01.05.2019, 14:01
Ja, die Trevorgarantie war ihr auch bereits aufgefallen. Schon bei ihrem ersten Ausflug auf die Insel hatte sich der quirlige Mann reichlich naiv in die Gefahren hinein begeben. Schön musste die Welt sein, wenn man war wie er. „Es wundert mich, dass er noch nicht dabei draufgegangen ist. Er muss wohl ein Kater sein.“ Nicht umsonst sagte man ja, dass die schwer zu handelnden Vierbeiner 7 Leben besaßen. „Aber das letzte Mal dass ich seinetwegen Stadtwachen am Hals habe und mich durch sämtliche Hinterhöfe hetzten und über Hausdächer springen muss.“ Jeder auf diesem Schiff besaß ein gewisses Kontingent an Hilfsdiensten - je mehr Skadi mit jemandem klar kam, desto höher war die Rate. Doch Cornelis hat seine bereits aufgebraucht. Und letzten Ende hieß es nicht umsonst in der Karta - bei Landgang ist jeder für sich selbst verantwortlich. „Ich hoffe bei euch war es... interessanter?“
„Mehr Glück als Verstand würde ich sagen.“ Und dieses Sprichwort hätte vermutlich jemanden erfinden können, der oft genug mit Trevor zu tun hatte. Wobei er auch gezeigt hatte, dass er ein wenig mehr auf dem Kasten hatte. Wenn man ihn etwas unter Kontrolle hielt. Ein wenig skeptisch musterte die Schwarzhaarige Skadis Gesicht, seufzte leise auf die Worte der anderen Frau hin. „Sei dir da nicht so sicher...“ Bisher machte es bei keinem wirklich den Anschein, als wollten sie die Sphinx wieder verlassen. Vielleicht sollte sie bei Zeiten einen Blick auf die Carta werfen. Sehen, wer seine Seele verkauft hatte. Die junge Frau grinste über diesen Gedanken, lachte dann bei Skadis nächster Frage. „Du meinst mit Frau Mir gegenüber skeptisch weil ich zu viel Spaß habe und Herr Brummig obwohl er etwas zu Essen ausgegeben bekommen hat? Wir haben einen Wahrsager getroffen, Talin hat sich die Zukunft vorher sagen lassen... das hat ein Auflauf von Anhängern von zwei Familien gesprengt...“ Von denen eine ihre Familie gewesen war, die dafür gesorgt hatte, dass sie froh gewesen war, als sie Segel gesetzt hatten. Und dann war da noch dieser eine Typ gewesen... Sollte der nicht auch irgendwo verletzt auf diesem Schiff sein?
Ein Seufzen entwich Skadis Kehle, als Shanaya ihr echt zuversichtlich das Gegenteil ihrer Hoffnung vor Augen hielt. Entweder sprach das für ihre Loyalität oder ihre enorme Menschenkenntnis. Auf jeden Fall würde Skadi sich für ihn nicht mehr die Hand verbrennen, wenn er sich nicht bewies. Das durfte dann Enrique schön allein übernehmen. Lieber warf sie sich für den Leutnant oder Liam in die Bresche - letzterer hatte selbst nach Tagen noch einen ungewohnten Eindruck bei ihr hinterlassen. Bei Shanayas darauf folgenden Worten horchte Skadi auf und verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein. Klang nach einer Menge Spaß und toller Gesellschaft. Fast hätte Skadi bei Luciens Beschreibung geschmunzelt. Hielt sich jedoch gut im Zaum. „Und der Wahrsager hat das nicht zufällig kommen sehen?“, kurz zogen sich die Augenbrauen zusammen, hinterließen einen seltsamen Ausdruck auf ihren Zügen, der zwischen Belustigung, Sorge und Skepsis schwangte. Denn die Nordskov beschlich das Gefühl, dass es spätestens bei dem Auflauf der Anhänger hässlich geworden war.
