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Destination Unknown
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#1
Destination Unknown
bespielt von    Peregryne Tallant   Shanaya Árashi
25.06.1822
Sphinx
Destination Unknown

Morgen des 25. Juni 1822
Peregryne Tallant & Shanaya Árashi


Eine weitere, wenig erholsame Nacht lag hinter Shanaya. Sie war nicht immer wieder aufgewacht, fühlte sich auch nicht, als hätte sie für Tage gar nicht geschlafen… trotzdem fühlten sich ihre Knochen ein wenig schwerer als sonst. Woran auch immer es lag, sie musste das dringend wieder in den Griff kriegen, ansonsten hing sie demnächst wirklich nur noch schlafend über dem Steuer. Die frische Morgenluft weckte jedenfalls ein wenig die Lebensgeister, als die junge Frau auf das Deck trat. Mit einem leisen Gähnen streckte sie beide Arme in die Richtung des leicht bewölkten Himmels und hielt diese Position einige Herzschläge. Ein leichter Wind ging, die Sonne tauchte das Meer um sie herum in erste, zart rote Töne. In dem Moment, als die Schwarzhaarige die Arme wieder sinken ließ, die nackten Füße wieder vollkommen die Planken unter sich berührten, erblickten die Augen der jungen Frau eine Silhouette, nicht unweit von ihr. Mit einem tiefen Atemzug ließ sie den Blick jedoch weiter schweifen, sprach trotzdem den früh morgendlichen Gast an. „So früh auf den Beinen, um einen Plan für eine Flucht vom Schiff zurecht zu legen?“ Ihre Worte wurden von einem amüsierten Lächeln untermalt.

Er seufzte, als die mittlerweile nicht mehr fremde Stimme an sein Ohr drang, mehr, weil er sich ein bisschen morgendliche Ruhe erhofft hatte, weniger wegen der Stimme an sich. „Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Ihr werdet kaum Lösegeld für mich erhalten.“ Ein Lachen ergänzend drehte er den Kopf kurzzeitig in ihre Richtung. „Also was für Gründe könntet ihr haben, mich nach dem Anlegen weiterhin festhalten, hm?“

Wem auch immer direkt sein Seufzen galt, Shanaya Lächeln wurde damit nur noch ein wenig breiter. Vielleicht war er ja auch so ein Morgenmuffel wie Alex es war? Irgendwie hatten die meisten Menschen ja Probleme damit früh aufzustehen. Etwas, was die junge Frau noch nie verstanden hatte. Seine Worte entlockten ihr dann ein Lachen, womit sie mit den Fingern der rechten Hand schnippte.

„Verdammt, ich dachte, wenn ich irgendwem deinen Kopf liefere, kann ich endlich in Gold baden.“

Shanayas Kopf neigte sich ein wenig zur Seite, das Lächeln ruhte jedoch weiterhin auf ihren Lippen. Bei ihrer ersten Begegnung, zusammen mit diesem anderen Kerl, war die Gesellschaft dieses Mannes nicht besonders spannend gewesen. Also wollte sie sehen, wie er sich nach ein paar Tagen schlug, ob er ein wenig aufgetaut war.

„Vielleicht lenke ich ja das Schiff um, umfahre unser eigentliches Ziel, um dich ein wenig zu foltern? Eine Folterfahrt auf einem Piratenschiff. Manche würden dafür Geld bezahlen.“

Mit diesen Worten nahm die Stimme der jungen Frau einen etwas grüblerischen Ton an, dem man jedoch anhörte, dass er völlig überzogen und damit wenig ernst gemeint war.
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Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Mar 2021
#2
„Witzig.“ brummte er nur und wandte sich wieder ab, zumindest so lange ihr Mund offen blieb und weiterhin Worte daraus rollten. Nicht wirklich witzig, je länger er darüber nachdachte, aber noch sah er keinen Grund irgendjemandem auf diesem Kahn mehr zu verraten als nötig. Auch wenn die Truppe sich binnen der vergangenen Tage, seit sie wieder auf Kurs waren, nicht als die schlechteste Gesellschaft herausgestellt hatte. Vielleicht hatte er doch ein bisschen Glück gehabt, einmal im Leben zumindest.

