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Do what you want 'cause a Pirate is free
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#61
Für eine kleine Weile dröhnte Rauschen in seinen Ohren, dann erst griff sein Verstand Luciens Worte auf und musste sie zunächst entschlüsseln.
Fasziniert nahm er zur Kenntnis, dass el Capitán zwar darauf bestand, die Form zu wahren, es ihm ansonsten aber völlig egal war, was Enrique tun würde. Etwas, was er von Shane und Leighton her kannte, Menschen, die es geschafft hatten, Vorgesetzte und "Freunde" zugleich zu sein. Möglicherweise war es dem Grünäugigen aber auch völlig egal, ob sie die Form wahrten. Sogar das wäre möglich.

"Trink soviel du willst, rechne nur nicht damit, dass ich dich ins Bett bringe oder deine Sauereien beseitige, solltest du welche anrichten", meinte er zunächst, nach Luciens Feststellung, heiser und bemühte, etwas Belustigung mit in seine Stimme zu legen.

Für ihn selbst klang es nicht danach, als ob er es schaffte, eher hatte er das Gefühl komplett weinerlich zu klingen und so schwieg er danach erst einmal eine kleine Weile, überlegte ob Dravean recht hatte und was er antworten wollte.
Schließlich meint er, fest davon ausgehend, dass es sowieso Niemanden interessierte, den Blick noch immer Richtung See:

"Bist du dir sicher, dass du dir mein Geflenne antun willst? Das was mich beschäftigt ist alles andere als heiter."

Und prompt wanderte sein Blick zu den Anderen, verkrampfte sich seine Haltung, während sein Innerstes wütend 'Nicht hier" schrie.
'Nicht jetzt.
Nie.
Nirgendwo.
Niemandem.
Nicht einmal Skadi.'


"Was macht das schon für einen Unterschied?", flüsterte er zu sich selbst, ohne zu merken, dass er diesen Gedanken in Worte fasste.
[ Abseits in den Schatten | bei Lucien ]
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#62
Oh...“, erwiderte der Dunkelhaarige mit einem Unterton gespielten Bedauerns, „ein guter Freund würde das sicher für mich tun.

In den grünen Augen leuchtete ein Anflug von Belustigung, der deutlich machte, wie unverbindlich seine Worte gemeint waren. Er erwartete weder, dass Enrique ihm hinterher wischte, noch ging er davon aus, dass sie tatsächlich Freunde waren. Ein kleiner Scherz mit einer Prise Galgenhumor. Denn auch wenn die Belustigung in der Stimme des Leutnants kaum wahrnehmbar war, beschloss Lucien, es mit Humor zu nehmen. Nicht jedes Wort und jede Tonlage auf die Goldwaage zu legen, schuf in der Regel mehr Vertrauen als das Gegenteil davon.

Keine Sorge, so weit lasse ich es nicht kommen.“,

schloss der junge Captain mit einer Spur mehr Ernsthaftigkeit und richtete den Blick wieder auf Enrique, musterte dessen der See zugewandtes Profil aus den Augenwinkeln, bis dieser seine Stimme wiederfand. Und dann, fast zu leise, um es über das Rauschen des Meeres hinweg hören zu können, die eigenen Zweifel offenbarte. Mehr zu sich selbst, als an Lucien gerichtet.
Der 21-Jährige nickte leicht, weniger zustimmend als eher verstehend.

In der Regel ist nichts von dem, was einen Mann länger beschäftigt, wirklich heiter, meinst du nicht?“ In seiner Stimme lag ein leises Lächeln, doch er meinte seine Worte genau so, wie er sie sagte. „Darüber zu reden, soll es leichter machen. Hab' ich gehört.“ Er hob den Becher an die Lippen und richtete seinen Blick wieder auf das Beiboot unmittelbar vor ihm. Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. „Hab's aber auch noch nicht ausprobiert.

Dann neigte er den Becher und trank. In jedem Wort das unausgesprochene Angebot.
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
#63
Nicht so richtig begreifend, wovon die eigentlich alle redeten, lächelte Greo einfach adrett und trommelte lautlos mit den Fingern eine Melodie auf seine Knie. Er hatte keinen Schimmer, wer wen mit Rosen bei was auch immer beobachtet hatte und es juckte ihn auch nur irgendwo ganz versteckt hinterm linken Ohr, dass die Ereignisse an Bord langsam aber sicher an ihm vorbeizogen.

„Schieb’s nicht auf die Augen.“
, brummelte er und ruckte dann neckisch mit der Schulter. „Und Rosen will ich nicht. Bring Steak. Steak ist gut.“

Er schaute Liam an.

