Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
Es war rein menschlich, dass der Fremde seine Hilfe anbot, und Josiah wägte kurz ab, ob Shanaya die Androhung, zu einen Arzt geschleppt zu werden, ähnlich motivierte wie die Ansage, dass sie hier sitzen bleiben sollte. Eine Überlegung, die sich schon rasch als überflüssig erwies: Shanaya spottete noch kurz über sie, dann griff sie nach ihren Krücken. Josiah beobachtete sie scharf aus dem Augenwinkel, den Spott ähnlich wie ihre und des Fremden unaussgesprochene Kommunikation weiter ignorierend: sie wirkte zwar nicht so, als wäre sie zu ernst verletzt, um sich nicht selbstständig zu bewegen, aber sicher war sicher.
Und tatsächlich: wenig später stand sie. Schwankend und unsicher, aber sie stand. Für ein paar Sekunden schien sie mit sich selber zu kämpfen, dann hob sie ihren Kopf und setzte erneut an. Josiah hörte ihr nur mit halbem Ohre zu.
Sie stand, ha. 1:0 für ihn.
Er wartete noch darauf, dass sie sich umdrehte, ehe er seine Lippen zu einem leichten Grinsen verzog. Es konnte auch sein, dass sie aus reinen Überdruss ging, aber er konnte sie kaum fragen, warum genau sie ging - also sprach nichts dagegen, es dennoch als kleinen Sieg zu verzeichnen. Jetzt galt es nur noch, sie an einen Ort zu bringen, wo es etwas weniger staubig war als hier, ihr ihre Flicksachen wieder zu geben und die Sache war erledigt, wenigstens soweit es ihn betraf.
Würde sie wenigstens ihren Verstand einsetzen, aber nein.
Suchend glitt sein Blick die Straße entlang, die Shanaya als „da lang“ angegeben hatte, ob ihm ein Gebäude besonders auffiel. Doch da war nichts – stattdessen bahnte sich ein neuer Gedanke zurück in sein Bewusstsein.
Der Fremde fiel ihm wieder ein, und reflexartig streckte Josiah den Arm aus, um ihn aufzuhalten, für den Fall dass dieser in Erwägung gezogen hatte, Shanaya hinter her zu hasten. Kurz wartete er noch ab, dass Shanaya außerhalb der Hörweite gehumpelt war, dann wandte er sich um und suchte den Blick des Mannes, der seine Hilfe angeboten hatte. Ohne sich zu entschuldigen oder vorzustellen oder sonst eine Höflichkeitsfloskeln kam er zum Punkt, ohne dabei hastig zu sein:

Kennt Ihr die Straße?

Er raunte die Worte mehr als dass er sie zu laut aussprach, und nickte zur Unterstreichung mit seinem Kopf in Shanayas Richtung.

Gibt es irgendeinen Ort dort entlang, der sauberer und ruhiger ist, als das hier?“, fuhr er fort, und fügte nach einer kurzen Pause noch hinzu: „Heute haben bereits viele versucht, sie entweder zum Bleiben, zum Ausruhen oder ähnlichen, ihrem Zustand angebrachtem Verhalten zu bekommen.

Den Rest ließ er unausgesprochen. Jeder konnte ja sehen, wie gut das bisher funktioniert hatte.

Daher, solltet ihr euch dazu entschließen, nicht eures Weges weiter zu gehen, würde ich vorschlagen, dass wir sie irgendwohin bekommen, wo sie sich in aller Ruhe und etwas mehr Reinheit selber zusammen flicken kann. Wenigstens steht und geht sie jetzt. Der Rest sollte also auch machbar sein.
[bei Shanaya & James | Straße]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
Es zerschlug ihr fast ihr kleines Herz, als Loki meinte, dass er zu Demut und Gehorsam erzogen wurde. So was furchtbares…

„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen.“

Ihre Stimme war nun viel sanfter und wohlwollender. ‚Kleine Lady’ war zwar jetzt auch nicht der Name, der ihr besonders gut gefiel, aber er war viel, viel besser. So klang es viel mehr, als würde Loki wirklich zur Familie gehören. Deswegen sagte ihr das deutlich mehr zu.

„Ich weiß. Trotzdem hast du ein eigenes Leben.“

Welches er selbst gestalten konnte. Immerhin hatte er jetzt die Chance dazu bekommen. Genau so wie Soula. Sie wäre zwar gerne noch in ihrer Heimat geblieben. Aber irgendwie… reizte sie hier gerade auch die Abenteuerlust. Das hätte sie sich sonst vielleicht auch einfach nie getraut, wenn sie es nicht jetzt einfach gemusst hätte. Über ihr eigenes Verhalten konnte sie sich ärgern. Ja, das war die eine Seite. Auf der anderen Seite probierte sie einfach das Beste draus zu machen und sie hoffte einfach, dass es gut werden würde. In einer leeren Gasse blieb Soula schließlich stehen. Bestimmt wäre es klüger gewesen, wenn sie ihre Unterhaltung noch im Zimmer gehalten hätten, wo sie alleine gewesen waren. Aber sie hatte einfach frische Luft gebraucht. Soula stand gerne früh auf, um die Morgenluft zu genießen.

