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Vom Regen in die Traufe
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#7
Faszinierend, wie glücklich ein einfaches Stück Brot doch machen kann. Luciens Freude sorgte dafür, dass sich ein wohliges Gefühl in ihm ausbreitete. Denn Enrique war das nicht unbekannt. Flaute, schlechte Winde, ein unfähiger Navigator, schon einige Male hatten Umstände die Fahrten in die Länge gezogen, und auch wenn es vielleicht nicht Brot gewesen war, immer hatte es etwas gegeben, dass er sehr vermisst hatte und es dann zu genießen war wie eine Offenbarung gewesen.

Nicht zu lächeln viel ihm schwer und er beschloss, dass es seinem Ziel nicht schaden würde es zu tun. Er hatte nun mal überraschend gute Laune und sein Gegenüber war kein Untergebener, warum sie nicht mal zeigen?

Beiläufig schob er ein paar Papiere zurecht und lauschte den Geräuschen um sie herum. Beruhigend prasselte kontinuierlich Regen auf das Schiff, vermischt mit den Geräuschen des Verladen von Fracht. Erst wanderte sie außen hoch, dann wurde der Kran über das Deck geschwenkt und dann durch die geöffneten Ladeluken in den Frachtraum abgesenkt. Matrosen liefen hin und her, der Bootsmann brüllte Befehle, von nebenan drang das Schnarchen der Seemänner in ihren Hängematten. Nicht mehr lange und auch der letzte Schläfer würde geweckt werden. Unter ihnen versuchten Gefangene sich mit den Wachen und den Verladeteams anzulegen und das Scharren und Rumpeln aus dem Frachtraum ganz unten kündete davon, dass schwere Kisten oder Fässer verstaut wurden.

Dann verstimmte dem Schmuggler irgendwas und er versuchte sich in den Nacken zu greifen. Angestrengt versuchte der Leutnant zu erkennen, ob dort Spuren zu sehen waren. Überhaupt lenkte diese Bewegung die Aufmerksamkeit des Offiziers darauf, dass er den Jüngling eingehend musterte, nach Hinweisen suchte und versuchte herauszufinden, was sie ihm über das jüngere Schicksal des Grünäugigen verrieten.

Wobei er sich das Meiste durchaus vorstellen konnte. Wie lange machte er das hier schon mit? Zwei Jahre? Länger. Mehr als genug Zeit, um mitzukommen wie die Aufseher und die Gefangenen mit und untereinander umsprangen, ob er wollte oder nicht.

Seine gute Laune hatte einen Dämpfer abbekommen, nicht genug um sie gänzlich zu vertreiben, nur soweit, dass er, mit neutralem Gesicht, entspannt da saß, als Lucien wieder zu ihm hoch sah.

Enrique hielt seine Antwort stichpunkthaft auf einem Blatt Papier fest, wusste aber sofort, dass ihm diese Beschreibung wenig nützen würde. Also griff er zur Liste und schaute ob dort etwas vermerkt war:
Oft geistesabwesend und gleichgültig
Was das wohl bedeuten mochte? Der Mann sah eindeutig nicht nach jemanden aus, der Opium rauchte oder andere Drogen konsumierte.
Widersetzt sich den Anweisungen
Hah! Was ein Wunder. Der Junge hatte bis jetzt nicht aufgegeben, hatte einen wachen Verstand und wahrscheinlich auch sonst eine eigene Vorstellung davon, wie er behandelt werden wollte.
sonst keine Auffälligkeiten.
Also nicht gewalttätig. Hmm...

Der Dunkelhäutige überlegte eine Weile. Schließlich musste er sich aber eingestehen, dass er sich aus verschiedenen Gründen längst entschieden hatte. Einer davon war, dass der Schmuggler einen halbwegs anständigen Eindruck machte, ein anderer dessen ruhige Art. Aber es gab durchaus noch den einen oder anderen mehr ihn als Gesellschaft für den Richter zu wählen...
Enrique lächelte kurz und trug den Namen in seinem Belegungsplan ein.

Als er damit fertig war wandte er sich wieder an Lucien:
"Sind das alle? Und gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?"
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RE: Vom Regen in die Traufe - von Enrique de Guzmán - 11.03.2017, 14:15

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