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Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
#41
Die dunkelhaarige kam nicht drum herum sich in die Hände des großen Mannes zu schmiegen und seine Wärme kurz zu genießen, während ein sanfter Seufzer aus ihrem Mund kam. Dann jedoch wurde ihre Miene wieder zornig und traurig zugleich, als tarón den Tod ihr Mutter ansprach.

"Ja ist sie.", Sprach sie in einer Härte, die sie von sich gar nicht gewohnt war. Und du warst nicht da... Du hast dich nicht blicken lassen die letzten Jahre. Du hast sie auf ihrem Leidensweg nicht begleitet. Du hast sie allein gelassen... Du hast mich allein gelassen. Doch diese Worte sprach sie nicht aus, formte sie nur in ihrem Kopf. Doch sie konnte die Wut auf ihrem Cousin nicht verbergen... Und gleichzeitig schimmerte Erleichterung in ihren Augen. Er lebte... Und ihm ging es augenscheinlich gut.

In Windeseile angelte sie nach dem runtergefallenem Frühstück und balancierte es auf einer Hand, während sie tarón tatsächlich mit der anderen hand zurück in sein Zimmer schob. Das zerstörte Frühstück platzierte sie auf einem Tisch nahe der Tür, die sie nun hinter sich zu schlug. 

Dann drehte sie sich zu ihm um.

"Ich wollte weg aus unserer heimat, nachdem... Nach ihrem Tod. Aber man kommt halt nur nach Silvestre wenn man kein geld zur Verfügung hat und deswegen bin ich hier. Das war's auch schon." Murmelte sie schnell und setzte tarón in Kenntnis. Ihr war wichtiger, dass er ihr antwortete.

"Also.... Was ist mit dir?"

[Im Bordell | bei Tarón auf dem Flur - dann in seinem Zimmer]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
#42
Für einen Moment überbrückten die Gefühle den Krater der Zeit, als Isa seine Geste annahm, begrüßte und sich ihrerseits gegen seine Hände schmiegte.
Doch kurz darauf flammte ihr Zorn gegen ihn auf – und Tarón wusste auch ohne ein Wort von ihr worauf er sich richtete. Das schlimmste war, dass er gerechtfertigt war.

Doch er kam nicht dazu sich von diesen Gedanken niederdrücken zu lassen, denn schon schob sie ihn zurück in das Zimmer, das er kurz zuvor verlassen hatte.
Tarón warf noch einen letzten Blick den Flur entlang – doch von Calwah war nichts zu sehen. Dann schlug auch schon die Tür hinter ihnen zu und Isa gab eine sehr verkürzte Zusammenfassung als Antwort auf seine Fragen.
Es klang zumindest logisch… weniger aufregend, als er vielleicht erwartet hatte, aber wahrscheinlich war das auch gut so. Tarón hatte gelernt, dass ein Leben voller Abenteuer auch ein Leben voller Schmerz bedeutete.

Er seufzte, strich sich durch die Haare. Dann setzte er sich halb auf den Fenstersims und sah sie einen Moment mit vor der Brust verschränkten Armen an. Der Drang sich zu entschuldigen, sich zu rechtfertigen kam in ihm auf, doch er ging ihm nicht nach. Keine Entschuldigung würde seine Tante zurückbringen. Keine Rechtfertigung ungeschehen machen, dass er nicht da war, als sie diese Welt verließ. Reue änderte nichts. Und auch weitere Fragen an sie schob er für den Moment beiseite.

„Ich fürchte meine Geschichte ist etwas länger als deine, aber auch ich fasse mich kurz…du erinnerst dich an Black Tooth Jack? Nun… nachdem ich euch das letzte Mal verließ nahm es kein so gutes Ende mit ihm…“

Das war milde ausgedrückt. Auch nach all den Jahren zog es in seinem Herzen als er an seinen Mentor und Freund dachte… und daran, wie sein Gesicht für immer im Meer verschwand.

Tarón seufzte.