Skadi seufzte und Shanaya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn sie eines bereits in dieser Crew gelernt hatte, dass jeder irgendwann von irgendwem mit hineingezogen wurde. Auf die ein oder andere Weise. Und gerade wenn man Trevor in der Nähe hatte... Den nächsten Worten Skadis galt ein kurzes Zucken der Schultern, jedoch lag ein amüsierter Zug auf ihrem Gesicht. „Vielleicht war er so von Talin abgelenkt, dass er sich auf Nichts anderes konzentrieren konnte. Lucien und ich waren etwas zu trinken organisieren... wer weiß, was die beiden an dem Stand gemacht haben.“ Scheinbar jedoch Nichts, was die Blonde lange da gehalten hatte. „Kurz danach haben wir Talin fast mitten im Gewimmel gefunden. Da schien es auf jeden Fall spannender zu sein.“
Shanaya grinste - und Skadi beschlich die Vermutung, dass sich „daran gewöhnen“ gleichzusetzen war mit „Tagesgeschäft“. Als sie Dunkelhaarige auf Talin zu sprechen kam, spürte Skadi bereits das Lachen in ihrem Hals kitzeln. „Verübeln könnte man es ihm jedenfalls nicht. Die Frage ist nur, ob er alles weitere überlebt hätte.“ Lucien machte jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er sich in Bezug auf seine Schwester lange bitten lassen. Seine Blicke sprachen Bände, wenn Talin sich mit einem der Anwesenden unterhielt. Er hatte sie stets im Auge - deutlich. „Zwischen einer Horde Männern kann es durchaus... spannender sein.“ Wobei das auf die Horde Männer ankam. „Aber wieso zur Hölle gibt es mitten auf einem Stadtfest einen Auflauf zweier Familienanhänger?“ Doch viel wichtiger war eigentlich die Frage, welche Familien sich offensichtlich nicht so recht riechen konnten .
Shanaya wog in einer überlegenden Geste leicht den Kopf, ging dann aber in ein zustimmendes Nicken über. Es gab Menschen, denen man ihre miese Laune vielleicht lieber einfach lassen sollte. Auch wenn Talin ganz gut auf sich allein aufpassen konnte. Armer Tropf, wer das am eigenen Leib erfahren musste. Shanaya fuhr ein leichtes Stechen, von dem sie sich Nichts anmerken ließ, als Skadi wissen wollte, wieso es auf dem Fest zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Ihre erste Reaktion wäre fast ein tiefes Seufzen gewesen, letztendlich war aber nur ein Schnaufen zu hören. „Tja... Irgendwelche Egoprobleme?“ Sie hätte zumindest einen von ihnen fragen können. Sie konnte sich dieses Gespräch wunderbar vorstellen. Sie hätte Perrin einfach fragen sollen, auch wenn ihr die Antwort viel zu deutlich bewusst war. „Ruhm und Ehre für die Familie, für die man einsteht. Und da sie sich sowieso gerade alle hier im Süden befinden...“ Wie gut nur, dass sie keinem von Ihnen über den Weg gelaufen war. Nur den Schlägern ihres Vaters. Aber bei denen war es auch ein leichtes, sie loszuwerden.
Egoprobleme. Der häufigste Grund für Kämpfe und Kriegshandlungen. Und angeführt von der männlichen Schöpfung, als wäre es der ihr einziger Lebensinhalt. Skadis Augenbraue schnippte schlagartig gen Haaransatz. „Immer dasselbe. Als hätte man ihnen als Kind zu lange die Brust gegeben.“ Tief holte sie Luft, blickte zur Seite aufs Meer und schüttelte nur mit dem Kopf. Ruhm und Ehre, sowas erlangte man nicht, indem man sich gegenseitig die Köpfe einschlug. Das war einfach nur lächerlich. „... aber gut dass alle noch am Leben sind. Hätte auch anders ausgehen können. Ein zu hoher Testosteronspiegel macht vor niemandem halt.“ Und Skadi glaubte, dass jeder auf diesem Schiff dem schon einmal zum Opfer gefallen war.
Shanaya schmunzelte über die Worte der anderen Frau, neigte dabei in stiller Zuneigung ein wenig den Kopf. Aber mehr war es im Prinzip nicht gewesen. Davon abgesehen hätte Perrin sich niemals selbst die Hände schmutzig gemacht. Aus den Augenwinkeln beobachtete die Schwarzhaarige Skadi, wie sie zum Meer blickte. Man musste wohl damit leben, wenn man sich diesen Weg aussuchte. Aber Shanaya verfolgte in diesem Moment ein ganz anderes Ziel. Skadis Blick blieb auf das Meer gerichtet, das mehr und mehr von der aufgehenden Sonne rot gefärbt wurde. Sie war abgelenkt, wenn auch nur für einen Moment, Shanaya war schnell genug. Mit einer flinken Bewegung griff sie nach ihrem Dolch, zog ihn aus der Scheide und trat mit einem schnellen Schritt auf die Frau zu. Sie wollte sie nicht verletzen, im Gegenteil. Gerade bei diesem Geschlecht wollte sie sehen, mit wem sie es zu tun hatte. Und was zeigte einem besser das wahre Gesicht seines Gegenübers, als wenn plötzlich jemand mit einem Dolch auf ihn zuhielt? Auch wenn auf ihren Lippen weiter ein Grinsen lag.
