Destination Unknown - Druckversion +- Inselwelten (https://inselwelten.crux-mundi.de) +-- Forum: Inselwelten (https://inselwelten.crux-mundi.de/forumdisplay.php?fid=7) +--- Forum: Wellenflüstern (https://inselwelten.crux-mundi.de/forumdisplay.php?fid=13) +---- Forum: Abgeschlossenes (https://inselwelten.crux-mundi.de/forumdisplay.php?fid=40) +----- Forum: 18. Juni bis 02. Juli 1822 | (VIII. - IX.) (https://inselwelten.crux-mundi.de/forumdisplay.php?fid=155) +----- Thema: Destination Unknown (/showthread.php?tid=1083) |
Destination Unknown - Shanaya Árashi - 05.02.2022 Destination Unknown
Morgen des 25. Juni 1822 Peregryne Tallant & Shanaya Árashi Eine weitere, wenig erholsame Nacht lag hinter Shanaya. Sie war nicht immer wieder aufgewacht, fühlte sich auch nicht, als hätte sie für Tage gar nicht geschlafen… trotzdem fühlten sich ihre Knochen ein wenig schwerer als sonst. Woran auch immer es lag, sie musste das dringend wieder in den Griff kriegen, ansonsten hing sie demnächst wirklich nur noch schlafend über dem Steuer. Die frische Morgenluft weckte jedenfalls ein wenig die Lebensgeister, als die junge Frau auf das Deck trat. Mit einem leisen Gähnen streckte sie beide Arme in die Richtung des leicht bewölkten Himmels und hielt diese Position einige Herzschläge. Ein leichter Wind ging, die Sonne tauchte das Meer um sie herum in erste, zart rote Töne. In dem Moment, als die Schwarzhaarige die Arme wieder sinken ließ, die nackten Füße wieder vollkommen die Planken unter sich berührten, erblickten die Augen der jungen Frau eine Silhouette, nicht unweit von ihr. Mit einem tiefen Atemzug ließ sie den Blick jedoch weiter schweifen, sprach trotzdem den früh morgendlichen Gast an. „So früh auf den Beinen, um einen Plan für eine Flucht vom Schiff zurecht zu legen?“ Ihre Worte wurden von einem amüsierten Lächeln untermalt. Er seufzte, als die mittlerweile nicht mehr fremde Stimme an sein Ohr drang, mehr, weil er sich ein bisschen morgendliche Ruhe erhofft hatte, weniger wegen der Stimme an sich. „Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Ihr werdet kaum Lösegeld für mich erhalten.“ Ein Lachen ergänzend drehte er den Kopf kurzzeitig in ihre Richtung. „Also was für Gründe könntet ihr haben, mich nach dem Anlegen weiterhin festhalten, hm?“ Wem auch immer direkt sein Seufzen galt, Shanaya Lächeln wurde damit nur noch ein wenig breiter. Vielleicht war er ja auch so ein Morgenmuffel wie Alex es war? Irgendwie hatten die meisten Menschen ja Probleme damit früh aufzustehen. Etwas, was die junge Frau noch nie verstanden hatte. Seine Worte entlockten ihr dann ein Lachen, womit sie mit den Fingern der rechten Hand schnippte. „Verdammt, ich dachte, wenn ich irgendwem deinen Kopf liefere, kann ich endlich in Gold baden.“ Shanayas Kopf neigte sich ein wenig zur Seite, das Lächeln ruhte jedoch weiterhin auf ihren Lippen. Bei ihrer ersten Begegnung, zusammen mit diesem anderen Kerl, war die Gesellschaft dieses Mannes nicht besonders spannend gewesen. Also wollte sie sehen, wie er sich nach ein paar Tagen schlug, ob er ein wenig aufgetaut war. „Vielleicht lenke ich ja das Schiff um, umfahre unser eigentliches Ziel, um dich ein wenig zu foltern? Eine Folterfahrt auf einem Piratenschiff. Manche würden dafür Geld bezahlen.“ Mit diesen Worten nahm die Stimme der jungen Frau einen etwas grüblerischen Ton an, dem man jedoch anhörte, dass er völlig überzogen und damit wenig ernst gemeint war. RE: Destination Unknown - Peregryne Tallant - 07.02.2022