„Ich nehme an er war dem Käptn ein zu großer Dorn im Auge… nachdem…wie auch immer. Er ist gestorben – und keinen natürlichen Tod. Also verließ ich die Oceans Hangman und verlor damit vorerst die Möglichkeit zurück nach Chikarn zu kommen. Eine Heuer folgte der nächsten… nur führte der Weg nie zurück in diesen Teil der Welt.“

Er seufzte erneut, strich sich die Haare zurück, die ihm ins Gesicht gefallen waren.

„Und dann lernte ich Aylah kennen…“

Ihr Name schmeckte wie Asche in seinem Mund. Eine tote Erinnerung an das Feuer. Sein Blick glitt in die Ewigkeit, während er einen Moment schwieg, abwog, was er sagen sollte. Doch auch hier waren Worte Gischt und Dunst – unwürdig zu beschreiben woran sich sein Geist so klar, so wach, erinnerte.
Noch nie hatte er jemandem von ihr erzählt…

Er schüttelte leicht den Kopf.

„Ich verliebte mich – sie starb.“

Brachte er es kalt über seine Lippen.

‘Doch das war erst der Anfang gewesen…nicht wahr?‘

Sein Blick ging wieder zu ihr. Kalt für den Moment – gewappnet gegen die Gefühle in ihm und jene, die von außen kommen mochten. Doch er suchte in ihrem Gesicht nach ihrer Reaktion, wog ab, ob er sie in das einweihen würde, was nun zählte und galt, nachdem die Asche der Toten längst im Wind verloren war…


[Bordell| Zimmer zusammen mit Isala]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
#43
Und plötzlich verflog die harte Miene und wurde mit jedem Wort was er sprach weicher und sanfter. Noch immer spiegelten ihre grünen Augen den Schmerz darüber, dass tarón sie scheinbar vergessen hatte die ganzen Jahre und er nicht für sie da gewesen war. Doch nun vermischte sich der Schmerz mit Wehmut und sorge um taróns Gefühlswelt.

12 Jahre hatten sie sich nicht gesehen und gerade merkte sie, wie viel eigentlich in 12 Jahre passte. Das finden einer neuen liebe, ein neues Leben anfangen... Ein Leben verlieren. 

Isala hatte sich nie wirklich für eine liebe öffnen können, was eventuell an ihrem Stiefvater gelegen hatte. Einige Männer hatten Interesse an ihr gezeigt, aber es war niemals etwas ernsthaftes daraus geworden. Es schauderte sie, als sie an Ihn zurück dachte und an seine Berührungen. Die Frau strich sich über die Gänsehaut an den Oberarmen.

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte...ob sie überhaupt etwas sagen sollte oder konnte. Er selbst hatte auch nichts zum Tod von meira gesagt, aber sie hieß nicht tarón.

"Es tut mir leid um black tooth Jack... Und es tut mir leid um aylah."

Isala seufzte, Strich durch ihre dunklen Haare und lehnte sich an die Wand neben dem Fenster.

"Es tut mir leid, dass ich so sauer war. Ich habe mich die letztens Jahre als meine Mutter krank war, nur so allein gefühlt. Ich hätte dich gebraucht... Aber ich wäre auch gerne für dich da gewesen, so wie du für mich immer da warst."

Sie lächelte ihn an
 "Was ist passiert... mit black tooth und... aylah?"
 