„Ja, warum nicht? Wenn wir auf dieser Insel bleiben, dann werden wir dauernd auf der Flucht sein. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie uns auf ein Schiff und raus aufs Meer folgen würden dafür… sind meine Schulden hoffentlich nicht hoch genug.“

Soula wollte nicht drüber nachdenken, wie hoch ihre Schulden waren. Sie hoffte einfach nur, dass sie nicht so hoch waren, als dass sich der Aufwand, sie sogar übers Meer zu verfolgen, lohnen würde.

„Notfalls suche ich mir ein schönes Schiff und schleiche mich darauf, mir doch egal.“

Am liebsten wäre es ihr aber, wenn sie eine Crew finden würden, der sie tatsächlich irgendwie nützlich sein konnten.

[Auf einer Straße nahe des Lagerhauses | Loki & Soula]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
“Ein eigenes Leben Miss? Das ist ein befremdlicher Gedanke.

Antwortete der Lockenkopf auf die Worte der jungen Frau und neigte seinen Kopf kaum merklich auf die Seite.

“Ich kenne kaum ein anderes Leben als das eines Dieners Miss. Bitte versuche mich nicht ändern zu wollen.

Bittend mutete Lokis Stimmfarbe an. Während sein Blick auf der Dunkelhaarigen ruhte und er spürte wie sein Herz viel zu hastig in seiner Brust pochte. Wusste Soula nicht wie ihr Onkel mit seinen Dienern umging? Das er sie wie Leibeigene behandelte und die Striemen auf Lokis Körper ein äußerst gutes Bild seiner Grausamkeit zeichneten?

Schließlich verfiel Loki wieder in Schweigen und folgte Soula in eine düstere Gasse hinein. Kam es ihm nur so vor oder roch es hier intensiver nach Fisch? Leicht kräuselte der Sklave sein Näschen. Während sein Blick höchst wachsam anmutete und er die Gasse hinab blickte. Zum Glück schien sie niemand zu belauschen und so wagte es Loki offener zu der jungen Lady zu sprechen.

“Dann brauchen wir nur noch ein Schiff das uns aufnimmt. Aber das dürfte nicht zu schwer sein. Wir sind hier schließlich in einem Hafen.

Tatsächlich versuchte der Lockenkopf etwas Zuversicht zu versprühen. Welche jedoch im nächsten Augenblick verpuffte und er sich auf die Unterlippe biss. Dann schluckte Loki hart und verkrampfte seine Finger miteinander.

Als die kleine Herrin erklärte das sie sich zur Not einfach auf ein Schiff schleichen würde. Schüttelte Loki hastig seinen Kopf und starrte die junge Frau entgeistert an.

“Nein! Das wirst du nicht machen. Wir werden versuchen gemeinsam ein Schiff zu finden das uns mitnimmt.


[Auf einer Straße nahe des Lagerhauses
Loki & Soula]
Zitieren
James Killigan
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
Selbst der dümmste, störrischste Esel wäre vermutlich vernünftiger und plausiblen Argumenten zugänglicher als die junge Frau zu James‘ Füßen. Jedenfalls schien sie keinerlei Interesse daran zu haben von zwei Männern zu einem Arzt gebracht zu werden, der sie nach allen Regeln der Medizinischen Kunst versorgen würde. Ob diese Versorgung wirklich zu ihrem Vorteil wäre, war dann ein weiterer Punkt der zur Diskussion gebracht werden könnte, aber zum Glück nicht auf den Tisch kam. 
 
Durchaus verwundert war James allerdings als Shanaya sich an ihren Krücken hochzog und schließlich nicht nur zum stehen kam, sondern auch prompt loshumpelte. Als würde er die Schmerzen, die ihr Bein verursachen musste, selbst spüren, verzog James mitleidig ein wenig das Gesicht. Dabei hielt er seinen Blick so sehr auf die schwarzhaarige Frau gerichtet, dass ihm nicht einmal auffiel wie Josiah triumphierend zu lächeln schien. Und selbst wenn er das gesehen hätte, es hätte ihn wohl ziemlich irritiert. Für einen kleinen Moment war er unschlüssig was er tun sollte. Shanaya hinterher laufen, obwohl sie offensichtlich keine Hilfe wollte. Oder wieder seines Weges gehen und die Begegnung mit den beiden Fremden schnell wieder vergessen, wie so viele andere Begegnungen vorher. Noch bevor er sich entscheiden konnte kam ihm auch schon ein Arm in den Weg, auf den James für einen Moment hinab sah und dann wieder zu dessen Besitzer schaute. Die Frage war eindeutig und die Antwort schnell gegeben. Mit einem Nicken bestätigte er dass er die Straße kannte, so wie wohl jede andere Straße auf dieser gottverlassenen Insel. Er war hier geboren und schon viel zu lange hier, wenn man es genau nahm.
 
