21.01.2020, 11:17
Unwillig in die Wirklichkeit zurückzukehren, wehrte sich sein Bewusstsein gegen die Eindrücke, die auf ihn einstürzten. Aber sein Instinkt zwang ihn unbarmherzig aus der Ohnmacht heraus. Nachdem sich seine Sinne eines rudimentären Hörens und Riechens bemächtigt hatten, schlug das Fühlen mit einer solchen Wucht auf ihn ein, dass er wünschte sofort wieder in der Versenkung zu verschwinden. Sein Schädel strahlte einen Schmerz aus, den er so schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Das war zu viel. Mit schlingerndem Kopf stützte er sich auf die Hände, seine Lider öffneten sich schlagartig und sein Blick kreuzte sich zu einem verqueren Schielen. Übelkeit schoss seinen Hals hoch. Greo zog die Beine unter den Leib, krümmte den Rücken und erbrach sich. Er registrierte nicht richtig, dass ihm jemand an seiner Seite helfen wollte. Er schien überhaupt keine Person richtig wahrzunehmen. Plötzliche Panik erfasste ihn und er wollte nur noch weg. Greo hustete schwer und wäre fast hinabgesunken, aber er kämpfte sich mit zittrigen Gliedern ein paar Züge von seinem Unglück weg und ließ sich erst dann wieder auf den Boden gleiten. Was war eigentlich passiert? Sein Herz hämmerte und ein hochfrequentes Piepsen durchschnitt sein Trommelfell. Er stöhne gequält. Wo war er?
„Will nicht…“, würgte er zwischen seinem zischenden Atem geistig umnachtet hervor und lallte weiter, während er auf allen Vieren ein, zwei Meter weiterrutschte, „Lammich… nichaufsieses Schiff, nein… gehen…Haus...Ar…“
Er stockte. Irgendetwas war komisch. Sein Hut war weg. Unwillkürlich grabschte er mit einer Hand nach seinem Hinterkopf und verspannte sich, als er zwischen festgetrockneten Haarsträhnen eine große, verkrustete Beule unter den Fingerspitzen spürte. Ein weiß blitzendes Stechen schoss ihm von der Stelle aus bis zur Stirn durch. Das Gefühl ließ Funken vor seinem Blickfeld flirren und er war sich auch nicht ganz sicher, ob die Konturen seiner Umwelt tatsächlich so unscharf sein sollten. Er wischte sich grob mit dem Arm über den Mund, um den Speichel loszuwerden. Die Knochen in seinem Gesicht schmerzten ebenfalls, sein rechtes Auge musste blutunterlaufen sein. Erneut krabbelte Greo ohne konkretes Ziel durch die Gegend. Sein Fluchtdrang peitschte ihn vorwärts.
„Kein Re - … Irrtum… Lammich…. gehen. Weg.“,
brabbelte Greo und versuchte die Eindrücke zu verarbeiten, die sich mit Erinnerungen einer längst vergangenen Zeit mischten. Es sah aus, als ob sich mehrere Buntglasfenster mit Szenerien übereinanderlegten und es war ihm schier unmöglich die einzelnen Situationen auseinander zu klamüsern. Ihm wurde furchtbar schwindelig. So irrational es auch war, wollte er trotzdem aufstehen und weglaufen. Er kam aber nicht auf die Beine. Er musste sich damit begnügen wie ein Kleinkind über das Holz zu schlittern und konnte dankbar sein, dass er nicht beisammen war und sehen konnte, wie lächerlich er sich dabei machte.
„Kein Re – Kein – Krein Reinrekrut.“, nuschelte er panisch weiter und tastete sich weg von dem Schauplatz, bis ihm ein Pulsieren im Schädel die Sicht nahm und er sich zusammenkauerte, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Er wollte nur noch fort von hier.
[Auf der Sphinx | krabbelt von Zairym, Shanaya, Trevor, Elian und Greg weg | Weiß auch nicht, was er tut
* Verletzungen sind mit Luc abgesprochen]
* Verletzungen sind mit Luc abgesprochen]