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There's a cold wind blowing
Cornelis & Sylas ✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 20 September 1820
Ort Tokara
Tageszeit Mittagszeit
Sylas Whyld
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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#1
There's a cold wind blowing rattling the trees
and I won't be satisfied 'til they know it's me
They'll be new blood on the leaves


Es war eine erfolgreicher Woche für die Crew der Squall Eater gewesen. Eine, die ihren Ruf in dieser Welt noch weiter festigen würde und dafür, dass man ihren Namen mit noch mehr Furcht in der Stimme flüsterte. Doch nicht überall wurde ihr Namen mit Furcht ausgesprochen, so gab es doch auch den einen oder anderen Ort, an dem er eher mit Ehrfurcht genannt wurde. Wo sie nicht auf Angst trafen, sondern auf Anerkennung. In manchen Erzählungen waren sie der dunkle Geist, der über den Meeren der Welt schwebte und aus dem Nichts auftauchte, um Tod und Verderben zu bringen und in anderen Erzählungen waren sie einfach nur schwer zu fassenden Piraten, die mordend durch die Welt zogen. Ja, sie waren Piraten und sie alle waren stolz auf dieses Leben, doch konnte man keinem von ihnen nachsagen, dass sie einfach nur mordhungrige Menschen waren. Ja, sie überfielen andere Schiffe und nicht immer waren die Captains der anderen Schiffe vernünftig genug sich nicht zur Wehr zu setzen und das war dann der Moment, an dem eine der ältesten Regeln der Menschheit aktiv wurde – Töte oder du wirst getötet. Es gab genug Piraten auf den Meeren der Welt, die aus Spaß töteten, die Gewalt anwandten, wo keine notwendig war, doch sie gehörten nicht zu dieser Sorte. Eine Sorte, die von ihnen allesamt verachtet wurde. Wie hatte Cor einmal gesagt: 'Nur weil das Leben uns keine faire Chance gegeben hat, müssen wir es ihm gleichtun'. In der Tat hatte sich keiner von ihnen aus wirklich freien Stücken für dieses Leben entschieden. Es waren Umstände gewesen, die jedem von ihnen keine andere Wahl gelassen hatte, als diesen Weg zu beschreiten. Bei manchen war es der Wunsch gewesen, ihrem alten Leben zu entfliehen. Manch einem war Unrecht getan wurden und nun wollte er auf diesem Weg die Rechnung begleichen und andere sahen in diesem Leben eine Freiheit, die ihnen kein anderes Leben jemals würde bieten können. Sie alle hatten ihre ganz eigenen und persönlichen Gründe, doch keiner davon war der, andere Menschen töten zu können.

So erfolgreich die Woche auch gewesen war, sie war nicht spurlos an Crew und Schiff vorbeigegangen und was lag in so einem Fall näher, als einen Hafen anzusteuern, von dem man sicher sein konnte, unter seinesgleichen zu sein? Tokara war ein Hafen, der sich fest in der Hand von Piraten befand und gewiss ein schmerzhafter Dorn im Auge aller Gesetzestreuen war und doch hatte es bisher keiner gewagt den Hafen ihrer Kontrolle zu entreißen und sie taten auch gut daran es nicht zu versuchen. Piraten waren sich untereinander nicht immer freundlich gesonnen, doch alle hatten sie einen gemeinsamen Feind und dieser ermöglichte es ihnen, auch ihre größten Differenzen zu überkommen. Zumindest für eine gewisse Zeit. Nun gut, vielleicht auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten, aber in der Theorie war es zumindest machbar. Sylas hoffte nur, dass der Tag noch in weiter Ferne lag, an dem seine Theorie auf ihre Praxistauglichkeit getestet wurde. Abgesehen davon, wollte er an diesem Tag auch gar nicht über das wann und wie nachdenken. Heute wollte er einfach nur einen Rum mehr trinken, als gut für ihn war und vielleicht mit einer oder auch zwei Frauen seinen Spaß haben. Er hatte es sich verdient, so wie jeder an Bord es sich verdient hatte und das würde er sich von niemanden vermiesen lassen. Auch nicht von der Mannschaft oder dem Captain des Schiffes im Hafen, welches ihm schon aus der Entfernung sofort ins Auge gestochen war. Es war nicht so, dass er dem Captain die Pest an den Hals wünschte, aber ein paar Tage nicht mehr vom Klo herunter zu kommen lag dann doch im Bereich des wünschbaren. Sie waren gewiss keine Freunde, aber er respektierte ihn als guten Captain, der wusste was er tat. Sie waren Konkurrenten und das schon seit langer Zeit und ein jeder versuchte nicht das Kielwasser des anderen zu kreuzen, wenn es sich vermeiden ließ. Man respektierte einander, aber das war wohl auch das einzige, was sie miteinander gemeinsam hatten. Zumindest aus Sylas' Sicht der Dinge.