Die nächste Frage war schon wieder deutlich kniffliger, aber James fiel nach einigem Grübeln sogar ein Ort ein der etwas mehr Hygiene bot als die Straßen. 
 
„Hat ja scheinbar super funktioniert der kleinen Lady zu sagen wie das Leben funktioniert.“ 
 
Antwortete James mit einem Hauch von Zynismus auf Josiahs Hinweis dass er heute nicht der erste war der wusste was gut für Shanaya sein könnte. 
 
„Nicht weit von hier, die Straße runter ist eine Wäscherei. Ein Lazarett wäre vielleicht besser, aber irgendwas sagt mir dass man sie dafür erst mit einem Holzhammer betäuben muss.“ 
 
Es war ja beinahe bewundernswert mit welchem Ehrgeiz sich Shanaya immer weiter die Straße entlang schob. Bewundernswert..dumm. Die Schmerzen wollte sich James nicht vorstellen, besonders weil sie sich diese Schmerzen unnötigerweise zufügte. Sie hätte es so viel einfacher haben können.
 
„Also, laufen wir ihr jetzt einfach hinterher bis sie zusammenbricht oder wir sie in die Wäscherei schubbsen können?“ damit vergewisserte sich James lieber nochmal zu Josiahs Plan und machte sich schon einmal gemütlichen Schrittes auf, um Shay hinterher zu laufen. Ein zu hohes Tempo mussten sie dazu ja nicht vorlegen. 


[bei Josiah, Shanaya ein paar Meter entfernt | Straße]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Jul 2016
Trevor zog seinen Arm reflexartig außer Reichweite, lachte aber sofort auf, als er das erschrockene Gesicht des Bettlers sah. Mal ganz abgesehen davon, dass der alte Mann sicher eh nicht stark genug wäre, um ihn aufzuhalten – sie waren doch Freunde! Okay, er war ein Informant und Trevor ein zukünftiger Einbrecher, aber das war ja quasi dasselbe, schließlich musste man sich da ebenfalls vertrauen und so, er konnte sie ja genauso gut ans Messer liefern. Apropos, sollte sich nicht der Informant ausweisen statt andersherum?

Zum Glück kreuzten in diesem Moment Lucien und Zairym auf und bewahrten sie alle davor, weiter Zeit mit Formalitäten zu verplempern. Luciens Schulterklopfer zerstörte wohl auch endgültig Cealls Fassade vom unbarmherzigem Edelmann.

„Weltbeste Freunde“, bestätigte Trevor und lächelte sein aufrichtigstes Lächeln.

Dann fixierte er das Haus und verstummte tatsächlich für einige Minuten, völlig konzentriert auf die Worte des Informanten. Eingänge, Bedienstete – die paar! Da hatte er ja alleine schon gegen mehr gekämpft – feine Damen, Schlafzimmer, Frühstück, hey, hatte er eigentlich schon gefrühstückt, ach ja, dieses extrem klebrige Gebäcksding, wie hieß das noch, aber er könnte definitiv noch etwas ess–

„Was, hey!“

Trevor drehte sich überrascht nach dem Bettler um, der sich vom Boden aufgehievt hatte und nun davonstiefelte, oder davongestiefelt wäre, hätte man das an seinen Füßen sicher als Stiefel identifizieren können. Jedenfalls hatte ihr neuer weltbester Freund wohl beschlossen, dass er lieber seine eigene Teeparty veranstaltete. Tss. Trevor zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder den anderen zu. Zairym und Ceall diskutierten über Frauenkleider, oder genauer genommen eine Frauenverkleidung, was noch viel besser war! Leider hatte keiner von beiden einen Kleid dabei, und Trevor auch nicht. Mensch, gerade heute!
Dann also etwas anderes. Trevor setzte seinen Detektivblick auf und musterte das Haus eingehend. Gut. Wenn sie schon nicht durch die Vordertür gehen konnten, wie zivilisierte Leute, dann könnten sie immer noch … über den Balkon klettern! Wie waschechte Einbrecher eben. Dann mussten sie nicht durch das ganze Haus durch und sie hatten den Überraschungsmoment auf ihrer Seite, wenn sie geradewegs beim Hausherren durchs Fenster purzelten! Außerdem, mal ehrlich, wozu gab es den Balkon denn sonst? Der Ausblick auf das Haus auf der anderen Straßenseite konnte wohl kaum so atemberaubend sein. Und so hoch war der auch gar nicht, wenn man sich da festhielt und sich dann dort entlanghangelte und dann – hey, was war das? Ein Gesicht? Lucien neben ihm fing an, seinen eigenen Plan zu improvisieren, aber Trevor hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Da lugte doch tatsächlich ein Kind zwischen den Vorhängen hervor! Wenn es ein Kind gab, gab es auch eine Mutter und potenzielle Ehefrau und das waren schon mal zwei Personen, die der weltbeste Informant übersehen hatte.
Er war gerade dabei, dem Kind Grimassen zu schneiden, als Rym ihren jungen Beobachter ebenfalls entdeckte. Trevor zuckte bestimmt nicht zusammen und er wandte sich auch sicherlich nicht ertappt ab, aber selbstverständlich hörte er Lucien danach vorbildlich zu.

