze Geschehen einzubinden. An Deck standen sie sich ohnehin bereits in den Füßen, da war ihm koordiniertes Arbeiten unter Deck weitaus lieber – vorausgesetzt, mit Skadi war das machbar. So grimmig, wie er sie auch kennengelernt hatte – sie schien zumindest zu wissen, was sie tat. Auch, wenn er nicht ganz schlau daraus wurde, weshalb ihr so viel an der Handelskompanie lag, mit der sie sich anlegten. Aber wenn es sie glücklich machte –
„Bring‘ doch gleich Wasser mit.“, schlug er vor und machte rasch ein paar große Schritte in die Richtung der Kombüse, um unter einem der provisorischen Arbeitsplatten einen der Holzeimer hervorzuziehen und ihn ihr kurz vor dem Treppenaufgang in die Arme zu drücken.
„Wär‘ doch schade, wenn wir am Ende bloß noch Rum zum Saufen hätten.“
Er zwinkerte, klang dem Gedanken gar nicht mal so abgeneigt und kehrte ihr schließlich den Rücken zu, um den Rest zu erledigen. Nebst einem Eimer hatte er auch gleich eine der Bürsten gegriffen, die er aus dem Handgelenk heraus zu ihrer auserkorenen Kanone warf, ehe er eine der Laternen von ihrer Halterung löste, um mit ihr tiefer in den Bauch des Schiffes zu verschwinden. Am Treppenabsatz erblickte er Greo, der der Kiste in seinen Händen nach zu urteilen, ebenfalls gerade in der Krautkammer gewesen und nun auf dem Weg zurück nach oben war. Ohne langsamer zu werden drückte er sich an dem Hünen vorbei, hing die Laterne an eine der Vorrichtungen und trat in das Zwielicht der Waffenkammer hinein. Als erstes fiel ihm ein kleiner Stapel Sechspfünder ins Auge, bis er dahinter aufgestapelt die größeren Zwölfpfünder in Kisten entdeckte. Was die Kettenkugeln betraf, würde er Skadi aber offenbar enttäuschen müssen. Er zog eine der Kisten mit den Kugeln aus dem Eck heraus, damit sie leichter erreichbar war, ehe er sich dran machte, ausreichend Schießpulver aus den Fässern umzufüllen.
{ Soula & Skadi & Greo | dann allein in der Waffenkammer }
James Killigan ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Zuzugeben dass er gnadenlos überfordert war, war für James ungefähr so leicht wie zuzugeben, dass er keinen Tag in seinem Leben ernsthaft hatte arbeiten müssen. Bis zu seiner Zeit an Board der Sphinx hatte er sich immer eingebildet sehr wohl zu wissen was Knechte und Mägde so leisteten. Selbst sein Vater, der zwar nicht körperlich arbeitete aber immerhin jeden Tag seinem Tagwerk nachging, arbeitete mehr als er es bisher getan hatte. Und nun stand James hier, ein Tau in der Hand von dem er keinerlei Ahnung hatte was er damit tun sollte, wenn sich der Wind eben doch drehte. Learning by doing war vielleicht keine schlechte Idee im Grundsatz, aber wollte er damit wirklich anfangen während sie einem Schiff hinterherjagten? Eigentlich nicht.
Aber offenbar hatte er keine Wahl und Lucien immerhin so viel Vertrauen in seine Kompetenz, dass er ihm diese Aufgabe gegeben hatte. Oder er wusste im Stillen dass er hier nichts falsch machen konnte und so wenigstens den anderen nicht vor den Füßen stand. James behielt also das Segel und auch die Geschehnisse um sich herum im Blick während er weiter darüber nachdachte wie es wäre Shanny wirklich aus ihrer Kleidung zu helfen. Er war auch nur ein Mann und auch wenn Shanaya der Inbegriff einer Kratzbürste zu ihm gewesen war, war sie nun einmal eine hübsche junge Frau.
Aus seinen Gedanken wurde er gerissen als er Ceallaghs Ausführungen zu irgendwelchen riesigen Vögeln mit anhörte, die offenbar dafür sorgen sollten dass das Handelsschiff eine leichte Beute wurde. James traute seinen Ohren nicht, aber dieser Wahnsinnige meinte das offenbar ernst.
