03.07.2018, 16:56
Blieb zu hoffen, dass Shanayas Selbsteinschätzung am Ende richtig lag und ihr Optimismus bei dieser Suche noch auf ihn überging. Normalerweise war er es, der mit unerschütterlichem Frohsinn die Dinge anpackte aber gerade war ihm wirklich ganz und gar nicht danach. Die Aussicht auf Hilfe aber steigerte seine Chancen tatsächlich und er beschloss, erst aufzugeben, wenn sie tatsächlich die möglichen Stellen abgesucht hätten. Vorher lohnte es sich nicht. Das wusste er, aber es fiel ihm schwer, sich daran zu halten. Ein hoffnungsvolles Lächeln galt seiner Crewkameradin, ehe er ihr die Strecke zeigte, die er vorhin genommen hatte. Noch zweifelte er ein wenig an der Ernsthaftigkeit der Schwarzhaarigen, doch selbst ihre Anwesenheit war ihm in seiner Situation genug. Vielleicht stolperte sie ja ausversehen wirklich darüber, oder lenkte ihn zumindest ausreichend ab, um nicht direkt den Mut zu verlieren. Bisher hatte es ja gut geklappt.
„Meinst du, er rückt’s dann von selbst wieder raus?“, entgegnete er mit fragend gehobener Augenbraue und warf einen kurzen Blick über die Schulter.
Jetzt aber stellte sie sich wirklich schwerer von Begriff als sie eigentlich war. Liam runzelte kurz die Stirn und überlegte, ob er sich wirklich so kompliziert ausgedrückt hatte. Letztendlich kam er aber zu dem Schluss, dass Shanaya einfach Shanaya war. Sie wollte es hören. Klar, deutlich, als Futter für ihr viel zu großgewachsenes Ego. Liam konnte es ihr nicht verübeln und hatte auch kein Problem damit. Anders, als ziemlich viele andere Menschen auf der Sphinx.
„Du bist ein Freigeist, der kein Problem damit hat, sich alleine zu beschäftigen. Und jeder, der den Versuch wagen würde, dich zu überfallen, hätte wohl den letzten Versuch gewagt.“
Er zuckte mit den Schultern, während sein Blick weiter über den Boden und die hüfthohen Sträucher wanderte.
„Dann hatte Talin damals Glück, auf dich getroffen zu sein, hm? Wie viele Inseln hast du denn schon? Wann hast du damit angefangen?“