02.06.2016, 17:38
Trotz dem unschuldigen Daher-Gerede hatte Shanaya keinerlei Zweifel daran, dass Talin nicht sofort bei irgendwelchen Schandtaten dabei war. Das kurze Hadern der Blonden nahm die junge Frau so hin, sie konnte auch noch sprechen, während sie liefen. Und so erwiderte sie den Blick der anderen Frau mit einer munteren Miene, patete ihr bei ihren Worten nur sachte gegen den Rücken.
„Ich wollte nur sicher gehen, bevor wir den ganzen Tag hier herum stehen. Wir haben viel zu erledigen.“
Es war vermutlich nicht schwer zu sehen, dass sie wirklich ein wenig aufgeregt war. Aber sie hatte so lange auf diesen Moment gewartet, dass sie das jetzt wenigstens ein wenig ausleben musste. Was gab es schöneres, als die selbst erarbeitete Freiheit endlich genießen zu können? Die Blonde selbst hatte ja gesagt, dass es ihr nicht anders ergangen war. Und sie selbst sprang ja nun wirklich nicht vor Freude auf und ab. Dazu kam sie allerdings auch gar nicht, da Talin sich im nächsten Moment bei ihr einhakte und sie wegzog. Einige Herzschläge war die Dunkelhaarige überrascht, gab jedoch keinerlei Gegenwehr.
Talins folgende Worte waren dann genau das, was sie hören wollte. Ein prüfender Griff zu ihrer Tasche, ehe sie den Kopf ein wenig zur Seite drehte, ihren Captain anblickte. Diese hatte jedoch wohl schon ein erstes Ziel ausgemacht, womit Shanaya den Kopf wieder vor drehte, neugierig danach suchte. Die Gruppe von Männern, denen sie sich nun näherten? Also gut. Einer schob drei Becher hin und her, die anderen starten auf genau diese Becher. Verdammt, die Schwarzhaarige erinnerte sich daran, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Aber Yvenes war immer gut bewacht gewesen – und solche Betrüger waren meist schnell verjagt worden. Zudem hatte ein Mädchen aus gutem Haus Nichts an solchen Ständen zu suchen. Aber da musste sie nun durch.
„Glücksspiel, mir gefällt, wie du denkst.“
Ein amüsiertes Ausdruck lag auf den ruhigen Zügen der jungen Frau als sie bei der Gruppe zum stehen kamen. Ganz automatisch zog sie ihre Tasche ein wenig vor sich. Auch wenn sie diese Spielchen nie lange hatte beobachten können, eins hatte sie dabei gelernt. Niemals das aus den Augen lassen, was man hatte. Sonst war es ganz schnell im Besitz eines Anderes. Die blauen Augen ruhten auf dem Mann, der nun zu ihnen aufblickte, einladend auf seine Becher deutete und fragend blinzelte.
„Sollen wir uns also ein bisschen über den Tisch ziehen lassen, ja?“