[Bordell | bei Tarón im Zimmer ]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
#44
Die leichte Anspannung und Neugierde in seinem Rücken sagten ihm, dass er recht gehabt hatte. Die anderen beiden Männer interessierten sich genau so für den Grund, der sie hierher gebracht hatte. Wie könnte es auch anders sein? Quasi mitten in der Nacht loszuziehen, um im Reichenviertel eines Ortes Zeit zu verbringen, schrie geradezu nach einem Verbrechen.
Als Lucien schließlich auf seine Frage antworte, zog Rym überrascht beide Augenbrauen hoch. Eine Besorgung für eine der Herzogsfamilien? So wie der Man es ausdrückte, klang es fast so, als wäre es das einfachste der Welt. Aber wann war ein Verbrechen jemals leicht? Vor allem, wenn man bedachte, was der Captain eben nicht gesagt hatte. Wenn es nur ein kleiner Diebstahl wäre, dann würde es reichen, wenn die Tarlenn ihre eigenen Leute losschickten und nicht eine Gruppe unerfahrener Piraten von außen. Egal wie man es drehte und wendete, es warf zu viele Fragen auf. Das Ceallagh und Trevor so gelassen die Geheimmission annahmen, überraschte Zairym daher. Er selbst hatte nichts gegen ein kleines Abenteuer, aber so vollkommen unvorbereitet? Nun ja, so schien diese Crew ja am besten zu arbeiten. Immerhin hatten sie ohne jeglichen Plan und mit viel Glück auch den Kopfgeldjägerclan überlebt. Trevor, dessen Aufregung sofort über die einigermaßen leere Straße hallte, erschien ihm das beste Beispiel dafür. Seine Frage über den Einbruch in ein Haus schien fast ein wenig durchdacht, als er dann aber über irgendwelche Teepartys plapperte, schaltete Rym auf Durchzug. Wie konnte der Kerl den Schuss einfach so oft überhören und trotzdem immer noch leben? Wie hatte er es überhaupt in die Tarlennfamilie geschafft? Ja, das Tattoo an seinem Unterarm, war dem Mann keineswegs entgangen. Er fand es einfach nur nicht weiter erwähnenswert. Bis jetzt zumindest. Aber würde es ihnen wirklich den Arsch retten, wenn sie den Chaoten dabei hatten? Ob Tarlenn oder nicht? Wenn etwas schief lief, dann würden dank Trevor die Tarlenn doch in Verdacht geraten, nicht wahr?
Rym ließ seine freie Schulter kreisen, das einzige Zeichen einer inneren Anspannung und Unzufriedenheit. Auf seinem Gesicht blieb einfach das lockere Grinsen bestehen, als er die Arme hinterm Kopf verschränkte und in den Himmel hinauf sah. Leichte Wolken zogen dahin, versprachen einen ruhigen Tag – nur nicht für ihn. Als er schließlich auf Luciens Worte antwortete, sah er immer noch hinauf.

Das klingt ja alles ganz nett, Commodore, aber – auch wenn das nicht oft vorkommt – bin ich ein bisschen besorgt. Ich bin ja bereit mit dir durch jede Hölle zu gehen und so weiter und so weiter, aber ohne jegliche Informationen über das Gebäude oder das, was wir stehlen sollen, wird es schwierig. Oder haben sie dir durch Zauberhand alles Wichtige auch zukommen lassen? Du weißt, wie viele Männer dort sind, um was-auch-immer zu bewachen? Ob da überhaupt jemand ist?

Sein Blick glitt von den dahinziehenden Wolken wieder zurück und fragend sah er seinen neuen Chef an.  


[im Reichenviertel | mit Ceallag, Lucien und Trevor]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
#45
„Mir tut es auch Leid. Ich weiß, dass ich euch im Stich gelassen habe. Aber eine Entschuldigung ändert nichts daran. Wir alle müssen damit leben, dass die Dinge gelaufen sind, wie sie gelaufen sind.“ 


Er erwiderte ihr Lächeln sanft

„Es ist ok, wenn du wütend auf mich bist.“

Tarón hielt ihrem Blick eine Weile stand, dachte darüber nach ob und was er erzählen sollte.

Wie Black Tooth Jack am Ende verraten worden war, er, der treuste aller an Board der Oceans Hangman – bis zuletzt. Oder von Aylah, der Sonne und dem Wind…und von dem roten Sand, auf dem sie ihren letzten Atemzug aushauchte.

Was brachte es schon? Sie waren fort. Nur noch Geister, die er mit Worten heraufbeschwören, aber nicht ins Leben zurückholen konnte.
Er schüttelte nur den Kopf.

