Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Something like a new Start
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#1
Something like a new Start
bespielt von    Shanaya Árashi   Skadi Nordskov
13.04.1822
Sphinx
Something like a new Start
Morgen des 13. April 1822
Skadi Nordskov & Shanaya Árashi


Shanaya streckte die Arme mit einem leichten Gähnen in die Luft, schloß dabei die hellen Augen und lauschte nur auf das stete Rauschen der Wellen, das Knarzen des Holzes, das beständig im Wasser auf und ab trieb. Der Großteil der Crew schlief noch, noch war ihr niemand begegnet, auch wenn sie schon Schritte auf dem Deck gehört hatte. Sie selbst hatte sich mit einer Karte an den Mast beim Steuer gesetzt, ein paar feine Striche zu einer Skizze von Milui hinzugefügt. Kein Meisterwerk, aber bei nächster Gelegenheit würde sie diese Zeichnung ordentlich aufbessern. Ein kurzer Blick auf die Uhr, dann räumte die Schwarzhaarige ihre Unterlagen zusammen, legte das Papier ordentlich zusammen und erhob sich schließlich. Langsam konnte der Rest wach werden, die Sonne würde bald komplett aufgegangen sein, spätestens dann sollten sie aufbrechen. Also trat sie die Treppe hinab, als ihre eine Bewegung in ihren Augenwinkeln auffiel. Und damit wusste sie, zu wem wohl die Schritte gehörten, die sie zuvor gehört hatte. Mit aufmerksamer Miene beobachtete sie die Frau, von der sie inzwischen wusste, was sie anfangs gestört hatte. Weibliche Intuition war halt doch manchmal irgendwie etwas verlässliches...

Die Nacht war wenig ausladend und erholsam gewesen - doch das war leider keine Seltenheit mehr in den vergangenen Tagen. Immer häufiger trieb es die Jägerin aus ihrer Hängematte, fort von den lauten Atemzügen der anderen, den geflüsterten Worten, die sie im Traum vor dich hin murmelten, sowie fort vom brennenden Gefühl auf ihrer Haut, das erst nachließ, wenn sie die kalte Seeluft um ihre Nase tanzen spürte. Seit mindestens einer Stunde hocke Skadi auf dem Deck. Hatte ihr Training erst mit Meditation begonnen und stand nun breitbeinig mit einem langen Stock in den Händen auf den dunklen Planken. Vereinzelte Schweißperlen glitzerten in den fließenden Bewegungsabläufen, die fast einem Tanz glichen, aber mit voller Kraft durch die Luft peitschten oder den Boden trafen. Es brauchte noch Wochen harten Trainings, ehe sie ihren Fähigkeitenstand von früher erreichte, doch zumindest hatte sie die Grundtechniken des Stockkampfes nicht verlernt. Und es würde allemal ausreichen, um einem vorlauten Mistkerl das Maul zu stopfen. Tief ein und ausatmen hielt Skadi inne, starrte ans andere Ende des Schiffes, ehe sie sich wieder zur vollen Größe aufrichtete und den dunklen Haarschopf herum wandte. Direkt in Shanayas Richtung. Schweigend starrte sie zu ihr hinauf, wirkte fast als zweifelte sie jäh an der Echtheit dessen, was sie sah, ehe sie lächelte und der Dunkelhaarigen einen guten Morgen wünschte.