Selbst Taron schloss ich diesem Plan an und erhöhte den Einsatz um Nebelbänke und andere Unwegsamkeiten. Der Leichtmatrose wurde daraufhin immer blasser um die Nase und wünschte sich nicht zum ersten Mal zurück in die Heimat. Weit weg von den Irren, die sich dabei übertrumpften einen riskanten Weg zum Entern dieses Handelsschiffes zu finden. James wusste dass er eigentlich nichts zu melden hatte, aber bevor sein Verstand dazwischen gehen konnte, hörte er sich schon selbst sagen:
“Hört ihr euch eigentlich selbst reden? Das klingt nach völligem Wahnsinn!!“ er hatte schließlich wenig Lust sich mit seinem Degen nicht nur gegen Händler, sondern auch noch gegen angriffslustige Vögel zu verteidigen. Denn wer sagte denn dass die das Piratenschiff nicht doch ins Visier nehmen würden?
Greo ist alt und wurde unter den Sternen der fünften Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 57 Streifzügen in 25 Tavernen.
Habseligkeiten
Reiterhut, Gürteltaschen und eine Schafschere
Körperliche Verfassung
Fit, manchmal Migräne und wirre Träume, aufgerissene Ellenbogen
Weil Greo ein Mensch mit eher praktischer Veranlagung war, sagte er nichts dazu, stellte seinen Kram ab und marschierte an ihr vorbei zu der entsprechenden Stelle, an der die gesuchten Materialien zu finden waren. Das musste man ihm lassen: er hatte ein gar furchtbares Namensgedächtnis, aber er wusste, wo er seine Werkzeuge und Übriges ablegte. Er zerrte das Gewünschte in den schmalen Gang und überlegte, ob sie sich das wirklich zutraute alles in einem Rutsch nach oben zu tragen oder sich aber auf den Schlips getreten fühlte, wenn er ihr das stattdessen abnahm. Ihm fiel da mehr als ein Weibsbild ein, was ihn einen Kopf kürzer gemacht hätte für den Frevel, ihr einen solchen Gefallen zu tun.
„Nimm davon, was du kannst.“,
versuchte er deshalb einen Mittelweg zu finden und wandte sich seinen Siebensachen zu, die es an Deck zu bringen galt. Ihre Frage legte seine Stirn in Falten und ließ ihn innehalten. In diesem Augenblick fiel ihm ein, wie schutzlos sie der Situation ausgeliefert sein mochte, wenn sie keinerlei Erfahrung mitbrachte und sich möglicherweise in kürzester Zeit fliegenden Eisenkugeln, schwingenden Degen und zerschmetterndem Holz gegenüber sah. Dieser Gedanke entsprang nicht etwa tiefgreifendem Feingefühl, vielmehr einer nüchternen Erinnerung, die ihm am inneren Auge vorbeizog und ihn für ein paar Sekunden einige Jahre zurück versetzte. Er neigte leicht den Kopf, was als nachdenkliche Geste oder ein halbwegs angedeutetes Nicken interpretiert werden konnte. Dann griff er nach seiner Kiste und richtete sich auf.
„Wenn es losgeht, halt dich vor allem von den Masten fern. Haben sie Kanonen, werden sie versuchen diese zu treffen und uns manövrierunfähig zu machen.“,
riet er ihr und stieg die Treppe hinauf, während er noch einen zweiten Satz hinterherwarf:
„Versuch auch von unseren Kanonen fern zu bleiben. Wenn der Schuss geht, schnellen sie zurück und dann willst du nicht in ihrer Bahn stehen.“
Obgleich er eigentlich hatte direkt an Deck zurückkehren wollen, wartete er auf der Treppe etwas ab, nachdem Alex an ihm vorbeigezogen war. Er hatte offenbar Skrupel sie in diesem für sie wahrscheinlich fremden Chaos zurückzulassen. Dementsprechend machte er eine unbeholfene Bewegung mit der Schulter, die sie dazu animieren sollte mit ihm gemeinsam an Deck zu gehen und das Zeug zu verteilen. Danach konnten sie immer noch schauen, wo sie nützlich und gleichzeitig halbwegs sicher war. Endgültige Sicherheit, das musste ihr klar sein, war mit ihrem ersten Schritt an Bord in weite Ferne gerückt.
„Leben ist immer lebensgefährlich.“,
meinte er leise aus einer Laune heraus und sein rechter Mundwinkel zuckte, als ob er fast darüber gelächelt hätte.
Soula Veniel ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 39 Streifzügen in 23 Tavernen.
Habseligkeiten
Dolch, Kette ihrer Mutter, ein Deck Spielkarten, Bücher über Kräuter und Pflanzen, mehrere Notizbücher zu verschiedenen Themen.
