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Kapitel 4 - Außer Sicht
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#22
Vor geraumer Zeit hatte sich ein Teil der Crew in zwei Gruppen aufgeteilt und hatte sich aufgemacht, um nach Vorräten zu suchen. Seit dem lehnte Yaris an der Reling des Bugs und betrachtete die gewaltigen Klippen, die sich vor seinen Augen in den strahlend blauen Himmel erhoben. Er hatte bereits damit abgeschlossen, jemals wieder etwas anderes als Gefängnismauern zu sehen. Wobei sich dieses jemals ein kurzes Restleben beschränkt hatte, das durch einen Henker beendet wurde. Doch da hatte er auch noch nicht wissen können, dass ihn ein komplett durchgeknallter Haufen halbwüchsiger Piraten von einem Gefangenenschiff befreien würde. Anders konnte man diese Leute auch nicht beschreiben. Denn wer war so verrückt mit nur vier Leuten ein Schiff voller Marinesoldaten zu überfallen. Okay, Yaris hatte das schon einmal getan. Um einen Marinekapitän in seiner Kajüte zu meucheln. Doch immerhin war er alleine gewesen und dies war sein Handwerk.
Langsam und bedächtig richtete sich der Dunkelhaarige auf. Nun war er hier. Ein Attentäter inmitten einer Piratenbande auf einem Schiff inmitten der Bucht einer unbewohnten Insel. Und einmal mehr war er auf der Flucht. Was kein neues Gefühl war. Immerhin befand sich Yaris bereits sein halbes Leben lang auf der Flucht. Den Blick noch immer auf die Klippen vor ihm gerichtet, wanderten seine Gedanken zurück zu jener Nacht auf den Schiff. Die Bilder waren teilweise verschwommen und unklar. Eine Mixtur aus Adrenalin und Schmerz und unklarem Bewusstsein trübten seine Erinnerungen. Doch die Piraten hatten auch ihn aus dem Wasser gefischt, seine Verletzungen behandelt, ihm Essen und frische Kleidung gegeben. Sein Rücken war nach den Strapazen von unerträglich schmerzhaft zu einem dumpfen Pochen abgeklungen – wenn er sich nicht allzu viel oder hektisch bewegte. Die tiefen Striemen der Peitschenhiebe verheilten nur langsam, aber sie heilten. Allerdings würden einige deutliche Narben zurückbleiben. Keine Medizin der Welt würde daran etwas ändern. In diesem Punkt hatte der Gefängnisvorsteher wirklich gute Arbeit geleistet. Doch gewaschen, mit sauberer Kleidung und gutem Essen im Magen fühlte sich Yaris dennoch gut. Auch wenn es sich seltsam anfühlte, 24 Stunden am Tag so viele Menschen um sich zu haben. Sicher, er hatte in Städten gelebt und war unter den vielen Bewohnern jener Städte gewandelt. Doch er war immer ein Schatten gewesen unter ihnen. Hatte sich nie an deren Leben beteiligt. Hier lebten sie auf engem Raum zusammen … auf einem Schiff. Als Attentäter hatten ihn Aufträge immer wieder auf Schiffe geführt, doch auf einem zu leben? Mit so vielen Menschen zusammen? Konnte er das? Das war die Frage. Denn noch immer stand im Raum, ob er die Carta unterzeichnete oder nicht. Wenn nicht, würde man ihn im nächsten belebten Hafen absetzen. Allerdings schuldete er einem der Captains sein Leben. Er war ein Mörder, doch er hatte seinen Kodex und seine Ehre band ihn daran.

Diesen Gedanken im Kopf kehrte Yaris den Klippen den Rücken zu und ließ seinen Blick über das Deck schweifen, das sich vor ihm ausbreitete. Musterte die Menschen, die mehr oder minder eifrig ihr Tageswerk verrichteten. Unweit von ihm standen der Klein, der es sich auf der Morgenwind noch einmal anders überlegt und sich nicht der heranrückenden Meute Marinesoldaten gestellt hatte. Er sprach mit dem jungen Mann aus Kelekuna. Der Mann, dem er sein Leben verdankte und der sich die letzten Tage meistens in seiner Kajüte aufgehalten hatte. Irgendwann sehr bald würden sie sich unterhalten müssen. Darüber, was er über Yaris wusste oder eher vermutete. Da mussten sie einige Dinge klären.
Weiter hinten saß die kleine Schwarzhaarige, die sie aus der Zelle befreit hatte. Shanaya hieß sie. Sie beobachtete eine ziemlich große Ratte, die mit Seilen spielte. Würde er mit diesen Menschen auf einem Schiff leben können?

Mit bedachten Schritten – um keine unbedachte Bewegung zu machen und so die Heilung seiner Wunden zu verzögern – trat der Attentäter vom Bug zu den beiden Männern. “Von den Toten auferstanden … Wir sollten uns unterhalten …“ Man merkte ihm an, das soziale Kompetenz und Kommunikation nicht zu seinen Stärken zählten. Denn Yaris kam ohne den anderen zu begrüßen direkt zur Sache und empfand dies noch nicht einmal als unangebracht. Natürlich konnte er kommunizieren und sogar Gespräche führen … wenn er es wollte und es nötig war. Jetzt war es nach seinem Ermessen nicht von Nöten.

{zunächst am Bug | dann bei Liam und Lucien | in Hörweite von Shanaya}
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