Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 90 Streifzügen in 60 Tavernen.
Erleichterung schlug ihm entgegen, pur und vollkommen ehrlich. Was er in diesem Moment in den himmelblauen Augen lesen konnte, erfüllte ihn angesichts seiner eigenen Sorge um die Schwarzhaarige mit warmer Zuneigung und lockte ein sachtes Lächeln auf seine Lippen. Er konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören, die Erschöpfung, und reagierte mit einer Sanftheit, die in diese Lage kaum zu passen schien und für ihn sonst ganz und gar untypisch war.
„Ich weiß.“
Mehr als nur ruhiges Verstehen schwang in seinem Unterton mit, obgleich er sonst nichts mehr sagte. Auch die Bitte darum, noch ein bisschen länger durchzuhalten, lag darin, und der ungewohnt optimistische Gedanke, dass sie es schon schaffen würden. Zumindest war Lucien jetzt, da er sowohl Shanaya als auch Talin in Sicherheit wusste, positiver gestimmt.
Letztere war es schließlich auch, die ihn von der Schwarzhaarigen ablenkte und seine Aufmerksamkeit erneut einforderte. Er wandte sich halb zurück zur Treppe, registrierte erst jetzt, dass seine Schwester ihm gefolgt war und nun zu ihm aufschloss.
„Nicht wirklich...“, setzte er deutlich ernster zu einer Antwort an, stockte jedoch, als sie den Arm hob und ihm mit ihrem Ärmel das Blut von der Schläfe wischte, das nach wie vor aus der Platzwunde darüber sickerte. Sein erster Impuls war, sich ihr zu entziehen. Einerseits, weil die Berührung ein garstiges Stechen durch seine Stirn sandte, andererseits, weil ihre unerwartete Fürsorglichkeit ihn reizte. Verstand sie denn nicht, dass dafür keine Zeit war?
Doch dann hielt er sich zurück, dachte an jene Nacht auf der Kopfgeldjägerinsel, in der er schon geglaubt hatte, sie für immer zu verlieren, und beschloss, ihre Sorge über sich ergehen zu lassen.
„Es geht mir gut“, versicherte er ihr mit einem sanften Lächeln und so leise, dass nur sie, die sie unmittelbar vor ihm stand, ihn hören konnte. Erst dann entzog er sich ihr vorsichtig – deutlich weniger unbeherrscht, als es sonst der Fall gewesen wäre. Er warf Greo einen kurzen Blick zu, der Talins Frage aufgriff und an seiner statt antwortete, und widmete sich schließlich dem letzten, noch voll gesetzten Segel, um es einzuholen.
„Geht mir genauso“, stieß Lucien auf Greos Worte und Ryms anschließende Bemerkung hin aus, während er sich mit aller Kraft in das Tau stemmte, um gegen den Wind anzukommen, der sich im Tuch verfangen hatte. „Ich hab fast das Gefühl, dieser Nebel frisst sich in offene Wunden.“
Von einem Moment auf den nächsten fehlte der Widerstand des Windes, als sich das Segel mit leisem Klackern zusammenfaltete, und Lucien verknotete das Tau sicher an der Halterung der Reling, bevor er sich wieder Talin zuwandte und sich wie zur Bestätigung seiner Worte mit leisem Fluchen das Blut aus dem Auge wischte.
„Das mit den Tüchern klingt nach einer guten Idee. Wenn sich eine Verletzung schon so anfühlt, ist mir nicht geheuer, was wir hier gerade einatmen.“
Er stockte, nur den Bruchteil einer Sekunde, in der sein Blick dem Talins begegnete. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich an den Söldner.
„Wer ins Wasser gefallen ist, weiß ich nicht. Nur, dass Tarón sich darum kümmert. Die meisten anderen habe ich gesehen oder zumindest gehört. Bei Trevor und Rúnar bin ich mir nicht sicher. Die standen beide an der Reling, bevor wir diesen Vogel an der Backe hatten. Und ich weiß nicht, wer alles unter Deck war.“
[auf dem Achterdeck | bei Talin, Shanaya, Greo & Zairym | holt das letzte Segel ein]
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Noch während Isala den Korken vom Fläschchen löste und die helle Flüssigkeit in roten Schlieren ihren Arm hinab lief, riss Skadi mit einem Ruck den letzten Faden auseinander. Funktionierte und reagierte, statt einen Gedanken an die anderen unterhalb des Krähennestes zu „verschwenden“. Niemand würde ihnen hier oben, bewacht von mordlustigen Augenpaaren, von Nutzen sein können. Isala war der einzige Ankerpunkt den sie hatte. Und sie die erste Hilfe für die Dunkelhaarige, deren Arm gesäubert unter dunklem Leinenstoff verschwand.