In Greo sowie in Alex hatte sie auf jeden Fall schon mal zwei sehr hilfsbereite Gefährten gefunden, was sie sehr zu schätzen wusste. Sie war sich sicher, dass sie sich mit der Zeit auch auf dem Schiff besser zurecht finden würde. Nur war sie gerade mal ein paar Tage hier und kannte sich einfach noch nicht aus. Es schien aber fast so, als würde sie am heutigen Tag jede Menge lernen. Damit angefangen, dass sie nun genau wusste, wo sie Enterhaken und Taue zu finden hatte und dass diese bei solchen Aktionen gebraucht wurden. Die Liste an Lernerfolgen würde noch viel länger werden und ehrlich gesagt freute sich Soula schon auf den Moment, bei dem sie sich nicht hilfesuchend ziemlich nutzlos fühlte. Im Prinzip war sie dieser Crew beigetreten und wusste bisher nie, was der nächste Tag bringen würde. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie mit der Crew auf See sein würde. Sie wusste nur eins: Nutzlosigkeit war eine verdammt beschissene Schwäche. Auch wenn sie aus einem gehobenerem Haushalt kam, hieß das nicht, dass sie nicht wusste, worauf es ankam und sie hatte sich schon vor langer Zeit aus ihrer Komfortzone hinausgewagt.
„Danke“, meinte sie, als Greo ihr das Material hervorholte. Dann gab er ihr noch einen Tipp, sogar einen zweiten. Soula lächelte dankbar und nickte.
„Ich werde es mir merken.“ Beide Aussagen gaben ihr jetzt schon mehr Sicherheit und sie würde sie beherzigen. Das mit den Kanonen würde sie sogar in naher Zukunft brauchen. Alex hatte sie bei Skadi und den Kanonen mit eingeplant, das würde sie also erstens nicht vergessen und zweitens direkt miterleben, was passierte, wenn ein Schuss abgefeuert wurde.
Soula packte so viel, wie sie tragen konnte. Das war längst nicht alles, aber sie musste sowieso nochmal zurück, um auch die Degen mit an Deck bringen zu können. Von da her musste sie eh zwei Mal gehen, was aber absolut nicht schlimm für sie war. Sie nahm ihre Aufgabe ernst und ihr entwich kein Stöhnen. Dann bemerkte sie die dezente Geste von Greo. Er stand auf der Treppe, hatte Alex vorbei ziehen lassen und wartete wohl auf sie. Schnell erhob sie sich und folgte ihm auf die Treppe. In Silvestre selber war Soula auch zu keiner Zeit wirklich sicher gewesen und an Deck dieses Schiffes fühlte sie sich seitdem eigentlich sehr sicher. Man merkte aber jetzt, wie schnell sich das ändern konnte.
Greo speicherte sie als positive Bekanntschaft in ihrem Gedächtnis ab. Bisher hatte sie mit ihm noch nicht wirklich viel zu tun gehabt. Er erweckte allerdings den Eindruck, als wäre er eine angenehme Gesellschaft. Bei seinen nächsten Worten lachte sie amüsiert auf.
„Da kann ich dir nur zustimmen.“
Soula war jetzt schon wirklich neugierig, was passieren würde und natürlich hoffte sie, dass sie und die Crew dabei heil heraus kommen würden. Ihre Neugierde war einfach immer präsent. Angst hatte sie bisher keine, sie fühlte sich eher unwohl, was mit der Ungewissheit und dem Gefühl der Nutzlosigkeit zusammenhing.
„Ich vertraue in erster Linie auf euch und eure Worte“, meinte sie. In mancher Hinsicht war so ein Verhalten vielleicht dumm, aber in ihrer aktuellen Situation konnte sie kaum anders handeln, da sie es nicht besser wusste. Gesunder Menschenverstand war bei Soula natürlich weiterhin vorhanden.
Sie traten an Deck und Soula schaute sich aufmerksam um. Bring die Lucien nach oben, hallten Alex‘ Worte in ihrem Kopf nach. Ihr Blick wanderte zu der Stelle, wo sie Lucien vorhin zuletzt gesehen hatte. Das war nun ihr Ziel. Sie wandte sich nochmal zu Greo um und warf ihm einen dankbaren Blick zu, ehe sie sich auf machte das Achterdeck zu erreichen. So schnell haben wir die nicht eingeholt, hörte sie den Captain sagen. Also hatten sie mit den ganzen Vorbereitungen noch ein wenig Zeit.
