31.03.2020, 14:14
Es war fünf Monate her, als der letzte Mensch, der ihr noch irgendetwas bedeutete von ihr ging. Das Fieber hatte ihre Mutter nach einem langen schweren Kampf endlich mit sich gerissen und nur noch ihren schwachen dünnen Körper zurück gelassen.
Vier Monate, als Isala endlich das Versteck auf dem Berg fand, in dem ihre Mutter einen kleinen Notgroschen gebunkert hatte... 'Für schwere zeiten' hatte sie ihr noch zu gehaucht... Isa dachte nicht lange nach und entschloss sich dazu ihre Heimat zu verlassen. Es hielt sie eh nichts mehr hier...vor Jahren.... Vor Jahren wäre sie noch ein bisschen geblieben, falls ihr Cousin Tarón einen Weg zu ihr finden würde...aber nach über zehn Jahren hatte sie kaum noch Hoffnung, dass dieses Familienmitglied zu ihr zurück kommen würde ... Er war mit großer Wahrscheinlichkeit tot oder schlimmeres. Sie wollte nicht daran denken. Sie war frei.
Vor drei Monaten war sie dann nach Silvestre gekommen...und sie musste feststellen, dass Freiheit teuerer war, als sie gedacht hatte. Isala hatte keine Ahnung wie sie es geschafft hatte in dem edlen Bordell arbeiten zu können und sich nicht verkaufen zu müssen. Doch irgendwie war sie ein Teil der Damen im haus der tarlenns geworden... Aber so richtig eingelebt hatte sie sich nie.
Isala war niemals eine Frau gewesen, die sich in Kleider presste um der Männerwelt zu gefallen, doch die Arbeit verlangte es. Sie verlangte auch, dass die Frau immer nett und zuvorkommend war. Sie hasste es. Das war nicht das Leben was die dunkelhaarige geplant hatte - nicht die Freiheit, nach der sie strebte.
Auch an diesem Morgen zwängte sie sich in eines der Kleider und ging mit ihren Kolleginnen die all morgendliche Frühstücksrunde ab. Als einer der Männer, die vor ein paar Tagen das Bordell betraten ihnen Frühstück abnahm setzte sie ihr Lächeln auf, welches sie so lang geübt hatte... Als der Mann wieder ging, fing das getratsche an, welches isala so verabscheute.
"Hast du gesehen...das ist mir noch der heißeste von allen" gekicher "ja, den würde ich auch nicht von der Bettkante schubsen"
Isa verdrehte die Augen, als sie dann den Weg zum Aufenthaltsraum fortsetzte um den Gästen auch dort ein gutes Frühstück zu machen.
[Isala | im Bordell - Aufenthaltsraum]