Und dann drangen Rufe bis über den Rand des Krähennestes. Erst schwach, dann so klar, dass selbst Skadi den Kopf herum wandte. Hatte sie Tarón gehört? Oder Lucien. Wer auch immer es war. Isala sprang bereits auf die Beine, noch ehe Skadi zur Seite treten oder sich aufrichten konnte. Die Fremde besaß urplötzlich mehr Leben in ihrem Körper, als bis vor wenigen Sekunden noch in ihrem Gesicht gestanden hatte. Und die Jägerin lauschte. Stillschweigend. Verräumte das kleine Fläschchen in ihrer Hüfttasche und warf einen Blick auf die Gestalten am Himmel. Noch immer zogen sie dort oben ihre Kreise. Mit wachsamen Augen und scharfen Krallen, die immer wieder im Licht der Sonne glitzerten. Was bei allen Göttern waren das nur für Wesen? Sie konnte und wollte sich nicht vorstellen, dass sowohl Shanaya als auch die Captains diese Route freiwillig gewählt hatten - im vollen Bewusstsein, dass sie die anderen dieser Gefahr aussetzten. Oder täuschte sie sich? Gab es Abgründe, die sogar die ihren überstiegen?
Erst das Leuten der Glocke riss sie aus ihren Gedanken. Löste ihren Blick augenblicklich vom hellen Gefieder, das sie an alte Zeiten, an Orten weit oberhalb dieser Welt erinnerte.
“Was...?!“
Erneut ertönten Rufe unter ihnen. Ein Mann war über Board gegangen. Und mit ihm die Ruhe vor dem Sturm. Gewusel. Chaos. Alles schwappte in kleinen Wellen weißen Nebels über ihre Fußspitzen, kaum dass die Frauen nebeneinander am Geländer standen. Den Blick hinab gerichtet und mit nachdenklichen Mienen. Skadi holte Luft. Presste die innere Anspannung, die sich schmerzhaft gegen ihr Brustbein drängte, Richtung Magen hinab. Es ging ihm gut. Es würde ihm gut gehen. Ganz sicher.
Und fast, um nach der Beruhigung zu suchen, die sie selbst brauchte, wandte die Jägerin den Kopf herum. Musterte Isalas Profil, ehe ihr klar wurde, dass nicht sie diejenige war, die beruhigt werden musste.
Man sah ihr an, dass sie am liebsten hinab springen würde, hätten nicht etliche, tödliche Meter unter ihnen gelegen. Dass alles in ihr danach zehrte hinab zu klettern und nach ihrem Freund zu sehen, der Tarón wohl für sie war. Doch es war fraglich wie lange sich Isala mit einem Arm in den Seilen halten und hinab klettern konnten.
Skadi presste nachdenklich die Lippen zusammen. Rückte den Blick aus dunklen Augen für eine Sekunde in die Winkel und schnaubte.
“Es gefällt mir nicht das sagen zu müssen... aber ich glaube wir sollten hier oben bleiben, solange die noch da oben sind...“
Ein Finger deutete hinauf in die Luft, in der die Greifvögel noch immer ihre Kreise zogen. “Sehr wahrscheinlich sind wir für die anderen hier oben eine weitaus bessere Hilfe. Mit guter Sicht und ohne Nebel im Gesicht.“
Noch mehr, wenn sie nur einen vernünftigen Anhaltspunkte auf die Lage des anderen Schiffes und einer nahe gelegenen Küstenlinie hätten. Einzig und allein Isalas Kompass würde von Nutzen sein. Oder?
Néniel Valerius ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Néniel war froh darum, dass Jón relativ fit und klar wirkte und sich nichts schlimmeres zugezogen hatte. Sie konnte sich wahrlich nicht vorstellen, hier und heute, auf diesem Schiff alleine mit sich selbst zu sein, oder den anderen panischen Menschen, die um sie herum wuselten wie eine Schar aufgeschreckter Hühner. Die Valerius schüttelte leicht den Kopf, ergriff die Hand des Jüngeren und zog sich mit seiner Hilfe wieder auf die Beine. "Bei mir ist alles okay, soweit.", nickte sie und schaute sich wieder um, glücklich bemerkend, dass der Vogel sich ihnen nicht noch einmal genähert hatte.
Schnellen Schrittes folgte sie dem Dunkelhaarigen an die Reling, folgte seinem Blick und machte ebenfalls den Nebel aus, der das komplette Schiff umschloss und den Blick nicht auf die Wasseroberfläche frei gab. Das einzige was verriet, dass sie sich tatsächlich auf dem Wasser befanden war, das leichte schwanken des Schiffes, welches dem Wellengang folgte. Sie waren mitten auf dem Meer, auch wenn es gerade eher gespensterhaft, wie aus einem schlechten Roman, um sie herum aussah.
