20.09.2017, 13:33
Trevor wiederholte ihre Worte, woraufhin Shanaya ihm noch einen skeptischen Blick zuwarf. Alles klar? Sie konnte sich kaum vorstellen, dass ihm wirklich so klar war, worum es ihr ging. Aber notfalls würde sie ihn einfach ins Hafenbecken schubsen. Vielleicht half das ja? Gedanklich zählte die junge Frau jedenfalls schon runter, abwartend, wie lange Trevors 'Alles klar' wirken würde. Und kaum hatte er mitgeteilt, dass er Hunger hatte war er schon verschwunden. Shanaya schloss einige Herzschläge lang die hellen Augen. Tief durchatmen. Er hätte bisher schon Schlimmeres anstellen können. Dafür lief doch alles super...! Sie selbst hielt sich jedoch noch einen Moment zurück, beobachtete den Mann, der sich darüber beschwerte, dass es nur Obst gab. So ein Pech aber auch. Trotzdem machte er sich über seine Birne her, blieb genau bei den Soldaten stehen. Wieder einer dieser Momente, in denen sie zu gern seine Gedanken gelesen hätte. Sie fürchtete, dass sie ihn in den nächsten Momenten zu Boden werfen musste, um ihn aufzuhalten.
Aber erst einmal trat die Dunkelhaarige nun selbst zu dem Stand, betrachtete die Auslage. Ein bisschen mehr Proviant konnte nicht schaden, aber sie wollte nicht mit ihrem Einkauf durch die Stadt hechten und dabei auf ihre Begleitung aufpassen... Das Gespräch der beiden Soldaten klang jedenfalls nicht so als würden sie etwas von ihnen erfahren, was ihnen helfen würde. Dennoch schien Trevor äußerst interessiert. Sie konnte sich denken, wieso... aber für den Moment blendete sie das einfach aus, bezahlte den Apfel und die Möhre, nach der sie gegriffen hatte. Letztere verstaute sie in ihrer Tasche, lauschte dabei aufmerksam dem Gespräch der Soldaten. Und dann wie Trevor sich einmischte. Die junge Frau unterdrückte ein Seufzen – was hatte sie erwartet? Mit einer unschuldigen Miene trat sie also neben ihre Begleitung, legte ihm locker eine Hand auf den Oberarm.
„So kannst du nicht mit ihnen reden, das sind Soldaten, du bist noch keiner von Ihnen!“
Ein völlig bestürzter Blick galt dem Älteren, ehe sie den Arm wieder sinken ließ – und sich nun mit einem zuckersüßen Lächeln den Beiden Männern zuwandte. Den Kopf leicht gesenkt blickte sie die beiden abwechselnd von unten an, verschränkte die Arme locker hinter ihrem Rücken. Die hellen Augen lugten aufmerksam in die beiden Gesichter.
„Verzeihen Sie bitte... er ist manchmal ein wenig unbeholfen. Er möchte immer allen helfen – und ist außerdem selbst sehr daran interessiert, der Marine beizutreten. Nehmen Sie ihm seinen kleinen Ausrutscher also bitte nicht übel, ja?“
Kurz zog die junge Frau die Schultern ein wenig nach oben, wog den Kopf zur Seite, weiterhin ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen.
„Vielleicht wären Sie zwei tapferen Soldaten bereit, ihm ein paar seiner Fragen zu beantworten? Er muss noch viel lernen... und bei wem ginge das besser als zwei erfahrenen Soldaten? Bitte!“
Nun hob sie den Kopf ein wenig an, strahlte den Männern entgegen. Einer von ihnen, unsicher, was er nun denken solle, wandte den Blick erst einmal von Shanaya ab, richtete sich an den Mann.
“Du halbes Hemd willst zur Marine? Meinst du, das packst du?“
Shanaya wandte den Blick von dem kleineren Soldaten ab, musterte nun Trevor mit einer mahnenden Miene, die den Soldaten verborgen blieb.