07.11.2016, 11:10
Einen kurzen Moment achtete Shanaya nicht auf ihre Umgebung, richtete die blauen Augen kurz zu ihrer Tasche, in der sie etwas zu suchen begann. Und kaum hatte sie den Blick abgewandt, tauchte eine Silhouette in ihren Augenwinkeln auf – und kurz darauf erklang eine noch nicht vertraute, aber immerhin bekannte Stimme, die sie ansprach. Die Schwarzhaarige blinzelte kurz, ließ die Tasche dann Tasche sein und wandte sich wieder nach vorn, ohne inne zu halten. Trevor lief vor ihr, und still fragte die junge Frau sich, ob er ihr heimlich gefolgt war und nur auf den richtigen Moment gewartet hatte, oder ob es einfach Zufall war, dass ihre Wege sich hier kreuzten. So ganz wusste sie die drei Neuen noch nicht einzuschätzen, aber so wie es aussah, würde sie bei einem von ihnen jetzt die Chance dazu bekommen.
„Trevor. Verfolgst du mich heimlich?“
Ein munteres Lächeln lag auf den Lippen der Dunkelhaarigen, das auch bei den wilden Bewegungen des Mannes nicht abebbte, sondern Shanaya nur leicht eine Augenbraue heben ließ. Bei seinem fast Zusammenstoß mit der Passantin und seiner Entschuldigung daraufhin hob sich auch die zweite Augenbraue. Er wirkte deutlich unterfordert, vielleicht sollten sie ihn vor die Sphinx ketten, damit er sie ziehen konnte? Da sollte ihr noch einmal jemand sagen, sie könne nicht still sitzen... Aber gut, es ging ihr nicht anders, das Planen und besprechen war sie ebenso Leid.
Die Worte des Älteren ließen sie leise schnaufen – warum schrieb er das nicht gleich auf eine Leinwand und stellte es direkt vor besagtem Gebäude auf. Aber niemand schien sich um den hibbeligen Mann und seine Worte zu kümmern, vermutlich nahm ihn bei diesem Verhalten auch niemand ernst. Aber trotzdem nickte die Schwarzhaarige, ließ den blauen Blick kurz schweifen, ehe sie sich wieder an Trevor wandte.
„Dann tu mir einen Gefallen und benimm dich nicht wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner. Sonst können wir die ganze Sache vergessen, wenn sie jetzt schon auf uns aufmerksam werden.“
Feuerprobe, wenn er dafür sorgte, dass der Plan scheiterte, würde es ihr vermutlich nicht einmal mehr reichen, ihn nur ins Hafenbecken zu stoßen. Und allein dieser Gedanke sorgte dafür, dass das Lächeln noch immer auf ihren Lippen ruhte.