Ein leichtes Schmunzeln erhellte seine Miene plötzlich. Er deutete auf ihren Arm. „Damit du dir am Ende noch versehentlich den anderen Arm brichst?“
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Crewmitglied der Sphinx
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#3
Humor schien dem für sie Fremden in diesem Moment noch zu fehlen. Vielleicht musste er erst warm mit der Crew werden? Sie war da nicht die richtige Kandidatin für, vor allem nicht, wenn er ihren Humor nicht teilte. Schade drum. Der Dunkelhaarige wandte sich ab, und für einige Herzschläge lang glaubte Shanaya, er ließ sie stehen. Es wäre wieder einmal nur typisch gewesen. Aber der Mann überraschte sie, blieb und wandte sich sogar wieder zu ihr herum. Er deutete auf ihren Arm, Shanaya folgte diesem Wink kurz, ehe sie die hellen Augen wieder auf Peregryne richtete. Ein diebisches Grinsen schlich sich auf die Lippen der jungen Frau, ehe sie eine vollkommen theatralische Miene aufsetzte.

„Das wäre schon irgendwie witzig. Ich müsste meine Suppe wie ein Hund trinken.“

Mit grüblerischer Miene wog sie den Kopf etwas zur Seite, warf dem Mann dabei einen vielsagenden Blick zu.

„Ich glaube, es wäre ganz schön, wenn du mir einen gesunden Arm lassen würdest. Dann verspreche ich auch, deinen Kopf nicht irgendwem auf einem Silbertablett zu servieren.“

Sie lachte, zuckte mit der gesunden Schulter.
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Crewmitglied der Sphinx
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#4
Er müsste lügen, würde er behaupten, aus der Frau schlau zu werden. Sie machte nicht den Eindruck, als wäre sie auf eine pseudophilosophische Diskussion am frühen Morgen scharf, gleichzeitig prasselte eine schiere Menge an Worten auf ihn ein, dass er bereit war, seinen ersten Gedanken nochmals zu revidieren.

Wie ein Hund. Er schmunzelte schwach.

"Als ob ich auf sowas dämliches kommen würde. Da könnte ich gleich freiwillig wieder über die Reling hüpfen." Außer die Crew war bereits auf der Suche nach einer Gelegenheit, Shanaya loszuwerden. Was er stark bezweifelte.

Per deutete auf ihren eingebundenen Arm. "Was is' überhaupt passiert?"
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Crewmitglied der Sphinx
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#5
„Manch einem wäre es das sicher wert, mir meine Schulter zu zertrümmern.“

Ein leiser, amüsierter Ton schwang in der Stimme der jungen Frau mit, auch wenn sie das eine ganze Menge Überwindung kostete. Die Müdigkeit hielt sie weiter fest im Griff. Vermutlich war an ihren Worten trotzdem etwas Wahres dran, was ihr jedoch vollkommen egal war.
Kurz folgte ihr blauer Blick dem Deuten des Mannes, ehe sie mit einem leisen Seufzen den Kopf wieder anhob.

„Einer dieser Vogelviecher hat das Schiff so stark bewegt, dass ich keinen Halt mehr gefunden habe. Ich bin ziemlich übel auf der Schulter gelandet, das hat ihr nicht ganz so gut gefallen.“ Sie zuckte mit der gesunden Schulter. „Aber sie ist wieder eingerenkt und jetzt warte ich nur darauf, dass ich sie wieder normal bewegen kann.“

Sehnsucht schwang in ihrer Stimme mit. Sie war einfach nicht dafür gemacht, nur herum zu sitzen und darauf zu warten, was noch so passieren würde.
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Crewmitglied der Sphinx
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#6
Manch einem. Per schnaubte amüsiert. Manch einem Sadisten vielleicht. Auch wenn ihn bestimmt niemand als Sonnenschein beschrieben hätte, Sadist war dann doch ein ganzes Stückchen fernab. Shanaya war vielleicht anstrengend, aber so  anstrengend dann auch wieder nicht, dass er sich gezwungen sah, zu derart drastischen Maßnahmen zu greifen.

