08.02.2020, 19:45
Words without Voices
Trevor und Gregory | an Mîluis zerklüftete Küste | 04. April 1822, nachmittagsWas ist ein Brief – ein Stück Papier, das man zerreißt, zerknittert,
aber auch als Schatz bewahrt, vergilbt schon und verwittert.
- Unbekannt
Es war ein leichtes gewesen, sich von Trevor bis zum Strand ziehen zu lassen, sich an seiner Freude zu erheitern und es so immer noch ein bisschen weiter hinauszögern. Doch dann erinnerte der Anblick der Mastspitzen der Sphinx den Schiffsarzt daran, dass er es jetzt tun musste.
Er hielt nicht an, sondern lenkte seine Schritte einfach zu einem kleinen Küstenstieg, den ihm ein Fischer gestern gezeigt hatte, damit er dort ein gebrochenes Bein versorgte. Scherzend lenkte er Trevor davon ab, dass das nicht der eigentliche Weg zu ihrem Schiff war, ließ immer wieder den Brief hochkommen oder den Schuhwurf oder hielt seinen Bruder einfach bei dessen Ideen, bis sie endlich den Grund der Bucht erreicht hatten, der jetzt, in der Nachmittagshitze verlassen da lag. Träge schwappten kleine Wellen an den Strand und die auf Sand gesetzten Fischerboote, Möven kreischten in den Klippen über ihnen und kaum ein Windhauch verirrte sich hierher. Ein kleines Stück den Strand hinauf lag einen Nische zwischen den hohen Steine, die sowohl eine Sitzplatz, als auch Schatten bot. Tief holte er Luft, dann setzte er den jüngeren Scovell dort ab und unterbrach damit etwas rüde dessen fröhliches geplapper.
"Ich muss mit dir reden."
Mehr sagte Gregory zunächst allerdings nicht, sondern sah Trevor eindringlich an, so wie er es nur dann tat, wenn es etwas wirklich ernstes zu besprechen galt und wartete ab, bis das bei seinem Bruder auch angekommen war.