„Sie sind tot – das ist alles, was du wissen musst.“

Erneut machte er eine Pause, atmete einmal durch, um das Gefühl loszuwerden, etwas würde seinen Brustkorb zusammendrücken.

„Aber Aylah hat mir etwas hinterlassen, als sie starb…“

Er sah sie an, zögerte erneut einen Augenblick. Auch das hatte er nie jemandem erzählt. Nie die ganze Geschichte. Nie die wahre Geschichte. Doch Isala konnte er vertrauen…

‚Kannst du das?‘

fragte die Stimme in seinem Hinterkopf.

‚12 Jahre, Falke… die Welt dreht sich sehr weit in 12 Jahren…‘

Doch wenn nicht ihr, wem dann? Und es war so lange her, dass er sich danach sehnte offen sprechen zu können.
Die Mannschaft der Aurora waren seine Freunde gewesen. Und doch hatte er selbst sie nicht in all das wenige eingeweiht, dass er wusste… oder vielmehr nicht wusste. Und hätte er es getan, lägen seine Geheimnisse nun mit ihren Knochen am Grund des Meeres.

„Sie hat mir ein Tier hinterlassen… deshalb bin ich eben so aus dem Zimmer gestürmt. Eine Echse, Calwah. Ich weiß das klingt völlig absurd und ich … ich hab selbst keine Ahnung warum und was mit ihm ist, aber Aylah wurde wegen ihm getötet. Ihre Mörder wollten dieses dumme bunte Vieh mit seinen albernen Flügelchen.“

Mittlerweile war er sich da sicher…Er schüttelte erneut den Kopf, als der Druck auf seine Brust zunahm.

Tatsächlich war er zu Anfang oft versucht gewesen die Echse einfach zu erschlagen. Das Tier, das an allem Schuld schien, dessen Existenz verantwortlich dafür war, dass er die Sonne seines Kosmos verloren hatte ... und in der Folge noch mehr als das.

„Ich musste ihr schwören, dass ich auf ihn aufpasse…egal was passiert. Ich habe keine Ahnung woher sie ihn überhaupt hatte. Bis…ich habe erst erfahren, dass es ihn gibt, als Aylah starb. Sie hat ihn selbst vor mir versteckt. Warum er so wichtig ist weiß ich nicht, aber offenbar weiß niemand in der ersten Welt was er überhaupt genau ist - niemand außer denjenigen, die ihn haben wollen. Zumindest muss er wertvoll genug sein, dass man über Leichen geht, um ihn in die Finger zu bekommen…“

Und damit tat sich die nächste Schlucht an Schuld und Verlust vor ihm auf.

„Ich bin nach der Oceans Hangman eine ganze Zeit mit einem Schiff namens ‚Aurora‘ gesegelt. Gute Crew…Freunde.“

‚Freunde, die du in den Tod geführt hast…‘

Er verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln.

„Ich hatte etwas rumgeforscht. Dachte ich hätte einen guten Plan ausgetüftelt endlich etwas über diese dumme Echse rauszufinden.“

‚Du hast sie überredet in ihr Unglück zu segeln…‘

„Das Glück war uns nicht hold… wir sind mitten in einen Hinterhalt geraten. Ein Pirat namens Malcára hat uns versenkt… Ob er an…  Aylahs Tod schuld war…“

er zuckte resignierend die Achseln

„Aber der Hinterhalt galt der Echse. Ich hab den Mistkerl vorher schon getroffen und es ging ihm nur um dieses dumme Vieh. Wie auch immer… irgendwie hab ichs überlebt. Tja und dann hab ich vor kurzem die bunt gemischte Crew getroffen, mit der ich nun unterwegs bin. Und so bin ich hier gelandet.“

Er lachte leise auf und streifte damit zumindest einen Teil der bleiernden Bitterkeit ab, die ihn bei der Erzählung seiner Geschichte befallen hatte.