„Die Taue sind auf jeden Fall schon mal bereit. Ich hole noch den Rest“, gab sie als kurze Information, damit die Anwesenden Bescheid wussten.
[Frachtraum, auf dem Weg an Deck | Greo
dann Achterdeck | Shanaya, Lucien, James, Tarón, Ceallagh ]
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Kaum, dass er seine Information nach unten weitergegeben hatte, lehnte er den Kopf wieder über den Rand des Krähennestes. Die Segel schlugen im Wind und die brechenden Wellen und die Entfernung nach unten taten ihr übriges, jegliche Kommunikation zu erschweren. Doch Lucien senkte den Blick und wandte sich – der Lautstärke und der Körperhaltung nach zu urteilen – wieder an die anderen, weshalb Liam davon ausging, dass vorerst keine weiteren Infos nötig waren. Er zog den Kopf zurück und spähte wieder durchs Fernrohr, um die Mannstärke des Händerschiffs im Auge zu behalten. Nach wenigen Minuten aber kam er sich dort oben doch ein wenig nutzlos vor. Mittlerweile mussten sie genügend aufgeholt haben, um das Schiff auch von unten gut im Blick behalten zu können, wenn es nötig war. Nach einem weiteren, flüchtigen Blick nach unten entschied er schließlich, lieber den anderen unten zur Hand zu gehen, packte seine Sachen und machte sich dran, die Leiter nach unten zu klettern. Zugegeben, sein eigentlicher Plan war es, sich möglichst unauffällig aus der Schussbahn zu begeben. Dass insbesondere Talin und er in solchen Situationen nicht gerade auf einer Wellenlänge funktionierten, war längst kein Geheimnis mehr. Dementsprechend zog er es vor, lieber den Leuten fernab der ersten Front zur Hand zu gehen. An einen Schwertkampf hatte er sich seit seiner Verletzung ohnehin nicht mehr herangetraut, auch nicht zur Übung. Nicht des Schmerzes wegen, der mittlerweile eigentlich komplett verflogen war, sondern weil es ihm lieb war, nicht an die Dinge erinnert zu werden, an die ihn das taube Gefühl seiner Finger zwangsläufig erinnerte.
Unten angekommen sortierte er sich kurz, bis er feststellte, dass Skadi ihn in den Blick gefasst hatte. Das Papier und die Stifte verschwanden unordentlich in seiner Hosentasche, ein kurzer Blick galt Lucien, der gemeinsam mit Tarón, Ceallagh und Shanaya ihr Vorgehen zu besprechen schien, ehe er den Blick der Jüngeren erwiderte.
„Suchst du etwas bestimmtes?“
Das Abenteuer vermutlich, schoss es ihm durch den Kopf. Natürlich. Skadi würde keinen Augenblick zögern, ganz vorne mitzumischen, während er hier stand und überlegte, wie er sich am besten in den Hintergrund begeben konnte. Ihn zog es einfach zu anderen Abenteuern. Abenteuer ohne Mord und Totschlag.
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 90 Streifzügen in 60 Tavernen.
Unter dem strengen Regime seines Vaters auf der Mytilus hätte sich Lucien im Traum nicht vorstellen können, wie es sich anfühlte, sein eigenes Schiff zu befehligen. Auch wenn es von Beginn an Kalems Ziel gewesen war, seinen Sohn zu seinem Nachfolger als Kapitän zu machen und auch wenn es nicht das erste Manöver war, das Lucien koordinierte, überraschte ihn unterbewusst doch, wie selbstverständlich er entschied und weitergab, was er vorhatte – und wie souverän und entschlossen jeder einzelne dem nachkam. Es war, als hätten sie als Crew schon dutzende Überfälle zusammen geplant und als einte sie alle – mehr oder weniger – die Vorfreude auf ein kommendes Abenteuer, das sie alle an einem Strang ziehen ließ.
Das Kommando auf der Mytilus war für ihn ein jahrelanger, erbitterter Kampf mit nur wenigen treuen Anhängern gewesen. Das Zusammenspiel auf der Sphinx hingegen erinnerte ihn vielmehr an ein frisch geschmiedetes Uhrwerk: Neu und noch etwas kantig, aber ineinander greifend. Mal sehen, wie lange sie diesen Zustand halten konnten.
