01.01.2019, 18:47
Frische Brisen
Nachmittag des 23. März 1822Scortias Bartholomew & Shanaya Árashi
Den ganzen Vormittag hatte sich Shanaya mit Liam im Dschungel herum getrieben, sein Armband gesucht. Erst dann hatte sie sich wieder ihrem eigenen Plan gewidmet. Und dieser hatte sie an den Rande des Dschungels geführt, zum Strand. Auf den ersten Blick schien sich niemand aus der Crew hier herum zu treiben, was die junge Frau kurz durchatmen ließ. Sie hatte mit Liam nach dem Schmuckstück gesucht – ihr konnte also niemand vorwerfen, dass sie keine soziale Ader hatte. Und dafür durfte sie sich jetzt eine kleine Auszeit nehmen. Ohne Arbeit. Allein mit den unzähligen Sandkörnern. Immerhin konnten die auch wunderbare Gesellschaft sein – und waren ihr lieber als manch langweiliger Geselle dieser Crew.
Shanaya hatte also schnell einen Entschluss gefasst, das Notizbuch in ihrer Tasche verstaut und mit einigen ruhigen Bewegungen die Stiefel von ihren Füßen gelöst. Sie konnte ein Grinsen dabei nicht verkneifen – hier war niemand, den sie nun mit gefülltem Stiefel nass spritzen konnte. Bedauerlich, wirklich. Davon unbeirrt lief die junge Frau nun barfuß über den weichen, warmen Sand. Die Stiefel ließ sie nach einigen Metern auf den Sand fallen, nahm die Tasche von der Schulter und legte sie dazu. Dann folgte sie selbst, indem sie sich in den Sand sinken ließ, die Beine ausstreckte und sich mit den Händen rücklings in den Sand lehnte, die blauen Augen zum Horizont gerichtet. Sie war nicht wirklich weit von der Sphinx entfernt, aber doch genug um von dort keine Stimme und kein Geräusch wahr zu nehmen. Ein weiterer, tiefer Atemzug, ehe sie die blauen Augen schloss und einfach nur dem leisen Rauschen der Wellen lauschte, die gelegentlich ihre Zehen kitzelten.