08.08.2017, 15:18
Auch Scortias musste breit grinsen, nachdem Cornelis in Frage stellte, ob der König ihm eine Audienz gewährte. Irgendwie war das schwer vorzustellen, dass ein Pirat dort Einlass bekam. Genau so wenig wie ein Straßenjunge wie er selber einer war. Aber so, wie es hier in der Kapitänskajüte aussah, hatte sich Scortias die Einrichtung bei Hofe vorgestellt. Es wirkte sehr edel und hatte den Eindruck, dass der Inhaber in Geld schwimmen würde. Auf dem Gesicht des Jungen waren deutlich die Fragen zu sehen, die entstanden, als der Captain berichtete, dass er mit der Onyx ein gutes Schiff erwischt hatte. Doch bevor er eine Frage stellen konnte, kam Feuerbart ihm zuvor. Er hatte das Schiff also gekapert? Ob es einem Adligen gehört hatte? Zumindest war der Ehemalige Besitzer nicht arm gewesen, dass stand fest.
„Und … hatte das Schiff einen großen Schatz an Bord?“ fragte der Junge begeistert und neugierig.
„Was ist aus dem alten Schiff geworden, das, dass Euch vorher gehört hat, Sir?“
Cornelis stieß mit Scortias an. Die Gläser klirrten aneinander, wobei dieses Geräusch noch etwas nachhalte. Beide leerten das Glas in einem Zug, wobei der Zwölfjährige ja etwas weniger eingegossen bekommen hatte. Am Ende war er dafür auch dankbar, denn Rum war nicht so sein Lieblingsgetränk. Es war zwar typisch für Piraten, dass sie Rum tranken, meistens allerdings aus dem Grund, weil sich Rum einfach länger auf langen Fahrten hielt, als Wasser. Und dennoch schienen die meisten Seeleute nicht auf dieses Getränk verzichten zu wollen. Wie schon auf seinem Floß, oder in der Stadt, war Scortias da nicht sonderlich wählerisch. Hauptsache war, dass er nicht verdurstete, auch wenn das bedeutete, Rum in sich zu schütten.
Der neue Schiffsjunge der Onyx nickte dem Captain zu, denn er selber begrüßte die Einstellung des Mannes, dass Scortias nicht dem Rum anhängen musste und einfach nur auf Zack und bei klarem Verstand sein solle. Mit Rum im Körper war das so eine Sache mit dem klarem Verstand, das hatte er ja bereits selber schon einige Male erlebt. Aufmerksam hörte der Zwölfjährige zu, als Captain Feuerbart ihm mitteilte, was seine Aufgaben auf der Onyx sein würden. Er wollte nichts vergessen oder verpassen, denn ihm war es wichtig, allen Aufgaben gerecht zu werden, die anfielen. Geistig notierte Scortias die Reihenfolge. Zuerst Captain, dann Smutje und Küche, als nächstes Schiff klar machen und auf Steuermann und Quartiermeister hören.
“Aye Captain.“ bestätigte der Junge mit pflichtbewusstem Gesichtsausdruck.
Er würde diese Aufgabe natürlich so ernst und gut erfüllen, wie es ihm nur möglich war. Und noch bevor er fragen konnte, wann er denn anfangen soll, bekam er auch schon den ersten Befehl. Scortias erhob sich sofort von dem Stuhl und nahm die Gläser in die Hand. Natürlich gingen ihm nun einige Dinge durch den Kopf. Sollte er dafür Wasser verschwenden, oder Salzwasser in einem Eimer hinauf ziehen. Wo war die Kombüse eigentlich, denn die Gläser mussten ja auch trocken gewischt werden. Aber er wollte dem Captain zeigen, dass er durchaus selbständig genug war, um das alles in Erfahrung zu bringen.
“Danke Sir.“ meinte er noch mit einem Lächeln, da Feuerbart sich persönlich darum kümmern wollte, das Scortias das Schiff kennen lernte.
In Eile lief der Junge zur Tür, öffnete diese und verschwand aus der Kajüte des Captains. An seiner Hängematte angekommen, stellte er die Gläser auf den Boden, zog seine Jacke und das Hemd aus - denn es war recht warm an diesem Tag -, schmiss die Sachen in sein Bett und lief nur in Hose und Boots gekleidet zum Deck hinauf. Sein Blick wanderte umher und suchte nach einem Eimer. Es dauerte nicht lange, da fand er auch schon einen. Er drängelte sich geschickt durch die arbeitenden Seeleute und erreichte, wonach er gesucht hatte. An den Henkel des Holzeimers band Scortias ein Seil, davon lagen hier gerade mehrere herum und ließ ihn an der Backbordseite ins Wasser hinab. Gefüllt zog er ihn wieder hinauf, stellte ihn auf das Deck und tauchte die Gläser hinein. Mehrmals spülte er die Gläser aus, schob den Eimer dann aus dem Weg, so dass niemand über ihn fallen konnte, entknotete das Seil an dem Henkel, legte es zurück und begab sich nun unter Deck. Natürlich hatte er die Gläser mitgenommen und suchte nun nach der Kombüse. Schwer zu finden war sie nicht gewesen.