Während Lucien seine Anweisungen gab, bekam er den kurzen Austausch zwischen Ceallagh und Shanaya nicht mit. Erst, als er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Blonden richtete und ihn mit heiterem Plauderton dazu aufforderte, seine Idee auszuführen, widmeten sie sich beide wieder dem jeweils anderen und der Suche nach einer geeigneten Strategie.
Ein kurzer, gespielt drohender Seitenblick galt zwischenzeitlich der Schwarzhaarigen, der ihr versprach, dass ihr Captain sie doch noch in irgendeinem Labyrinth verscharrte, wenn sie für ein paar Seeungeheuer ihre Beute entkommen ließ. Doch dann konzentrierte Lucien sich gänzlich auf Ceallaghs Erläuterung und konnte nicht verbergen, dass auch ihn die Aussicht auf eine Begegnung mit ein paar spektakulären und möglicherweise todbringenden Bestien ziemlich reizte. Er folgte dem Fingerzeig des Blonden zunächst zu einem Punkt auf der Karte, bevor er den Blick hob und ihm mit nun deutlich ernsthafterem Interesse ins Gesicht sah.
Inzwischen hatte sich auch Tarón zu ihnen gesellt, der die Idee aufgriff, seinen zuvor geäußerten Gedanken daran spann und damit Luciens Blick auf sich zog. Ein flüchtiges Schmunzeln huschte über seine Lippen, während er auch diesen Gedankengängen aufmerksam folgte und dabei die Arme vor der Brust verschränkte. Wer hätte gedacht, dass sie sich trotz des Risikos, das die Fahrt in den Nebel und in das Territorium der Vögel mit sich brachte, alle dafür begeistern konnten? Gut, bei Shanaya hätte er ohnehin mit nichts anderes gerechnet und auch bei Ceallagh nicht. Tarón hingegen offenbarte damit eine Abenteuerlust, in der er sich selbst unerwartet wiederfand. Und das machte ihm den Seemann sichtlich noch ein Stück sympathischer.
„Gut, ich hatte ohnehin vor, auf irgendetwas zu schießen. Lärm sollte also kein Problem sein... Bei der ganzen Sache stellen sich mir nur zwei Fragen... Erstens, nur damit wir uns richtig verstehen: Wie groß meint 'groß'?“ Er warf Ceallagh einen kurzen, neugierigen Blick zu und sah dann wieder auf die Karte und die gedachte Linie der Nebelbank östlich ihrer Position. „Und wie kommen wir hinterher an unsere Beute, ohne selbst Opfer dieser Vögel zu werden?“
Lucien hatte kaum zu Ende gesprochen, als James' entsetzter Zwischenruf ertönte und sie in ihrer Überlegung unterbrach. Er hob den Kopf – zunächst überrascht, dann belustigt. Ein Schmunzeln erschien auf seinen Lippen.
„Wo bleibt denn deine Abenteuerlust, James? Keine Sorge, das klingt verrückter, als es in Wahrheit ist.“
Nein, viel wahrscheinlicher war das Gegenteil, aber das würde er dem Frischling nicht auf die Nase binden. Darüber hinaus lenkte ihn eine weitere Gestalt ab, die schwer bepackt auf das Achterdeck hinauf kam und ihnen Meldung machte. Nur am Rande nahm Lucien mit dem Blick in ihre Richtung auch Skadi und Liam wahr, die an Deck kamen - der eine von oben, die andere von unten - und Talin, die sich zu Isala gesellt hatte, um ihr mit dem Log zu helfen. Unwillkürlich fühlte er sich an die Tage erinnert, an denen er ihr oben auf dem Kliff erklärt hatte, was für Arbeiten auf einem Schiff anfielen. Unter anderem, wie man die Geschwindigkeit maß. Er hatte ihr die Spule mit ein paar Ästen symbolisch sogar nachgebaut, damit sie es besser verstand. Alles, um Kelekuna irgendwann mit ihr zusammen zu verlassen.
Kopfschüttelnd vertrieb er die Erinnerung und sah zurück zu Soula. Dann lächelte er, nickte und wies aus der Bewegung heraus mit dem Kopf in Richtung des Hauptdecks.
„Leg die Taue am Bug bereit und die Waffen am Hauptmast. Wer unbewaffnet ist, soll sich dort bedienen.“ Noch einmal huschte sein Blick zum Deck zurück und er runzelte unwillkürlich leicht die Stirn, bevor er nach unten rief: „Und seht zu, dass ihr das Deck trocken bekommt. Sonst brechen wir uns alle das Genick, bevor irgendjemand irgendetwas entert.“
[Achterdeck der Sphinx - am Kartenpult neben dem Steuer | bei Shanaya, Ceallagh & Tarón - mit Soula & James | ruft Anweisungen in Rúnars, Trevors & Josiahs Richtung]
Isala Reginn ist 32 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 42 Streifzügen in 7 Tavernen.