Ihr Blick war auf den letzten Rest Schaumkronen gerichtet, den die Wellen an der Oberfläche hinterließen. Bis zu jenem Moment, als Skadi das Trommeln von Schritten hörte und herum sah. Doch statt schockiert oder gar ängstlich drein zu sehen, zog die Nordskov schlagartig die Augenbrauen zusammen und warf den Stock blindlings hinter sich. Hatte dieses Mädel den Verstand verloren? Ohne mit der Wimper zu zucken, parierte sie den Führarm der Dunkelhaarigen und drückte ihn mit einer schnellen, rotierenden Bewegung ihres Arms zurück gegen Shanayas Hüfte. Sie musste schnell sein, um das kleine Biest zu entwappnen. Doch sie brauchte keine Überlegungen - ihr Körper reagierte in einem fließenden Automatismus, der sie dazu zwang, erst den Unterarm, dann den Daumen kraftvoll zu umfassen und ihn mit schmerzvollem Druck zu öffnen. Wie von selbst flog das Messer einen Meter seitlich zu Boden, als Skadi ihn mit einer schnellen Aufwärtsbewegung ihres anderen Unterarms von sich drückte. "So viel also zu - man muss sich dran gewöhnen was?" Doch bevor sie noch eine weitere Attacke über sich ergehen ließ, riss Skadi den Daumen mitsamt Hand zur Seite, öffnete damit die Brust der jungen Frau und schlug mit der flachen Hand zielgenau und mit voller Kraft auf ihr Brustbein.
Shanaya wusste nicht, was sie erwarten sollte. Ob Skadi einen Schritt zur Seite treten würde, selbst eine Klinge aus einem Versteck ziehen – oder sich einfach auf sie schmeißen würde. Alles war möglich, dafür kannte sie die andere Frau einfach zu wenig. Für sie selbst war dieser Moment nicht wirklich ernst, aber wie sah es für ihr Gegenüber aus? Vielleicht sah sie sich wirklich in ihrem Leben bedroht? Eines ließ sich jedoch nicht von der Hand weise – sie reagierte verdammt schnell. Es dauerte nur einen Moment, bis die Schwarzhaarige sich fast in einem Schraubgriff der anderen Frau wieder fand – und mit dem nächsten Atemzug und einem kurzen, schmerzhaften Ziehen im Daumen wurde ihr ihr Dolch entrissen, der mit einem dumpfen Geräusch auf dem Holz aufschlug. Skadis Worte ließen die Schwarzhaarige aufhorchen – bevor sie im nächsten Moment einen weiteren Angriff über sich ergehen ließ – mehr schlecht als rechts. Ein kräftiger Stoß gegen ihr Brustbein, der ihr einen Moment die Luft nahm, sie aufkeuchen ließ. Wäre dies nun ein richtiger Kampf – sie musste sich wohl eine Niederlage eingestehen. Der Schmerz, der durch ihre Brust zuckte, hätte alles andere als Lüge enttarnt. Sie regte sich vorerst nicht, atmete nur gegen das Pochen in ihrer Brust an und lachte dann auf. „Wie kommt es nur, dass jede Frau auf diesem Schiff mehr in der Hose und mehr Talent hat als die ganzen Kerle?“ Ihre Stimme klang ein wenig luftlos, jedoch schwang keinerlei Feindseligkeit darin mit.
Tief sog Skadi die Luft ein, hielt Shanaya weiterhin fest im Griff und war auf jede folgende Attacke vorbereitet. Doch sie regte sich nicht. Versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen, der sich wie ein feuriges Brennen durch ihre Lungen ziehen musste. Etwas irritiert und finster musterten die dunklen Augenpaare das blasse Gesicht, ehe sie das Zucken ihrer Augenbraue spürte und langsam den Druck aus der Umklammerung nahm. Hatte die Navigatorin sie etwa nur getestet? Vorsichtig trat Skadi einen Schritt zurück, als sie von Shanaya abließ. Musterte die zierliche Gestalt, die ernsthaft überrascht über ihre Fähigkeiten schien. "Weil sich von denen noch niemand gegen einen Vergewaltiger wehren musste?" Skadi konnte nicht wirklich darüber lachen - denn leider entsprach es in den meisten Fällen der Wahrheit. Sie selbst nicht ausgenommen, auch wenn ihre Kampfkunst eher mit ihrem Vater zu tun hatte. "Und stell dir mal das Schiff voller Trevors vor...", fügte sie mit dem Anflug eines Lächelns hinzu. Beruhigte ihr Herz, das wild in ihrem Brustkorb schlug.
Shanaya wartete, fast geduldig. Worauf wusste sie nicht. Skadi konnte wieder angreifen, dann hätte sie sehen müssen, wie sie hier wieder heraus kam. Sie hätte es irgendwie geschafft, aber sie musste nicht bis zu diesem Schritt denken. Skadi ließ locker, schien verstanden zu haben, dass die Schwarzhaarige ihr in diesem Moment nicht ans Leder wollte. Auf ihre Worte hin neigte sie wieder den Kopf, nickte ruhig. „Vermutlich. Oder wir haben einfach einen Haufen Mimosen geangelt.“ Und wenn sie so über die Crew nachdachte... der Großteil davon... Tja. Sie brauchte nicht weiter darüber nachdenken. Die andere Frau ließ sie jedenfalls los, sodass Shanaya sich wieder aufrichten, die Bluse richten konnte. „... ich weiß wirklich nicht, was mir lieber wäre...“ Damit trat die junge Frau zu ihrem Dolch, stellte sich jedoch so vor ihn, dass sie Skadi beobachten konnte, während sie sich bückte, um die Waffe aufzuheben.
