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Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Druckversion

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Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Aspen Montrose † - 01.07.2016

Der Duft der Freiheit - oder der des Essens?
09. März 1822, später abend, in der Kombüse
Alle Crewmitglieder (? wer will)


Zufrieden pfeifend betrat Aspen die Kombüse, aus der bereits ein herrlicher Duft aufstieg, der – laut des Stimmengewirrs hinter der Tür – bereits mehrere Crewmitglieder angelockt hatte. Wenn es ihn nicht voller Vaterglück (haha, oder Pflichtbewusstsein!) in den Frachtraum getrieben hätte um noch einmal nach seinen Schützlingen zu sehen, wäre er selbst bereits schon eher gekommen. Nun allerdings konnte er dem Essensplan noch ein paar Eier hinzufügen!

Mit geschürzten Lippen öffnete er die Kombüsentür und ließ den Blick direkt in Richtung Kochstelle gleiten. Gab es wieder Suppe? Wahrscheinlich. Allerdings sollte diese Mahlzeit nicht ganz so bedürftig sein wie das letzte Mal an Deck, als sie kaum mehr Vorräte besaßen.

„Könnt ihr die auch noch einbringen?“, fragte er niemand bestimmten.

Der Koch müsste wohl unter den Ansässigen zu finden sein, auch wenn er noch nicht durch die Reihen sah um zu zählen wer alles dabei war. Vorsichtig legte er seine „Beute“ auf die Küchenzeile neben der Kochstelle.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Talin Dravean - 02.07.2016

Durch zu viel nachdenken, planen und verwerfen, war sie schließlich so hungrig geworden, dass sie isich auf den Weg zur Kombüse machen musste. Ein Gefühl der Erleichterung hatte sie den Tag über durchströmt. So gut wie sie dank des Wetter voran kamen, würden sie bald am Treffpunkt ankommen. Das Schicksal musste wohl auf ihrer Seite sein. Aber auch wenn alles so gut lief, verspürte sie immer noch eine gewisse Anspannung. Und genau deshalb musste sie sich ein wenig ablenken. Vorzugsweise durch Essen und ein wenig Gesellschaft.
In der Kombüse angekommen, folgte sie dem Geruch von Suppe und nickte den anderen Anwesenden zu. Ihre Füße trugen sie wie von selbst näher zur Kochstelle. Sie schnupperte und stieß ein wohliges Geräusch aus.

„Das riecht köstlich. Kann ich nicht mal kosten?“

Bevor sie eine Antwort auf ihre schein-unschuldige Frage bekam, trat Aspen ebenfalls mit ein paar Eiern in der Hand ein. Ihr erster Gedanke galt der Frage, wo er die Lebensmittel her hatte, bevor es ihr wieder einfiel. Wie schön. Die würden das ganze Essen sicher noch köstlicher machen. Auf seine Frage hin schmunzelte sie aber leicht.

„Frag das lieber nicht mich. Ich bin froh, dass essbar ist, was ich koche.“



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Liam Casey - 02.07.2016

Er hatte sich am Fischen versucht – nicht zuletzt, weil er wusste, dass ihre Vorräte an Beeren und Obst recht spärlich waren und Sineca eben das brauchte, um die Zeit auf See ebenfalls zu überleben. Hin und wieder fing sie eine Maus oder eine große Spinne, die sich auf das Schiff verirrt hatte. Den Rest versuchte er zu überbrücken, ohne ihre Vorräte groß zu belasten. An dem Abend, an dem sie in Küstennähe geankert hatten, war er sogar recht erfolgreich gewesen und hatte einen eigenen, kleinen Vorrat an Fisch herrichten können. Bei voller Fahrt war Fischen natürlich weniger möglich, aber immerhin hatte er genug zusammen bekommen, um die Ginsterkatze problemlos ein paar Tage durchzufüttern (sie war ja dann doch nicht so groß) und sogar noch einen üppigen Rest zu haben. An Ermangelung eines richtigen Kochs hatte er sich schließlich manchmal hinter die Kochstelle verirrt. Er war zwar – wie gesagt – kein Koch, aber essbar war das, was er fabrizierte alle mal. Vielleicht etwas dürftig, aber was wollte man auf hoher See erwarten?

An diesem Tag hatte er beschlossen, den restlichen Bestand an Fisch zu verarbeiten, um ihn nicht verkommen zulassen. Im Topf dampfte eine duftende Fischsuppe und bot damit eine kleine Abwechslung zu den Eintöpfen der vergangenen Tage. Er bemerkte nicht einmal richtig, wie sich die Kombüse etwas füllte. Talins Frage bedachte er mit einem Lächeln.