Mit ruhiger Miene beobachtete die Schwarzhaarige die Frau vor sich, die sichtlich beschäftigt war. Sie nutzte die Zeit, bevor das übliche Gewusel begann, trainierte ganz offensichtlich. Ob sie das jeden Morgen tat? Shanaya selbst fand sich nicht jeden morgen vor allen anderen auf dem Deck, an manchen Tagen blieb sie lieber noch ein wenig in der Hängematte liegen. Aber es war schon das zweite Mal, dass sie sie um solch eine Uhrzeit traf. Zwei von zwei Mal. Dazwischen lagen so wenige Tage und trotzdem hatte die junge Frau das Gefühl, einen vollkommen anderen Menschen vor sich zu sehen. Und dieser bemerkte sie just im nächsten Moment nach einem beinahe verwirrten Blick in ihre Richtung. „Hast du so eifrig trainiert, dass du dachtest, ich wäre eine Halluzination?“ Bei dem kurzen Blick auf dem Gesicht der anderen Frau konnte sie sich das gut vorstellen. Vielleicht war sie auch trotz allem einfach noch nicht richtig wach. Aber auf ihren Lippen lag das gleiche, abschätzende Lächeln, dem Skadi sich schon einmal hatte unterziehen müssen.

Shanaya musterte sie mit diesem Blick, den Skadi gern als Lupe bezeichnete. Wann immer die strahlend blauen Augen zu funkeln begannen war klar, dass gerade eifrig nach etwas geforscht wurde. Das keine einzige Regung des anderen unbemerkt bleiben würde, weil die Jüngere die Szenerie aufsog wie ein Schwamm. Nur langsam wandte sich Skadi vollständig herum und legte sich den Stab über die Schultern. „Ich habe kurz gedacht, dass dieses helle Leuchten sicherlich ein Geist sein muss.“ Zugegeben besaß die Dunkelhaarige eine Haut, die Skadi zumeist an Alabaster erinnerte - vielleicht nicht gleichsam uneben, aber dafür hell und wertvoll. „Und du? Wieder am Kartographieren?“ Bei ihrer letzten Begegnung war sie dem nachgegangen - es würde die Nordskov also nicht verwundern, wenn sie es wieder Tat. In Ruhe und für sich allein.

Skadi drehte sich nun ganz zu ihr herum, der kurze Moment der Verwirrung war verschwunden. Was der Dunkelhaarigen wohl durch den Kopf gegangen war? Vielleicht die Angst davor, wie Shanaya auf das neue Ich reagieren würde? Zu verübeln wäre es ihr nicht. Aber Shanaya störte diese Maskerade nicht im Geringsten – wobei es beinahe schade war, dass Kaladar sich letztendlich als Frau herausstellte. Allerdings fiel damit auch das Brandzeichen der Marine von ihr ab. Vielleicht also ein kleiner Pluspunkt. Immerhin tat man das, was man tun musste. Ob man sich nun als Mann in die Marine schlich oder einige Monate auf dem Schiff seines durchgebrannten Bruders verbrachte. „So? Bist du so von meiner unglaublichen Präsenz geblendet?“ Die Schwarzhaarige lachte, hielt bei der Frage ihres Gegenübers dann mit einer Hand das Papier in die Luft, sodass die Skizze der Insel zu sehen war. „Zumindest die Vorstufe davon. Die Details folgen bei Zeiten.“

Skadi machte sich keine Sorgen darum, wie Shanaya den Geschlechterwechsel auffasste. Sie war sich sicher, dass die Signale der Abweisung deutlich sein würden, hätte sie damit Probleme. Letzten Endes machte das ihren Verbleib auf der Sphinx vllt nur schwerer oder einfacher, war aber bis auf weitere nicht von Belangen. Das hatten immer noch Lucien und Talin zu entscheiden. „Das muss es wohl sein.“, gab Skadi mit einem verschmitzten Ausdruck auf den Zügen zurück. Zog beide Arme über den Stab und tippte mit der Hacke gegen die Planke unter sich. Sie hatte mit ihrer Vermutung also voll ins Schwarze getroffen. „Verstehe.“, war das einzige, dass Skadi darauf erwiderte und sich dann, mit hinab senkenden Händen und Stab, abwandte und auf einen kleinen Haufen Kleidung zusteuerte - das letzte Überbleibsel ihrer Marinekleidung, das sie nunmehr als Handtuch benutzte. Grob fuhr sie sich mit dem alten Leinenhemd über Gesicht und Nacken, nachdem sie den Stab auf den Boden abgelegt und den Stofffetzen in die freie Hand genommen hatte.

