25.04.2024, 19:56
Right back at the start
Mittag des 03. Juli 1822
Cassy Ricey & Shanaya Árashi
Shanayas Schicht am Steuer war vorbei, also musste sie sich anderen Dingen widmen. Und da ihr Magen sich schon zu Wort gemeldet hatte, bevor ihre Ablösung erschienen war, war es auch nicht schwer, den nächsten Weg der jungen Frau zu erahnen. Nicht, dass sie es nicht ausgehalten hätte, aber die ganze Zeit in der Prallen Sonne zu stehen war eben auch kein Zuckerschlecken. Zu dem Hunger gesellte sich also auch außerordentlicher Durst. Sie musste also sehen, was sie zu Trinken fand, von dem sie nicht sofort wirr im Kopf wurde.
Während die junge Frau sich also auf den Weg unter Deck machte, band sie den unteren Saum ihrer Bluse zu einem Knoten vor ihren Brüsten zusammen, um ein wenig frischen Wind an ihre Haut zu lassen. Sie kannte das Klima der ersten Welt, kannte diese Temperaturen, aber so richtig wollte ihr Körper sich nicht daran gewöhnen. Das war vermutlich leichter für die, die mit diesem Wetter aufgewachsen waren, ganz im Gegenteil zu ihr, die von Yvenes stammte. Aber ihr fiel beim besten Willen nicht ein, sich darüber zu beschweren. So konnte sie immerhin möglichst wenig Stoff tragen.
Während sich Shanaya also über diesen Gedanken amüsierte, lief sie an dem ein oder anderen bekannten Gesicht vorbei, ohne auf einen von ihnen zu reagieren. Erst, als sie zwischen den Hängematten hindurch schritt, um den Weg zur Kombüse hinter sich zu bringen, haderte sie. Es waren ein paar neue Gesichter zu ihnen gestoßen – zwei davon kannte sie schon. Hier stand eine blonde Frau, die nicht diese komische Frau aus dem Zelt dieser verrückten Händlerin war. Aber im ersten Moment kümmerte sie sich auch nicht darum, erst, als sie noch zwei Schritte an der Blonden vorbei war, die irgendetwas an ihrer Hängematte erledigte, blieb sie stehen und wandte den Kopf herum.
Es dauerte zwei Herzschläge, bevor sich ein hoch amüsiertes Lächeln auf die Züge der Schwarzhaarige legte. Sie kannte dieses Gesicht! Zwar fiel ihr dazu kein Name ein, aber eine ziemlich ulkige Geschichte. Sofort drehte sie sich herum, klatschte einmal erfreut in die Hände.
„Oh, du bist es! Was für ein Zufall!“
In ihren Gedanken kramte Shanaya nach diesem Tag, der Erinnerung, die sie mit der Fremden verband. Mit aller Kraft unterdrückte sie ein Lachen.
„Wolltest du also doch zu mir kommen?“
Sie machte einen Schritt auf ihr Gegenüber zu, ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen.