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Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
So wenig, wie ihm eigentlich auch nach Lachen – oder auch nur Lächeln – zumute war, er kam nicht umhin, als der Blondschopf gar entrüstet darüber klang, was Liam in den Raum geworfen hatte. Einen flüchtigen Moment musste er an Elian denken, der vor wenigen Stunden noch völlig verklemmt versucht hatte, den Blick von Shanayas blanker Haut fernzuhalten. Hatte er es hier etwa auch wieder mit einem hoffnungslosen Romantiker zu tun, der sich selbst vorgaukeln wollte, selbst frei von sämtlichen Lastern oder sämtlichem Verlangen zu sein? Die Mundwinkel des Lockenkopfes zuckten amüsiert, selbst wenn er das, was Nathan leise hinterher schob, nur erahnen konnte. Offensichtlich also nicht. Schade. Also kein neuer Freund für den vereinsamten Montrose. Das Spiel auf den Lippen des Älteren blieb Nate allerdings vermutlich unbemerkt. Liam hatte sich nicht noch einmal herumgewendet, um seinem Gesprächspartner ins Gesicht zu blicken.

„Vielleicht ist er sich einfach sehr sicher, dass er nicht danach fragen braucht, sondern sie so oder so wieder zurückbekommt.“, zerstörte Liam die Hoffnung seines Leidensgenossen, ohne vorher darüber nachzudenken, ob es nicht schlauer – oder gütiger – gewesen wäre, es schöner zu verpacken. Das Geräusch von Münzen ließ ihn den Kopf allerdings doch herumwenden und bevor Nathan doch noch blass um die Nase werden konnte bei dem Gedanken, fuhr er lieber fort.

Resignierend stieß er schließlich die Luft aus, kaum dass er sich damit abgefunden hatte, dass auch die hintere Tür keine Option war. Währenddessen lauschte er der Schlussfolgerung des anderen und machte sich seinerseits mit gerunzelter Stirn Gedanken dazu. Die Geschichte dieser Gwenn erinnerte ihn bildhaft an eine Situation, die ihn in eine ähnliche Lage gebracht hatte – allerdings war dieser Vater kein Choleriker gewesen. Ein einfacher Händler, der sich damit begnügt hatte, sie am nächsten Hafen wieder sich selbst zu überlassen.

„Ich befürchte allerdings, dass es noch aussichtsloser ist, deine Gwenn hierher zu bestellen, um den sanftmütigen Flint ans Tageslicht zu locken, als hier irgendwie rauszukommen, ohne dass die beiden Paviane was davon mitbekommen.“

Er hatte diese Möglichkeit tatsächlich durchdacht – erfolglos. Vielleicht hätte ihre Anwesenheit Flints Handlungsspielraum zumindest so weit eingeschränkt, dass sie mit nur leichten Blessuren davongekommen wären. Aber wenn sie so schon niemand hier drin fand – wie sollte es dann eine ganz bestimmte Person tun, die Flint offenbar schon länger im Dunklen hielt was seine Machenschaften anging. Alles andere – die Möglichkeit, dass Flint nicht nur Stoffhändler war – teilte er allerdings. Ein Mann mit derartigem Ehrgeiz verprasste ihn nicht bei ehrlichen Geschäften. Besonders nicht, wenn er zusätzlich noch so wenig Hemmungen jeglicher Art von Gewalt gegenüber hatte. Mit Blick gen Decke fand sich Liam wieder in der Mitte der Halle ein und suchte außerhalb des Offensichtlichen nach irgendeiner Gelegenheit, die sich ihnen bieten könnte.

„Das lag nicht an dir. Sagen wir, wir haben unsere Gründe.“, speiste Liam ihn vorerst oberflächlich ab. „Manchmal ist die Wahrheit eben überzeugender als jede Lüge – ganz gleich, wie grotesk sie ist.“ Sein Blick lag noch immer auf den Deckenbalken, wanderte dann hinüber zu der zweiten Ebene und schließlich zu der Leiter, die hinauf führte, während er beiläufig auf die Sache mit den edlen Klamotten zu sprechen kam. Erst, als Nathan auf den Wert eines Lebens zu sprechen kam, sah er ihn wieder direkt an. „In der Welt von Menschen- und Sklavenhändlern zweifellos. Aber ich hoffe doch mal, dass wir nicht nach derlei Gesindel aussehen.“

Jetzt war es an ihm, ein wenig entrüstet zu klingen. Dass man sie – nicht zuletzt auch wegen ihres hohen Anteils an Verletzungen – für Gesindel halten konnte, war ihm sowohl bewusst als auch egal. Aber mit Menschenhandel wollte er dann doch nicht in Verbindung gebracht werden. Dem nächsten Einwand begegnete er mit einem schwachen verständnisvollen Schmunzeln.

„Erstmal sollten wir hier raus. Lebendig, wenn möglich. “

Sonst lief er nämlich Gefahr, die ein oder andere Todesart auch danach noch über sich ergehen lassen zu müssen, sobald Skadi davon Wind bekam, dass er die erstbeste Gelegenheit alleine dazu genutzt hatte, sich abermals in … wenig erstrebenswerte Lagen zu bringen. Er vermied es, gedanklich näher darauf einzugehen, weil er ahnte, dass es ihn nur abermals in den Strudel aus Gedanken ziehen würde, von dem er am gestrigen Abend abgeschworen hatte. Umso einfacher fiel es ihm, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren.

„Da sagst du was. Aber leider gibt’s nur wenig, was ihrem Stolz auf Augenhöhe begegnet. Kurz gesagt: Du bist einfach an die Falschen geraten.“

Und das Leben eines Fremden stand bei ihr zweifellos weit unter ihrem Eigentum. Da hätte es auch eine Tasche voller Pflastersteine sein können. Die Rangfolge war klar und unveränderbar. Nathan allerdings lenkte seine Gedanken schließlich doch an den Punkt zurück, vor dem er sich so vehement sträubte – und machte ihm zeitgleich schmerzlich bewusst, wie angeschlagen sie noch immer alle waren. In Automatismus wanderte seine eigene, unverletzte Hand zu der Stelle des Leinenstoffs an seinem Oberarm, unter der sich die heilende Schusswunde verbarg.

„Nein, nicht sie. Das ist … eine andere Geschichte.“, gab er zurück und schüttelte flüchtig den Kopf. Ob er nun die Geschichte um Shanayas Verletzung oder die Geschichte über den gestrigen Zwischenfall damit meinte, wusste er selbst nicht so genau. Aber Nathan fragte nach. Und Liam war niemand, der misstrauisch genug war, um nicht zumindest oberflächlich zu antworten. „Ich weiß nicht genau, was passiert ist.“ - es ärgerte ihn immer noch, obwohl er es nicht wahrhaben wollte - „Ich kam erst dazu, als er sie bereits aufgegriffen hatte. Und es hat nicht wirklich den Anschein gemacht, ob es ihm groß kümmert, ob Männlein oder Weiblein vor ihm steht. Wer seine Faust seiner Meinung nach verdient hat, bekommt sie auch.“

Auf seinen Zügen zeichnete sich ein freudloses Schmunzeln ab, aus dem Nathan mithilfe seiner Erklärung interpretieren konnte, was er wollte.

{ Nathan, ohne Flint und die zwei Leibwächtern in einem Lagerhaus }
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RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 28.03.2020, 18:38
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RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Aik Malova - 24.04.2020, 16:04
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