Das war gut, denn Lucien redete gerade über ihn. Trevors Miene hellte sich schlagartig wieder auf.

„Genau, davon rede ich doch die ganze Zeit!“

Ihr Informant hatte die Idee zwar nicht so prickelnd gefunden, aber was wusste der schon? Schnell, bevor irgendwer auf die Idee kommen konnte, noch weiter darüber zu diskutieren, nickte er geschäftig.

„Toller Plan! Machen wir so!“ Und: „Sehr guter Punkt, Rym!“

Im nächsten Moment hielt er schon auf das Tor zu. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie die anderen verschwanden, während er seine Weste glatt strich und die zusammengefalteten Steckbriefe in der Tasche so zurechtschob, dass sie nicht hervorlugten. Seine Finger kribbelten. Als die Luft rein war, schlüpfte er durch das Tor – bedauerlicherweise belohnte ihn kein dramatisches Quietschen –  und schritt die Auffahrt hinauf.
An der Tür musste er einen Moment suchen, bevor er die gusseiserne Fratze mit dem Ring im Maul als Anklopfding identifizierte. Schick! Vielleicht konnte er das später auch mitgehen lassen, es sah zwar ziemlich schwer aus und wenn er sich das richtig überlegte, besaß er gar keine Tür, an die jemand hätte anklopfen müssen, aber was nicht war konnte ja noch werden. Trevor räusperte sich, rüttelte an dem Anklopfding und verschränkte während des Wartens die Hände hinter dem Rücken, wie Ceall es kurz zuvor getan hatte.

Ein alter Mann, perdon, älterer Herr öffnete ihm. Er war fast gänzlich in schwarz gekleidet, hatte dünnes, helles Haar und einen Blick, der eindeutig sagt, dass er sich nicht über Kekse verkaufende Kinder freuen würde. (Trevor verwarf die Idee wieder.)

„Guten Morgen!“, strahlte Trevor, schon mit einem Bein über der Türschwelle, „bist du der Butler?“

[erst bei Ceall, Zairym, Lucien (und Aik), später alleine an der Haustür]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
Keiner der beiden Männer antwortete auf ihre Worte, niemand rief ihr etwas hinterher. Zumindest hörte Shanaya nichts, was auch daran liegen mochte, dass sie jede Stimme einfach dem Rauschen des, nicht sehr stark vorhandenem, Wind zuschrieb. Sie wollte die beiden los werden, und wenn ihr Plan funktionierte, konnte sie auch endlich diese Wunde versorgen. Nur musste sie jetzt auf andere Dinge zurück greifen als ihre eigene Nadel, weil Josiah sich zu etwas aufspielen musste, was er nicht war. Der Gedanke, ihm vielleicht den ein oder anderen Finger abzuhacken, tröstete sie jedoch etwas über ihre Laune hinweg.
Sie war mit der Krücke nicht die Schnellste, zumal sie das Pochen in ihrem Bein deutlich spürte. Aber sie hatte sich noch nie von so etwas unterbekommen lassen – also auch nicht in diesem Fall. Sie brauchte nur eine passende Idee, jemand, der ihr helfen würde, diese Kerle los zu werden. Ihr Weg führte sie also, so schnell es ihre Kräfte zu ließen, die Straße entlang, ließ dabei den blauen Blick schweifen. Bis ihr in einer Gasse vier Männer auffielen, die scheinbar in ein Gespräch vertieft waren. Nur den Hauch einer Sekunde überlegte Shanaya, aber die Uniformen sprachen für sich. Ein berechnender Ausdruck schlich sich auf die Züge der jungen Frau. Möglichkeit erkannt, Plan geplant. Ohne noch einen Herzschlag inne zu halten, bog Shanaya nach links ab, bewegte sich möglichst schnell auf die vier Männer zu. Nur kurz huschte ihr heller Blick zu Josiah und James herum, die ihr in gemütlichem Schritt folgten. Hätten sie einen anderen Weg eingeschlagen, wäre ihr Problem gelöst… so taten die beiden ihr nicht wirklich Leid.
Auf der Höhe der Männer machte sie mit einem deutlichen Räuspern auf sich aufmerksam und direkt legten sich alle Augen auf sie, abschätzende Mienen blickten ihr entgegen. Und Shanaya ließ keine Sekunde verstreichen.

