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Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
Shanayas Drohung ließ keine Wünsche offen. Ein Hilfsmittel als unterstreichende Waffe, Beleidigung, Bedrohung der Kronjuwelen, unterstrichen von einem ruhigen, gefassten Tonfall. Ja, es war keine üble Drohung, wenn auch wahrscheinlich mehr für jene, die wussten, dass die Schwarzhaarige nicht zögern würde, diese wahr werden zu lassen, denn obwohl der Mann die Hände hob und sie ziehen ließ war deutlich, dass er wenig eingeschüchtert war.

Oder ertappt wirkte. Stattdessen – Josiahs Stirn kräuselte sich als er die Augen kurz etwas zusammen kniff – schien sich für einen kurzen Moment hinter seiner kurz darauf aufbrodelnden Wut Überraschung versteckt zu haben. Vorausgesetzt, Josiah hatte das verräterische Zucken der Augenbrauen und der Mundwinkel bevor die Wut die Mimik des Mannes verhärtet hatte trotz der Entfernung richtig gesehen. Der Mann verbeugte sich, und trotz der ausschweifenden Verabschiedung war wohl jedem deutlich, dass ihn hier nichts mehr hielt, wenn auch Josiah den Eindruck nicht los wurde dass entgegen seiner Aussage nicht Shanayas Drohung weitaus weniger ausschlaggebend dafür war.

Erneut kräuselte sich Josiahs Stirn. Klug wurde er nicht aus dem Mann. Es war zwar nicht allzu selten, dass Menschen dazu tendierten, statt ertappt zu wirken wütend zu werden – vor allem, wenn sie bei etwas erwischt wurden, dass sie selber bereichern sollte, was fiel ihren Mitmenschen auch ein ihnen ihr Ziel zu verwehren – aber irgendwie wurde Josiah das Gefühl nicht los, dass sich der Mann ganz und gar nicht bei einer Masche ertappt gefühlt hatte – wütend oder nicht. Er würde zwar nicht seine Hand für die Überraschung ins Feuer legen, doch er zweifelte eigentlich nicht an seinem Eindruck. Aber obwohl dieser Umstand für die Unschuld des Mannes, der sich inzwischen im Laufschritt entfernte, sprach, blieb ihm dieser nicht koscher. Eine leise Stimme in seinem Kopf merkte an, dass er schon wieder rannte, doch ehe Josiah den Gedanken weiter spinnen konnte erklang Liams Stimme: ‚Passt du auf Shanaya auf, Josiah?‘

Josiah sah auf. Liam hatte seinen Blick gesucht und während er fort fuhr wurde Josiah bewusst, dass er nicht der Einzige war, der die Situation als merkwürdiger interpretierte als sie sein könnte oder sie wenigstens nicht auf sich beruhen lassen wollte. Aber Liams Worte waren klar, wenn auch Josiah sein Gedankengang nur bedingt gefiel. Für einen kurzen Moment spielte er mit dem Gedanken, Liam von seinen Zweifel zu erzählen, aber als ihm bewusst wurde, dass ihm jede Argumentationsbasis fehlte, beließ er es bei einem einfachen Nicken. Liam war kein Dummkopf, und die vergangenen Minuten hatten deutlich gemacht, dass die Hochzeits-Jagd ihn überlebensfähiger gemacht hatte.

Also nickte er erneut, diesmal mit einem Grinsen, als er Liams belustigten Blick zu Shanaya folgte, und dann noch ein letztes mal auf Liams Abschied. Dann stand er noch kurz da, sah die Stelle an, wo Liam und der Fremde jeweils zuletzt gesehen wurden, und rechnete sich die Wahrscheinlichkeit aus, dass der vermeintliche Taschendieb ein blutrünstiger Serienmörder war der Liam in einem Keller langsam stück für stück auseinander nehmen würde, ehe er sich ruckartig abwandte und sich beeilte, zu Shanaya aufzuschließen. Denn mit einer Sache hatte Liam nämlich zweifelsohne Recht: je eher sie Antworten hatten – beziehungsweise Shanaya ihre Faust oder Krücken auf der Nase von dem Kerl – desto eher würden sie sie zurück ins Bordell geschleppt bekommen. Zwar war sich Josiah noch nicht sicher, ob er sich tatsächlich wünschte, dass das so bald geschehen würde, aber gleichzeitig ahnte er, dass er inzwischen zu lang dabei war um vor Lucien rechtfertigen zu können, warum er sich irgendwann selbstständig abgesetzt hatte (und er brannte nicht allzu sehr darauf, jemanden zu beschützen, wenn dieser wütend auf ihn war). Denn auch wenn das Unternehmen aktuell noch sehr spaßig klang: der Gedanke, vermutlich stundenlang in dem Tempo eines fußkranken Miesepeters durch eine Stadt zu irren auf der Suche nach dem einen Bettler der inzwischen sogar ohne Beweise durch die Gegend rannte war dann doch weniger erbaulich.

Fast schon nahtlos wurde er langsamer, als er sich neben Shanaya einreihte, und ihrem Blick folgte. Sie schien wachsam zu sein und er entschied sich dagegen, sie über Liams Verhalten aufzuklären. Sie hatte sein Schwinden bestimmt bemerkt, und selbst wenn sie nichts gehört hatte würde sie eins und eins zusammen zählen können. Stattdessen schob er die Hände in die Taschen seiner Hose und legte seinerseits den Kopf in den Nacken. Langsam versuchte er, das Rätsel des Mannes nach hinten verschwinden zu lassen und mit dem neuen zu ersetzen.
Einen Bettler in einer Stadt finden. Eine Nadel im Heuhaufen.

Hast du sein Gesicht erkennen können?“, richtete er sich unverwandt an Shanaya, den Blick langsam nach unten gleiten lassend.

Auf dem staubigen Boden wimmelte er nur so von Fußspuren. Wo sollten sie ansetzen?
Jede Stadt hatte Orte, wo es die Bettler und Armen besonders gerne hinzog, und Orte, die sie mieden. Vielleicht wäre so einer ein guter Startpunkt. Hätte er wenigstens noch etwas von Wert bei sich, dann hätten sie nach Lebensmittelläden Ausschau halten können, die waren wenigstens leichter zu finden.
So wussten sie nichtmal, ob sie unter der Annahme suchen sollten, dass er mit dem Fremden gemeinsame Sachen machten - oder sollten sie diese Option vielleicht einfach ignorieren, schließlich würde dann ja Liam früher oder später über ihn stolpern? – oder nicht. Vielleicht hatte der fehlende Gewinn ja das Gute, dass er nochmal versuchen würde, jemanden auszurauben. Wenn er annahm, dass dieser Flint die Sache für ihn geklärt hatte, würde er sich vielleicht schon bald wieder unter größere Menschenmassen trauen. Aber das hier war nicht Kelekuna, und die Anzahl von ‚großen Menschenmassen‘ war weitaus weniger übersichtlich und vor allem größer als dass man sie einfach so überwachen konnte. Nachdenklich presste er die Lippen aufeinander.
{ erst mit Shanaya & Liam &  Flint, dann bei Shanaya unweit des Tatorts }
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RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 28.03.2020, 18:38
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 20.04.2020, 14:47
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