„Fischsuppe. Dürfte auch gleich fertig sein. Aber wenn du noch verfeinern willst, halt' ich dich nicht auf.“

Als Aspen die Stimme erhob, zuckte er kurz zusammen (er hatte ihn nicht kommen sehen), ehe er sich umwandte und ihn anblickte; die Eier in seiner Hand bemerkte er erst eine Sekunde später.

„Wenn wir sie kochen, sind sie auf jeden Fall haltbarer. Dann kann zugreifen, wer will.“, schlug er vor und wies mit dem Ellenbogen auf eine freie Stelle, die Platz zum Hinlegen bot. Sie mochten alle keine Meisterköche sein, aber wie Talin schon sagte – bisher hatten sie wohl nie etwas in Meer kippen müssen.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Shanaya Árashi - 02.07.2016

Irgendwann hatte sie sich in die Kombüse verlaufen. Es gab gerade Nichts zu tun, also hatte sie diesen Weg genommen. Liam stand am Herd, und was sie sah, ließ ihr beinahe die Nackenhaare zu Berge stehen. Einen Moment hatte die Schwarzhaarige überlegt, ehe sich ein amüsiertes Lächeln auf ihre Lippen geschlichen hatte. So schnell – und so leise – wie es ihr möglich gewesen war, hatte sie sich hinter den Dunkelhaarigen geschlichen, stand dort nun im relativen Dunkel und beobachtete, was er da tat. Der Geruch, der deutlich in der Luft hing, wollte sie dazu verlocken, zu seufzen. Aber dann hätte sie nur noch mehr davon eingeatmet. Also beließ sie es dabei, beobachtete einfach still.
Bis dann plötzlich Bewegung in den Raum kam. Es dauerte nicht lang, bis zuerst Talin da war – und dann Aspen. Der Blonde war stolz auf seine Beute, als hätte er sie selbst gelegt. Captain Talin wollte die Suppe probieren, und da war der Punkt erreicht, in dem Shanaya aus der Dunkelheit trat, das Gesicht ein bisschen verzogen, als könne sie sich etwas nicht verkneifen.

Da fehlt Salz.“

Davon abgesehen, dass sie das ganze vermutlich nicht probieren würde, hatte sie DAS genau beobachten können. Ihre Stimme war nicht wirklich kleinlaut, aber sie bemühte sich zumindest ein wenig um Diskretion. Vielleicht machten Fischdämpfe sie zu einem besseren Menschen? Möglich wars, eine Art Zeitreise durch Fischdunst. Die Schwarzhaarige schauderte bei diesem Gedanken.

Ich kümmer mich um die Eier.“

Als wäre es das normalste der Welt, dass sie plötzlich aus der Dunkelheit getreten war, schritt sie auf Aspen zu, bereit sich das einzige zu schnappen, was in der Nähe war, um von ihr verspeist zu werden.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Aspen Montrose † - 03.07.2016

Fischsuppe? Hmpf. Erstaunt hob Aspen die Augenbrauen. Er wusste überhaupt nicht, dass sie Fisch an Deck besaßen – abgesehen von den Anfängerangelversuchen Liams für sein Kätzchen, hatte sich niemand auf die Jagd begeben. Es sollte ihm allerdings recht sein: Hauptsache es gab Essen das nicht wie etwas schmeckte, dass in normalen Tavernen in der Gosse landete.

„Nicht vorher Naschen.“, tadelte er das am Hungertod nagende Mädchen neben sich mit gespielt mütterlich-tadelnder Mine.