„Und hier stolpere ich von allen Menschen in der ersten Welt genau über dich! Vielleicht kehrt mein Glück doch noch zu mir zurück! Aber ich sollte es nutzen, um die Echse einzufangen… das Mistvieh hat sich dünn gemacht und will sich wohl mal umsehen.“

[Bordell | Im Zimmer mit Isala]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Feb 2018
#46
Elian hob lediglich die Augenbrauen, als Shanaya ihm versicherte, sie habe schon Schlimmeres durchgemacht als ein Bein zu verlieren. Er wusste zu wenig über ihren Hintergrund, um das felsenfest anzuzweifeln und zu viel über den Schmerz von Verlusten, um zu denken, dass körperliche Versehrtheit die einzige Form von Schmerz war, die man erleben konnte.

"Es ist dein Bein und dein Leben."

Für ihn war die Diskussion damit beendet. Wenn sie aus lauter Ungeduld riskieren wollte, dass ihre Verletzung sich wieder verschlimmerte, sollte es ihm recht sein. Würde er ihr im Nachhinein helfen, sollte sie sich - Göttin behüte - eine so schlimme Entzündung zuziehen, dass es amputiert werden musste, oder sie Gregorys Anfängertum und damit ziemlich sicher dem Tod überantworten?
Ein kleiner Teil von ihm wollte diese Frage beantworten mit 'das kommt darauf an, wie viele dumme Sprüche sie noch raushaut', aber das stimmte nicht. Elian musste sich nur das enttäuschte Gesicht von Taranis vorstellen um zu wissen, dass er - egal wie wütend er noch wurde - es nie zulassen würde, ein so schlechter Mensch zu werden. Taranis, wo auch immer er jetzt war, würde es wissen. Aspen würde es wissen. Sie beide erwarteten Besseres von ihm, und er schuldete ihnen genug, um nach einem gewissen Kodex zu leben.

Er zögerte. Wollte er ihr wirklich dabei zusehen, wie sie ihre gerade erst auf dem Weg der Besserung befindliche Gesundheit ruinierte?
Vermutlich war es besser wenn er es tat. Im Zweifelsfall wäre er direkt zur Stelle. Auch wenn die Aussicht auf womöglich einen ganzen Tag mit Shanaya jetzt schon schmerzhaft klang... vermutlich hatte Liam recht. Ein Tapetenwechsel... nichts konnte schlimmer sein als nur hier herum zu hocken und Däumchen zu drehen. Er nickte Liam also knapp zu, um die Einladung anzunehmen, und öffnete die Tür. Ein lauter Knall, und dann mehrere Flüche tönten ihm von der anderen Seite entgegen. Ehe Elian jedoch besorgt nach draußen spitzen konnte, wen er da erwischt hatte, schob sich schon Shanaya an ihm vorbei. Elian ging geistig durch, welche Knochensäge und wie viel Nahtzeug, Alkohol und Kräuter er noch besorgen musste, ehe sie wieder in See stechen würden, und ließ sie passieren.

Elian trat nun seinerseits auf den Flur, erkannte den unglücklichen Josiah und kurz dahinter Farley, der sich mit einer Frage an ihn wandte.

"Keine Ahnung wo sie hin will, und nicht das Gefühl, dass meine Meinung sie auch nur ansatzweise interessiert. Mein Vorschlag wäre, in Sichtweite einer Tischlerei zu bleiben, falls wir spontan ein Holzbein brauchen," antwortete er trocken.

"Bei dir alles in Ordnung?"

Er wandte sich damit an Josiah, von dem er außer einem Knall und Flüchen noch nichts gehört hatte.

"Hat ja einen ordentlichen Schlag getan..."