Wie zwei lauernde Katzen starrten sie einander an, fanden neutrale bis harmlose Worte füreinander, doch trauten sich gegenseitig kaum über den Weg. Anscheinend musste sie in der jungen Frau einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, wenn sie blind nach ihrem Messer griff. Nur um die Nordskov nicht aus den Augen zu lassen. Diese jedoch tat ähnliches. Trat so lange zurück, bis ihr Fuß gegen den Stab stieß und sie ihn flink mit der Fußspitze in ihre Hand kicken konnte. "Mir wären ein paar Trevors lieber... so viel Glück kann eine Crew wie diese allemal gebrauchen. Zumindest die Herren..." Die Frauen an Deck schienen sich ja bestens um sich selbst kümmern zu können, wie ihr schien. Wobei sie wohl bei Lucien eine Ausnahme machen musste... und vielleicht noch Ryan, dessen Talente sie bisher noch nie zu Gesicht bekam. "Mit Ausnahme des Captains vielleicht... der scheint zumindest ein guter Revolverheld zu sein."
Shanaya griff nach ihrem Dolch, erhob sich wieder und verstaute ihn an ihrem Gürtel. Skadi sammelte die eigene Waffe wieder ein und einen Moment huschte ein abwartender Ausdruck über das Gesicht, aber die Dunkelhaarige blieb ruhig, regte Shanaya mit ihren Worten fast zum nachdenken an. „Ein bisschen ist es die Wahl zwischen Pest und Cholera. Den ganzen Tag von wahnsinnigen Fünfjährigen umzingelt zu sein...“ Die junge Frau zuckte mit einer Schulter, hob dann eine Augenbraue als ihr Gegenüber weiter sprach. Ein Revolverheld? Die Schwarzhaarige lachte und seufzte dann leise. Lucien war... tja. „Wäre unser Captain solch eine Mimose, wäre ich nicht mehr länger Teil der Crew.“ Aber er hatte sie genügend davon überzeugt, dass er nicht wie der Rest war. Zumindest, was diese Crew anging.
Pest und Cholera, das traf es ziemlich genau, wenn Skadi ehrlich sein musste. Demnach zuckte sie anerkennend mit einer Schulter und grinste angesichts der darauffolgenden Worte. Es hatte ganz den Anschein als brauchte Shanaya eine Führungsperson an oberster Stelle - oder zumindest jemanden, der mit ihr auf Augenhöhe war und ihr Paroli bieten konnte. Das würde sie sich für später merken. "Verständlich. Wobei es für ihn ebenso peinlich wäre, wenn man bedenkt, wie stark und einflussreich Talin ist. Als Mann würde es doch sicherlich an der eigenen Ehre kratzen, unter der Fuchtel der kleinen Schwester zu stehen." Die Persönlichkeit der Blonden war bemerkenswert. Sehr sanft, aber bestimmt und unnachgiebig. Wer die Ironie ihrer Worte nicht verstand, trat alsbald tief in eines ihrer ausgelegten Fettnäpfchen. Doch Skadi respektierte die junge Frau - mehr als das sogar. "Möchtest du sonst noch irgendetwas wissen?" Damit dürfte klar sein, dass Skadi die Intention dieses Kampfes verstanden hatte. Dass ihr mehr als nur bewusst war, dass Shanaya nach einem Kern forschte, den sie noch nicht wirklich benennen konnte und wollte. Doch Skadi würde nicht einfach alles preis geben, ohne eine gewisse Gegenleistung. Blieb abzuwarten, ob sich die Dunkelhaarige auf den Deal einließ.