Bei den Worten der anderen Frau zogen sich die Mundwinkel der Schwarzhaarigen noch ein wenig nach oben, während der beinahe lauernde Ausdruck noch deutlich auf ihren Zügen lag. Ihr Gegenüber kannte diesen Ausdruck, vielleicht wusste sie also wie sie damit umgehen musste. Die blauen Augen beobachtete, was Skadi mit ihrem Stab tat, genauso aber auch ihre Haltung. Als Antwort auf ihre eigenen Worte erhielt die junge Frau nur ein Wort, ehe die Ältere sich abwandte. Ihr Training schien vorerst beendet zu sein, sie legte den Stab an die Seite, trocknete sich ab. Mit einem Mal wirkte sie viel distanzierter als zuvor, vielleicht hatte sie als Kaladar noch versucht, sich irgendwie einzubringen und jetzt war es ihr einfach egal? Einen Moment ruhten die blauen Augen noch auf Skadi, ehe sie selbst mit den Schultern zuckte und sich gemütlich in Bewegung setzte. Vielleicht konnte sie ja einen der anderen aus der Hängematte werfen.

Tief ein und ausatmend starrte Skadi für einen Moment aufs Meer hinaus. Wartete darauf, dass sich Schritte in ihrem Rücken näherten, die jedoch ausblieben. Scheinbar war Shanaya nicht darauf erpicht das Gespräch von sich aus fortzuführen. Mit erhobener Augenbraue wandte sich die Nordskov also herum und erwischte das dunkle Haupt gerade noch auf seinem Weg nach unten. „Konntest du dir auch ein bisschen was außerhalb der Stadt anschauen?“ Fragend und äußerst interessiert blickte Skadi über die Schulter auf Shanaya. Drehte sich vorsichtig herum und warf sich das Leinenhemd über die Schulter. „Dank einiger Herrschaften habe ich davon leider nicht mehr viel gesehen.“ Und ja, sie spielte auf Cornelis an.

Mit den Gedanken war Shanaya schon einige Schritte weiter, fragte sich, ob sie Greo wohl noch schlafend erwischen würde. Und wieso er oder Trevor ihr noch nicht wuselig oder voll gepackt mit Arbeit entgegen gekommen waren. Bevor sie diesen Gedanken jedoch zu Ende gedacht hatte, erklang wieder die Stimme der anderen Frau, sodass Shanaya wieder stehen blieb. Einen Moment dachte sie über diese einfache Frage nach, hing einen Herzschlag ihren Gedanken nach und wandte sich dann mit einem amüsierten Lächeln zu der anderen Frau herum. „Das habe ich erledigt, bevor ich mr das Fest angesehen habe. Erst die Arbeit...“  Die Schwarzhaarige neigte leicht den Kopf, diesen Satz würde Skadi sicher selbst zu Ende denken können. Sie erwiderte den Blick der Anderen, auch als diese sich herum wandte und sie genauer anschaute. Shanayas eigener Kopf neigte sich etwas zur Seite. „Hat dir jemand deinen Aufenthalt vermiest?“

Ein Schmunzeln zuckte durch ihre Mundwinkel, während Shanaya stehen blieb und den letzten Satz unvollständig ließ. „Sehr vorbildlich...“ Na wenigstens wären die Frauen auf diesem Schiff zuverlässig. Mit einer kurzen Bewegung zur Seite klaubte sie den Stab vom Boden auf und machte sich dann auf den Weg in Shanayas Richtung. Rollte genervt mit den Augen und ließ ein energisches Zucken durch ihre Augenbraue fahren. „Könnte man so sagen. Die Herrschaften waren der Meinung sich ernsthaft grün und blau prügeln zu müssen, um heimlich einige Schmuckstände bestehlen zu können... tja... nur blöd, dass es den Rotbart ziemlich hart erwischt hat und ihm dann auch noch Wachmänner auf den Leib gerückt sind. Hätte man ja nicht ahnen können...“ Nein. Dafür müsste man ja viel zu weit voraus denken.