“WAS WILLST DU HIER!“ bollerte ihn eine Stimme entgegen.
“Ich … ich bin der neue Schiffsjunge. Scortias Bartholowmew und …“
“WIRD AUCH ZEIT. MUSS SCHON SEIT WOCHEN DEN SCHEIß HIER ALLEINE MACHEN!“ unterbrach der Smutje den Jungen.
“Ich soll für den Captain die Gläser sauber machen und …“
“GLÄSER SAUBER MACHEN? … Ja dann mach schnell. Da drüben sind Tücher aber sei mit dem Wasser sparsam, hörst Du?“
“Danke Sir!“
“NENN MICH NICH SIR! Mein Name ist Rog. MERK DIR DEN, VERSTANDEN?“
“Aye Si… Rog“ sagte Scortias und lief zu dem Wasser und den Lappen, wobei er von Rog genau beobachtet wurde.
Scortias hatte ja die Gläser bereits ausgespült, also musste er nur kurz das Salz los werden, das im Meerwasser enthalten war. Mit sehr wenig Wasser spülte er die Gläser noch einmal nach und wischte sie mit einem Lappen sauber.
“Wenn Du deine Arbeit für den Captain erledigt hast, komm zu mir, dann bekommst Du erst mal was zu essen, bevor du beim nächsten Wind von Bord geweht wirst. An Dir ist ja überhaupt nichts dran." meinte der Smutje, der damit beschäftigt war, die neuen Waren einzuräumen, die ihm unter Decke gebracht wurden.
“Mach ich Rog.“ antwortete Scortias und grinste.
“Und hör auf zu grinsen, sonst denkt noch jemand, dass Dir das hier Spaß macht.“ sagte der Koch und musste nun selber grinsen.
Scortias hatte die Gläser nun sauber und sah sie sich genau an, dass auch ja kein Fleck darauf zu sehen war. Mit einem Nicken verabschiedete er sich wieder vom Smutje, der ihn nur anbrummte und lief wieder in die Kapitänskajüte. Natürlich klopfte er vorher an und wartete auf die Aufforderung einzutreten.
Ohne zu zögern, lief der Zwölfjährige zu dem Schrank, aus dem der Captain die Gläser genommen hatte, um sie dort einzuräumen. Wenn Feuerbart sie vorher sehen wollte, würde er sicher etwas sagen und den Jungen zu sich rufen. Doch solange er nichts sagte, würden die Gläser an ihren Platz kommen.
„Und … hatte das Schiff einen großen Schatz an Bord?“ fragte der Junge begeistert und neugierig.
„Was ist aus dem alten Schiff geworden, das, dass Euch vorher gehört hat, Sir?“
Cornelis stieß mit Scortias an. Die Gläser klirrten aneinander, wobei dieses Geräusch noch etwas nachhalte. Beide leerten das Glas in einem Zug, wobei der Zwölfjährige ja etwas weniger eingegossen bekommen hatte. Am Ende war er dafür auch dankbar, denn Rum war nicht so sein Lieblingsgetränk. Es war zwar typisch für Piraten, dass sie Rum tranken, meistens allerdings aus dem Grund, weil sich Rum einfach länger auf langen Fahrten hielt, als Wasser. Und dennoch schienen die meisten Seeleute nicht auf dieses Getränk verzichten zu wollen. Wie schon auf seinem Floß, oder in der Stadt, war Scortias da nicht sonderlich wählerisch. Hauptsache war, dass er nicht verdurstete, auch wenn das bedeutete, Rum in sich zu schütten.
Der neue Schiffsjunge der Onyx nickte dem Captain zu, denn er selber begrüßte die Einstellung des Mannes, dass Scortias nicht dem Rum anhängen musste und einfach nur auf Zack und bei klarem Verstand sein solle. Mit Rum im Körper war das so eine Sache mit dem klarem Verstand, das hatte er ja bereits selber schon einige Male erlebt. Aufmerksam hörte der Zwölfjährige zu, als Captain Feuerbart ihm mitteilte, was seine Aufgaben auf der Onyx sein würden. Er wollte nichts vergessen oder verpassen, denn ihm war es wichtig, allen Aufgaben gerecht zu werden, die anfielen. Geistig notierte Scortias die Reihenfolge. Zuerst Captain, dann Smutje und Küche, als nächstes Schiff klar machen und auf Steuermann und Quartiermeister hören.
