05.05.2023, 21:43
Die letzten Minuten in der Taverne waren ziemlich schnell vergangen, was auch mitunter dadurch verschuldet wurde, dass dem Straßenjungen die Zeit weglief. Cassy lebte nicht erst seit gestern hier, sie kannte die ein oder andere Kinderbande, wusste, dass sie zwar alterstechnisch oft jünger waren als sie selbst, aber ihre Skrupellosigkeit selbst einen ausgewachsenen Mann ins Stocken bringen konnte. Verdenken konnte sie es diesen Kindern jedoch keineswegs, da das Leben auf der Straße hart war. Oft hatte die junge Blondine darüber nachgedacht, was aus ihr geworden wäre, wenn sie es nicht geschafft hätte, sich besser über Wasser zu halten und entsprechend nicht auf der Straße zu landen. Diese Aya hätte durchaus auch sie selbst vor ein paar Jahren sein können. Einer von vielen Gründen, weshalb für Cassy früh feststand, dass sie helfen wollte. Ob sie es jedoch konnte, würde sich zeigen müssen und obwohl die Männer, mit denen sie die letzten Minuten verbracht hatte, fremd für sie waren, so war sie irgendwie wirklich erleichtert, dass auch sie sich dazu überreden ließen, mitzukommen.
Die Drohung an den Jungen, wenn er sie verarschen würde, war allerdings ziemlich real und erinnerte Cassy wieder daran, wie hart die Realität war. Ja, Kinder konnten grausam sein und sicher war man genau genommen nirgendwo. Doch konnte man so ein eingeschüchtertes Gemüt wirklich spielen? Die Angst in seinen Augen sie wirkte so real, so echt, wenn das Schauspiel war, dann war er wirklich durchtrieben. Gut, aber sie würden es vermutlich schneller erfahren, als es ihnen lieb war, denn es dauerte nicht lange, bis sie an dem Friedhof angekommen waren, auf welchem sich das Bandenpack dieses Liron befinden sollte. Liam stellte ziemlich schnell fest, dass es wohl schwerer sein würde, hier jemanden zu finden. Cassy sah sich um. Im Gegensatz zu den anderen war der Friedhof für sie kein fremder Ort. Aber zuerst wandte sie sich nun wieder an den Jungen.
Weißt du denn, wo sich das Versteck dieser Bande befindet?
Wenn nicht, hatte sie schon eine Idee, wo sie zuerst suchen konnten. Liam schien währenddessen eine Idee zu haben, wie sie vorgehen konnten und begann von Geistern und einer Jagd zu sprechen. Cassy, die sich gerade noch in Richtung des Jungen gewandt hatte, drehte den Kopf nun und grinste den anderen Musikliebhaber an.
Selbst wenn man sie ablegt, glaube ich, dass man durchaus den Schalter wieder umlegen kann, wenn man es richtig anstellt.
Waren die Worte, die die junge Blondine entgegnete. Der Friedhof hier war dafür ziemlich gut geeignet, hatte er doch ein paar Ecken, wo man sich gut hinter größeren Grabsteinen, Bäumen und Steinbergen, die Cassy noch nie so richtig verstanden hatte, verstecken konnte. Hingegen aller Vernunft, hielt sich die junge Frau doch relativ häufig auf diesem Fleck Erde auf, strahlt er auf sie eine Ruhe aus, die sonst nirgendwo zu finden war und vielleicht hatte sie diesen Liron und seine Windelninjas ja sogar schon das ein oder andere Mal gesehen. Dies blieb jedoch abzuwarten, was sie nun aber zunächst herausfinden mussten war, ob sie das Versteck erst noch ausfindig machen mussten, oder ob der verängstigte, fremde Junge ihnen da Auskunft geben konnte, weshalb sie sich wieder ihm zuwandte. Seine Antwort blieb nach wie vor noch aus.
{ (Greo, Per), Straßenjunge, Liam, Rayon | auf dem Friedhof }