20.11.2022, 19:27
Per unterdrückte ein Gähnen, als der Junge schließlich Mut fasste und ihnen sein Problem schilderte. Er verspürte keine besonders große Lust sich von seinem Platz zu erheben und sich auf den Weg zu machen, um die Schwester des Jungen aus den Fängen dieses Lirons zu retten. Sofern sie sich ohnehin einer Lüge aufsaßen. Auch wenn die (melo)dramatische Darbietung des Jungen so manches weiche Herz bestimmt schnell eroberte, Per würde abwarten, was Greo und Cassy meinten. Und sowieso – sie warteten ja auch immer noch, dass Liam und Rayon von ihrem nicht mehr ganz so kurzen Ausflug zur Schank zurückkehrten.
„Sagt dir der Name Liron irgendwas? So als Eingesessene.“, wandte er sich schließlich an Cassy, da sie ja aktuell die Einzige in der Runde war, die sich in der Gegend ein wenig besser auskannte. Dem Jungen wollte er noch nicht hundertprozentig vertrauen – Kinder war schließlich leicht zu beeinflussen. Vielleicht hatte jemand den Jungen angestiftet. Aus dem Misstrauen, mit dem man ihm anfangs und teils immer noch begegnete, schlussfolgerte er, dass die Crew des Schiffes mit den roten Segeln sich im Laufe ihrer Reisen vielleicht eine Handvoll von Freunden, wenn überhaupt, gemacht hatte.
Apropos Crew. Liams Stimme mischte sich wieder in die Runde, dicht gefolgt von Rayon. Per zollte ein kurzes Nicken ehe die frischen Krüge in der Mitte des Tisches landeten. Er nahm sich die Freiheit, die Abtrünnigen auf den neuesten Stand zu bringen.
„Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen.“, feixte er. „Keine Sorge, euch ist nicht allzu viel entgangen, außer, wie du schon bemerkt hast...“ Sein Blick streifte den Jungen, der kurzzeitig zusammenzuckte. Per ignorierte es. „Der Kleine braucht wohl Hilfe seine Schwester aus den Fängen eines gewissen Liron zu befreien.“