Wenn Talin sich eher etwas nahm, wollten alle etwas und das würde darin enden, dass eine potentielle Mahlzeitfertigstellung nicht gelingen würde. Noch vertraute er schließlich Liams Künsten – zumindest roch es gut.
Das Zusammenzucken ignorierte er, hob nur die Hände mit den Eiern ansatzweise (als erwarte er ganz viel Lob!) und seufzte bei Tallys Worten. Ohja, am Besten entfernte sie sich ganz schnell ganz weit von diesem Topf, bevor er zu einem Unglück kam. Dies signalisierte er ihr auch mit einem zustimmenden Blick auf ihre letzten selbstreflektierten Worte. Um mit gutem Beispiel voran zu gehen wollte der Blondschopf gerade seine Beute auf die angedeutete freie Stelle legen, als der kleine Rabe mit verkniffener Mine zu ihm trat und die Eier abnahm – besser gesagt: Sobald sie auftauchte drückte ihr Aspen die Dinger fröhlich in die Hand, um sich dann schnell von den Freizeitköchen zu entfernen. Die Aufgabe sie haltbarer zu machen war eindeutig nicht sie seine! Bevor er mit einbezogen und vielleicht noch in die Vorbereitungsarbeit interegriert wurde, trat er schnell zurück. Stattdessen holte er das Geschirr und Besteck von der Ablage und stellte sie hilfsbereit, in Ermangelung einer anderen Aufgabe, auf den Tisch und nahm den Krug mit restlichem Wasser gleich mit.

„Wo hast du den Fisch überhaupt her?“, brummelte Aspen ungeduldig, während er Wasser in alle vier Becher einfüllte und sich auf die Bank fallen ließ. Er hätte nichts dagegen Katzenfutter in sich hinein zu schaufeln, bezweifelte allerdings, dass es ihm mündete. „Und wann ist es fertig?“

Ungeduldig biss er sich auf die Lippe. Eigentlich hatte er überhaupt nicht fragen wollen, aber der Hunger trieb ihn doch an.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Talin Dravean - 26.07.2016

Ihr Blick glitt hungrig wieder zurück auf den Topf, der dort fröhlich vor sich hin brodelte. Vielleicht, wenn gerade keiner hinsah, könnte sie ganz schnell etwas klauen. Doch sowohl Shanayas Worte, die überraschend aus der Dunkelheit kamen, als auch Aspens seine und sein Blick hielten sie für den Moment zurück. Wehleidig sah sie von einem zum anderen, antwortete aber nur auf die Worte von der Dunkelhaarigen.

„Das kannst du doch gar nicht wissen. Außerdem ist es Fischsuppe!“

Es war eine gefühlte Ewigkeit her, seit sie eine wirklich gute Fischsuppe gegessen hatte. Das letzte Mal auch auf diesem Schiff, aber da hatte Tajo noch gekocht. Ein kurzer Anflug von Trauer überkam sie, doch sie schüttelte das Gefühl schnell ab. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Shanaya Aspen die Eier wegnahm und sie nutzte den Moment, um doch ein kleines bisschen zu kosten. Dann sah sie zu Liam und grinste.

„Schmeckt super. Aber sie hat recht, es fehlt noch ein bisschen Salz.“

Gut gelaunt drehte sie sich um und wollte sich auch ein wenig nützlich machen, doch da hatte Aspen das meiste schon erledigt. Das einzige was sie noch tun konnte, war sich zu setzen und brav zu warten, bis das Essen richtig fertig war. Sie griff nach dem Würfelbecher, der praktischerweise neben ihr auf dem Tisch stand, und schüttelte ihn locker aus dem Handgelenk, als der blonde Mann ihr gegenüber anfing rumzujammern. Mit einem frechen Grinsen zeigte sie mit dem Becher auf ihn.

„Du wirst schon nicht vom Fleisch fallen. Spiel so lange mit mir. Wir wärs mit Einundzwanzig?“



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Aspen Montrose † - 29.07.2016

Fischsuppe? Warum sagte sie das?! Jetzt lief ihm das Wasser im Mund zusammen! Auch wenn Aspen weniger der Suppen-, als der Fischfan war! Gierig nahm er sich einen Becher mit Wasser, als könnte dies seinen Hunger ein wenig bremsen, bevor er sich zurücklehnte und versuchte zu der Ruhe zukommen, die er ausstrahlte. Nunja, abgesehen von dem offensichtlichem Hunger. Als könnte er die Zeit beschleunigen, tippte er mit dem Fuß auf dem Boden, bis Talin ihm einen Becher unter die Nase hielt.
Danke.. aber er hatte doch bereits sein Wasser? Zuerst skeptisch und fragend, dann langsam in freudige Erkenntnis schwankte seine Mimik, bevor er die Hände auf den Tisch sinken ließ.

„Das ist doch ein Trinkspiel?“

Oder funktionierte es auch ohne den Alkohol vor der Nase?
Mit einem verzogenem Hmpf nahm der Montrose sich den Becher und ließ die Würfel klimpern. Verstohlen sah er hinunter auf das Ergebnis und gab sich Mühe die Würfel vor Talin zu verbergen.