Gemeinsam mit Cor verließ Sylas die Squall Eater, doch bereits am Landesteg trennten sich ihrer beider Wege, so hatte Cor ein paar persönliche Angelegenheiten zu klären. Sylas war zugegeben etwas verwundert, dass er ihn nicht dabei haben wollte, so gab es doch so gut wie nichts, an dem er nicht beteiligt war, aber er akzeptierte Cors Entscheidung ohne ein einziges Widerwort. Während Cor in der Menge verschwand, sah Sylas ihm noch für einen Moment nach, ehe er seine Schritte in Richtung Taverne lenkte, um zumindest sein erstes Vorhaben für diesen Tag in die Tat umzusetzen. Mit erhobenem Kinn betrat er den Schankraum und ohne auch nur einen Blick nach rechts oder links zu werfen ging er direkt auf die Theke zu. Ein Verhalten, was sich nicht jeder leisten konnte, so wusste man doch nie, ob nicht irgendwo jemand saß, der einem nicht wohl gesonnen war, doch Sylas wusste, dass sich niemand freiwillig mit einem Crewmitglied der Squall Eater anlegen würde. Nicht solange ihm sein Leben etwas bedeutete.
Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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#2
Drei Wochen waren sie nun auf See gewesen. Eine Strategie, für die Feuerbart berüchtigt war: Er schlich sich über die Meere der ersten Welt um an Stellen zuzuschlagen, an denen keiner mit einem Piratenangriff rechnete, da alle bekannten Häfen der Freibeuter scheinbar viel zu weit entfernt lagen. Dafür mußte man die Liebe zur See in sich tragen, wie Cornelis das tat, dem es nicht viel bedeutete einen Heimathafen zu haben, denn seine Heimat waren das Meer und die Onyx und das würde sich auch sein Leben lang nicht ändern.

Doch mit dieser Strategie hatte Feuerbart schon so manche lohnende Beute gemacht und so auch diesmal wieder. Es war an der Zeit, nach Tokara zurückzukehren, um die Ladung zu löschen und sie zu barer Münze zu machen. Es war um die Mittagszeit, als der Ausguck die Sichtung von Tokara ausrief, nachdem sie nun schon eine Weile die nordöstliche Küste Asanus hinabgesegelt waren. Cornelis lehnte mit den Unterarmen auf der Reling der Brücke und sah mit zufriedenem Blick auf die Siedlung voraus, als die Onyx in die Bucht von Tokara einbog. Er brauchte gar nichts mehr zu sagen, sein Steuermann Pepe Díaz ließ schon von sich aus die Segel streichen und den Anker werfen, als sie nahe genug heran waren. Dann kamen die Schlepper und zogen das seidenmatt schwarz schimmernde Schiff mit den beiden dünnen weißen Linien an den Anleger, damit die Ladung gelöscht werden konnte. Doch die Onyx würde auch wieder inmitten der Bucht, weg vom Pier, ankern, bevor Cornelis sie verlassen würde.

Während sie noch Fahrt in der Bucht machten, zückte Feuerbart zwischendurch sein Fernrohr und besah sich die Schiffe, die dort bereits vor Anker oder an der Anlegestelle lagen. Er sah die Wind Rider, deren Kapitän Hughes er zwar als guten Käpt´n respektierte, den er aber nicht sonderlich mochte, da ihre Ansichten zu weit auseinander gingen. Das andere war die Squall Eater. Er schob sein Fernrohr wieder zusammen und wandte sich Pepe zu, der gerade die Treppe zum Achterdeck heraufstieg.

"Cor ist da. Das ist wenigstens mal nette Gesellschaft. Das andere ist die Wind Rider. Sagst du Finn Bescheid, daß er unseren Leuten einbläut, daß sie keinen Ärger mit den Männern von Hughes anfangen sollen?"

Der Steuermann bestätigte mit einem Nicken und einem knappen "Si!", wandte sich dann um und stieg die Treppe wieder hinab um den Quartiermeister Finn Murray aufzusuchen. Die Männer der Squall Eater und der Onyx kamen ganz passabel miteinander aus, was sicherlich auch daran lag, daß ihre Kapitäne dies ebenfalls taten. Feuerbart und Cor waren sich in ihren Ansichten durchaus ähnlich.