„Ich kann nur auf Knöpfe und Garn setzen. Mehr hab‘ ich nich‘.“, bot er seine maue Auslage an und war eigentlich nicht unglücklich darum, dass er an diesem Abend nicht viel zu verlieren hatte.
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#64
Hätte der Schwarzhaarige sich nicht so zerschlagen gefühlt, er hätte sich sicherlich Luc zugewandt und ihn misstrauisch gemustert.
So rührte er sich nicht, sondern sank in seine aufgestützte Haltung zurück, sah auf die düsteren Wogen hinab, deren Schwärze nur vom Licht des Schiffes mit Reflexionen unterbrochen wurde und brachte nicht die Kraft auf, das Verhalten des Jüngeren zu hinterfragen.
„... ein guter Freund würde das sicher für mich tun.“
Ja. Ein guter Freund würde das. Skadi würde ihm wohl einen Vogel zeigen, selbst wenn sie das für ihn täte. Aber wohl auch nur einmal. Und sein einziger, anderer ...
Ein düsterer Gedanke löste den anderen ab.

Die Erkenntnis dann, dass er bedauerte, dass die bisherigen Ereignisse Luc und ihn nicht zu Freunden gemacht hatte, dass Misstrauen zwischen ihnen stand, ließ ihn innehalten.
Warum musste es so sein?
Vorsichtig hob er den Blick zu dem Mann neben sich, als jener seine letzten Worte äußerte.

"Wenn man tut, was einem Freude bereitet und unter Gleichgesinnten ist, dann ist dem nicht so."

Enrique wusste selbst nicht, warum er Lucien widersprach. Vielleicht, weil er hofft, dass der die Einschränkungen fortwischen würde, die sich nicht zurück halten ließen? Die den Wiederspruch fast sofort negierten? Warum äußerte er ihn überhaupt, wenn er eh nicht dahinter stand? Abermals sah er auf die Wasser hinab, während sich der leise Protest in Resignation wandelte:

"Die Welten lassen allerdings nicht zu, dass soetwas Bestand hat und das, was sie nicht vernichten können, dem geben sie einen schalen Beigeschmack."

Einen Moment lang schwieg er, ehe er dann das Gesicht Draveans musterte, als er überlegte, was er tun sollte, spürte in sich sowohl den Drang zu fliehen, als auch weiterzureden.
'Was macht es schon für einen Unterschied ...?'

"Sei vorsichtig, was du mir anbietest:
"Wenn wir jetzt anfangen über unsere Probleme zu reden, dann könnten wir Freunde werden, ehe wir uns versehen."


Sein Grinsen geriet ziemlich schief.

"Etwas, von dem ich ausgehe, von dem unsere Eltern uns wohl abraten würden."

Dann ließ er seinen Blick abermals über Bord fallen, wartete auf eine Reaktion des Kapitäns.
Zumindest sein Vater würde das definitiv. Nahia, im Gegensatz dazu, würde ihm wohl raten, auf sein Inneres zu hören. Etwas, in dem er derzeit nicht sonderlich gut war.
Seine Finger fingen an, den Krug zwischen ihnen zu drehen. Ein Fehlgriff und er würde für immer im Meer verschwinden. Ein falscher Schritt und ihm passierte das gleiche:
Stürzen und im Meer der Zeit verloren gehen.
Vielleicht sollte er ihn fallen lassen?
Oder sich?
[ Abseits in den Schatten | bei Lucien ]
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#65
Wieder deutete Lucien ein Nicken an, allerdings ohne sofort zu seinem Gegenüber zurück zu sehen. Sein Blick lag nach wie vor auf dem mit Wachtuch bedeckten Boot, ohne es wirklich wahrzunehmen. So gelassen er auch wirkte – seine gesamte Aufmerksamkeit lag auf der Gestalt neben sich. Er lauschte auf dessen Atemzüge, dessen schwermütiges, tonloses Seufzen, das er von sich gab, wenn seine Gedanken in Resignation umzuschlagen schienen. Das Rascheln seiner Kleidung, wenn er sich bewegte und den Blick herum wandte.

Stimmt.“ Er tat Enrique den Gefallen, ihm erneut zu widersprechen. „Aber das ist schließlich auch nichts, was einen Mann länger beschäftigt, nicht wahr? So ist das mit dem Guten und dem Schlechten. Das eine lebt in der Gegenwart. Das andere greift jederzeit nach uns. Es kommt aus der Vergangenheit und verfolgt uns in die Zukunft.

Unwillkürlich streiften seine Gedanken die Erinnerung an die Renaissance, an die gewaltige Galeere, deren Auftauchen am Horizont er jederzeit erwartete. Bilder, die ihn nachts verfolgten und die den schweren Wein zu seinen Füßen allmählich zu seinem ständigen Begleiter machten.
Doch als Enrique ihn wieder ansprach, schob er die Vergangenheit dorthin zurück, wo sie hingehörte und wandte den Kopf herum, um den Älteren direkt anzusehen. Ein leises Schnauben verließ seine Kehle und in die tiefgrünen Augen trat der Schalk.

Wer sagt, dass ich Probleme hätte?“, konterte er amüsiert. „Hier war nur von deinen die Rede!“ Er ließ den Arm mit dem leeren Becher ein Stück sinken, beobachtete während dessen, wie Enriques Blick zum Wasser zurückkehrte, bevor er leichthin weiter sprach. „Mein Vater ist tot und meine Mutter hat sich in meine Erziehung nie eingemischt. Von meiner Seite her... stünde einer Freundschaft also nichts im Wege. Wie steht es mit dir?
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