Habseligkeiten
einen Dolch, muschelkette, diversen Schmuck, Geldbeutel, ein Kompass und ein Fernglas
Die Junge Frau hatte sich noch nie so unnütz gefühlt wie jetzt. Sie hatte weder die Erfahrung, noch die Fähigkeiten um wirklich etwas zu reissen. Gerade als sie sich über den Fakt klar wurde, hörte sie Rúnar neben ihr Fragen, ob sie eine Waffe hatte.
Waffe... konnte man ihren kleinen Dolch überhaupt als Waffe bezeichnen? Isa selbst kam auch noch nie dazu diesen auch wirklich zu benutzen. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass die Klinge Scharf war und in fähigen Händen wohl auch zu gebrauchen, doch in ihren?
"Nicht wirklich. Einen Dolch." sprach sie über den Tumult hinweg und griff an ihre Seite, an der sich die Klinge befand.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals... war sie dafür gewappnet?
Dann plötzlich hörte sie ihren Namen und ihr Kopf fuhr herum, um zu sehen wer sie ansprach. Es dauerte einen kurzen Augenblick bis sie registrierte , dass der Captain selbst sich an sie wande und Isala versuchte noch zu verstehen, da fing sie wie im Reflex Log und Spule auf. Einen Moment lobte sie sich selbst dafür, wie geschickt sie beides aufgefangen hatte. Vielleicht war sie ja doch nicht so unnütz wie sie befürchtete. Die Brünette fing gerade an darüber nachzudenken, wie sie dem Captain jetzt weiß machen konnte, dass sie absolut keine Ahnung hatte, was sie tun sollte, da kam Hilfe in Form eines warmen Lächelns und freundlichen Augen. Kaum höhrbar atmete Isala aus und fühlte wie sie sich ein wenig zu beruhigen schien.
Ihre Hand fuhr kurz durch ihre feuchten Haare, während der andere Arm Log und Spule hielten.
"Das würde sehr helfen, vielen Dank. Was genau soll ich tun?" Froh über Talins hilfe, lächelte sie zurück und wartete auf Anweisungen.
× seems like all i'm worth is ×
what i'm able to withstand
Rúnar Rúnarsson ist 22 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Andalónia geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 55 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Harpune • kleine Stofftasche: Briefpapier, ein wenig Kleingeld, Kamm, Rasiermesser • Halstuch, Hemd, Weste, Mantel, Kniehosen, Lederstiefel • vergoldeter Ehering, vergoldeter Siegelring
Bevor Rúnar -- und wahrscheinlich auch Isa -- sich weiter Gedanken dazu machen konnten, wozu sie ihre Waffen verwenden würden, wurden sowohl seine angeregte Imagination über blutrünstige Piraten als auch seine Interaktion mit Isa unterbrochen. Besser so. (Außerdem nahm er seine vorurteilshaften Gedanken und packte sie wieder zurück wo sie hingehörten: In die hinterste, verstaubten Ecke seines Gewissens. Die Crew hatte ihm schon am ersten Tag bewiesen, dass alles, was er über Piraten gelernt hatte nur aus Geschichten kam, die kleinen Kindern Angst machen sollten.)
Die Sphinx nahm fahrt auf. Das Schiff im Nebel kam näher. Für einen Moment beobachtete Rúnar die Crew bei ihrer Arbeit. Er spürte förmlich die Energie unter seinen Füßen, mit der die Sphinx sich bewegte. Wie der Wind das massige Schiff die Wasseroberfläche entlang zog, wie das schwarze Wasser sich am Bug teilte und Stränge weißer Gischt hinterließ, die monochrom unter der Nebeldecke verschwanden -- er hatte bislang noch nicht die Gelegenheit gehabt, die Crew bei solch einem kalkulierten und zugleich chaotischen Manöver zu beobachten.
Ordnung.
Chaos.
Und selbst war er solche Manöver in einer viel kleineren Größenordnung gewohnt -- mit drei, vier Leuten. Einem Wal hinterher, anstatt einem anderen Schiff. Rúnars Griff um seine Harpune spannte sich an.