Shanaya bemerkte die kleine Regung auf Skadis Lippen, neigte dann aber nur noch einmal bei ihren Worten den Kopf. Sie wusste, wie man arbeitete, wenn man sich erst dem Vergnügen hingab. Zumal das Fest groß genug gewesen war, um sich dort auch mehr als einen Tag zu beschäftigen. Und ihre Methode hatte sich schon immer als sehr praktisch heraus gestellt. Als nächstes hob die Frau ihren Stab auf, kam dann in ihre Richtung, sodass Shanaya bei ihren Worten leicht eine Augenbraue anhob. Ihren letzten Abend auf Milúi hatte sie nicht besonders positiv im Gedächtnis, ein Grund, wieso sie sich mit ihrem eigenen Kram befasst hatte – und dafür kaum etwas von dem Rest der Crew mitbekommen hatte. Aber die hatten ja scheinbar ihren eigenen, kleinen Aufstand gehabt. Sie war nicht wirklich viel besser, auch wenn bisher zum Glück nur Lucien etwas davon mitbekommen hatte... auch wenn ihr das vollkommen reichte. „Wir sind eine Chaoscrew. Vielleicht dachte er, er könne sich so besser einbringen?“ Shanaya schmunzelte über diese Worte. Und vielleicht wollten sie dir einfach ein bisschen imponieren... jetzt, wo sie wissen, was wirklich die ganze Zeit unter der Uniform gesteckt hat.“

Chaoscrew beschrieb es recht präzise, wenn man an die Befreiung Luciens zurückdachte. Hatten sich die zwei Frauen gut getarnt, waren es Männer wie Aspen, die aus einem guten Plan ein heilloses Kuddelmuddel werden ließen. „Ich glaube zu denken war nicht sein vorrangiges Ziel.“ Gab Skadi mit sarkastischem Ton zu bedenken und blieb eine Armlänge vor Shanaya stehen. Und es zwar schier traurig, dass er Trevor auch noch mit hineinzog. Allerdings entlockten die darauffolgenden Worte Shanayas Skadi ein halbes Lachen. Bisher hatte ihr niemand imponieren wollen - abgesehen von harmlosen Flirts mit Liam, war niemand sonderlich an ihren winzigen Rundungen interessiert. „Schön wär‘s...“ Nein, wäre es nicht. „Ich kam erst dazu als die Kacke schon am Dampfen war und dann hinter ihnen aufräumen musste. Greg und Trevor konnten sich selbst in Luft auflösen. Aber Cornelis... wird halt schwer, wenn man angeschossen irgendwo herumlungert und von einem Umstehenden an die Stadtwache verpfiffen wird.“

Die Schwarzhaarige schloss bei Skadis Antwort einen Moment die Augen. Sie hatte mit dem großen Mann noch nicht viel zu tun gehabt, worauf sie auch nicht wirklich scharf war, aber das klang ja schonmal... vielversprechend. Als Skadi vor ihr zum stehen kam, öffnete sie die blauen Augen wieder, blickte der anderen Frau direkt ins Gesicht. Mit ihrer nächsten Antwort seufzte Shanaya schwer. „Chaoscrew, sagte ich ja bereits. Wobei Trevors Anwesenheit ein Garant für jegliches Chaos ist.“ Was der sogenannte ehemalige Captain durchgemacht hatte, interessierte sie nun wirklich nicht. Sie hatte ihn seit Milúi nicht einmal mehr gesehen. War er überhaupt noch auf dem Schiff? Wenn ja, würde sie ihm sicher wieder über den Weg laufen. „Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen. Das wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.“
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Something like a new Start - von Shanaya Árashi - 28.04.2019, 16:33

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste