11.03.2018, 17:28
Sie bekam keine Antwort auf ihre Frage – und da sie auch mehr rhetorisch als ernst gemeint gewesen war, nahm die Schwarzhaarige diesen Umstand auch so hin. Nur, dass er komplett schwieg, machte sie einen Moment lang skeptisch, so dass sie den Kopf für zwei Herzschläge herum wandte, seinen prüfenden Blick beobachtete und sich dann wieder nach vorn wandte. Die junge Frau überlegte, aber ihr fiel keine Situation ein, in der der Mann diesen Ort schon einmal gesehen haben könnte. Was für einen Eindruck die Sphinx wohl auf ihn machte? Sie selbst ließ den Blick noch einmal schweifen. Es gab hier so unendlich viel zu tun... Immerhin waren sie jetzt ein paar helfende Hände mehr. Sie sagte jedoch Nichts zum Zustand des Schiffes – er hatte selbst zwei Augen im Kopf und wusste, dass es nicht so bleiben würde. Und wenn sie selbst den Hammer schwingen musste. Sie ließ dem Dunkelhaarigen also den Moment, hob nur leicht eine Augenbraue, als er seine Stimme doch wiederfand – gefolgt von einem leisen Seufzen, einem vielsagenden Blick.
„Aber auch nur, weil du nicht weißt, was du haben könntest.“
Für einen Moment neigte die Schwarzhaarige den Kopf etwas zur Seite, zuckte mit einer Schulter. Auch wenn Rayon sein Handwerk wirklich verstand... perfekt war es noch nicht. Luciens nächste Worte ließen Shanaya den Blick noch einmal zu ihm herum wenden, die Augen in einer Mischung aus Erheiterung und Skepsis ein wenig zusammen gekniffen hielt. Keine schlechte Idee, auch wenn sie sich schöneres vorstellen konnte, als den Dieb oder Aspen zu 'vernaschen'... Wirklich VIEL schöneres. Ber vielleicht lag irgendwo in den Schränken ja die Rettung vor solch köstlichem Abendschmaus.
„Ich mag wie du denkst, aber ich fürchte, an dem ein oder anderen verderben wir uns den Magen.“
Nun verzog sie das Gesicht ein bisschen angewidert, schüttelte sich kurz, ehe sie sich mit hoffnungsvoller Miene zu den Schränken hockte, nur aus den Augenwinkeln die Bewegungen des Mannes wahrnahm. Er nahm sich direkt den Topf vor, der Geruch von etwas Essbarem und ein leises Geräusch verriet allerdings, dass er zwar fündig geworden war – sich jedoch nicht bedienen wollte. Die Dunkelhaarige neigte leicht den Kopf, musterte ihn kurz von der Seite (sie machte sich nicht die Mühe, seinen Blick zu verfolgen), ehe die hellen Augen sich wieder durch die Dunkelheit des Schrankes tastete. Eine leere Schüssel, noch eine, etwas Undefinierbares, ein paar Hühnerfedern... Als Antwort auf die Worte des Mannes gab sie nur ein leises Brummen von sich. Schön wärs. Aber schließlich griff sie doch nach etwas, erhob sich jeweils mit einem Zwieback und einem Stück Pökelfleisch in einer Hand.
„Geheimvorrat... den suche ich schon eine Weile.“
Jedoch machte sie keinerlei Anstalten, dem Mann etwas von dem kleinen Schatz anzubieten, stattdessen biss sie nur ein Stück des Fleisches ab, grinste dabei munter in Luciens Richtung und wedelte mit dem übrigen Fleisch hin und her, während das Zwieback still in ihrer Hand ruhte. Ihr Blick sagte ihm wohl genug – das musste er sich definitiv auch verdienen. Sie schluckte, wog den Kopf dann etwas zur Seite. Ihre Stimme blieb herausfordernd, nur das letzte Wort betonte sie bewusst fragend, skeptisch.
„Das ist wirklich gut. Solltest du auch Mal probieren, Captain.“
[Kombüse | Lucien]