Es verfolgen mich zwei Kerle, einer davon ist an nobler Kleidung zu erkennen, der andere hat dunkle Haare und sieht etwas heruntergekommener aus.“ Sie blickte kurz in die Runde, griff dann mit der freien Hand in ihre Tasche, kramte nach ihrem Beutel, in dem es leise klimperte. Ein paar Münzen ließ sie in ihre Tasche fallen, ehe sie den Beutel hervor holte und den Männern entgegen hielt. „Ihr kriegt das alles, wenn ihr sie mir vom Hals haltet. Egal, wie.“

Das Interesse der Männer war offensichtlich, so leicht verdientes Geld lockte die meisten an. Sie warfen sich kurze Blicke zu, ehe einer von ihnen nickte, die Hand nach dem Beutel ausstreckte. Die Schwarzhaarige warf ihm das Geld zu, als die Männer sich schon in Bewegung setzten, dabei leise miteinander sprachen. Vielleicht waren Soldaten ja doch zu etwas gut. Manchmal. In ganz großen Ausnahmen. Es war so einfach. Aber Shanaya gönnte sich auch hier keinerlei Pause, sofort setzte sie sich wieder in Bewegung, bevor das Fieber und der Schmerz sie übermannen konnten. Ihr nächstes Ziel war eine Schneiderei, irgendetwas wo sie Alkohol her bekam… Hauptsache, sie würde ihre Ruhe haben.
[Kurz bei den Soldaten | Allein in einer Gasse]

Die vier Männer setzten sich in Bewegung, einer von ihnen hatte den Beutel mit Geld geprüft und dann verstaut. Nun traten sie um die Ecke, ließen den Blick suchend schweifen – und wurden dabei schnell fündig. Die vage Beschreibung reichte, denn die zwei wirkten wie Tag und Nacht. Erneut warfen die Männer sich Blicke zu, ehe ihre Schritte deutlich schneller wurden, direkt auf Josiah und James zu. Nur einer erhob das Wort.

Stehen bleiben, im Namen der Königin!“

Zwei der Soldaten zogen ihre Schwerter, alle stellten sich so auf, dass es nach vorn für die beiden Piraten nicht weiter ging. Ihr einziger Weg wäre ein Rückzug in die andere Richtung – die Haltung der Soldaten machte jedoch deutlich, dass sie ihnen folgen würden.

Ihr dreckigen Diebe seid festgenommen! Seit Wochen treiben hier zwei Diebe ihr Unwesen – das hat jetzt ein Ende!

Die donnernde Stimme des Mannes ließ keinerlei Widerspruch zu, und damit wurden mehr und mehr Passanten auf sie aufmerksam, die scheinbar unbeteiligt stehen blieben und zu der kleinen Gruppe hinüber schielten.
Zitieren
Nathan Reed
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
“Seit wann schert es Ratten, was aus den anderen Ratten wird?“, tönte es da plötzlich mit lauter Stimme von draußen zu ihnen herein. Verdammt. Flint war zurückgekehrt. Ganz egal, was er geregelt hatte, nun würde er sich wieder mit ihnen befassen. Nun würden sie erfahren, was der große Plan des Tuchhändlers war. Lautlos fluchte Nathan in sich hinein. Vielleicht hatten sie ihre letzte Chance zur Flucht vertan. Hätte wenigstens die cholerische Dunkelhaarige mitbekommen, dass Flint sie gerade als Ratte abgetan hatte, so wäre er nun einen Kopf kleiner und sie hätten ein Problem weniger. 

Der Schlüssel drehte sich erneut im Schloss, barsch wurden sie angewiesen, sich von der Tür zu entfernen. Und als diese sich öffnete, deuteten die Läufe gleich mehrerer Pistolen  auf sie. Offensichtlich hatte sich Flint vorbereitet. Das hier schien ihm wirklich WIRKLICH wichtig zu sein. Nate runzelte die Stirn, hob sacht die Hände und zog sich von der Tür zurück. So kam es, dass erst die Wachen, die die Tür bewacht hatten, dann aber noch vier weitere Männer den Raum betraten, bevor Flint wie der König der Welten persönlich hinterher und siegessicher stolzierte. 


