13.06.2016, 10:56
Sie hatte beobachtet – zuerst das Mädchen, was sie mit Nüssen hatte füttern wollen und schließlich das Treiben in der dunklen Gasse. Hier draußen war es sicherer für sie und sie wusste, dass Liam früher oder später folgen würde. Im Dunklen war sie so gut wie unsichtbar, während sie langsam mit ihrer Rute peitschte und dabei zusah, wie die zwei Gestalten der dritten zurück in die Taverne folgten. Ihre Ohren drehten sich unschlüssig, doch sie entschied, draußen zu warten, denn aus dem Inneren des stickigen, stickenden Gebäudes drang noch immer der Krach, der vermuten ließ, dass sich die Lage nicht beruhigt hatte. Inzwischen kamen mehrere Gestalten aus der Gasse heraus und in ihren Augen blitzte das fahle Licht, welches jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete, in ihre Augen drang. Sie schnupperte, ehe sie einem Schatten gleich tiefer in die Gasse huschte und zwischen einer kleinen Ansammlung von leeren Fässern zum Stehen kam. Aufmerksam huschten ihre Seelenspiegel über die Gestalten, denn ihre Nase witterte eindeutig den Geruch ihres Freundes. Und da war er auch schon – trat gerade mit den beiden anderen vom Tisch aus der Taverne und stieß mit einer weiteren zwielichtigen Gestalt zusammen, die sie augenblicklich das Fell aufstellen ließ. Doch sie verhielt sich vorerst still, bis der Maskierte sich unsanft an den anderen vorbei in die Taverne drängte. Mit erhobener Rute huschte sie hinterher, schlüpfte zwischen den Beinen Aspens durch den letzten Spalt der offenen Tür, um im Getummel unterzugehen.
Es war nicht schwer gewesen, das letzte, bekannte Gesicht auszumachen. Mit schnellen Schritten bewegte sich sich am Rand des Raumes unter den Tischen entlang, um letztendlich den Tisch zu erreichen, den Shanaya erklommen hatte – und im nächsten Moment wie selbstverständlich neben ihr zu stehen. Es kam ihr nur gelegen, dass der merkwürdige Kauz dasselbe Ziel gehabt hatte. Mit erhobener Rute und einem deutlichen, eindringlichen Fauchen dem Fremden gegenüber versuchte sie, die Dunkelhaarige darauf aufmerksam zu machen, dass mit dem Kerl etwas nicht stimmte. Ihren Augen entging nichts – besonders nicht in der Dunkelheit, in der sich alle sicher fühlten. Sie hatte sich angewöhnt, auf Hände zu achten. Alles andere war zweitrangig.
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