[Mit Shanny, Liam, Josiah und Farley vor Shannys Zimmer im Bordell]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
#47
'Das ist alles, was du wissen musst' - das war der Satz,als die junge Frau ihre Kiefer auf einander presste und die Distanz zwischen beiden fühlte sich noch größer an als zu vor.
Natürlich... es waren 12 Jahre und sie waren keine Kinder mehr. Sie erzählten sich nicht mehr jede Kleinigkeit und träumten von einer strahlenden Zukunft. Genau genommen waren sie Fremde geworden, die nichts mehr von einander wusste, als das nötigste. Aus irgendeinem Grunde, hatte sie die kindliche Naivität besessen und geglaubt, dass sie da anfangen könnten, wo sie aufgehört hatten. Damals. vor unendlich langer Zeit. Isala bekam es kaum mit, aber die erste Euphorie, ihren Cousin wieder gefunden zu haben, verflog... sie mussten von vorne anfangen. Sich neu kennenlernen.
 
Wir alle müssten damit leben, wie alles gelaufen ist. Wann ist er nur so erwachsen geworden? Hatten die Jahre auf See ihn so verändert? Natürlich. Auch Isa hatte sich verändert - war nicht mehr das kleine Mädchen von damals, das beschützt werden musste. Sie schlug sich alleine durch die Welt - ganz alleine. Bis eben hatte sie nicht einmal mehr etwas gehabt, wofür es sich lohnte zu kämpfen, außer natürlich sich selbst.... aber jetzt war Tarón wieder da.
 
Isala erwischte sich dabei, wie sie ihm nicht mehr ganz folgen konnte und fokusierte sich wieder. Er erzählte etwas von einer Echse mit Flügeln? Was zum Teufel sollte das denn wieder bedeuten? Hatte sie vorhin nicht etwas zwischen ihren Füßen vorbei huschen sehen?
 
"Dann lass uns das Tier doch suchen.", gab sie nur als Antwort auf seine Erzählungen. "Es schein ja wichtig zu sein, wenn so viele hinter ihm her sind. Ich weiß zumindest in welche Richtung es gelaufen ist."
 
Als er von Glück sprach, füllte sich ihr Körper wieder mit Wärme und Isa lächelte ihn an. Und ein plötzlicher Impuls ließ sie den einen Schritt zu ihm überbrücken und ihn zu einer Umarmung heran zu ziehen.
 
Nur kurz... nur einen Moment Frieden, in dem es wieder sowar wie Früher.
 
"Ich hab dich vermisst"

[Bordell | bei Tarón im Zimmer]
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
#48
Die Aufmerksamkeit noch immer mehr dem Essen widmend als dem Gespräch in seinem Rücken, wog er den Kopf voller Zustimmung zur Seite. Recht hatte sie, aber hätte Liam geahnt, dass Shanaya bislang auch nicht mehr als eine Geschmacksrichtung probiert hatte, hätten seine Mundwinkel vermutlich amüsiert gezuckt. Eine Diskussion über Pasteten von zwei Beteiligten, die beide noch so erfrischend unerfahren schienen, dass sie glaubten, gut von schlecht unterscheiden zu können. Er sah indes keinen Sinn mehr darin, sich an dem Wortgefecht zu beteiligen. Zwei Dinge waren klar: Shanaya würde gehen und Elian würde sie nicht aufhalten können. Dass er es dennoch – wenn auch halbherzig – damit versuchte, auf ihre eigene Vernunft zu setzen, zeigte, dass er – einerseits – wirklich gutherzig war und – andererseits – die Schwarzhaarige kein bisschen kannte. Sonst hätte er gewusst, dass es vergeudete Worte waren und seine Zeit mit sinnvolleren Dingen genutzt. Irgendwann aber gab der junge Montrose klein bei. Es war ihr Bein – ein weiterer Grund, weshalb Liam gar nicht erst versuchte, sie zurück ins Bett zu zwingen. Sie war die einzige, die schmerztechnisch einschätzen konnte, wie weit sie gehen konnte. Da halfen ihr weder ein Gregory noch ein Elian. Wie es medizinisch aussah, konnte der Lockenkopf nicht sagen, aber auch da verfolgte er eher die Philosophie, dass wohl alles passte, solange es irgendwie ging. Bislang hatte es ihn weder ein Körperteil gekostet noch umgebracht. Außerdem konnte er – besonders nach der Kopfgeldaktion – sehr gut nachvollziehen, dass man den Kopf freibekommen wollte. Und das ging nicht, wenn man an die Crew gefesselt war, deren Gesichter allesamt ebenso gezeichnet waren wie die eigenen Gedanken.

