07.03.2020, 12:22
Ein Hauch von Blut ...Skadis eindringliche Worte waren kaum im Knistern des sich rasch im Hintergrund ausbreitenden Feuers verhallt, als ihr Blick wie von unsichtbarer Hand geführt an Trevors Gesicht vorbei in die Schatten einer abzweigenden Gasse driftete. Die Flammen türmten sich noch lange nicht hoch genug auf, um den gesamten Straßenzug zu erhellen, aber es reichte, um sich rot schimmernd in einer kleinen Lache dunklen Blutes zu spiegeln, die das Kopfsteinpflaster an der Ecke benetzte. Dort zeichnete sich an die Fassade des Gebäudes gelehnt eine kleine, aber merkwürdig vertraute Gestalt gegen die Dunkelheit ab und als die Jägerin ihre gesamte Konzentration darauf richtete und sich, einer düsteren Vorahnung folgend, fast ohne es bewusst zu steuern, ein zwei Schritte darauf zubewegte, erkannte sie auch, wessen lebloser Körper dort saß. Scortias.
Die schmächtige Hand auf eine klaffende Schrotwunde in seinem Bauch gedrückt, hatte der Junge offensichtlich versucht, zurück zum Hafen zu gelangen und Hilfe zu finden, oder die Crew auch nur zu warnen, hatte es letztlich jedoch nicht in Sichtweite des Schiffes geschafft, als ihn seine Kräfte schließlich verließen. Sein Körper strahlte noch flüchtige Wärme ab, doch unter der gebräunten Haut schlug bereits seit langen Minuten kein Puls mehr.
Spielleitung für Skadi, Runár und Trevor
Ein Hauch von Rauch ...Hingegen unbemerkt von der kleinen Gruppe um die Jägerin huschte Farley im Schatten der großen Lagerhäuser über das Hafengelände. Auch er bemerkte die drei nicht, konzentrierte sich einzig und allein darauf, in Deckung zu bleiben. Lauschte auf Schritte und das Geklirr von Waffen, die ihm verraten würden, wann er sich verstecken musste, begegnete dabei jedoch keiner Menschenseele. Lediglich in weiter Ferne, dort, wo sich das Feuer gegen die Nacht erhob, wurden nun Rufe laut, die ihn allerdings nicht weiter kümmerten. Möglich, dass sich zumindest der zivile Teil der Bevölkerung lieber dem Brand widmete, als der Verfolgung irgendwelcher Piraten. Falls es soetwas wie Zivilisten auf dieser Insel überhaupt gab. Sollten sich auch die Kopfgeldjäger lieber um das Feuer kümmern, war das vielleicht sogar die Ablenkung, die sie brauchten, um ihren Hals aus der Schlinge zu ziehen.
Von dem Gedanken zur Eile getrieben, stürzte der junge Mann schließlich halb geduckt die Planke hinauf und stolperte an Deck der Sphinx, fing sich jedoch rechtzeitig mit einer Hand an der Reling ab, ehe er dem dort mit beschwichtigend erhobenen Händen stehenden Ceallagh in den Rücken fallen konnte. Zumindest im wortwörtlichen Sinne, nicht im übertragenen.
Sein Atem ging etwas zu schnell, aber seine Worte waren klar und verständlich: „Er ist… auf unserer Seite.“, versicherte er ohne jede Vorrede an Shanaya gewandt und nickte flüchtig in Richtung des Blonden. „Talin und Lucien sind auf dem Weg hier her und müssten gleich da sein. Enrique und noch irgendeiner sind bei ihnen. Wir müssen das Schiff fertig zum Auslaufen machen. Wer von uns fehlt noch?“ Prüfend huschte sein Blick von der Schwarzhaarigen zu ihrer Geisel, dann zu Greo, Gregory und Elian.
Spielleitung für Ceallagh und Shanaya; Zairym, Elian, Gregory und Greo