Als Jón ihre Einstellung zum schwimmen hinterfragte, verzog Néniel für einen Moment die Lippen zu einer nachdenklichen Linie. "Ich versuche auszurechnen, wo wir am ehesten überleben können. Ich denke nicht, dass das Schiff hier noch lange hält - vielleicht schaffen wir es bis zu dem... anderen Schiff? Die sind vielleicht noch nicht so weit weg.", gab sie ihre Gedanken Preis und zuckte mit den Schultern. Sie hatte definitiv keine Lust hier und heute zu sterben. Und erst recht nicht so, auf einem vermodernden Schiff das von irgendwelchen vogelartigen Geschöpfen angegriffen wird.
Bevor sie den Gedanken weiter vertiefen konnte, hörte sie ebenfalls die Rufe um Hilfe. Der Blick ihrer blauen Augen flog an das andere Ende des Schiffes. Ein junger Mann saß dort und wirkte wohl mindestens genauso hilflos, wie Néniel vor wenigen Minuten. Die junge Frau ergriff Jóns Hand und zog ihn mit sich zu dem Fremden. "H...hallo!", begrüßte sie ihn und musterte ihn einmal von oben bis unten. "Hast du dir was getan?", außer das auch er von einem großen Vogel auf diesem Schiff angegriffen wurde.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Auch wenn der Schmerz nicht nach ließ, spürte Shanaya doch, wie sich alles in ihr ein wenig beruhigte. Die Anwesenheit dieser drei Personen reichte. Das Wissen, dass sie in Sicherheit waren, mehr oder weniger, reichte nicht, um ihr etwas von dem Schmerz und dem Schwindel zu nehmen, aber es half, den Druck zu lindern, der in ihrer Brust wütete. Und allein das machte es so viel leichter, auch wenn dieses Gefühl der Erleichterung noch immer so vollkommen fremd war. Da war es vertrauter, sich nicht wirklich Sorgen darum zu machen, wer nun von Bord gegangen war. Aber auch, wenn die Sphinx nun stand, die Segel eingeholt wurden, umfasste ihre Hand noch immer das Steuerrad. Sobald, wer auch immer, wieder an Bord war, konnte es weiter gehen. Genau darauf war sie vorbereitet.
Luciens Stimme war die erste, die nach dem kurzen Abdriften ihrer Gedanken, wieder zu ihr durch drang. Greo und der Söldner sagten auch etwas, aber sie richteten sich nicht an sie und so nahm die Schwarzhaarige dieses Gespräch wahr, lauschte jedoch nicht aufmerksam. Talins Blick ruhte kurz auf der Schwarzhaarigen, die diesen mit einem sanften Lächeln voller Erleichterung erwiderte, ehe sich die blauen Augen wieder auf den männlichen Captain richteten, mit dem selben Lächeln auf den Lippen, wie auch er. Der Dunkelhaarige sprach nur zwei Worte, deren Klang das Innere der jungen Frau jedoch noch einmal ein wenig mehr beruhigten. Und ihr ein ruhiges Nicken entlockten.
Talin lenkte ihn ab, Shanayas Augen ruhten auf der Blonden, bevor sie jedoch zu einer Antwort ansetzen konnte, übernahm Greo und fasste kurz zusammen, was passiert war. Zairym sprach als nächster, stimmte ihren Worten zu und stellte noch ein paar Fragen, auf deren Antwort auch Shanaya lauschte. Lucien, der ein Segel eingeholt hatte, wusste jedoch nicht, wer von Bord gegangen war – was Shanaya erneut ein leises Schnaufen entlockte. Die Sphinx stand und inzwischen hatte sie das Steuer los gelassen, bewegte sich jedoch keinen Schritt weg. Mit dem Rücken lehnte sie gegen das Holz, hielt die schmerzende Schulter noch immer in schonender Haltung vor sich. Sie konnte sie nicht bewegen und hoffte still, dass irgendwer mit genug Kraft, das wieder richten würde.
