13.05.2020, 11:06
Eine ihrer Aufgaben…
Die Worte hingen in der Luft wie kalter Rauch und einen langen Moment sah Tarón wie eingefroren auf dem ihm zugewandten Rücken.
Er hätte nachhaken, seine Frage konkretisieren können, doch eine schale Mischung aus Wut, Scham und noch etwas anderem, undefinierbarem, das sich in seiner Magengegend zu einem faustgroßen Knoten zusammenballte ließ ihn dann doch schweigen.
Was hatte er auch schon für ein Recht hier irgendetwas zu bewerten? Sich in ihr Leben und ihre Entscheidungen einzumischen, nachdem er es gewesen war, der sie zurückgelassen hatte? Wäre er damals geblieben, hätte er sie nicht allein an Chikarns Ufern verschwinden sehen … doch auch das spielte nun keine Rolle mehr.
Die Vergangenheit war geschrieben – sie zu bedauern änderte sie nicht. Und auch nicht das, was Isala demnach hatte tun müssen … oder gewollt hatte.
„Ja, gut. Okay, ich komme schon…“
Doch das „gut“ klang nicht danach und seine Worte taumelten wie verstreute Brotkrumen, die man den Möwen zuwarf.
Dennoch folgte er ihr tatsächlich und trat hinter ihr auf den Flur hinaus, auf dessen Boden noch immer ein paar Reste Ei von ihrem vorherigen Zusammenstoß lagen.
„Ich glaube er ist nach links gebogen, als er hier raus ist…“
Sprach er immer noch fahrig, wartete aber auf ihre Bestätigung oder Korrektur.
[Isala| Erst im Zimmer, dann auf dem Flur davor - im Bordell]