12.06.2020, 11:33
Tarón kam garnicht mehr dazu Isala auf ihre letzten Fragen zur Crew und ihren Plänen wirklich zu antworten, als er sie davor bewahren konnte mit der nächsten Tür nähere Bekanntschaft zu machen. Es war wohl Instinkt, dass er sie auf den spitzen Schrei hin umgehend hinter sich zog. Sein Unterbewusstsein hatte sich wohl schon an die Möglichkeit plötzlich auffliegender Türen gewöhnt. Diesmal stürmte eine Frau aus dem Zimmer in dem sie wohl – sehr eindeutig – ihrem Gewerbe nachgegangen war…bis es anders gelaufen war, als sie gedacht und gewollt hatte. Einen Herzschlag später erschien auch schon derjenige, der allem Anschein nach verantwortlich für ihren nervlichen – und physischen, denn Taróns Blick fiel unwillkürlich auf das rote Rinnsal, das sich von ihren hellen, unbedeckten Haut abhob- Zustand war.
Auch in Tarón ballte sich etwas bei den Worten des Freiers zusammen. Natürlich bezahlte man für die Dienste der Damen hier. Zu glauben, dass diese einem jedoch gehörten – so, wie der Typ es in seiner zugegebenen Verwirrung hinausstieß - weckte tief sitzenden Groll in dem Falken. Und offenbar nicht nur in ihm.
Er streckte einen Arm aus, um sie aufzuhalten, Isala wie früher zu beschützen und wieder hinter sich zu ziehen, doch sie war schon an ihm vorbei bei der aufgebrachten Prostituierten. Taróns Augen bohrten sich warnend in den Blick des Fremden Mannes, dem Isa nun eine Standpauke halten wollte… und dann kam Calwah aus dem Zimmer.
Taróns Blick traf den der Echse in kurzer Überraschung. Dann hatte er auch schon eins und ein zusammengezählt. In all dem Pomp wirkte die bunte Haut der Echse nicht einmal allzu deplatziert und dennoch stand er da, wie aus einem Märchen – oder vielleicht aus einer Spukgeschichte, wenn man es aus Sicht der beiden Menschen sah, die fast schon panisch zur Seite sprangen.
Aber der Kerl und die Frau waren ihm in diesem Moment egal geworden. Sie würden ihr Missverständnis nun sicher auch aufklären können, wenn es vielleicht auch etwas länger als bei ihm dauern mochte, bis sie wirklich verstanden was passiert sein musste.
Calwah und er arbeiteten schneller. In einem Winkel seines Geistes schrieb Tarón mit, dass auch die Leute an der Bar zumindest einen Teil der ganzen Sache mitbekommen hatten. Er musste diesen kleinen Teufel schnell einfangen!
Er sah es in dem Körper des kleinen Untiers. Das Spannen, dieser Blick. Natürlich rannte er wieder weg! Tarón setzte nach vorne, doch Calwah – nun auf den Hinterbeinen sprintend, die Flügel zur Stabilisierung windschnittig angewinkelt – war zu flink und entging seinem Griff nach unten, der Tarón selbst fast aus dem Gleichgewicht brachte.
„Ach scheiße!“
Fluchte er, warf einen kurzen Blick zu Isa herum und machte sich dann an die Verfolgung des Mini-Drachen.
„Ja, das ist sie! Komm, sonst hängt er uns wieder ab!“
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