17.03.2018, 22:00
Der Sog der Freiheit...
Farley und Aspen
Sommer 1810 auf Raízun
Farley und Aspen
Sommer 1810 auf Raízun
Normalerweise würde er nun im Schulzimmer sitzen, dem strengen Lehrer gegenüber, nur Augen für all die fast unbekannten mathematischen Formeln. Doch tatsächlich war es Aspen heute morgen gelungen, seiner naiven und leichtgläubigen Gouvernanten zu erklären, dass er viel zu krank sei, um am Unterricht des extra herbestellten Lehrers teilzunehmen. Zum großen Unglück seines Bruders, der dort nun alleine festsaß.
Und er selbst? Er saß nach einigen Befreiungsversuchen nun am Pier, die Mütze viel zu tief in das Gesicht gezogen, um die beschäftigten Menschen wahrnehmen zu können. Seine Hände waren gelangweilt mit der geschnitzten Holzfigur zugange, ein kleiner Fisch, die zu seinem Missfallen bereits fertig war. Es blieb ihm also nichts weiter übrig, als in Farleys ausgeliehenen und abgetragenen Klamotten weiter rumzusitzen, darauf zu achten, dass niemand ihn besonders wahrnahm oder als Montrosesprössling erkannte. Er wollte schließlich bis zum späten Mittag bereits in den Wäldern verschwinden! Allerdings lieber nicht alleine, sondern mit an Anderen.
Ein wenig verloren schielte er unter seiner Mütze hervor, hielt Ausschau nach einem der anderen Jungen, die wahrscheinlich alle arbeiten mussten und nur davon träumten, ihren Stammtreffpunkt aufzusuchen. „Einhunderachtundfünfzig...“, zählte er laut und schoss damit den Startschuss für sich selbst los, dass er wohl alleine lostigern musste. Ein wenig niedergeschlagen sprang er von seiner Mauer herunter.