31.07.2020, 12:36
Die ganze Aufregung und der Trubel um seine Person, schienen Jonah völlig kalt zu lassen. Doch innerlich rasten seine Gedanken, versuchten Lösungen zu Formen um aus dieser Situation heraus zu kommen.
Eins wurde ihm jedoch klar: Um gehen zu können, musste er dringend herausfinden wer Nhoj getötet hatte. Denn wenn nicht, würde er dafür verantwortlich gemacht werden, was gleichbedeutend war mit seinem eigenen Todesurteil. Zu viele Augen waren metaphorisch auf ihn gerichtet.. Zumindest hatte dieses nervige Weib dafür sorge getragen das er als Hauptverdächtiger da stand. Und so ungemütlich das für Jonah auch war: Er konnte es nachvollziehen, vermutlich hätte er auch zunächst daran gedacht, wenn er in ihrer Haut stecken würde.
Doch irgendwie ließ es ihm keine Ruhe dass dieses Weibsbild so laut und energisch war. Viel zu energisch darin, die Schuld auf ihm abzuwälzen als das es den Anschein trüge sie wäre gänzlich Unschuldig. Jedoch legte der Deserteur Wert darauf nur Fakten sprechen zu lassen und so konnte er trotz seinen Vermutungen einfach keine Stichhaltigen Argumente vor bringen. Deshalb schwieg er weiter.
Für die anderen Anwesenden wurden es schließlich dann interessant, als einer der Kerle der kreischenden Frau vorhielt, sich ihre Liaison mit Nhoj nur eingebildet zu haben. Spätestens an dieser Stelle war Jonah komplett raus.. Denn Liebe, Zuneigung und Sex war ein Punkt der menschlichen Züge die sich ihm immer verschlossen hatte. Und so verstand er die ganzen Anspielungen und ja - die Anschuldigungen überhaupt nicht. Er wusste zwar - und auch nur vom hörensagen, dass es eine gesellschaftliche Konvention war Monogamie auszuleben, allerdings wusste er auch genauso gut das sich unter der Hand gerade Männer nicht daran hielten. Was das alles nun jedoch mit Nhojs Tot zu tun haben sollte, konnte sich der junge Mann absolut keinen Reim darauf machen.
Als die Blonde Kapitänin schließlich sprichwörtlich das Ruder in die Hand nahm und die glorreiche Idee hervor brachte die Gruppe zu trennen, atmete Jonah erleichtert auf. Diese Idee war nicht nur gut, sondern auch dahingehen von Vorteil, das die Chancen für ihn ungemein stiegen heile aus dieser Situation heraus zu kommen.
Kurze Zeit später fand er sich mit Alex und einer ziemlich jungenhaft aussehenden Frau in einem abgetrennten Zimmerchen wieder. Die Miene der Beiden war für Jonah nur schwer einzuschätzen. Waren sie... Angespannt? Traurig? Gelangweilt? Konnte alles sein.
Er für seinen Teil war für den Moment durchaus erleichtert - man konnte es ihm jedoch genauso wenig ansehen, wie die Anspannung zuvor. Er sah einfach genauso teilnahmslos wie eh und je aus, sein Blick immer noch Starr und er blinzelte so selten das es unheimlich wirkte.
Wider seinen Erwartungen hackte man nicht sofort auf ihn ein, sondern die Fremde erhob das Wort zunächst an Alex. Ihm selbst wäre im Traum nicht eingefallen seinen flüchtigen Bekannten auf das anzusprechen, was auch ihm nicht entgangen war... Und doch brachte es die Frau auf den Punkt.
Die Frage jedoch war, wollte er die Antwort wissen? Was war so wichtig, dass Alex nicht sofort mit der Sprache heraus gerückt war. Das er den Gegenstand oder was es war heimlich eingesteckt hatte?
"Alex."
Wie immer wenn Jonah das Wort erhob, hinterließ es eine Stimmung der Überraschung. Die Puppe konnte reden? Sie war noch da?
"Ich habe ihn nicht umgebracht, also wenn du etwas gefunden hast was vielleicht beweisen könnte...."
Kurz geriet der junge Mann ins Stocken.
"Bitte."
[Werft | Separater Raum | Skadi & Alex]