Lucien rief ihnen ihnen ein Kommando zu. Zumindest glaubte Rúnar, dass es sowohl an ihn als auch an Trevor als auch an Josiah gerichtet war. Rúnar schlang sich seine Harpune wieder zurück über die Schulter und schnappte sich den Wischmopp, den Trevor hatte links liegen lassen. Gut. Ihm war es lieber, wenn er etwas Einfaches machen konnte -- dann konnte er sich zumindest mental auf das Entern vorbereiten. Auch, wenn er beim Segeln sicher behilflicher war. Er hatte in seinem Leben öfter gesegelt als geputzt. Aber er erinnerte sich an Shanayas Worte. Solange er etwas tat, egal, was...
"Hey, das war meiner!", beschwerte sich Trevor und versuchte nach dem Mopp zu greifen, aber Rúnar streckte den Arm zurück, außerhalb Trevors Reichweite, und zog eine Grimasse.
"Quid pro quo, Trevor. Du hast dafür ständig meine Harpune."
Trevor machte einen Satz auf ihn zu, aber Rúnar wich aus. Dann fuhr sein Blick kurz zu Lucien. Er packte Trevor am Arm und senkte die Stimme. "Lass uns mit dem Quatsch aufhören, bevor der Captain es bemerkt." Dass Trevors Name nicht gerade in Luciens guten Büchern geschrieben stand fügte er nicht hinzu -- aber das wusste Trevor auch selbst.
Josiah hatte unterdessen den Eimer genommen und hielt ihn bereit, damit Rúnar den vollgesogenen Mopp darin auswinden konnte und so machten sie sich an die Arbeit.
Als Rúnar bemerkte, wie Josiah den Kopf schüttelte, dachte er zuerst, dass es ihm galt, aber dann kraxelte Trevor an ihm vorbei, mit freiem Oberkörper, sein Hemd den Boden entlang schiebend. (Rúnar konnte nicht umhin kurz die wohlgeformten, angespannten Muskeln in Trevors Rücken zu begutachten.) Er wandte sich an Josiah und hatte zuerst den Impuls ebenfalls den Kopf zu schütteln, aber zuckte dann nur die Schultern. Er wunderte sich nicht mehr über irgendwas das Trevor tat.
Weltenwind ist alt und wurde unter den Sternen der achten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 71 Streifzügen in 37 Tavernen.
Mit vollen Segeln nahm die Sphinx zügig an Fahrt auf, machte nach Isalas erster Messung sechs, nach einer zweiten bereits neun Knoten und war damit schneller, als der Schoner, den sie verfolgten. Nicht einmal eine halbe Stunde später wurde offensichtlich, dass die Distanz zwischen beiden Schiffen langsam aber stetig schmolz.
Der Plan, den Lucien daraufhin an die Crew weiter gab, stand fest: Sie würden bis auf Schussweite aufholen – immer leicht an Backbord – und den Kapitän des anderen Schiffes mit einem gezielten Schuss vor den Bug entweder dazu bringen, ohne Kampf aufzugeben und sich berauben zu lassen, oder den Kurs in die Nebelbank zu korrigieren, wo sie gezwungen wären, die Fahrt zu drosseln. Dann würden sie sie entweder einholen, oder die riesigen Vögel, von denen Ceallagh gesprochen hatte, erledigten die grobe Arbeit für sie. Womit ihnen nach deren Abzug die dankbare Aufgabe zufiel, zu plündern, was sich lohnte.
Sofern die Mannschaft des Händlers nicht beschloss, sich den Piraten im Kampf zu stellen, galt Luciens strikter Befehl, niemanden zu töten, sobald sie an Bord gingen. Sie würden die Crew zusammentreiben, an Deck festhalten und sich holen, was ihnen wertvoll erschien. Und dann zogen sie alle wieder friedlich ihrer Wege. Die Sphinx weiter nach Norden und das kleine Handelsschiff dorthin, wohin auch immer es unterwegs gewesen war. Nur leichter, als vorher.
Dennoch stand am Hauptmast ein Korb mit Degen, Entermessern und Pistolen parat, an denen sich jeder bedienen konnte. Nur für den Fall.
Eine weitere knappe Stunde später sollte es schließlich so weit sein. Skadi, Alex und Soula hatten die vorderste Kanone bestückt und warteten auf den Befehl, zu schießen. Alle Vorbereitungen waren getroffen worden. Das Deck der Sphinx war wieder trocken, Holz und Taue lagen bereit, um zu reparieren, was im Kampf vielleicht Schaden nahm. Der Schoner war nun so nahe voraus, dass die Gestalten an Deck mit bloßem Auge zu erkennen waren, doch auch die Nebelbank hatte sich inzwischen so weit nach Westen bewegt, dass sie den gesamten östlichen Horizont verdeckte. Ein dichter, weißer Dunst, der unerbittlich näher rückte.