“Für die jungen Herrschaften ist alles gerichtet.“, eröffnete er und verbeugte sich höflich, als würde er sie zu einem Gala-Dinner mitnehmen. Sein feistes Gesicht war verzogen zu einem hässlichen Grinsen, dass vor lauter Vorfreude und Gehässigkeit nur so troff. Nathan verstand immer noch nicht, was der Tuchhändler meinte, aber auch Liam schien nicht wirklich zu begreifen. Die Wut, die er angesichts der vermeintlichen Schändung seiner Tochter Nathan gegenüber noch empfunden hatte, war völlig verraucht, aber irgendwie sagte etwas dem Taschendieb, dass das kein gutes Zeichen war und eher das Gegenteil bedeutete.
Als weiterhin nichts passierte, fühlte sich Nathan genötigt nachzuhaken: “Hör zu, ich bin wirklich froh, dass wir das kleine Missverständnis klären konnten. Aber deine Euphorie in allen Ehren, Flint, ich kann dir nicht folgen…“


“Er kann mir nicht folgen!“, echote der Tuchhändler und sah beifallheischend in die Runde. Die Speichellecker fingen auch sogleich an dröhnend und pflichtschuldig zu lachen und Nathan fragte sich, was er übersehen hatte. Wieder schaute er hinüber zu Liam. Sie waren beide immer noch bewaffnet, aber angesichts von schussbereiten Pistolen wäre ein Angriff lebensmüde. Aber was meinte der Tuchhändler? 


Mit lauernden Schritten umkreiste Flint beide, ließ dann seine schwere Hand wie einen Rammbock auf Nathans Schulter herunterkrachen, so dass Nathan auf einer Seite merklich nachgab und um ein Haar zu Boden gegangen wäre. “Oh ja mein lieber Freund, gut, dass dieses Missverständnis aufgeklärt ist. Auch wie dieses böse Geld in deine Taschen wandern konnte…“ Nathan stand mit schmerzverzerrtem Gesicht da, ließ aber dann bereitwillig den kleinen Leinensack mit dem Geld des Tuchhändlers in die ausgestreckte Hand Flints fallen.

Dieser warf den Geldsack zu einem seiner Gorillas, dann ging er bedächtig hinüber zu Liam. “Ich möchte euch einladen zu einem freundschaftlichen Wettkampf, ein Wettstreit, wenn ihr so wollt, ein Kräftemessen, etwas, was für junge Burschen, wie ihr es seid, kein Problem sein sollte. Ihr kämpft gegen mich, mich alten Mann, und alles soll euch vergessen sein.“ Flints Lächeln glich dem Zähnefletschen einer Katze, die kurz davor war, ihre Zähne in der gefangenen Maus zu versenken. “Angesichts der Aufregung und dem Kummer, den ihr mir bereitet habt, ist das doch ein kleiner Preis, richtig, mein Freund?“ Dieses Mal war es Liam, dem er ins Gesicht schaute, so nah, dass er den Atem auf seiner Haut spüren musste. Nathan verstand immer noch nicht wirklich, aber Liam sah aus, als dämmerte ihm bereits jetzt Böses.


[mit Liam in einem Lagerhaus]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
Ein eigenes Leben war für Loki also befremdlich… Soula atmete lange aus, um ihre Gedanken zu sammeln. Das konnte sie sich kaum vorstellen. Dann hob sie allerdings beschwichtigend die Hände. Wer war sie denn, wenn sie versuchen würde Loki ändern zu wollen? Es war schließlich sein Leben und Soula würde ihm da sicher nicht reinpfuschen, auch wenn er nicht der Meinung war, dass das seines war.  

„Keine Sorge. Das ist ganz deine Sache. Verlange aber nicht von mir, dass ich dich so behandel.“


So direkt, wie sie nun mal war, sagte sie auch, was sie davon hielt und welche Position sie definitiv nicht einnehmen wollte. Das würde sie niemals tun. Loki war für sie einfach viel mehr Wert als ein Sklave für seinen Herren. In der Gasse sprachen sie also nun über Zukunftspläne und Soula hoffte, dass es so einfach werden würde, wie Loki sagte. Sie selbst hatte in paar  Zweifel daran. Sie war eine Frau und bestimmte nützliche Eigenschaften musste sie sich auch erst mal aus der Nase ziehen. Vielleicht konnte jemand eine Diebin gebrauchen, die ein wenig Köpfchen besaß. Mehr positive Eigenschaften wollten ihr nämlich gerade auch nicht einfallen. Das lag aber daran, dass Soula gerade etwas negativ in der Hinsicht gestimmt war.

„Genau deswegen würde ich mich gerne am Hafen umsehen. Vielleicht sucht auch jemand noch Mitglieder am Anschlagbrett der Taverne, da könnten wir auch noch nachsehen.“

Das waren zumindest schon mal zwei Anhaltspunkte, denen man nachgehen könnte. Ihre nächsten Worte sprach die Dunkelhaarige absichtlich etwas trotzig aus und hoffte, dass sie Loki damit ein bisschen aus der Reserve locken konnte. Denn auch ihr gefiel dieser Gedanke nicht. Die Reaktion, die sie schließlich von Loki vernahm gefiel ihr stattdessen ziemlich gut. Sie schmunzelte.

