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Hello cold sweat and those shivers down my spine
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
#14
Es brauchte nicht viel, um festzustellen, dass es gerade alles andere als gut für ihn aussah. Vermutlich hätte das selbst ein Blinder gemerkt, wenn er – wie Liam gerade – grob gegen eine Mauer gepresst worden wäre, um ihm möglichst jeden Handlungsspielraum zu nehmen. Der Lockenkopf biss sich auf die Lippen und zwang sich, den Blick für einen flüchtigen Moment von Flint abzuwenden, um Nathan irgendwo in seinem Rücken zu erspähen. Nathan, der sich zwar vom zweiten Handlanger hatte losreißen können, aber dann eher bewegungslos in der anderen Ecke des Rings stand, statt die Bereitschaft zu zeigen, einen Schlag für ihn abzufangen. Wunderbar. So viel zum selbstbewussten Casanova, der sich durch Fenster davonschlich und nichts davon hielt, seine Konsequenzen selbst zu tragen. Fakt war also: Liam sah schwarz für die nächsten Sekunden. Und er bezweifelte, dass dieser Affe hinter ihm ihn danach wieder loslassen würde. Und die Menge grölte voller Schadenfreude statt sich einen fairen Kampf zu wünschen. Ein letztes Mal versuchte er, sich mit einem Ruck loszueisen, doch Flints Handlanger rechnete damit, während sein Obergorilla sichtliche Genugtuung empfand, Liam die Erkenntnis aus den Augen abzulesen, während er mit schweren, langsamen Schritten näherkam.

Und dann passierte alles irgendwie zu schnell, als dass er es wirklich realisieren konnte. Die Stimme in seinem Rücken kam ihm bekannt vor. Sehr bekannt vor. Und nicht nur das – auch die Wortwahl passte 1:1 zu dem, was sein Kopf ihm gerade vorgaukeln wollte. Plötzlich lockerte sich der Griff um seine Arme. Nicht einmal Flints bedrohliche Gestalt konnten ihn in diesem Augenblick davon abhalten, ihm den Rückenzuzukehren und tatsächlich – da stand er, als wären sie vorhin erst gemeinsam hierher aufgebrochen. Als hätten sie einen Plan geschmiedet, das Preisgeld abzugreifen. Als hätten sie sich nicht ein halbes Jahr nicht gesehen. Alex‘ Warnung holte ihn zurück in die Gegenwart. Gerade rechtzeitig – und auch nur, weil er nicht darüber nachdachte – wich er mit dem Kopf nach unten aus und ein paar Schritte zurück, um wieder mehr Distanz zwischen sich und seinen Angreifer zu bringen. Und vor allem, um nicht wieder den Fehler zu begehen, zu nah an der Bande zu stehen. Liams Blick huschte zwangsläufig zurück zu seinem Freund, der just in dem Augenblick abermals ausholte, um Flints Unterstützung eine weitere zu zimmern.
Aber es war nicht nur Alex‘ Anwesenheit, die ihn verwirrt zurückließ und es ihm schwer machte, sich auf die breiten Schultern zu konzentrieren, die auf ihn zustapften. Flints Lächeln war inzwischen einem verärgerten Ausdruck gewichen, kaum dass er gemerkt hatte, dass sein Plan nicht ganz so aufging, wie er es sich vorgestellt hatte. Und dann, keine zwei Sekunden später kippte sein Kopf zur Seite und verzerrte sich zu einer schmerzerfüllten, wutentbrannten Grimasse. Der Lockenkopf brauchte einen Moment, bis er Skadis Gesicht zugeordnet hatte, die ihn durchaus überzeugend dazu anwies, zu verschwinden. Liam bewegte sich keinen Schritt.

Er kam sich irgendwie verarscht vor, ohne das Gefühl genau lokalisieren zu können. Was war hier los? Warum war Skadi hier – war sie ihm gefolgt? Hatte sie ihm dann nicht einfach vorher einreden können, gar nicht erst hier aufzutauchen? – Und Alex, wo zum Henker war er plötzlich aufgetaucht? Warum bei allen Welten trafen sie sich ausgerechnet hier alle – an einem Ort, an dem keiner von ihnen sein sollte? Im ersten Moment folgte auf das diffuse Gefühl, im falschen Abenteuer gelandet zu sein, einfacher, kindischer Trotz. Er konnte seine Kämpfe alleine zuendeführen. Auch, wenn er nicht zu stolz war, sich einzugestehen, dass er über ein bisschen Hilfe wirklich, wirklich dankbar gewesen war. Aber dass ausgerechnet Skadi ihm nun sagen wollte, was er zu tun und zu lassen hatte, traf auf keinen fruchtbaren Boden. All der Trotz und Ärger, den er empfand, löste sich aber für den Moment in Luft auf, als Flint nun sie zu seinem neuen Ziel auserkor und ihrer vergleichsweise zierlichen Gestalt seine wutentbrannte Fratze zuwandte. In seiner Stimme lag Erkennen. Liam dachte nicht darüber nach.

„Einen Scheiß werd‘ ich.“, zischte er und rückte kampfbereit an ihre Seite.

Die Situation war zu kurzweilig, um Nuancen zu erkennen. So sehr er sich auch bemühte, seine Worte mehr wie ein ‚Einen Scheiß werd‘ ich, ich entscheide selbst was ich tue‘ klingen zu lassen – es war mehr ein ‚als würde ich dich jetzt einfach allein zurücklassen‘. Und das, obwohl er ihr ihre letzte Begegnung tatsächlich noch immer übelnahm. Nathan hatte das Chaos inzwischen scheinbar genutzt, um stiften zu gehen. Der zweite Handlanger kletterte gerade über die Reling, um seinem Chef zur Seite zu eilen – ähnlich wie Alex, der sich Flint im Blick schwungvoll über das Holz warf. Hinter ihm, ein wenig mitgenommen, rappelte sich gerade sein vorheriger Sparringspartner wieder auf, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern.
Es war aber keine Zeit, um das Geschehen um sie herum lange zu beobachten. Flint hatte es inzwischen eiliger, seinem Ärger Luft zu machen. Sein Blick lag zielsicher auf der Jägerin, die ihm bereits so viel Schmach bereitet hatte, dass er ziemlich entschlossen war, den Ausgang dieses Abends zu ändern. Mit gebleckten Zähen schritt er voraus, wollte sie packen und den geringen Widerstand ausnutzen, den ihr gebrechlicher, unterernährter Körper eigentlich zu bieten hatte. Dass die schmächtige Gestalt ihres Freundes das zu verhindern glaubte, war fast schon putzig, als er Liams Angriff mit dem linken Arm abblockte und ihn zur Seite stieß, ohne auch nur einen Blick an ihn zu vergeuden. Dann holte er mit der Rechten aus, um ihr die Kampfbereitschaft aus dem hübschen Gesicht zu wischen.
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RE: Hello cold sweat and those shivers down my spine - von Nathan Reed - 23.08.2020, 13:46
RE: Hello cold sweat and those shivers down my spine - von Nathan Reed - 11.09.2020, 19:30
RE: Hello cold sweat and those shivers down my spine - von Liam Casey - 13.02.2022, 22:40

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