Die junge Frau schmunzelte deutlich bei den Worten ihres Gegenübers. „Wohl wahr. Dabei wird er von den meisten sicher mehr respektiert. Einfach nur für sein Geschlecht.“ Sie musste zwar zugeben, das war etwas, was sie ausgesprochen gern an ihm mochte... aber sie respektierte Talin nicht weniger, weil sie eine Frau war. Gut, andere Frauen vielleicht. Aber mit Talin verband sie inzwischen viel mehr als nur das. Sie hatte ihr das Leben gerettet, sie hatten zusammen ein Marineschiff überfallen. Allein dafür respektierte sie die Blonde. Und Lucien... sie hatte inzwischen keine Zweifel mehr, dass er seine Sache als Captain gut machen würde. Zumindest in ihren Augen. Und wenn er die Augen nicht dauerhaft nur auf einen gewissen Punkt gerichtet hielt. Oder seine Hände. Skadis Frage ließ Shanaya ein wenig breiter grinsen und sie wog den Kopf etwas zur Seite, als müsse sie darüber ernsthaft nachdenken. „Ich hole mir meine Antworten, wenn niemand damit rechnet.“ Sie klopfte sich mit der flachen Hand auf die Stelle, an der sie Skadis Schlag noch spürte. „Es sind die kleinen Dinge.“
„Mehr Glück als Verstand würde ich sagen.“ Und dieses Sprichwort hätte vermutlich jemanden erfinden können, der oft genug mit Trevor zu tun hatte. Wobei er auch gezeigt hatte, dass er ein wenig mehr auf dem Kasten hatte. Wenn man ihn etwas unter Kontrolle hielt. Ein wenig skeptisch musterte die Schwarzhaarige Skadis Gesicht, seufzte leise auf die Worte der anderen Frau hin. „Sei dir da nicht so sicher...“ Bisher machte es bei keinem wirklich den Anschein, als wollten sie die Sphinx wieder verlassen. Vielleicht sollte sie bei Zeiten einen Blick auf die Carta werfen. Sehen, wer seine Seele verkauft hatte. Die junge Frau grinste über diesen Gedanken, lachte dann bei Skadis nächster Frage. „Du meinst mit Frau Mir gegenüber skeptisch weil ich zu viel Spaß habe und Herr Brummig obwohl er etwas zu Essen ausgegeben bekommen hat? Wir haben einen Wahrsager getroffen, Talin hat sich die Zukunft vorher sagen lassen... das hat ein Auflauf von Anhängern von zwei Familien gesprengt...“ Von denen eine ihre Familie gewesen war, die dafür gesorgt hatte, dass sie froh gewesen war, als sie Segel gesetzt hatten. Und dann war da noch dieser eine Typ gewesen... Sollte der nicht auch irgendwo verletzt auf diesem Schiff sein?
Ein Seufzen entwich Skadis Kehle, als Shanaya ihr echt zuversichtlich das Gegenteil ihrer Hoffnung vor Augen hielt. Entweder sprach das für ihre Loyalität oder ihre enorme Menschenkenntnis. Auf jeden Fall würde Skadi sich für ihn nicht mehr die Hand verbrennen, wenn er sich nicht bewies. Das durfte dann Enrique schön allein übernehmen. Lieber warf sie sich für den Leutnant oder Liam in die Bresche - letzterer hatte selbst nach Tagen noch einen ungewohnten Eindruck bei ihr hinterlassen. Bei Shanayas darauf folgenden Worten horchte Skadi auf und verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein. Klang nach einer Menge Spaß und toller Gesellschaft. Fast hätte Skadi bei Luciens Beschreibung geschmunzelt. Hielt sich jedoch gut im Zaum. „Und der Wahrsager hat das nicht zufällig kommen sehen?“, kurz zogen sich die Augenbrauen zusammen, hinterließen einen seltsamen Ausdruck auf ihren Zügen, der zwischen Belustigung, Sorge und Skepsis schwangte. Denn die Nordskov beschlich das Gefühl, dass es spätestens bei dem Auflauf der Anhänger hässlich geworden war.
Skadi seufzte und Shanaya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn sie eines bereits in dieser Crew gelernt hatte, dass jeder irgendwann von irgendwem mit hineingezogen wurde. Auf die ein oder andere Weise. Und gerade wenn man Trevor in der Nähe hatte... Den nächsten Worten Skadis galt ein kurzes Zucken der Schultern, jedoch lag ein amüsierter Zug auf ihrem Gesicht. „Vielleicht war er so von Talin abgelenkt, dass er sich auf Nichts anderes konzentrieren konnte. Lucien und ich waren etwas zu trinken organisieren... wer weiß, was die beiden an dem Stand gemacht haben.“ Scheinbar jedoch Nichts, was die Blonde lange da gehalten hatte. „Kurz danach haben wir Talin fast mitten im Gewimmel gefunden. Da schien es auf jeden Fall spannender zu sein.“
Shanaya grinste - und Skadi beschlich die Vermutung, dass sich „daran gewöhnen“ gleichzusetzen war mit „Tagesgeschäft“. Als sie Dunkelhaarige auf Talin zu sprechen kam, spürte Skadi bereits das Lachen in ihrem Hals kitzeln. „Verübeln könnte man es ihm jedenfalls nicht. Die Frage ist nur, ob er alles weitere überlebt hätte.“ Lucien machte jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er sich in Bezug auf seine Schwester lange bitten lassen. Seine Blicke sprachen Bände, wenn Talin sich mit einem der Anwesenden unterhielt. Er hatte sie stets im Auge - deutlich. „Zwischen einer Horde Männern kann es durchaus... spannender sein.“ Wobei das auf die Horde Männer ankam. „Aber wieso zur Hölle gibt es mitten auf einem Stadtfest einen Auflauf zweier Familienanhänger?“ Doch viel wichtiger war eigentlich die Frage, welche Familien sich offensichtlich nicht so recht riechen konnten .