„53.“ Betont verschmitzt hob er die Brauen zweimal und musste unwillentlich grinsen über seinen eigenen Versuch, wie ein Lügner zu wirken.

Pf. Als ob er beim ersten Wurf lügen müsste!

http://wuerfel.virtuworld.net/ hier können wir würfeln :)

ich kann mir meine nummer sonst nicht merken xD


RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Liam Casey - 01.08.2016

Dass Shanaya in der Ecke stand, hatte er auch längst vergessen. Es war einfach zu selten, dass sie den Sabbel hielt, als dass man sich nicht daran gewöhnte, sie meist zu hören bevor sie überhaupt da war. Auf die Tonlage ihres Kommentars hin schloss er aber einfach, dass sie wohl schlecht gelaunt war oder ähnliches – war ihr auch mal gegönnt. Und ihm damit den Tag versalzen? Nö, dazu gehörte einiges mehr. Stattdessen galt ihr ein Lächeln, welches es durchaus für möglich hielt, dass sie recht hatte. Selbst, wenn Talins Einwand durchaus berechtigt war.

„Der Feinschliff kommt zum Schluss, wenn's gut eingekocht ist.“, zitierte er Jeffrey, einen alteingesessenen Schiffskoch, dem er mal über die Schulter geschaut hatte.

Die Dunkelhaarige schien aber viel mehr Augenmerk auf die Eier zu legen, die sie Aspen gleich darauf aus der Hand riss, als könne er damit nicht umgehen (haha!). Aber der begnügte sich auch damit, keine Aufgabe zu haben, was ihm wohl jeder gleichgetan hätte.

„An der Küste geangelt. Ein bisschen frischer Fisch schadet nie.“

Er wandte sich abermals dem Topf zu, an dem Talin nun doch genascht hatte. Mit gespielt vorwurfsvollem Blick sah er sie an, lächelte aber zu deutlich dabei und nickte schließlich.

„Aye, wird erledigt. Dann sollte es nur noch 5 bis 10 Minuten etwas ziehen.“, beantwortete er auch gleich Aspens Frage, doch Talins Vorschlag, die Zeit zu überbrücken, war gar nicht so schlecht. Auch, wenn er sich erst einmal um besagten Feinschliff kümmern würde, bevor er einstieg. Trotzdem beobachtete er das Spielgeschehen mit neugierigen Augen.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Shanaya Árashi - 19.08.2016

Niemand schien wirklich überrascht zu sein, dass sie plötzlich da war – Langweiler! Shanaya selbst hätte gern die Luft angehalten, aber da sie nicht plante, diesen Raum all zu schnell wieder zu verlassen war das keine wirkliche Option. Obwohl bei diesem Geruch ohnmächtig auf dem Boden liegen wohl auch eine gute Lösung gewesen wäre. Fischsuppe. Warum ausgerechnet Fischsuppe? In ihrem Kopf bildete sich ganz automatisch das Bild von Fischköpfen, die in Brühe herum schwammen und hilfesuchend ins Nichts starrten. Die Dunkelhaarige schauderte bei diesem Gedanken, sie kümmerte sich also lieber um die Eier – die Aspen ihr ohne groß zu zögern und mit viel Elan in die Hand drückte. Sie verkniff sich einen Kommentar dazu, bei dem sie sich mit einem breiten Grinsen auf die Lippe biss. Aber... nein. Noch nicht. Einen Moment blinzelte Shanaya, beobachtete dann mit leicht gehobener Augenbraue, wie der Blonde Besteck schnappte und sich an den Tisch setzte. Erst jetzt hob sie den Blick zu Talin, grinste auf ihre Worte hin, sie könne das ja gar nicht wissen. Sie hatte beobachtet, was Liam getan hatte – natürlich wusste sie das! Und als die Blonde nun doch probierte – und ihr Recht gab, hah! - wurde das Lächeln der Dunkelhaarigen noch einen Hauch breiter.
Jetzt wandte sie sich an Liam, der etwas von Feinschliff gesagt hatte, der kam, wenn alles eingekocht war. Und wieder hatte sie die hilfesuchenden Meerestiere vor Augen, unterdrückte aber das Schaudern und nickte nur. Gut, dass sah sie ein. Jetzt richteten sich die blauen Augen wieder auf die Eier, dann zur Suppe. Kurz hatte sie überlegt, sie einfach zum kochen in die Suppe zu geben – aber hielt sich zurück, da um DIESE Suppe ging. Die beiden würden vielleicht ihr einziges Essen bleiben, da brauchte sie keine Eier, die nach Fisch schmeckten.
Während sie sich also im Dilemma befand, was sie mit den Eiern machte, beschlossen die beiden Blondschöpfe ein Spiel zu spielen, sodass Shanaya aufmerkte, die Finger noch locker um die Eier geschlossen. Sie grinste trotzdem, neigte sich leicht zu Liam und hielt die flache Hand neben den Mund, sprach trotzdem so laut, dass Aspen sie hören können würde, aber auch die deutliche Belustigung in ihrer Stimme.

