02.07.2016, 22:03
Er hatte sich am Fischen versucht – nicht zuletzt, weil er wusste, dass ihre Vorräte an Beeren und Obst recht spärlich waren und Sineca eben das brauchte, um die Zeit auf See ebenfalls zu überleben. Hin und wieder fing sie eine Maus oder eine große Spinne, die sich auf das Schiff verirrt hatte. Den Rest versuchte er zu überbrücken, ohne ihre Vorräte groß zu belasten. An dem Abend, an dem sie in Küstennähe geankert hatten, war er sogar recht erfolgreich gewesen und hatte einen eigenen, kleinen Vorrat an Fisch herrichten können. Bei voller Fahrt war Fischen natürlich weniger möglich, aber immerhin hatte er genug zusammen bekommen, um die Ginsterkatze problemlos ein paar Tage durchzufüttern (sie war ja dann doch nicht so groß) und sogar noch einen üppigen Rest zu haben. An Ermangelung eines richtigen Kochs hatte er sich schließlich manchmal hinter die Kochstelle verirrt. Er war zwar – wie gesagt – kein Koch, aber essbar war das, was er fabrizierte alle mal. Vielleicht etwas dürftig, aber was wollte man auf hoher See erwarten?
An diesem Tag hatte er beschlossen, den restlichen Bestand an Fisch zu verarbeiten, um ihn nicht verkommen zulassen. Im Topf dampfte eine duftende Fischsuppe und bot damit eine kleine Abwechslung zu den Eintöpfen der vergangenen Tage. Er bemerkte nicht einmal richtig, wie sich die Kombüse etwas füllte. Talins Frage bedachte er mit einem Lächeln.
„Fischsuppe. Dürfte auch gleich fertig sein. Aber wenn du noch verfeinern willst, halt' ich dich nicht auf.“
Als Aspen die Stimme erhob, zuckte er kurz zusammen (er hatte ihn nicht kommen sehen), ehe er sich umwandte und ihn anblickte; die Eier in seiner Hand bemerkte er erst eine Sekunde später.
„Wenn wir sie kochen, sind sie auf jeden Fall haltbarer. Dann kann zugreifen, wer will.“, schlug er vor und wies mit dem Ellenbogen auf eine freie Stelle, die Platz zum Hinlegen bot. Sie mochten alle keine Meisterköche sein, aber wie Talin schon sagte – bisher hatten sie wohl nie etwas in Meer kippen müssen.