„Wir müssen nach Westen, Richtung Asanu…“ Ein kurzer Blick zu ihrem Kompass, dessen Nadel tapfer nach Norden zeigte, ehe sie sich wieder an ihre Freundin wandte und die Augen kurz zu Greo herum wandte, dessen Blick sie auf sich spürte. „Zumindest könnten wir da Glück haben, dass wir irgendwann aus dem Nebel raus kommen… wenn er sich nicht schneller bewegt als wir.“
In die anderen Richtungen… möglich, dass sie dort schneller heraus kamen. Oder sich eben noch mehr in diesem Nebel verfingen. Immerhin wusste niemand, wie groß die Fläche war, die er wirklich vernebelte. Und wer wusste schon, was für Nebelmonster sie dort drin erwarteten. Ein Gedanke, der das Lächeln auf Shanayas Lippen einen Moment breiter werden ließ, ehe sie den hellen Blick wieder in diese triste Suppe wandte, der sie umgab. Angestrengt richtete die junge Frau den Blick zum Horizont, genau in den Nebel. Alternativ konnten sie abwarten… Vielleicht zog der Nebel einfach an ihnen vorbei? Ein leises Schnaufen war von ihr zu vernehmen.
„Sofern niemand diese Vögel vom Himmel geholt hat, könnten die nur unser nächstes Problem werden.“
Shanaya sprach niemanden direkt an, zeigte nur damit, dass ihr Verstand damit beschäftigt war, irgendwie Lösungen für ihre Probleme zu finden. Irgendwo zwischen dem Schmerz, der ihre Sinne noch immer beeinträchtigte.
[Achterdeck, am Steuer | Talin, Lucien, Greo & Zairym]
STARTING RIGHT NOW
I'LL STOP FALLING DOWN
AND START LIVING RIGHT
Rayon Enarchea ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Smutje durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Das Gefühl der Erleichterung war diesmal noch um einiges größer, als Liam ihm bestätigte, dass das feuchte Tuch die Schmerzen weiter zu lindern schien, oder wohl eher dafür sorgte, dass der Nebel keine weiteren Schmerzen verursachen konnte. Er war froh, dass sein etwas rabiates Vorgehen nicht für mehr Leid bei seinem Freund gesorgt hatte, und so konnten sie sich zumindest noch ein wenig Zeit verschaffen, in der nicht die Hälfte der Crew vor Schmerzen gekrümmt auf oder unter Deck liegen würde. Retten würden sie ein paar Tücher allerdings nicht, dafür mussten sie dem Dunst nach wie vor entkommen, wobei Rayon ernsthaft daran zweifelte, dass das überhaupt möglich war. Sicherlich nicht, solange sie an Ort und Stelle blieben, um das über Bord gegangene Crewmitglied zu retten, und selbst danach... Er war fest davon überzeugt, dass der Nebel kein rein natürliches Phänomen war, schließlich schien er eine Art Eigenleben zu besitzen. Sicherlich würde er ihnen einfach hinterherwabern, und das bei ihrem Glück mit deutlich höherer Geschwindigkeit als die Sphinx selbst erreichen konnte.
"Chelyia?", fragte er leicht verwirrt mit gerunzelter Stirn, als er Liams gemurmelte Worte auffing. Er konnte in diesem Moment nicht einordnen, was der Künstler damit meinte, doch fehlte ihm die Zeit, darüber nachzudenken oder ihn schlichtweg danach zu fragen. Wenn es ein relevanter Gedanke war, würde Liam ihn vermutlich zu gegebener Zeit wieder aufgreifen. Nun jedoch lag seine Aufmerksamkeit gänzlich auf ihrem Vorhaben, den Rest der Crew zu versorgen.
Der Dunkelhäutige warf Liams Hand einen weiteren besorgten Blick zu, nachdem dieser ihm versichert hatte, dass er in der Lage war, ihm dabei zu helfen. Ihm war bewusst, dass sein Freund das auch unter großen Schmerzen getan hätte und seine Frage in diesem Sinne überflüssig gewesen war. Allerdings war ihm ebenfalls bewusst, dass er Liam einiges zumuten konnte - und in dieser Situation auch musste. Dankbar für die Hilfe nahm er deshalb das Tuch entgegen, das der Braunhaarige ihm reichte, und band es sich in gleicher Manier wie sein Gegenüber um die Stirn. Gerade als er sich erheben wollte, fing er Gregorys Blick auf, in dem noch weitaus mehr Sorge lag, als er selbst momentan verspürte. Der Schiffskoch konnte sich den Grund dafür denken und lächelte dem Arzt aufmunternd zu.
"Keine Sorge, Greg. Ich werde nach Trevor sehen. Und bevor ihm etwas zustößt, reiße ich mir beide Beine aus und schlage damit so lange auf den Nebel ein, bis er verschwindet."