Shanaya wog in einer überlegenden Geste leicht den Kopf, ging dann aber in ein zustimmendes Nicken über. Es gab Menschen, denen man ihre miese Laune vielleicht lieber einfach lassen sollte. Auch wenn Talin ganz gut auf sich allein aufpassen konnte. Armer Tropf, wer das am eigenen Leib erfahren musste. Shanaya fuhr ein leichtes Stechen, von dem sie sich Nichts anmerken ließ, als Skadi wissen wollte, wieso es auf dem Fest zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Ihre erste Reaktion wäre fast ein tiefes Seufzen gewesen, letztendlich war aber nur ein Schnaufen zu hören. „Tja... Irgendwelche Egoprobleme?“ Sie hätte zumindest einen von ihnen fragen können. Sie konnte sich dieses Gespräch wunderbar vorstellen. Sie hätte Perrin einfach fragen sollen, auch wenn ihr die Antwort viel zu deutlich bewusst war. „Ruhm und Ehre für die Familie, für die man einsteht. Und da sie sich sowieso gerade alle hier im Süden befinden...“ Wie gut nur, dass sie keinem von Ihnen über den Weg gelaufen war. Nur den Schlägern ihres Vaters. Aber bei denen war es auch ein leichtes, sie loszuwerden.
Egoprobleme. Der häufigste Grund für Kämpfe und Kriegshandlungen. Und angeführt von der männlichen Schöpfung, als wäre es der ihr einziger Lebensinhalt. Skadis Augenbraue schnippte schlagartig gen Haaransatz. „Immer dasselbe. Als hätte man ihnen als Kind zu lange die Brust gegeben.“ Tief holte sie Luft, blickte zur Seite aufs Meer und schüttelte nur mit dem Kopf. Ruhm und Ehre, sowas erlangte man nicht, indem man sich gegenseitig die Köpfe einschlug. Das war einfach nur lächerlich. „... aber gut dass alle noch am Leben sind. Hätte auch anders ausgehen können. Ein zu hoher Testosteronspiegel macht vor niemandem halt.“ Und Skadi glaubte, dass jeder auf diesem Schiff dem schon einmal zum Opfer gefallen war.
Shanaya schmunzelte über die Worte der anderen Frau, neigte dabei in stiller Zuneigung ein wenig den Kopf. Aber mehr war es im Prinzip nicht gewesen. Davon abgesehen hätte Perrin sich niemals selbst die Hände schmutzig gemacht. Aus den Augenwinkeln beobachtete die Schwarzhaarige Skadi, wie sie zum Meer blickte. Man musste wohl damit leben, wenn man sich diesen Weg aussuchte. Aber Shanaya verfolgte in diesem Moment ein ganz anderes Ziel. Skadis Blick blieb auf das Meer gerichtet, das mehr und mehr von der aufgehenden Sonne rot gefärbt wurde. Sie war abgelenkt, wenn auch nur für einen Moment, Shanaya war schnell genug. Mit einer flinken Bewegung griff sie nach ihrem Dolch, zog ihn aus der Scheide und trat mit einem schnellen Schritt auf die Frau zu. Sie wollte sie nicht verletzen, im Gegenteil. Gerade bei diesem Geschlecht wollte sie sehen, mit wem sie es zu tun hatte. Und was zeigte einem besser das wahre Gesicht seines Gegenübers, als wenn plötzlich jemand mit einem Dolch auf ihn zuhielt? Auch wenn auf ihren Lippen weiter ein Grinsen lag.
Ihr Blick war auf den letzten Rest Schaumkronen gerichtet, den die Wellen an der Oberfläche hinterließen. Bis zu jenem Moment, als Skadi das Trommeln von Schritten hörte und herum sah. Doch statt schockiert oder gar ängstlich drein zu sehen, zog die Nordskov schlagartig die Augenbrauen zusammen und warf den Stock blindlings hinter sich. Hatte dieses Mädel den Verstand verloren? Ohne mit der Wimper zu zucken, parierte sie den Führarm der Dunkelhaarigen und drückte ihn mit einer schnellen, rotierenden Bewegung ihres Arms zurück gegen Shanayas Hüfte. Sie musste schnell sein, um das kleine Biest zu entwappnen. Doch sie brauchte keine Überlegungen - ihr Körper reagierte in einem fließenden Automatismus, der sie dazu zwang, erst den Unterarm, dann den Daumen kraftvoll zu umfassen und ihn mit schmerzvollem Druck zu öffnen. Wie von selbst flog das Messer einen Meter seitlich zu Boden, als Skadi ihn mit einer schnellen Aufwärtsbewegung ihres anderen Unterarms von sich drückte. "So viel also zu - man muss sich dran gewöhnen was?" Doch bevor sie noch eine weitere Attacke über sich ergehen ließ, riss Skadi den Daumen mitsamt Hand zur Seite, öffnete damit die Brust der jungen Frau und schlug mit der flachen Hand zielgenau und mit voller Kraft auf ihr Brustbein.
