23.06.2016, 22:54
Es hätte so ein schönes, dramatisches Katz und Maus-Spiel werden können. Und was wurde daraus? Ein 'Shanaya steht allein in einer Schenke“-Spiel. Nicht, dass sie ein Problem damit hatte – aber irgendwie war das anderes geplant gewesen. Während sie noch auf den Fremden eingeredet hatte, hatte Aspen ihm einfach genommen, was Talin gehörte. Zumindest vermutete sie das. Vielleicht ging er Fremden auch einfach gern an die Wäsche. Sie traute es dem Blonden auf jeden Fall zu. Daraufhin verschwand der Dieb – und auch Greo und Aspen kamen ihren Worten nach. Was letztendlich zu diesem furchtbar witzigen Spiel führte, bei dem die Schwarzhaarige nun leicht die Arme vor der Brust verschränkte, den Kopf etwas zur Seite neigte. Hmpf.
Nun hatte sie einige Möglichkeiten. Dem Blonden Wasauchimmer und Greo folgen. Dem Dieb folgen, Sineca kidnappen und mit ihr durchbrennen. Anstatt der dreiköpfige Bruder ein Katzentier. Hatte sicher alles seine Vor und Nachteile, aber die junge Frau entschied sich trotzdem mit einem Seufzen für den ersten Weg. Was sollte sie dem Dieb noch folgen? Vermutlich würden sie ihn nie wieder sehen. Wozu also der Aufwand? Zumindest dachte sie genau dass, bis der Tumult in ihrer Nähe noch einmal größer wurde. Aspen und Greo waren längst verschwunden, die Männer prügelten sich noch immer. So viele Möglichkeiten, das machte sie ja fast ein bisschen kribbelig. Es war besagtes Katzentier, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es hüpfte über Köpfe hinweg... und blieb an einem förmlich hängen. Shanaya konnte sich ein munteres Grinsen nicht verkneifen, zuckte kurz mit den Schultern und drehte sich zu den beiden Männern um, unter deren wachsamer Augen sie vorhin auf den Tisch gestiegen war.
„Darf ich?“
Ohne auf eine Reaktion zu warten griff die Dunkelhaarige in die Schüssel mit Nüssen, die in der Mitte des Tisches stand, gönnte sich eine Hand voll und machte sich mit einem kleinen Bogen auf den Weg zum Eingang – den hellblauen Blick aufmerksam streifen lassend. Zierst glaubte sie, ihn nicht zu finden. Immerhin war er – gewitzt wie er war – bestimmt schon zur Tür hinaus. Und just in diesem Moment sah sie wieder Sineca, sie flüchtete von einem Rücken – der Momente später unter anderen begraben wurde. Sie schmissen sich wie eine wild gewordene Horde auf den Mann – den sie jetzt auch als ihr Ziel erkannte. Hah! Das Katzentier war in Sicherheit, die Kerle versuchten sich taumelnd wieder auf zu richten und Shanaya kam in der Nähe des Diebes zum stehen, schob sich genüsslich eine Nuss in den Mund und kaute darauf herum. Noch ein weiterer Schritt ins eine Nähe, die Stimme ein wenig gehoben. Nicht, dass er sie unter den ganzen betrunkenen Leibern noch überhörte.
„Ich sagte doch, schlechtes Karma. Du hättest zu Hause bleiben sollen.“
Die junge Frau schob sich eine weitere Nuss in den Mund, wobei das amüsierte Grinsen weiter auf ihren Lippen lag. Aspen ließ die Sache vielleicht ruhen – aber wenn sich ihr SOLCH eine Möglichkeit bot... Damit blickte sie ruhig zu dem am Boden liegenden.
[Schenke Vordereingang- Ryan & Sineca]