RE: Destination Unknown - Shanaya Árashi - 12.02.2022
RE: Destination Unknown - Peregryne Tallant - 06.03.2022
RE: Destination Unknown - Shanaya Árashi - 12.03.2022
RE: Destination Unknown - Peregryne Tallant - 22.03.2022
RE: Destination Unknown - Shanaya Árashi - 13.04.2022
RE: Destination Unknown - Shanaya Árashi - 22.04.2022 Per schmunzelte. Kam darauf an, wie nahe sie dem Captain bzw. den Captains stand, obwohl, eigentlich bezweifelte er (oder hoffte), dass das keine Rolle spielte und gesunder Menschenverstand trotz allem die Oberhand behielt. Naja, wie auch immer. Glücklicherweise schien Shanaya ja doch nicht ganz so sadistisch veranlagt zu sein. „Selbst wenn, wär‘s dir vermutlich doch eh egal.“ Sein Blick schweifte hinaus aufs offene Meer und die schemenhafte Silhouette einer Insel, die er glaubte zu erkennen. Tatsächlich hatte er sich noch keinerlei Gedanken gemacht, was er tun würde, sobald er wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren bekam, wohin er gehen wollte. Hatte kurzzeitig daran gedacht, wie es wäre, würde er an Bord verweilen, unter einem Haufen fremder Gesichter. Abgesehen von Jón. „Wenn alles glatt läuft, bist du– seid ihr mich ja ohnehin bald los.“, legte er mit einem Schmunzeln nach. Beim letzten Mal, als Shanaya diese kleine Show bei Peregryne, der in Gesellschaft von Jón gewesen war, aufgefahren hatte, hatte sie ihn und seinen Kumpanen ziemlich verwirrt. Umso gespannter war die junge Frau nun darauf, zu sehen, wie der Dunkelhaarige reagieren würde. Seine Reaktion schließlich fiel, zumindest für Shanaya selbst, eher langweilig aus. Bei seinen Worten hob sie den Kopf also wieder ein wenig an. Gut, da hatte sich nichts dran geändert, genau so hatte sie sich bei ihrer ersten Begegnung gefühlt. „Touché. Wäre ja auch dein Problem.“ Die Schwarzhaarige zuckte mit der gesunden Schulter, folgte seinem Blick mit den blauen Augen, ohne den Kopf in die Richtung des Meeres zu drehen. „Soso. Du bist also also kein Abenteurer, sondern ziehst lieber den Schwanz ein?“ Shanaya hob leicht eine Augenbraue, richtete den hellen Blick dann wieder auf ihr Gegenüber. Ihr sollte es eigentlich egal sein, sie interessierte einfach nur die Reaktion des Mannes. „Wozu dann überhaupt die Frage?“ Er konnte nicht anders als darüber zu lachen, zumindest für einen Moment, weil ihre nächsten Worte ihn ein wenig mehr trafen als ihm selbst lieb war. Ein paar festgefahrene Gedanken in seinem Kopf lösten, deren Antworten er bis dato eigentlich nicht angezweifelt hatte. „Du hast ja keine Ahnung. Ich hab‘ mir gesagt, ich brauch‘ keine Aufregung mehr im Leben, wollte mich zurückziehen, aber ganz so einfach funktioniert‘s in der Realität eben nicht. Im Leben schenkt dir keiner was. So bin letztlich auf dem Handelsschiff gelandet.“ Das jetzt auf dem Grund des Meeres lag. „Ein bisschen Interesse vorspielen, manipulieren, provozieren… drei Dinge, die zu meinen liebsten Beschäftigungen gehören.