Shanaya wusste nicht, was sie erwarten sollte. Ob Skadi einen Schritt zur Seite treten würde, selbst eine Klinge aus einem Versteck ziehen – oder sich einfach auf sie schmeißen würde. Alles war möglich, dafür kannte sie die andere Frau einfach zu wenig. Für sie selbst war dieser Moment nicht wirklich ernst, aber wie sah es für ihr Gegenüber aus? Vielleicht sah sie sich wirklich in ihrem Leben bedroht? Eines ließ sich jedoch nicht von der Hand weise – sie reagierte verdammt schnell. Es dauerte nur einen Moment, bis die Schwarzhaarige sich fast in einem Schraubgriff der anderen Frau wieder fand – und mit dem nächsten Atemzug und einem kurzen, schmerzhaften Ziehen im Daumen wurde ihr ihr Dolch entrissen, der mit einem dumpfen Geräusch auf dem Holz aufschlug. Skadis Worte ließen die Schwarzhaarige aufhorchen – bevor sie im nächsten Moment einen weiteren Angriff über sich ergehen ließ – mehr schlecht als rechts. Ein kräftiger Stoß gegen ihr Brustbein, der ihr einen Moment die Luft nahm, sie aufkeuchen ließ. Wäre dies nun ein richtiger Kampf – sie musste sich wohl eine Niederlage eingestehen. Der Schmerz, der durch ihre Brust zuckte, hätte alles andere als Lüge enttarnt. Sie regte sich vorerst nicht, atmete nur gegen das Pochen in ihrer Brust an und lachte dann auf. „Wie kommt es nur, dass jede Frau auf diesem Schiff mehr in der Hose und mehr Talent hat als die ganzen Kerle?“ Ihre Stimme klang ein wenig luftlos, jedoch schwang keinerlei Feindseligkeit darin mit.
Tief sog Skadi die Luft ein, hielt Shanaya weiterhin fest im Griff und war auf jede folgende Attacke vorbereitet. Doch sie regte sich nicht. Versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen, der sich wie ein feuriges Brennen durch ihre Lungen ziehen musste. Etwas irritiert und finster musterten die dunklen Augenpaare das blasse Gesicht, ehe sie das Zucken ihrer Augenbraue spürte und langsam den Druck aus der Umklammerung nahm. Hatte die Navigatorin sie etwa nur getestet? Vorsichtig trat Skadi einen Schritt zurück, als sie von Shanaya abließ. Musterte die zierliche Gestalt, die ernsthaft überrascht über ihre Fähigkeiten schien. "Weil sich von denen noch niemand gegen einen Vergewaltiger wehren musste?" Skadi konnte nicht wirklich darüber lachen - denn leider entsprach es in den meisten Fällen der Wahrheit. Sie selbst nicht ausgenommen, auch wenn ihre Kampfkunst eher mit ihrem Vater zu tun hatte. "Und stell dir mal das Schiff voller Trevors vor...", fügte sie mit dem Anflug eines Lächelns hinzu. Beruhigte ihr Herz, das wild in ihrem Brustkorb schlug.
Shanaya wartete, fast geduldig. Worauf wusste sie nicht. Skadi konnte wieder angreifen, dann hätte sie sehen müssen, wie sie hier wieder heraus kam. Sie hätte es irgendwie geschafft, aber sie musste nicht bis zu diesem Schritt denken. Skadi ließ locker, schien verstanden zu haben, dass die Schwarzhaarige ihr in diesem Moment nicht ans Leder wollte. Auf ihre Worte hin neigte sie wieder den Kopf, nickte ruhig. „Vermutlich. Oder wir haben einfach einen Haufen Mimosen geangelt.“ Und wenn sie so über die Crew nachdachte... der Großteil davon... Tja. Sie brauchte nicht weiter darüber nachdenken. Die andere Frau ließ sie jedenfalls los, sodass Shanaya sich wieder aufrichten, die Bluse richten konnte. „... ich weiß wirklich nicht, was mir lieber wäre...“ Damit trat die junge Frau zu ihrem Dolch, stellte sich jedoch so vor ihn, dass sie Skadi beobachten konnte, während sie sich bückte, um die Waffe aufzuheben.
