31.05.2016, 12:27
Natürlich war er wegen ihr hier. Auch wenn er hier eigentlich nur vorbei gegangen wäre – das wäre sicher wegen ihr. Shanaya musste sich zusammen reißen, um nicht wirklich in Lobeshymnen über sich selbst zu verfallen. Sie konnte aber auch einfach verdammt überzeugend sein. Kurz in Gedanken versunken holte die Schwarzhaarige sich selbst zurück ins Hier und Jetzt, räusperte sich kurz, den Blick dabei weiter auf Greo gerichtet. Seine Reaktionen hatte sie dadurch nicht ganz mitbekommen, die muntere Miene auf ihren Zügen blieb jedoch nach wie vor. Der andere Kerl reagierte nicht wirklich, also konzentrierte die Schwarzhaarige auf den Riesen, der... nicht ganz so glücklich wirkte. Vielleicht mochte er keinen Regen oder die Gesellschaft von dem Kerl. Zumindest seine Worte sprachen dafür, dass er diesen Kerl nicht kannte. Aber es dauerte auch nicht lang, bis die Tür hinter ihr geöffnet wurde – einen Moment lang erwartete sie Aspens mahnendes Gesicht aus der Tür lugen zu sehen. Aber es blieb bei einem Unbekannten, der nach einem Arzt fragte. Shanaya blinzelte, richtete die hellen Augen für einige Herzschläge auf den am Boden sitzenden, der sich nach kurzem Zögern aufraffte und in die Schenke verschwand. Komischer Kauz.
Aber der Mann, der schnell zu ihrem neuen Ziel geworden war, lenkte ihre Aufmerksamkeit von ganz allein wieder auf sich, auch wenn er jetzt mit verschränkten Armen da stand. Was er wohl dachte? Die Schwarzhaarige selbst rieb kurz die Hände aneinander, blickte zum Himmel, der so schnell keine Verbesserung versprach. Bei seinen Worten wog sie den Kopf ein wenig hin und her, als müsse sie überlegen.
„Sie sind die Verursacher dieses Tumults. Ich bin nur raus gekommen, weil ich das nicht mehr ertragen habe.“
Das Lächeln auf ihren Lippen wurde eine Spur verschwörerisch, machte vielleicht schon deutlich, dass sie diese Worte nicht ernst meinte. Trotzdem machte sie eine kurze Kunstpause, ehe sie mit einem Zucken der Schultern fortfuhr.
„In Wirklichkeit sind sie nur noch da drin, um die Spreu vom Weizen zu trennen... mit der Schlägerei haben wir Nichts zu tun, aber die scheinen auch kein Interesse daran zu haben, irgendeiner Crew beizutreten. Vermutlich besser so...“
Die letzten Worte sprach sie mehr zu sich selbst, warf noch einen Blick zu der Tür, die sich jedoch nicht noch einmal öffnete.
„Bisher ist die Ausbeute aber noch... mager. Wir sind einfach zu anspruchsvoll.“
Damit wandte sie sich wieder an den Dunkelhaarigen.