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When Life has cut too deep..
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#11
Ein trockenes Lächeln erschien kurz auf den Lippen des 21-Jährigen, dann verschwand es wieder und hinterließ einen Ausdruck freudlosen Ernstes auf seinen Zügen. Das war alles, was der Hüne, der auf den Namen Jones hörte, als Antwort erhielt, ehe er sich seinen Topf schnappte und die Treppe nach oben verschwand.
Lucien war nicht danach, darauf noch große Töne zu spucken. Hinter Jones' aggressivem Verhalten mochte auch nicht viel mehr stecken, als großspuriges Gehabe und die Tatsache, dass er die besseren Karten in der Hand hielt, als die armen Hunde auf der anderen Seite der Eisenstäbe. Er mochte vielleicht nicht mehr drauf haben, als große Töne zu spucken, zu provozieren, nur um sich am Ende von seinem kleineren Kameraden gehörig eine einzufangen und wie ein getretenes Tier den Schwanz einzuklemmen.
Doch während sich der halbe Zellentrakt gegenseitig in Anfeuerungsrufen, Ausbuhen und laut geäußerter Enttäuschung über das vorzeitige Ende des Schauspiels gegenseitig übertraf, wurde es in dem Dunkelhaarigen zunehmend wieder stiller. Denn Tatsache war – auch wenn die beiden Männer sich zur Belustigung aller Anwesenden gegenseitig zu verabscheuen schienen – sie spielten noch immer in der gleichen Mannschaft: In der Marine.

Er schüttelte leicht den Kopf, stieß kaum vernehmlich die Luft aus und richtete die tiefgrünen Augen wieder auf den Sergeant. Auf dessen Zügen lag ein selbstzufriedenes Lächeln. Seine ganze Haltung sprach von seinem kürzlichen Sieg und das amüsierte Funkeln in den dunklen Augen machte ihn noch ein Stück sympathischer. An diesem Punkt musste Lucien sich gedanklich zur Vorsicht mahnen. Sich daran erinnern, dass der junge Mann – so unkonventionell er ihm auch erschien – trotzdem zur Marine gehörte.
Und dass das ein oder andere Augenpaar zwischen den Gitterstäben misstrauisch zu ihnen hinüber lugte. Nicht selten verpfiff der eine einen anderen, wegen was auch immer, in der Hoffnung, einen Vorteil heraus zu schlagen. Insofern...

Piraten und Zusammenhalt?“ Der Spott in seiner Stimme verriet, wie viel er davon hielt. „Nicht an Orten wie diesen. Aber was weiß ich schon. Ich bin schließlich kein Pirat.
Er zuckte kurz mit den Schultern. Eine Geste, die die Gleichgültigkeit darüber zum Ausdruck brachte, mit der er den Mangel an Loyalität unter Kriminellen einfach hin nahm. Schließlich würde er es nicht anders machen. Dann maß er den Soldaten mit einem kurzen Blick und sein herausforderndes Schmunzeln kehrte zurück.

Aber gehört bei euch bedingungslose Loyalität untereinander nicht irgendwie... zu den Grundvoraussetzungen? Ich dachte immer, bei euch hat niemand zutritt, der selbstständig denken kann.
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