“Aye Captain.“ bestätigte der Junge mit pflichtbewusstem Gesichtsausdruck.
Er würde diese Aufgabe natürlich so ernst und gut erfüllen, wie es ihm nur möglich war. Und noch bevor er fragen konnte, wann er denn anfangen soll, bekam er auch schon den ersten Befehl. Scortias erhob sich sofort von dem Stuhl und nahm die Gläser in die Hand. Natürlich gingen ihm nun einige Dinge durch den Kopf. Sollte er dafür Wasser verschwenden, oder Salzwasser in einem Eimer hinauf ziehen. Wo war die Kombüse eigentlich, denn die Gläser mussten ja auch trocken gewischt werden. Aber er wollte dem Captain zeigen, dass er durchaus selbständig genug war, um das alles in Erfahrung zu bringen.
“Danke Sir.“ meinte er noch mit einem Lächeln, da Feuerbart sich persönlich darum kümmern wollte, das Scortias das Schiff kennen lernte.
In Eile lief der Junge zur Tür, öffnete diese und verschwand aus der Kajüte des Captains. An seiner Hängematte angekommen, stellte er die Gläser auf den Boden, zog seine Jacke und das Hemd aus - denn es war recht warm an diesem Tag -, schmiss die Sachen in sein Bett und lief nur in Hose und Boots gekleidet zum Deck hinauf. Sein Blick wanderte umher und suchte nach einem Eimer. Es dauerte nicht lange, da fand er auch schon einen. Er drängelte sich geschickt durch die arbeitenden Seeleute und erreichte, wonach er gesucht hatte. An den Henkel des Holzeimers band Scortias ein Seil, davon lagen hier gerade mehrere herum und ließ ihn an der Backbordseite ins Wasser hinab. Gefüllt zog er ihn wieder hinauf, stellte ihn auf das Deck und tauchte die Gläser hinein. Mehrmals spülte er die Gläser aus, schob den Eimer dann aus dem Weg, so dass niemand über ihn fallen konnte, entknotete das Seil an dem Henkel, legte es zurück und begab sich nun unter Deck. Natürlich hatte er die Gläser mitgenommen und suchte nun nach der Kombüse. Schwer zu finden war sie nicht gewesen.
“WAS WILLST DU HIER!“ bollerte ihn eine Stimme entgegen.
“Ich … ich bin der neue Schiffsjunge. Scortias Bartholowmew und …“
“WIRD AUCH ZEIT. MUSS SCHON SEIT WOCHEN DEN SCHEIß HIER ALLEINE MACHEN!“ unterbrach der Smutje den Jungen.
“Ich soll für den Captain die Gläser sauber machen und …“
“GLÄSER SAUBER MACHEN? … Ja dann mach schnell. Da drüben sind Tücher aber sei mit dem Wasser sparsam, hörst Du?“
“Danke Sir!“
“NENN MICH NICH SIR! Mein Name ist Rog. MERK DIR DEN, VERSTANDEN?“
“Aye Si… Rog“ sagte Scortias und lief zu dem Wasser und den Lappen, wobei er von Rog genau beobachtet wurde.
Scortias hatte ja die Gläser bereits ausgespült, also musste er nur kurz das Salz los werden, das im Meerwasser enthalten war. Mit sehr wenig Wasser spülte er die Gläser noch einmal nach und wischte sie mit einem Lappen sauber.
“Wenn Du deine Arbeit für den Captain erledigt hast, komm zu mir, dann bekommst Du erst mal was zu essen, bevor du beim nächsten Wind von Bord geweht wirst. An Dir ist ja überhaupt nichts dran." meinte der Smutje, der damit beschäftigt war, die neuen Waren einzuräumen, die ihm unter Decke gebracht wurden.
“Mach ich Rog.“ antwortete Scortias und grinste.
“Und hör auf zu grinsen, sonst denkt noch jemand, dass Dir das hier Spaß macht.“ sagte der Koch und musste nun selber grinsen.
Scortias hatte die Gläser nun sauber und sah sie sich genau an, dass auch ja kein Fleck darauf zu sehen war. Mit einem Nicken verabschiedete er sich wieder vom Smutje, der ihn nur anbrummte und lief wieder in die Kapitänskajüte. Natürlich klopfte er vorher an und wartete auf die Aufforderung einzutreten.
Ohne zu zögern, lief der Zwölfjährige zu dem Schrank, aus dem der Captain die Gläser genommen hatte, um sie dort einzuräumen. Wenn Feuerbart sie vorher sehen wollte, würde er sicher etwas sagen und den Jungen zu sich rufen. Doch solange er nichts sagte, würden die Gläser an ihren Platz kommen.