„Eins dieser Vogelviecher,“ schmunzelte er, „an das du mich vor nicht allzu langer Zeit noch verfüttern wolltest. Nichts für ungut.“ Praktisch dasselbe Schicksal hatte ihn am Handelsschiff ereilt, nur dass er anstatt auf seinen Arm zu fallen direkt über Bord geschleudert worden war. Andererseits... wenn er an die letzten Tage hier an Bord der Sphinx zurückdachte, vielleicht hatte es das Schicksal gar nicht so schlecht mit ihm gemeint. Er hatte im ersten Moment schon gar nicht mehr geglaubt, jemals wieder einen Hafen zu sehen.

„Kannst es wohl kaum erwarten, das Deck wieder eigenhändig zu schrubben, was?“, lachte er. „Stimmt wohl, was man so sagt über Geduld.“
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Crewmitglied der Sphinx
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#7
Die Worte des Mannes lockten ein sachtes Lächeln auf Shanayas Lippen, ehe sie mit der gesunden Schulter zuckte.

„Jeder ist sich selbst der Nächste. Und Mitglieder der Crew kann ich ja nicht einfach so verfüttern.“

Auch, wenn sie das bei dem ein oder anderen doch irgendwie schon mindestens ein Mal überlegt hatte. Gäbe es da nicht diese Punkte in der Carta… Nunja.

„Du nimmst mir das doch wohl nicht übel, oder?“

Nun legte sich der unschuldigste Ausdruck auf die Züge der Schwarzhaarigen, sie verzog die Lippen, senkte den Blick ein wenig um Peregryne von unten herab anzublicken. Seine letzte Frage blieb damit erst einmal ohne direkte Antwort, aber wenn nicht jetzt, würde er sich diese sicher bald selbst beantworten können.
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Crewmitglied der Sphinx
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#8
Per schmunzelte. Kam darauf an, wie nahe sie dem Captain bzw. den Captains stand, obwohl, eigentlich bezweifelte er (oder hoffte), dass das keine Rolle spielte und gesunder Menschenverstand trotz allem die Oberhand behielt. Naja, wie auch immer. Glücklicherweise schien Shanaya ja doch nicht ganz so sadistisch veranlagt zu sein. „Selbst wenn, wär‘s dir vermutlich doch eh egal.“ Sein Blick schweifte hinaus aufs offene Meer und die schemenhafte Silhouette einer Insel, die er glaubte zu erkennen. Tatsächlich hatte er sich noch keinerlei Gedanken gemacht, was er tun würde, sobald er wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren bekam, wohin er gehen wollte. Hatte kurzzeitig daran gedacht, wie es wäre, würde er an Bord verweilen, unter einem Haufen fremder Gesichter. Abgesehen von Jón. „Wenn alles glatt läuft, bist du– seid ihr mich ja ohnehin bald los.“, legte er mit einem Schmunzeln nach.

Beim letzten Mal, als Shanaya diese kleine Show bei Peregryne, der in Gesellschaft von Jón gewesen war, aufgefahren hatte, hatte sie ihn und seinen Kumpanen ziemlich verwirrt. Umso gespannter war die junge Frau nun darauf, zu sehen, wie der Dunkelhaarige reagieren würde. Seine Reaktion schließlich fiel, zumindest für Shanaya selbst, eher langweilig aus. Bei seinen Worten hob sie den Kopf also wieder ein wenig an. Gut, da hatte sich nichts dran geändert, genau so hatte sie sich bei ihrer ersten Begegnung gefühlt. „Touché. Wäre ja auch dein Problem.“ Die Schwarzhaarige zuckte mit der gesunden Schulter, folgte seinem Blick mit den blauen Augen, ohne den Kopf in die Richtung des Meeres zu drehen. „Soso. Du bist also also kein Abenteurer, sondern ziehst lieber den Schwanz ein?“ Shanaya hob leicht eine Augenbraue, richtete den hellen Blick dann wieder auf ihr Gegenüber. Ihr sollte es eigentlich egal sein, sie interessierte einfach nur die Reaktion des Mannes.

„Wozu dann überhaupt die Frage?“ Er konnte nicht anders als darüber zu lachen, zumindest für einen Moment, weil ihre nächsten Worte ihn ein wenig mehr trafen als ihm selbst lieb war. Ein paar festgefahrene Gedanken in seinem Kopf lösten, deren Antworten er bis dato eigentlich nicht angezweifelt hatte. „Du hast ja keine Ahnung. Ich hab‘ mir gesagt, ich brauch‘ keine Aufregung mehr im Leben, wollte mich zurückziehen, aber ganz so einfach funktioniert‘s in der Realität eben nicht. Im Leben schenkt dir keiner was. So bin letztlich auf dem Handelsschiff gelandet.“ Das jetzt auf dem Grund des Meeres lag.