“ Gut, nicht ganz. Aber ehrliches Interesse hatte nicht hinter dieser Frage gesteckt. Was er dann jedoch sagte, ließ Shanaya ein leises Brummen von sich geben. Keine Aufregung mehr? Das klang nicht nach einem Leben für die Schwarzhaarige. Sie pustete sich also eine verirrte Strähne aus den Augen und betrachtete den Mann dann wieder mit prüfendem Blick. Soso. „Du wolltest also lieber tagein tagaus in deinem Sessel vor dem Feuer sitzen, in völliger Sicherheit? Wäre das nicht zermürbend langweilig?“ Die junge Frau schloss von sich auf andere – und für sie wäre dieses Leben eindeutig zu langweilig. Sie brauchte nicht jeden Tag ein lebensbedrohliches Abenteuer, aber jeden Tag in den selben Trott hinein zu leben… „Hast du vielleicht einfach Angst, dich einer neuen Aufgabe, wie zum Beispiel der Piraterie, zu stellen?“ Herausfordernd hob die Dunkelhaarige eine Augenbraue, betrachtete Peregryne dabei prüfend. Wenn er wirklich lieber den Schwanz einkniff und bei der nächsten Gelegenheit vom Schiff sprang, dann brauchte Shanaya auch nicht mehr von ihm zu wissen. Ihre Antwort war... wenig überraschend. Er hatte aber auch keine ernstgemeinte Antwort auf seine noch weniger ernstgemeinte Frage erwartet. Ihn überraschte außerdem, dass sie den Eindruck machte, als wüsste sie nichts oder nur wenig von der Welt, entgegen der Tatsache, dass sie Teil einer Piratencrew war. Fragte sie wie lange schon. Vielleicht war das aber auch einfach nur ihre Persönlichkeit, ihre ganz persönliche Art und er konnte einfach wenig damit anfangen. „Naja, wenn ich tagein, tagaus nur mehr auf einem Sessel vorm Feuer sitzen würde... würde ich irgendwann verhungern. Hab leider noch nicht gelernt, wie man Licht isst.“, merkte er belustigt und ein wenig pseudobesserwisserisch an. Wenn sie sich schon über ihn lustig machte, wäre es doch unhöflich die Gefälligkeit nicht zurückzugeben. „Also nein.“ Auf ihre Antwort hin war das Thema für den Dunkelhaarigen schon wieder erledigt, was für Shanaya kein Wunder war. Sie hatte ihn zuvor als langweilig eingestuft – und auch jetzt schien sich dieses Bild nicht zu ändern. Aus ihrer ‚Anschuldigung‘ versuchte er sich mit einem schlechten Witz heraus zu reden, die der jungen Frau nur ein trockenes Lachen entlockte. Ein kläglicher Versuch, zumindest, wenn man es mit ihr zu tun hatte. „Und das ist alles, was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast?“ Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Schwarzhaarigen. „Das war einfacher, als ich dachte.“ Was genau sie meinte, sprach Shanaya jedoch nicht aus. So richtig schlau wurde er aus ihr nicht. Worauf sie hinaus wollte, worum es ihr ging. Wohl provozieren, manipulieren und amüsieren, wenn er ihrem eigenen Wortlaut von vorhin folgte. Für Shanaya war alles wohl nur ein einziges, großes, lustiges Spiel — das bedeutete, solange sie sich amüsierte. Ohne Konsequenzen, ohne Bedenken. Zumindest schätzte er sie so ein, nach allem, was er bisher aus ihren Unterhaltungen so mitgenommen hatte. Sie hatte sich wohl bereits ihr eigenes Bild gemacht, ganz gleich wie sehr dieses mit der Realität übereinstimmte. „Na dann, gratuliere.“ Er erwiderte ihr trockenes Lachen. „0:1 für dich.“ |