Ein ehrliches Lächeln erschien auf seinen Zügen, als er Elians Nicken über die Schulter schauend zur Kenntnis nahm. Er öffnete die Tür, während Shanaya sich noch fertig machte und Liam gemütlich die Zeit nutzte, die Reste des Frühstücks zu vertilgen – so war jedenfalls der Plan gewesen, der jäh von einem lauten RUMMS unterbrochen wurde und ihn aufschrecken ließ. Liam drehte sich auf der Bettkante herum und blinzelte abwartend Richtung Tür. Bei genauerem Lauschen war es Josiahs Stimme, die den Flur besser verfluchte als manches Esoterikweib. Er schien eine recht unsanfte Bekanntschaft mit der Tür gemacht zu haben. Doch statt ebenfalls besorgt in den Flur zu eilen, blieb er vorerst sitzen, steckte sich ein weiteres Stück Käse in den Mund und bestrich das restliche Brot mit der Marmelade. Bis Shanaya mit ihrer Krücke die Tür erreicht hatte und die Situation davor geklärt war, hatte er noch genügend Zeit. Wenn er sich nicht täuschte, war nämlich auch Farley von dem lauten Treffen zwischen Josiah und dem Holz angelockt worden. Der Lockenkopf seufzte leise, lauschte dem dumpfen Geräusch von Shanayas Krücke und hatte sich bereits halb erhoben, als er bemerkte, dass das Klopfen nicht an der Tür endete. Sie kümmerte sich nicht um den kleinen Auflauf, sondern marschierte – er hätte es sich denken können – munter weiter, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Hastig stopfte er sich die Reste vom Teller in den Mund, um ihr auf dem Fuße zu folgen.

„Iff paff fon auf.“, bemerkte er noch mit vollem Mund beschwichtigend, als Elian abermals seinen Missmut zum Ausdruck brachte. Er schluckte und behielt Shanaya im Blick. „Wenn ihr sie auch nur ansatzweise kennt, wisst ihr, dass sie gehen wird. Ob mit oder ohne uns. Macht euch doch nicht die Mühe, das Unmögliche zu versuchen.“

Er zuckte mit der Schulter, warf der Runde ein gut gelauntes Lächeln entgegen und huschte der Schwarzhaarigen hinterher.

„Die scharren sich ja wie Fliegen um dein Krankenzimmer. Hab‘ ich was verpasst? Ist eine Wette am Laufen, wer dich im Bett halten kann?“, flüsterte er der Jüngeren zu und warf einen letzten, flüchtigen Blick über die Schulter.

Wer ihnen folgen wollte, würde es tun. Allzu schwer war es nicht, sie einzuholen.

{ Bordell | Shanaya - Elian, Farley, Josiah }
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Jonah Blythe
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#49
Immer noch rührte sich der junge Mann nicht und verzog auf sondere bare Art und Weise auch überhaupt keine Miene. Es wirkte beinahe so als wäre er nicht lebendig. 
Die Anschuldigungen der fremden Frau jedoch waren durchweg lächerlich. Warum sollte er den Mann getötet haben?! Zugegeben... Er KANNTE ihn. Und WAR mit ihm verabredet gewesen. Aber sicher nicht um ihn zu töten. Im Gegenteil. Eigentlich hatte er Jonah helfen wollen. Oder zumindest einen Deal mit ihm eingehen wollen: Einen, ohne das irgendwelche Köpfe rollten.

Da schoss Jonah ein weiterer Gedanke durch den Kopf, wenngleich er sich immer noch nicht bewegte und somit keine seiner Überlegungen durchsickern ließ...
Auf Alex' Frage hin, ob er überhaupt Lächeln könne, ergriff er nun doch wieder das Wort, behielt seine Vermutung jedoch vorerst für sich. Denn eine reine 'Vermutung' war es bei weitem nicht Wert sie in den Raum zu schmeißen. Wenngleich die Lüge der Dame sie durchaus auffällig machten.