Wie zwei lauernde Katzen starrten sie einander an, fanden neutrale bis harmlose Worte füreinander, doch trauten sich gegenseitig kaum über den Weg. Anscheinend musste sie in der jungen Frau einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, wenn sie blind nach ihrem Messer griff. Nur um die Nordskov nicht aus den Augen zu lassen. Diese jedoch tat ähnliches. Trat so lange zurück, bis ihr Fuß gegen den Stab stieß und sie ihn flink mit der Fußspitze in ihre Hand kicken konnte. "Mir wären ein paar Trevors lieber... so viel Glück kann eine Crew wie diese allemal gebrauchen. Zumindest die Herren..." Die Frauen an Deck schienen sich ja bestens um sich selbst kümmern zu können, wie ihr schien. Wobei sie wohl bei Lucien eine Ausnahme machen musste... und vielleicht noch Ryan, dessen Talente sie bisher noch nie zu Gesicht bekam. "Mit Ausnahme des Captains vielleicht... der scheint zumindest ein guter Revolverheld zu sein."
Shanaya griff nach ihrem Dolch, erhob sich wieder und verstaute ihn an ihrem Gürtel. Skadi sammelte die eigene Waffe wieder ein und einen Moment huschte ein abwartender Ausdruck über das Gesicht, aber die Dunkelhaarige blieb ruhig, regte Shanaya mit ihren Worten fast zum nachdenken an. „Ein bisschen ist es die Wahl zwischen Pest und Cholera. Den ganzen Tag von wahnsinnigen Fünfjährigen umzingelt zu sein...“ Die junge Frau zuckte mit einer Schulter, hob dann eine Augenbraue als ihr Gegenüber weiter sprach. Ein Revolverheld? Die Schwarzhaarige lachte und seufzte dann leise. Lucien war... tja. „Wäre unser Captain solch eine Mimose, wäre ich nicht mehr länger Teil der Crew.“ Aber er hatte sie genügend davon überzeugt, dass er nicht wie der Rest war. Zumindest, was diese Crew anging.
Pest und Cholera, das traf es ziemlich genau, wenn Skadi ehrlich sein musste. Demnach zuckte sie anerkennend mit einer Schulter und grinste angesichts der darauffolgenden Worte. Es hatte ganz den Anschein als brauchte Shanaya eine Führungsperson an oberster Stelle - oder zumindest jemanden, der mit ihr auf Augenhöhe war und ihr Paroli bieten konnte. Das würde sie sich für später merken. "Verständlich. Wobei es für ihn ebenso peinlich wäre, wenn man bedenkt, wie stark und einflussreich Talin ist. Als Mann würde es doch sicherlich an der eigenen Ehre kratzen, unter der Fuchtel der kleinen Schwester zu stehen." Die Persönlichkeit der Blonden war bemerkenswert. Sehr sanft, aber bestimmt und unnachgiebig. Wer die Ironie ihrer Worte nicht verstand, trat alsbald tief in eines ihrer ausgelegten Fettnäpfchen. Doch Skadi respektierte die junge Frau - mehr als das sogar. "Möchtest du sonst noch irgendetwas wissen?" Damit dürfte klar sein, dass Skadi die Intention dieses Kampfes verstanden hatte. Dass ihr mehr als nur bewusst war, dass Shanaya nach einem Kern forschte, den sie noch nicht wirklich benennen konnte und wollte. Doch Skadi würde nicht einfach alles preis geben, ohne eine gewisse Gegenleistung. Blieb abzuwarten, ob sich die Dunkelhaarige auf den Deal einließ.
Die junge Frau schmunzelte deutlich bei den Worten ihres Gegenübers. „Wohl wahr. Dabei wird er von den meisten sicher mehr respektiert. Einfach nur für sein Geschlecht.“ Sie musste zwar zugeben, das war etwas, was sie ausgesprochen gern an ihm mochte... aber sie respektierte Talin nicht weniger, weil sie eine Frau war. Gut, andere Frauen vielleicht. Aber mit Talin verband sie inzwischen viel mehr als nur das. Sie hatte ihr das Leben gerettet, sie hatten zusammen ein Marineschiff überfallen. Allein dafür respektierte sie die Blonde. Und Lucien... sie hatte inzwischen keine Zweifel mehr, dass er seine Sache als Captain gut machen würde. Zumindest in ihren Augen. Und wenn er die Augen nicht dauerhaft nur auf einen gewissen Punkt gerichtet hielt. Oder seine Hände. Skadis Frage ließ Shanaya ein wenig breiter grinsen und sie wog den Kopf etwas zur Seite, als müsse sie darüber ernsthaft nachdenken. „Ich hole mir meine Antworten, wenn niemand damit rechnet.“ Sie klopfte sich mit der flachen Hand auf die Stelle, an der sie Skadis Schlag noch spürte. „Es sind die kleinen Dinge.“