19.08.2020, 11:58
Hello cold sweat and those shivers down my spine
21.05.1822
Hello cold sweat and those shivers down my spine
You are for real, you are no creatures of the mindHello anger, well I still can see your face
The stone cold look in your eyes, in the mirror staring back me
Hello frustration, well, there are you again
'cause you bite, you hurt, teeth like a shark, glows in the dark.
Nacht des 21. Mai 1822
Alex Mason, Liam Casey, Lucien Dravean, Nathan Reed, Skadi Nordskov
Ein tiefer Atemzug hob seine Brust, als er die Augen schloss und abermals die Überwindung suchte, sich von der Mauer hinter ihm zu lösen. Nicht sein erster Versuch in der letzten Viertelstunde, doch er blieb ebenso erfolglos wie die zuvor. Vielleicht war auch schon eine halbe Stunde vergangen, seit Liam die Gestalten beobachtete, die mal mehr, mal weniger unscheinbar in der gepflasterten Straße verschwanden, die er seit seiner Ankunft hier im Auge behielt. Dort irgendwo musste die Scheune liegen, zu der man ihn bestellt hatte, irgendwo unweit des Schwarzmarktes, den er gemeinsam mit Enrique besucht hatte, um Gregorys Vorräte zu füllen. Weder Flint noch einer seiner beiden Schoßhündchen war bislang hier aufgetaucht. Genauso wenig Nathan, der vermutlich mehr auf Liams Erscheinen angewiesen war als andersherum.
Und trotzdem verfluchte sich der Lockenkopf dafür, dass er zu seinem Wort stand. Vielleicht spielte auch seine Abneigung diesem Flint gegenüber und seinem Umgang mit Menschen eine beachtliche Rolle. Wie dem auch war – jetzt war er hier und auch, wenn er bislang nicht den Mut gefunden hatte, sich dem, was ihm bevorstand, direkt zu stellen, wusste er, dass er nicht einfach wieder verschwinden würde. Obwohl ihm bewusst war, dass sie sich nur geringe Chancen gegen diesen Affen ausmalen konnten. Nathan hatte nicht wirklich den Eindruck eines Kämpfers erweckt – noch weniger, als Liam selbst vermutlich, der aber wenigstens optimistisch genug war, sich wenigstens eine geringe Erfolgsmöglichkeit auszumalen. War die Frage, wie sehr sein heutiger Leidensgenosse einstecken und beschäftigen konnte, während Liam versuchen würde, Flint irgendwie zu überwältigen. Sein letzter Besuch bei solchen Ringkämpfen war eine gefühlte Ewigkeit her. Und gerade wünschte er sich, er hätte besser aufgepasst, um sich nun den ein oder anderen Trick der wendigeren Kämpfer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wenn sie gegen einen Schrank hatten antreten müssen. Das hier würde allerdings eher laufen wie sein erster Schwimmversuch damals – ein Sprung ins kalte Wasser. Das Wie kam schon von ganz allein. Hoffentlich.
Seine Hände ballten sich in seinen Hosentaschen zu Fäusten, kaum dass er die Visage des Tuchhändlers unter den Passanten ausmachte. Affe A und Affe B liefen knapp hinter ihnen, Nathan dazwischen. Die freudige Erwartung auf den Zügen Flints ließen den Blondschopf dahinter um einiges blasser wirken als er ohnehin schon war. Der Knoten in seinen eigenen Eingeweiden zog sich fester zusammen. Das flaue Gefühl in seinem Magen hatte ausnahmsweise nichts mit dem Wein zu tun, mit dem er sich den Nachmittag über von seinem abendlichen Rendezvous abgelenkt hatte. Mit einem Seufzen stieß er sich letztlich von der Mauer ab. Flints hässlichem Grinsen war bereits anzusehen, dass er ihn entdeckt hatte.