"Selbstverständlich. Das ich es nicht tue liegt in keinem Zusammenhang damit, dass ich es nicht kann."

Trockener Kommentar seinerseits, ohne jegliche Emotion. Einfach. Gruselig.

"Zugegeben, ich kannte ihn. Hatte aber keinen Grund ihn umzubringen. Ich kenne viele Menschen. Sie leben fast alle noch."

Auch hier. Absolut kein Gefühl war heraus zu spüren. Er legte einfach nur die Fakten auf den Tisch und sein Blick wirkte dabei so Seelenlos wie die einer Puppe.

"Und wenn ich jemanden töten würde, hätte ich mitnichten einen Hammer verwendet. Ein einfacher Schnitt durch die Kehle mit einem Dolch wäre wesentlich schneller und kraftsparender."

Auch hier. Reine Tatsachen. Wenn sich hier jemand verdächtig machte, dann ja wohl die Frau. Jonah war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Wie so oft der letzten Tage...

- Alex, Enrique, Greo, Skadi und Talin | In der Werft -
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
#50
Mit einem leisen Lächeln verharrte Taróns Blick einen Moment auf seiner Cousine. Vielleicht durfte er tatsächlich hoffen, dass die Dinge wieder besser laufen würden als zuletzt.
Nur in der dunklen Ecke seines Verstandes regte sich das Ungeheuer Misstrauen, das in den Jahren auf See zu einem echten Monstrum herangewachsen war – gefüttert von seinen Fehlern und der Naivität, die er ihm geopfert hatte.
Doch dies war Isala. Wenn es einen Menschen gab, dem er je vertrauen konnte, dann ihr. Und nun hatte er ohnehin schon das meiste von dem ausgespukt, was wirklich zählte. Davon gab es ohnehin kein Zurück mehr.
Eine Vertraute zu haben war ein warmer Gedanke, verlockend. Wie oft hatte er sich gewünscht mit jemanden wirklich offen reden zu können, anstatt die Gedanken über die Echse nur in der Echokammer seines eigenen Schädels rotieren zu hören. Und dennoch konnte er die Vorsicht noch nicht ganz abstreifen. Vielleicht mit ein wenig Zeit. Er hoffte es.

„Ich hab dich auch vermisst.“

Antwortete er ihr ehrlich, ehe er sich vom Sims in seinem Rücken abstieß und seine übrige Kleidung zusammen suchte. Während er redete zog er sich an.

„Ich muss ihn auf jeden Fall suchen und wenn du mich begleiten willst und kannst: umso besser! Kannst du deinen Posten noch länger verlassen? Nicht, dass du wegen mir noch Schwierigkeiten bekommst…“

 So wie die Dinge nun standen würde sie diesen Job ohnehin nicht mehr viel länger behalten. Tarón war sich sehr sicher, dass Isa nicht vor hatte ihn noch einmal ohne weiteres am Horizont verschwinden zu sehen – und er hatte keine Einwände. Auch er würde sie nicht einfach hier zurücklassen. Selbst wenn sie es schlechter hätte treffen können – dies WAR ein Bordell.
Er hatte sich gerade sein Hemd übergestreift, als sein Blick sich forschend auf sie richtete.

„Du… ehm… du kümmerst dich hier ums…Frühstück?“

Tastete er sich vorsichtig an die eigentliche Frage heran und rang im Inneren mit sich: natürlich war das ihre Sache. Aber die Vorstellung, dass sie hier mehr angeboten hatte – oder hatte anbieten müssen – als ihr Geschick bei Bedienung, Saubermachen und Frühstück servieren bereitete ihm mehr Unbehagen, als er sich selbst eingestehen wollte.
Um sie nicht anzugaffen richtete er seine weitere Kleidung, während er angespannt auf ihre Antwort wartete.
 

[Bordell | Mit Isala im Zimmer]
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