Dem ein oder anderen war, als sähe er Schatten, die sich darin bewegten. Mal dicht über dem Wasser, mal weit oben unter dem Himmel. Rúnar glaubte für einen Moment sogar, das wütende Schnauben eines Pferdes zu hören. Doch als er über das Brechen der Wellen danach zu lauschen versuchte, blieb alles still. War es also nur Einbildung gewesen?
Spielleitung für alle
# Shanaya am Steuer # Skadi, Alex & Soula an der Bugkanone # Talin als Mittelsmann zwischen Hauptdeck und Kanonendeck
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 90 Streifzügen in 60 Tavernen.
Ganz wie erwartet, zog sich die Verfolgungsjagd eine ganze Weile hin, ehe sie überhaupt nahe genug heran kamen, um dem kleinen Handelsschiff einen Warnschuss vor den Bug zu setzen. Sobald der Plan für ihr Vorgehen stand, hatte Lucien sich wie die anderen den Vorbereitungen gewidmet, hatte schließlich auch James den Posten am Segel abgenommen, damit der sich eine Waffe aus dem Sortiment besorgen konnte, das Soula an Deck gebracht hatte.
Inzwischen, hoffte zumindest der junge Captain, sollte jeder von ihnen kampfbereit sein – auch wenn er eine direkte Konfrontation nicht unbedingt anstrebte. Er setzte vielmehr darauf, dass ihr Ruf einem einfachen Händler genug Angst machte, um aufzugeben, bevor jemand ernsthaft zu Schaden kam. Lieber ein paar Wertsachen verlieren, als das eigene Leben. Erst recht, wenn ihr Plan funktionierte und das auserkorene Opfer sich in einer dicken Nebelwand wiederfand. Bestenfalls eingekesselt zwischen einem Piratenschiff und ein paar wirklich zornigen Vögeln.
Langsam trat der Dunkelhaarige an das vordere Geländer des Achterdecks, das über das Hauptdeck hinweg wies. Er hatte das Segel vor ein paar Minuten an der Reling befestigt und die Crew angewiesen, sich bereit zu halten. Talin, das wusste er, stand unmittelbar unter ihm in der Tür zum Mannschaftsdeck, um Skadi das Signal zum Abfeuern der Kanone zu geben. Es fehlte nur noch ein kleines Stückchen...
Die tiefgrünen Augen ruhten unverwandt auf dem inzwischen deutlich zu erkennende Schiff, das die Wellen vor ihnen durchpflügte. Gestalten huschten an Deck hin und her, wissend, dass ihnen nicht mehr viele Möglichkeiten blieben, zu entkommen. Vor einer ganzen Weile hatten im Wasser treibende Fässer darauf hingedeutet, dass sie Ballast abwarfen, um schneller zu werden. Genützt hatte es allerdings wenig. Die frisch geglättete, gut ausbalancierte Sphinx machte trotz Ladung inzwischen beinahe elf Knoten. Woher auch immer sie diese Fähigkeit nahm. Und mit jedem Meter, den sie näher kamen, mit jeder Welle, über die sie hinweg glitten, pumpte sein Herz einen Schwung Adrenalin durch seine Adern. Ließ etwas in seinem Magen vor Aufregung vorfreudig kribbeln.
Unbewusst fuhr er mit der Hand über das vergoldete, drachenförmige Heft seines Degens. Spürte die Kälte des Metalls unter den Fingern. Dann wandte er sich halb um, warf Shanaya einen kurzen Blick zu.
„Bereit? Halt dich an backbord, wie besprochen. Und sag Bescheid, falls wir in ihren Windschatten geraten.“ Ein flüchtiges Schmunzeln huschte über seine Lippen und deutlich salopper fügte er an: „Also... falls ich grade zu abgelenkt sein sollte, um es noch selbst mitzukriegen.“
Und damit wandte er sich schon wieder dem Hauptdeck zu, sah über die Reling nach unten, bis er Talin entdeckte und ihren Blick einfing. Dann nickte er ihr zu.
„Jetzt.“
[wieder auf dem Achterdeck | bei Shanaya, unweit von Talin & ??]