„Ein bisschen Interesse vorspielen, manipulieren, provozieren… drei Dinge, die zu meinen liebsten Beschäftigungen gehören.“ Gut, nicht ganz. Aber ehrliches Interesse hatte nicht hinter dieser Frage gesteckt. Was er dann jedoch sagte, ließ Shanaya ein leises Brummen von sich geben. Keine Aufregung mehr? Das klang nicht nach einem Leben für die Schwarzhaarige. Sie pustete sich also eine verirrte Strähne aus den Augen und betrachtete den Mann dann wieder mit prüfendem Blick. Soso. „Du wolltest also lieber tagein tagaus in deinem Sessel vor dem Feuer sitzen, in völliger Sicherheit? Wäre das nicht zermürbend langweilig?“ Die junge Frau schloss von sich auf andere – und für sie wäre dieses Leben eindeutig zu langweilig. Sie brauchte nicht jeden Tag ein lebensbedrohliches Abenteuer, aber jeden Tag in den selben Trott hinein zu leben… „Hast du vielleicht einfach Angst, dich einer neuen Aufgabe, wie zum Beispiel der Piraterie, zu stellen?“ Herausfordernd hob die Dunkelhaarige eine Augenbraue, betrachtete Peregryne dabei prüfend. Wenn er wirklich lieber den Schwanz einkniff und bei der nächsten Gelegenheit vom Schiff sprang, dann brauchte Shanaya auch nicht mehr von ihm zu wissen.

Ihre Antwort war... wenig überraschend. Er hatte aber auch keine ernstgemeinte Antwort auf seine noch weniger ernstgemeinte Frage erwartet. Ihn überraschte außerdem, dass sie den Eindruck machte, als wüsste sie nichts oder nur wenig von der Welt, entgegen der Tatsache, dass sie Teil einer Piratencrew war. Fragte sie wie lange schon. Vielleicht war das aber auch einfach nur ihre Persönlichkeit, ihre ganz persönliche Art und er konnte einfach wenig damit anfangen. „Naja, wenn ich tagein, tagaus nur mehr auf einem Sessel vorm Feuer sitzen würde... würde ich irgendwann verhungern. Hab leider noch nicht gelernt, wie man Licht isst.“, merkte er belustigt und ein wenig pseudobesserwisserisch an. Wenn sie sich schon über ihn lustig machte, wäre es doch unhöflich die Gefälligkeit nicht zurückzugeben. „Also nein.“

Auf ihre Antwort hin war das Thema für den Dunkelhaarigen schon wieder erledigt, was für Shanaya kein Wunder war. Sie hatte ihn zuvor als langweilig eingestuft – und auch jetzt schien sich dieses Bild nicht zu ändern. Aus ihrer ‚Anschuldigung‘ versuchte er sich mit einem schlechten Witz heraus zu reden, die der jungen Frau nur ein trockenes Lachen entlockte. Ein kläglicher Versuch, zumindest, wenn man es mit ihr zu tun hatte. „Und das ist alles, was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast?“ Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Schwarzhaarigen. „Das war einfacher, als ich dachte.“ Was genau sie meinte, sprach Shanaya jedoch nicht aus.

So richtig schlau wurde er aus ihr nicht. Worauf sie hinaus wollte, worum es ihr ging. Wohl provozieren, manipulieren und amüsieren, wenn er ihrem eigenen Wortlaut von vorhin folgte. Für Shanaya war alles wohl nur ein einziges, großes, lustiges Spiel — das bedeutete, solange sie sich amüsierte. Ohne Konsequenzen, ohne Bedenken. Zumindest schätzte er sie so ein, nach allem, was er bisher aus ihren Unterhaltungen so mitgenommen hatte. Sie hatte sich wohl bereits ihr eigenes Bild gemacht, ganz gleich wie sehr dieses mit der Realität übereinstimmte. „Na dann, gratuliere.“ Er erwiderte ihr trockenes Lachen. „0:1 für dich.“
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