Trotz des etwas verstörenden Bildes, das bei diesen Worten entstehen mochte, war er sich sicher, dass Gregory ihn verstand. Sie hatten sich schließlich schon unzählige Male gegenseitig den Arsch gerettet. Rayon richtete sich nun vollends auf, nahm wie Liam eine der Schüsseln, warf den drei Kameraden, die sie unter Deck zurückließen, ein "Bis gleich!" zu und folgte dem Künstler dann die Treppe hinauf. Er spürte den Blick seines Freundes, sah ihn ebenfalls an und nickte ihm mit einem fest entschlossenen, fast schon grimmigen Gesichtsausdruck zu. Dann betraten sie Seite an Seite des Deck der Sphinx - und waren blind. Der Smutje verlor augenblicklich beinahe jegliche Orientierung, denn der Nebel war hier so dicht, dass er kaum die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Gedankenschnell schloss er sofort die Tür wieder hinter sich, um zu verhindern, dass der Dunst sich mit noch höherer Geschwindigkeit unter Deck ausbreiten konnte, und versuchte dann, sich anhand von etwaigen Geräuschen zu orientieren, die jedoch allenfalls gedämpft zu ihnen durchdrangen. Immerhin meinte er, Rufe und Schreie auszumachen, bei denen es sich nicht um Schmerzensschreie handelte. Die Crew schien also noch am Leben zu sein.
"Nein, noch nie", antwortete er Liam mit zusammengebissenen Zähnen. "Das ist alles nicht natürlich. Nichts davon."
Unweigerlich musste er grinsen, als Liam erneut seinen Humor bewies, verzichtete jedoch darauf, sich eine ebenso witzige Erwiderung auszudenken. Stattdessen holte er tief Lu... nein, das war überhaupt keine gute Idee, wirklich nicht! Kurz entschlossen setzte der Schiffskoch sich also in Bewegung, um sich durch den dichten Nebel zu kämpfen, darauf achtend, dass er Liam nicht aus den Augen verlor. Einige Schritte machte er auf diese Weise - zügig, aber nicht unvorsichtig, um nicht geradewegs gegen den nächsten Mast zu laufe -, als sich eine... oder waren es zwei?... Silhouetten vor ihnen abzeichneten.
"Was im Namen aller Götter geht hier vor sich?", rief er den schemenhaften Gestalten entgegen und bewegte sich weiter auf sie zu. "Seid ihr verletzt?", fügte er hinzu und bereitete sich darauf vor, den oder die Kameraden, die sich langsam aus dem Nebel schälten, sofort zu versorgen.
[ Erst im Lazarett bei Liam (Farley, Elian, Gregory), dann mit Liam an Deck, in Rufweite des nächsten Crewmitglieds, vermutlich Alex, Ceallagh oder Trevor ]
Griffith Everly ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Griffith spürte, wie sein Herz unaufhörlich und viel zu schnell gegen seine Brust schlug. Das daraus resultierende Geräusch schien das lauteste von allen in dem Konglomerat aus vorherrschenden Geräuschen zu schein, aber Griffith konzentrierte sich nicht darauf. Stattdessen ließ er seinen Blick über die panisch umherrennende Ansammlung von Menschen schweifen, immer auf der Suche nach dem strengen, sicherlich kein bisschen panischen Anblick seines Vaters, mit dem er das Schiff betreten hatte. Er konnte ihn nirgendwo ausmachen und sein Hilferuf blieb auch unbeantwortet. Zumindest für einen Augenblick. Dann erhob sich eine Stimme aus der Ansammlung der Geräusche. Nicht die harte, unnachgiebige Stimme seines Vaters, die immer dann, wenn sie sich gegen ihn, Griffith, erhob, dazu führte, dass es einige Grad kühler im Raum wurde, sondern die einer Frau. Die weiche, fürsorgliche Tonlage einer Frau, die Griffith, der für sein Alter eher klein und dünn war, nur allzu bekannt vorkam. Denn während all seine männlichen Freunde längst erste Zeichen von Haarwuchs im Gesicht und auf der Brust nachweisen konnten und ihre jungenhaften Stimmen abgelöst worden sind durch raue männliche Tonlagen, hatte sich bei Griffith in den letzten zwei Jahren nur wenig getan. Sein blonder Flaum über der Oberlippe war nichts, worauf er stolz sein konnte und der erhoffte Wachstumsschub ließ weiterhin auf sich warten.
„H-Hallo. Hast du dir etwas getan?“, sprach die Stimme. Griffith schüttelte den Kopf noch bevor die junge Frau ausgesprochen hatte. Dies geschah beinahe instinktiv aus dem Wissen heraus, dass auf hoher See ganz andere Regeln galten als auf dem Festland. Verletzt zu sein führte hier nicht zu Hilfeleistungen, sondern vielmehr dazu, zurückgelassen zu werden, weil man eine zusätzliche Belastung darstellte. So zumindest war es in den Geschichten gewesen, die Griffith in den letzten Wochen aufgeschnappt hatte. Er blickte auf und fügte seiner Geste ein: „Nein, ma'am“ hinzu.