„Na schön. Dann machen wir das so.“
 

[Auf einer Straße nahe des Lagerhauses | Loki & Soula]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
Schweigend betrachtete der Lockenkopf die junge Frau und vernahm auch ihr langsames ausatmen. Täuschte er sich oder wirkte jenes Geräusch angestrengt? Doch kaum hatte sich der junge Mann die passenden Worte zurecht gelegt, da hob Soula ihre Hände. In einer beschwichtigenden Geste wie Loki den Eindruck hatte. Nur wirkten Soulas Worte ganz und gar nicht beschwichtigend. Zumindest hatte der junge Mann diesen Eindruck.

“Euer Onkel hat mich so behandelt. Ihr seid nicht euer Onkel.

Erwiederte Loki und musterte Soula für einen kurzen Augenblick mit einem aufmerksamen Glanz in den Augen. Bevor er seinen Blick auch schon abwandte und den Staub zu seinen Füßen fokussierte. Und dennoch ließ er Soula nicht aus seinem Blick. Auch wenn er ihr nicht direkt in die Augen blickte. Wieso wirkte die junge Miss eigentlich so zuversichtlich? Was für Gedanken spukten durch ihren Kopf? Wie wollte sie denn auf sich aufmerksam machen?

“Die Taverne. Natürlich.

War auch schon Lokis Stimme zu vernehmen. Während sein Blick erneut durch die Gasse glitt. Und dieser penetrante Fischgeruch. Bäh. Doch schließlich war es der Lockenkopf der Soula einen auffordernden Blick zuwarf. Bevor er sich auch schon in Bewegung setzte. Hinaus aus dieser Gasse.

[Auf einer Straße nahe des Lagerhauses
Loki & Soula]
Zitieren
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
… Unsicherheit, die nur wenige Augenblicke später die Seite der Scheunentür wechselte. Liams Magen zog sich unangenehm zusammen, als die ausladende Stimme Flints sich wieder in das Geschehen mischte. Mit ernster Miene wandte sich Liam herum, wich noch ein paar Schritte zurück und fixierte die Tür, die nach draußen führte, als der Schlüssel im Schloss klackte. Er war vorbereitet, hatte genügend Abstand zwischen den Eingang und sich gebracht und wartete nur darauf, einem versuchten Angriff auszuweichen und vielleicht nach draußen zu gelangen. Er war vorbereitet – nur eben nicht auf mehrere Pistolenläufe, die nur wenig verstohlen plötzlich ins Halbdunkle zu ihnen hinein lugten. Sein Blick weitete sich, jede Faser seines Körpers spannte sich an. Ein paar Schläge waren das eine – eine Kugel oder gar mehrere Kugeln schon gleich etwas ganz anderes. Warnend pulsierte das Blut durch die langsam verheilende Schusswunde, die gar nicht mal so lange her war. Liam war wirklich alles andere als erpicht darauf, so bald erneut diese Erfahrung machen zu müssen. Vor allem nicht in dieser schmutzigen Lagerhalle, in der ihn wirklich niemand suchen würde.

Erst, als Flint seine Rückkehr genügend zelebriert hatte und widerlich selbstgefällig vor ihnen stand, beschwerten sich die Lungen des Lockenkopfes allmählich über die viel zu flachen Atemzüge, die ihm in Anbetracht all der Donnerbüchsen über die Lippen gingen. Er schluckte, bemerkte erst jetzt, dass auch seine Handflächen sich ganz von alleine offen nach vorne gedreht hatten, um nichts zu provozieren, was nicht sein musste. Flüchtig flogen seine Augen über die einzelnen Läufe, über die nichtssagenden Gesichter dahinter, ehe sein Blick auf Flint zum Stehen kam. Man konnte Liam ausnahmsweise tatsächlich ansehen, dass er den Kerl vor ihnen keinen Deut leiden konnte. Er schwieg, selbst wenn er dem Größeren kein bisschen folgen konnte, doch Nathan ließ sich nicht lange lumpen, die Unklarheit aus der Welt schaffen zu wollen. Der Lockenkopf hingegen war damit beschäftigt, immer wieder einen prüfenden Blick in die Richtung der Pistolen zu werfen und das bisschen Abstand zu wahren, was ihnen blieb – nicht, dass es im Ernstfall wirklich einen Unterschied gemacht hatte. Flint hingegen feierte seine kryptische Ausdrucksweise und heischte förmlich nach Beifall von seinen Lakaien. Ganz wie gestern wurde er das Gefühl nicht los, dass dieser Mann eigentlich bemitleidenswert war. Schöpfte Selbstbewusstsein aus dem Ansehen anderer, die er sich mit Geld und Macht zu kaufen wusste. Ein einsames Leben musste das sein. Eines, welches Liam für kein Gold dieser Welt eingetauscht hätte.

