13.09.2020, 13:35
Josiah musste auf James beleidigte Grimasse grinsen:
"Getroffene Hunde bellen.", kommentierte er trocken, ehe er scherzend vorschlug:
"Ich kann auch ein Kleid suchen gehen."
Provokativ wackelte er mit den Augenbrauen. Er hatte Spaß an der Sache, und ob James jetzt sich tatsächlich nur seinen Ruf retten wollte oder nicht, was interessierte ihn das jetzt.
Doch auch wenn er nach außen hin am witzeln war, wurden seine Gedanken doch wieder laut.
Shanaya. Sie würde zurechtkommen, ohne Zweifel. Wenn sie nicht den Falschen beleidigte, die Wunde richtig reinigte, nicht jemanden verletzte in einem Protest, nicht zum Medicus zu müssen. Himmel, wenn Lucien erfuhr, dass Josiah sie jetzt allein gelassen hatte, wo sie noch verletzter war als zuvor... Josiah stöhnte innerlich auf, den Moment verfluchend, wo er einfach seine Langeweile vertreiben wollte. Das hier war nicht ganz das, was er damals im Sinne hatte.
Vielleicht sollte er sie doch suchen gehen, weit konnte sie ja nicht gekommen sein. Aber nur kurz tauchte das Bild vor seinem inneren Auge auf, wie sie wahllos fremde Türen aufrissen, und schon war die Idee wieder verflogen. Nein, sein ursprünglicher Instinkt war schon richtig. Er würde nur mit dem Risiko spielen, dass die Soldaten auch auf Shanaya aufmerksam wurden. Oder erneut auf ihn selber, und wer wusste, ob man sich dann erneut rausreden konnte.
"Shanaya wird zurechtkommen, oder wenigstens wird sie sich nicht umbringen",
wiederholte er seine Gedanken dann schließlich laut und fest, der eigenen Überlegung ein Ende setzend, und schlagartig ernst werdend.
„Das Beste, was wir tun können, ist, sie nicht in die Soldatengeschichte mit reinzureißen.“
Damit stieß er sich von der Wand ab, seinen Blick die Straße hinunter schweifen lassend.
„Und, wie sieht’s aus? Ich für meinen Teil will das Gebiet lieber räumen.“
Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung, bereit, entweder alleine weiter zu gehen, oder James zu irgendeiner Taverne zu folgen.
[ James | Straße]