Die junge Frau war hübsch, das bemerkte Griffith zu seinem eigenen Unmut direkt als erstes. Beschämt und hoffend, dass er nicht errötet war, wandte Griffith seinen Blick ab und begutachtete stattdessen kurz den Mann neben der Frau, die ihn angesprochen hatte. Sie hielten einander an den Händen, vermutlich, um sich in dem Chaos an Deck nicht zu verlieren.
Wieder sah sich Griffith nach seinem Vater um. Es war zwar sehr nebelig, aber wenn ihn seine Augen nicht trogen, dann rannten einige seiner Mitreisenden direkt auf die Reling zu und … verschwanden dahinter.
„Die Leute verlassen das Schiff“, stellte Griffith laut und überrascht fest und fragte sich im gleichen Moment, ob sein Vater ihn wohl zurückgelassen haben mochte, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. „Sinken wir?“, fragte er unsicher, auch wenn dies sicher keine kluge Frage war.
hell is something you carry around with you, not somewhere you go.
Peregryne Tallant ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 23 Streifzügen in 5 Tavernen.
Die Kälte des Wassers ließ ihn schneller müde werden als angenommen, gefühlt jeder einzelne Muskel schien nach einer Pause zu ächzen und sein Atem lief, als hätte er einen Marathon in Bestzeit hinter sich. Nicht, dass sein Körper in der derzeitigen Verfassung tatsächlich in der Lage gewesen wäre, eine derartige Distanz in kürzester Zeit zurückzulegen — wenn überhaupt. Er hielt sich generell für keinen schlechten Schwimmer, aber außer Übung und die Tage, denen er fröhlich einem Glas nach dem anderen gefrönt hatte, zeigten erst langfristig ihre Folgen. Erst dann in Momenten, wenn man sie am allerwenigsten brauchen konnte. Noch zwanzig geschätzte Minuten länger und er hätte sich vermutlich nicht mehr über Wasser gehalten, wäre es nicht für die plötzlich erklingende fremde Stimme, die das stete Rauschen des Wassers und die Nebelwand vor ihm durchbrochen hatte, gewesen. Eine Stimme, die so jung klang und doch so, als hätte sie in ihrem vermutlich kurzen Leben bereits zu viel gesehen.
Er schwamm näher, den eigenen Atem laut und ungewohnt fremd im Ohr, und gerade als er selbst ausrufen wollte, schienen ihm die eigenen Stimmbänder zu versagen. Er öffnete den Mund, aber es war, als hätte man ihm die Worte direkt aus dem Rachen geraubt, noch bevor sie überhaupt eine Chance gehabt hatten, durch den schmalen Spalt zwischen den mittlerweile leicht bläulich verfärbten Lippen zu schlüpfen. Ihm blieb so gesehen wenig anderes übrig, als sich an die Fersen der fremden Stimme zu heften und auf die Großmütigkeit dessen Retter zu hoffen. Falls sie so viel Glück überhaupt haben sollten. Irgendjemand würde den Jungen doch bestimmt vermissen.
Er holte mit der Hand aus und hob sie kurzzeitig aus dem Wasser, eine Art non-verbale Bestätigung, während seine Beine weiterhin die meiste Arbeit leisteten.
„Hey, warte!“
Schlüpfte ihm über die Lippen. Als er das Tau zwischen den Fingern des Jungen sah, der bereits begonnen hatte, sich wie von Zauberhand langsam nach oben zu bewegen, schlich sich ein gemeiner Gedanke auf seine Zunge. Hätte er sich an Land befunden, nicht in kalten Fluten treibend und damit beschäftigt gewesen, sich selbst an der Oberfläche zu halten — das hieß, hätte sein Leben mehr oder weniger nicht auf Messers Schneide gestanden — hätte er den Gedanken längst geäußert.
Weil sich der Junge doch umgedreht hatte, biss er sich in die Innenseite seiner Wange. Keuchte bloß:
„Danke.“
Zumindest sah es so aus, als würde er warten.
[im Wasser | Rùnar | Tarón, James, Josiah, Soula, (Trevor) oben an der Reling]
Isala Reginn ist 32 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 42 Streifzügen in 7 Tavernen.