Flint trat aus seinem Schutzkreis heraus. Die Tatsache, dass er sich tatsächlich Verstärkung mitgebracht hatte, sprach dafür, dass er ihnen tatsächlich genügend Grips zutraute, ihm irgendwie durch die Lappen zu gehen. Etwas, was sie vielleicht noch als Vorteil nutzen konnten, wenn sich die Gelegenheit bot. Oder er hatte vor, sie wie Stiere durch die Straßen an einen noch weniger belebten Ort zu bringen. Nicht wirklich eine rosige Alternative, aber etwas, was ihnen ebenso Möglichkeit zur Flucht geboten hätte. Oder Verstärkung. Aufmerksamkeit konnte sich der Tuchhändler mit solchen Aktionen sicherlich nicht leisten.
Liam vergaß, dass man sich auch Recht und Gesetz ganz einfach mit Gold kaufen konnte. Wenn man denn wusste, wie.

Flint positionierte sich neben Nathan, während der Dunkelhaarige lieber die Waffen im Auge behielt. Erst, als sich der Griff um die Schulter des Blonden löste und der breitschultrige Mann um Nathan herum zu ihm hinüberschritt, fixierte das Braun seiner Augen seine Visage. Ein freundschaftlicher Wettkampf also. Liam glaubte ihm kein Wort.

„Dein Verständnis von ‚freundschaftlich‘ impliziert also, deinen unbewaffneten Mitstreitern Pistolen ins Gesicht zu halten?“, fragte er und widerstand dem Drang, Flint wieder auf Abstand zu schieben.

Er konnte den Gestank seines Atems förmlich im Gesicht spüren, doch das war es, was dieser Gorilla bewirken wollte. Er wollte Angst sehen, Ehrfurcht, Unbehagnis. Liam würde ihm diesen Gefallen nicht tun. Er blieb standhaft, stur und fixierte den Teil des Gesichts von Flint, den er auf diese Nähe richtig erkennen konnte, nur mit einem Seitenblick.

„Pah.“, lachte Flint. „Seht es als kleine… Überredungshilfe.“ Er bleckte die Zähne amüsiert. „Ihr steigt gegen mich in den Ring. Heute Abend.“

Mit einem Mal hatte das alles gar nichts mehr von einem freundschaftlichen Angebot. Nicht, das es Liam wunderte, aber Flint hatte bereits entschieden, dass sie das tun würden. Ganz egal, wie Nathan oder er sich entscheiden würden. Aber im Endeffekt kamen sie so doch eigentlich ganz gut aus der Sache, oder? Zwei gegen einen klang erst einmal gar nicht so schlecht, wenn sie sonst keine Wahl hatten.

„Und solltet Ihr widererwarten gewinnen, gebührt euch natürlich auch das hübsche Sümmchen Preisgeld.“ Flints Blick sprang wieder raubtierartig auf Nathan zurück. Wenn er etwas brauchen konnte, dann doch sicherlich ein bisschen Gold, um sich wenigstens in einem dreckigen Stall einmieten zu können. „Sagt ihm, wohin. Und dann werden wir heute Abend sehen, wie viel Schneid dieser Nichtsnutz wirklich besitzt oder ob er doch lieber wieder davonläuft wie eine kleine Göre.“

Liam war so sehr damit beschäftigt gewesen, Flint im Auge zu behalten, dass ihm letztlich doch die Regung in der Menge seiner Anhänger zu spät aufgefallen war. Unsanft schob man ihn in die Hände zweier seiner Männer, die die Pistolen gesenkt hatten, während sich Flints Hand wieder fest um Nathans Schulter schloss und mit einem Grinsen, das an einen bissigen Hund erinnerte, Liam hinterher sah. Dieser stolperte kurz in Anbetracht der plötzlichen Bewegung, wurde aber ebenso unsanft von den Männern aufgefangen und durch die übrigen in die Richtung des Tores geführt. Nathan blieb zurück, fast wie angewurzelt allein durch den Griff des Tuchhändlers. Liam erhaschte einen letzten Blick auf das blasse Gesicht des Jüngeren, ehe die Gestalten der anderen im Weg standen.

„Und ich würde dir nicht empfehlen, mit irgendetwas hausieren zu gehen. Silvestre hat überall Augen.“ Die Drohung in seiner Stimme war unterschwellig, aber hörbar und drückend genug, um anzukommen.

{ Nathan, Flint und 6 Männer, vier davon bewaffnet | Liam auf dem Weg nach draußen }
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste