21.07.2020, 21:12
Sein Blick glitt noch über die Gesichter und Gestalten der Hauptstraße, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er spannte sich an, aber als er sich umdrehte, war es nur Lucien, der seine Aufmerksamkeit einforderte.
Rym kniff leicht die Augen zusammen und entdeckte nicht so weit von ihnen entfernt drei Gestalten. Da sie in aller früh nutzlos auf dem Boden rumsaßen, mussten sie entweder Freunde, Tagelöhner oder Überbleibsel von letzter Nacht sein. Vielleicht auch alles zusammen, aber er meinte die Quasselstrippe zu erkennen, also ging er stark davon aus, dass es sich um ihre Kameraden handelte, die den Informanten gefunden hatten. Oder sie hatten einen Bettler adoptiert.
Der Braunhaarige neigte leicht den Kopf zu seinem Commodore, während sein Blick über die Straße huschte, und nickte zustimmend. Es war vermutlich nicht die beste Idee, ihm in diesem Moment zu sagen, dass es nicht besonder klug war, gerade ihn darum zu bitten. Als der andere Mann sich abwendete, wollte Zairym schon in seine Tasche greifen, ließ es dann aber bleiben und sah sich so um, während er ein munteres Liedchen pfiff. Lucien war inzwischen bei den anderen, als er selbst sich auch in Bewegung setzte. Insgesamt fiel die Gruppe zwar auf, aber eher weil sie die vorbeieilenden störten, als das sie wirklich auffielen. Schlimm wurde es wohl erst, wenn ein paar Marineleute durch die Straßen schlenderten.
Bei der vierer Gruppe angekommen, hörte er noch, wie der Informant sein Wissen herunter rasselte, mit Geld in seiner Tasche klimperte und dann seiner Wege zog. Kein sehr geselliger Kerl und offensichtlich nicht besonders von ihnen und seinem Auftrag angetan.
„Was...bei allen Welten? Das war so ziemlich die seltsamste Person, der ich je begegnet bin. Und ich habe schon einige Menschen kennengelernt.“ Er verzog leicht das Gesicht und zuckte dann mit den Schultern. „Wenn ich je so werde, dann erschieß mich bitte jemand.“
Er wandte sich zu dem Haus um, auf das der Informant gedeutet hatte und sah sich die Gegebenheiten an. Insgesamt würde das hier kein Kinderspiel werden. Er sah zum Dach hinauf und dann zu den Nachbarhäusern. Zu weit zum Springen. Aber wie sollten sie hereinkommen?
„Was meint ihr, wie wir vorgehen sollen? Er meinte ja, dass drei Mädchen gerade weg sind. Wer meldet sich freiwillig, um sich als hübsches Kammermädel zu verkleiden?“
Musternd ließ er seinen Blick über die drei anwesenden Herren gleiten, bevor er erwartungsvoll Ceallagh ansah.
[Im Villenviertel | mit Ceallagh, Lucien und Trevor und Aik, der dann geht]