Habseligkeiten
einen Dolch, muschelkette, diversen Schmuck, Geldbeutel, ein Kompass und ein Fernglas
Isala sah die jüngere einen Moment an eh sie nickte. Wahrscheinlich hatte sie recht damit, dass sie hier oben eine bessere Hilfe waren, als unten an Deck. Noch immer konnte sie nicht ausmachen, was dort unten eigentlich geschah. Der Nebel war noch immer so dicht wie eh und je. So sehr sie auch versuchte Bewegungen oder wenigstens Schemen auszumachen, sie konnte einfach nichts erkennen… nur undeutliche Rufe und Stimmen, die ihr vermittelten, dass dort etwas vor sich ging und unruhiges Treiben herrschte.
Der Schmerz in ihrem Arm holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück, aus der sie hinaus zu driften drohte. Jetzt war zwar eine Art Verband um die Wunder herum, doch es brannte noch immer wie Feuer. Auch das Gesicht, über das sich die zarten Risse zogen, machten jegliche Mimik schmerzhaft und unangenehm. Es war ätzend…im wahrsten Sinne.
Ihr Blick glitt wieder nach oben zu den Ungeheuern , die noch immer über ihnen kreisten, als würden sie nur auf eine Möglichkeit warten, noch einmal anzugreifen. Angst spiegelte sich in ihren Augen… Angst vor dem Ungewissen, was dort oben auf sie lauerte. Was waren das nur für Monster?
„Behalten wir sie noch im Blick… aber ich fürchte, dass wir erst außer Gefahr sind, wenn-“ ihr Satz wurde je unterbrochen, als die Sphinx unter ihnen erneut aufstöhnte und ein Ruck durch sie fuhr, als würden sie auf Grund laufen. Und nur den Bruchteil einer Sekunde später standen sie. Ausgeliefert… auf dem Präsentierteller. „Wir müssen aus dem Nebel heraus… es gerät alles außer Kontrolle.“ Ihr grünen Augen suchten erneut den Horizont ab… soweit sie eben sehen konnte.
Jón Nóason ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Andalónia geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 25 Streifzügen in 7 Tavernen.
Habseligkeiten
Mantel, Hemd, Kniehosen, Lederstiefel • Brille • Medallion • zwei Eheringe, Siegelring, Achatring • vier Bücher • drei Wechselbriefe • Schatzkistchen mit Souvenirs
"Whoaho! Was hast du vor?!" Bevor Jón ihr etwas auf die Überlegungen über Bord zu springen und zu dem anderen Schiff zu schwimmen entgegnen konnte, hatte Néniel ihn an der Hand gepackt und mit in eine Richtung gezogen. Dahin, wo der Junge saß. Sie ging so zielstrebig auf ihn zu, dass Jón sich dachte, sie hatte ihn auch um Hilfe rufen gehört.
Und tatsächlich. Néniel sprach ihn an, fragte ob er sich etwas getan hätte und er verneinte.
Jón ließ Néniels Hand los und gestikulierte erstmal nach dem Motto: Ganz ruhig, tief durchatmen. Was er auch selbst erstmal tat. Jedoch mehr um den Jungen zu beruhigen als sich selbst -- auch, wenn es sicherlich half. "Zunächst einmal: Ich heiße Jón. Das ist Néniel." Eine kurze Pause. "Und nein, wir sinken nicht, zumindest scheint es nicht so. Die Leute verlassen das Schiff, weil sie denken, dass sie da draußen sicherer vor den Vögeln sind als hier -- was nicht der Fall ist, wohlgemerkt." Das hatten sie alle drei den anderen schon Mal voraus. Sie rannten nicht wie Verrückte schreiend über das vergammelnde Deck und hofften, dass dies das Fliehen oder Sterben vereinfachen würde. Sie räumten nicht verzweifelt ihre Truhen aus und ließen die Hälfte fallen, während sie zum Beiboot rannten und dabei versuchten hektisch Kleidung, Waffen, Bücher, anderen Kram in ihre Manteltaschen zu stopfen.
Obwohl es Jón einen Stich in die Brust versetzte, wenn er daran dachte -- seine Bücher, die ihm so viele Male geholfen hatten nicht an das Chaos und die anderen ... Dinge zu denken, das er zurückgelassen hatte. Sein Kästchen mit den Kleinigkeiten, die er hier und da aufgesammelt hatte und die ihn dahin zurückversetzen, wo er überall schon gewesen war, was er alles schon gesehen hatte.
Er sah kurz über die Schulter. Das Gedränge am Beiboot hatte sich leicht aufgelöst. Die Vögel waren nicht sichtbar. Eben so wenig das andere Schiff -- das Piratenschiff vor dem sie geflohen waren und eigentlich theoretisch noch immer auf der Flucht waren.
Zum anderen Schiff schwimmen, hatte Néniel vorgeschlagen. Vorteil: Die litten wahrscheinlich nicht so unter dem Nebel und den Vögeln wie sie. Nachteil: ES WAREN PIRATEN!
