13.12.2018, 18:28
Da er die Schwarzhaarige während ihres Gespräches nach wie vor ansah, entging ihm weder ihr vielsagender Blick, noch die Geste, mit der sie ihren Körper präsentierte. Die alle Zweifel entbehrende Gewissheit in ihrer Stimme ließ Lucien dabei vergnügt auflachen. In den tiefgrünen Augen blitzte es frech auf.
„Das verkrafte ich. Glaub nur nicht, ich interessiere mich plötzlich für keine andere mehr, nur weil du nach drei Jahren ohne weibliche Gesellschaft zufällig die erste bist, die ich nackt sehe.“
In seiner Stimme lag ein warmes, ehrliches Lachen, das seine Worte zu freundschaftlichem Geschäker machten. Mit Sicherheit würde ihr Selbstbewusstsein ihm da vorbehaltlos widersprechen, aber nach drei Jahren wäre er mit beinahe jeder ins Bett gestiegen. Shanaya war dabei glücklicherweise auch noch hübsch anzusehen.
Doch seine Gedanken kehrten schnell zu seiner Frage – und ihrer Antwort darauf zurück. Als seine Begleiterin die Hand hob und die kleine Schlaufe an ihrem Ausschnitt löste, wanderte seine Augenbraue flüchtig in die Höhe. Dann legte sich ein amüsiertes Schmunzeln auf seine Lippen, das bereits verriet, dass er längst nicht mehr überzeugt werden musste.
„Du hast also eine kriminelle Ader? Hört sich verlockend an. Und wie genau stellst du dir das vor? Du lenkst den Standbesitzer ab, indem du dich ganz langsam vor ihm ausziehst und ich greife mit alles, was auf der Auslage liegt?“
Er musste wirklich schwer an sich halten, bei dieser Idee nicht noch breiter zu Grinsen. Sie war irgendwie verlockend – wenn auch ziemlich lächerlich.