Vielleicht würde Alkohol ihm gut tun, macht lockerer.“

Wobei sie nicht einmal wirklich sagen konnte, ob der Blonde sich Alkohol zu Genüge tat. Das gehörte sich ja nicht in so feinen Häusern, in denen man seinen Vater umbrachte.



RE: Der Duft der Freiheit - oder der des Essens? - Talin Dravean - 30.01.2017

Der Duft, der durch den Raum wehte, ließ ihren Magen leise und begierig grummeln. Sie hätte auch gut und gern auf Salz, Feinschliff oder was auch immer verzichten könnten, doch sie hielt lieber den Mund. Wenn sie ein gelernt hatte, dann dass man nicht mit dem Koch stritt. Hinweise, wie es besser schmecken könnte, ja, aber ein Streit darüber, dass es alles viel zu langsam ging? Nein, danke. Sie hing an ihrem Leben und wurde schon einmal zu oft mit einer Kartoffel beworfen, weil sie den Mund zu weit aufgerissen hatte. Also blieb sie still und lächelte lieber nur in sich hinein, als ihr Blick von Liam, der sich halb auf seine Suppe konzentrierte und halb auf das Geschehen am Tisch, zu Aspen weiter wanderte, der den Becher in ihrer Hand erst einmal skeptisch ansah. Was dachte er denn, was sie wollte? Ihn abfüllen? Mit einem Becher war das sicher nicht getan. Aber ihr erschien der Gedanke doch recht amüsant und vielleicht sollte sie es einfach einmal ausprobieren. Für den Moment jedoch wollte sie ihn um ein kleines Vermögen bringen, zumindest war das ihr still erklärtes Ziel.
Bei seiner Frage jedoch, lachte sie auf. Ein Trinkspiel? So bezeichnete er das? So hatte sie es noch nie betrachtet, aber vielleicht war das einmal eine Möglichkeit das Spiel lustig zu gestalten.

„Ich muss dich leider enttäuschen, ich kenne es als Trinkspiel nicht. Es ist eher dazu gedacht, den anderen Spielern das Geld aus der Tasche zuziehen. Aber erst einmal spielen wir nur, um uns aufzuwärmen.“

Das Grinsen, was bis eben auf ihren Lippen geblieben war, wurde noch ein bisschen breiter und ihr Blick huschte zu Shanaya hinüber. Doch sie biss sich nur leicht auf die Unterlippe und verkniff sich jeden weiteren Kommentar dazu. Stattdessen schenkte sie nun dem Spiel ihre Aufmerksamkeit. Aspen hatte gewürfelt und schaute ganz klammheimlich unter den Becher. So geheimnistuerisch, wie er sich dabei anstellte, fiel es Talin schwer die Augen nicht zu verdrehen. Aber bei seiner Ankündigung zog sie doch die Stirn etwas kraus. Niemand stieg so hoch ein, wenn er nicht genau das hatte, was er da sagte. Obwohl Aspen wohl versuchte sie mit seiner seltsamen Mimik durcheinander zubringen – oder er einfach Zuckungen hatte – konnte die Blonde der Herausforderung doch nicht widerstehen.

„Also gut, gib her.“

Sie schnappte sich Becher und Würfel, bevor sie es sich anders überlegen konnte und schüttelte ihn locker in einer Hand, bevor sie ihn Kopfüber auf den Tisch knallte. Viel Getue, doch wenn sie nicht das richtige hatte, dann würde sie verlieren und das konnte sie nicht besonders gut. Ein kleiner Energieschub ging durch ihren Körper, als sie den Becher leicht anhob und darunter sah. Mit einem ruhigen Blick und einem lässigen Lächeln sah sie zu Aspen auf, während sie die Würfel wieder zudeckte.

„65. Was nun?“

Innerlich frohlockte sie und sie war gespannt, wie der Blonde wohl reagieren würde.