Er wandte sich wieder zu dem Jungen. "Du suchst nach deinem Vater, ja? Wie sieht er denn aus, vielleicht finden wir ihn?"
Ceallagh Hayes ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 44 Streifzügen in 20 Tavernen.
Habseligkeiten
Buch (Tragödie „Macbeth“), Ring an einem Lederband, geheimes Dokument, Geldbeutel mit Münzen und Steinen, kleiner Dolch, Stiefelmesser, Phiole mit einer klebrigen Substanz, Werkzeug zum Feuermachen
Körperliche Verfassung
eine langsam verheilende Schusswunde an der linken Schulter, die mit einer Schlinge ruhig gestellt wird
Das Chaos brach herein. Schwappte über die Reling des Schiffes und verwirbelte sich mit jedem Schritt, den die Mannschaft übers Deck setzte. Schemen und Schatten kamen und gingen. Rufe durchbrachen den dichten weißen Schleier, der allmählich bis hoch zum Krähennest reichte. Ceallagh hob den Kopf. Lauschte in die Stille zwischen all den Lauten. Etwas setzte sich wie ein dickes Kind in seinen Magen. Wälzte sich. Streckte sich explosionsartig gegen seine Rippen. Und zog sich wieder zu einem festen Ball zusammen. Es war nur eine Vorahnung, dass dies noch immer das Vorgeplänkel war. Eine lange Ouvertüre für den eigentlichen ersten Akt. Irgendetwas übersehen wir…
Langsam wandte er sich herum. Spürte wie die Sohle seines Stiefels auf dem feinen Wasserfilm über die Planke rutschte, den der Nebel mit jeder verstreichenden Minute hinterließ. Ignorierte das sanfte Kribbeln auf Händen und Gesicht und war drauf und dran Josiah an den Segeln Gesellschaft zu leisten, als er blind gegen etwas stieß. Ein Schmerz durchzog seine linke Schulter. Bohrte sich tief durch die verheilte Narbe, die Ceallagh augenblicklich mit einer Hand bedeckte. Hitze strahlte durch den dunklen Stoff seines Hemdes hindurch. Fast als hätte ihn ein Schlag getroffen.
“ Was beim Klabautermann…“
Er wandte den Kopf herum. Sah zur Seite in das endlose Nichts aus diffusem Weiß. Hatte er sich den Druck gegen seine Seite nur eingebildet? Irritiert suchten die blau-grünen Augen nach einem Fremdkörper. Einem „Etwas“ das nicht hier her gehörte. Doch es gab nichts. Keine Anzeichen irgendeiner anderen Person, die er übersehen hatte. Keine Kiste. Kein Mast.
Soulas Geschrei rückte die Gedanken des Schmugglers in die Gegenwart zurück. Zog den wachsamen Blick und zusammengezogene Brauen magnetisch auf sich. Lucien und die anderen waren in seinem Rücken längst verschwunden. Das spürte er mehr, dass er es genau wusste. Und wenngleich er die Schemen der jungen Frau und einer weiteren Person nur schwach erkannte, brauchte es keine Minute, in der er verstand, was vorgefallen war. Ihre Körperhaltung. James Hände im Gesicht der Jüngeren. Zwei Schritte und er hatte sie erreicht. Zwei Schritte in denen sie sich von dem anderen losriss und die Netze vom Boden aufraffte. Weitere zwei in denen er ihnen wortlos, aber mit einem amüsierten Schmunzeln auf den Lippen folgte. James musste wohl panische Angst gehabt haben, dass ihm dermaßen die Sicherungen durchgebrannt waren. Oder er fand es den besten Zeitpunkt einen auf dicke Hose zu machen. So oder so belustigte es den Hünen mehr, als dass er mit Soula mitfühlte. Angesichts ihres vehementen Widerstands, hätte sie ihm einfach ein hübsches Veilchen verpassen sollen. Und erst als Alex über das Deck raunte, räusperte sich der Blondschopf. Ließ einen vielsagenden Blick auf James gleiten, als er an der kleinen Gruppe vorbei zu dem Lockenkopf hinüber lief.
“James könnte Unterricht im Küssen gebrauchen, wie es aussieht. Soula schien nicht sonderlich begeistert.“
Tief in Wunden bohren. Das war, was ihm Zeit seines Lebens schon Spaß gemacht hatte. Und letztlich konnte er immerhin behaupten, dass ihm der Fremde eine passende Steilvorlage geboten hatte.
[erst allein, gegen etwas rennend | dann in der Nähe bei Soula und James | später ihnen folgend und in Richtung Alex unterwegs]