Vier Stunden später war die Onyx entladen, wieder auf die Bucht hinausgeschleppt worden und lag nun dort vor Anker. Die meisten Männer hatten das Schiff bereits nach dem Löschen der Fracht verlassen, als sie noch am Pier gelegen hatte. Und natürlich strömten diese direkt den Wirtshäusern der Siedlung zu, von denen es hier einige gab und die hier die Masse der Gebäude ausmachten.
Nun verließen auch Feuerbart und der Rest der Mannschaft, abgesehen von der Deckswache, die Onyx mit den Beibooten. Schnell verliefen sich die Leute, sobald sie das Land erreicht hatten. Nur Cornelis schlenderte ganz gemütlich mit seinem Bündel dem besten Gasthaus in der Stadt zu, in dem er inzwischen auch ein festes Zimmer besaß, das allerdings nicht allzuviele Wochen im Jahr genutzt wurde. Als er die Tür zum Schankraum öffnete, trat für einen Moment respektvolle Stille ein, bevor sich die Piraten erneut ihren Getränken und ihren anderen Vergnügungen zuwandten. Feuerbart ging zunächst zur Theke, ließ sein Bündel einfach auf den Boden fallen und setzte sich auf einen der Hocker.

Sylas Whyld
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Es war nicht mehr der erste Krug Rum, welcher vor Sylas auf dem Tisch stand und er war auch schon seit einer Weile nicht mehr alleine am Tisch. Wieso sollte er auch? Es hatte ja in seiner Absicht gelegen die Nacht in Gesellschaft von mindestens einer Frau zu verbringen und man konnte nie früh genug damit anfangen, sich die richtige für diese durchaus anspruchsvolle Aufgabe auszusuchen. In der Stadt wusste man sehr gut unter welcher Flagge er segelte und somit rochen die Huren alle das große Geld, aber das bedeutete nicht, dass sie auch alle in Betracht kamen. Man konnte auch sagen, dass er in dieser Hinsicht gelegentlich einen gewissen Anspruch hatte. Immerhin hatte er keine Lust auf Ärger am nächsten Morgen, nur weil die Hure nicht gewusst hatte auf was sie sich einlässt und sich über ihn beschwerte. Solche Huren gab es zu Hauf und manch eine von ihnen hatte diese Masche zu ihrem besten Geschäft gemacht. ´Warum nur einmal abkassieren, wenn man es zweimal tun konnte? Huren waren nicht minder auf ihren eigenen Profit aus, als jeder von ihnen und wenn man es geschickt anstellte, dann waren sie auch eine äußert lukrative Informationsquelle. Es gab leider zu viele Männer, deren Zunge in der Anwesenheit einer Hure begann locker zu sitzen und dazu neigte über Dinge zu sprechen, über die sie besser nicht sprechen sollten. Schon so manchem Pirat hatte die Nacht bei einer Hure das Genick gebrochen.

„Du hast dir aber ganz schön lange Zeit gelassen“, ertönte seine tiefe Stimme im Raum, den Blick auf den Mann gerichtet, welcher so eben die Taverne betreten hatte. Er hatte Männer dieser Crew schon vor Ewigkeiten diesen Raum betreten sehen, doch von ihrem Captain war weit und breit nichts zu sehen gewesen. „Hattest wohl Angst gehabt sie könnten einen Kratzer in dein Schiff machen.“ Es war ein amüsiertes und wohl auch ein wenig spöttisches Lachen, welches auf diese Worte hin folgte. Er hatte noch nie verstanden, warum der Captain der Onyx jedes Mal einen solchen Aufwand betrieb und wahrhaftig als letzter das Schiff verließ. Aber ehrlich gesagt wollte er es auch überhaupt gar nicht verstehen, denn welcher Captain hatte keine Marotten? Sie alle hatten ihre Eigenarten und man hatte sie zu nehmen, wie sie waren oder man ließ es gleich ganz sein. „Oder hast du gedacht sie wüssten nicht wie sie ihren Job zu machen haben und es wäre besser du schaust ihnen dabei auf die Finger?“ Die Hure an Sylas Seite begann zu kichern, doch verstummte sofort wieder bei dem Blick, den Sylas ihr zuwarf. Es war eine Sache, wenn er sich über einen Captain lustig machte, aber eine ganz andere Sache, wenn es eine Hure tat. Ja, sie täte besser daran ihre Meinung für sich zu behalten und schon gar nicht stand er darauf, wenn ihm eine nach dem Mund sprach.
Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Als die spöttischen Worte erklangen, drehte sich Cornelis, auf dem Barhocker sitzend, mit finsterem Blick zum Schankraum hin. Als er jedoch sah, wer ihn da angesprochen hatte, erhellte sich sein Blick.

"Ah, Sylas!"

Dann wurde sein Blick richtig finster, als die Hure an Sylas Seite zu kichern begann und sie hatte Glück, daß der junge Mann sie gerade noch rechtzeitig einfing. Er warf ihr noch einen drohenden Blick zu und seine Hand legte sich wie zufällig auf den Griff einer der beiden Pistolen in seinem Waffengurt, bevor er die Aufmerksamkeit wieder Sylas zuwandte. Jetzt grinste er leicht.

"Also, zum einen kann ich nicht begreifen, wenn ein Kapitän nicht auf sein Schiff acht gibt. Schließlich ist es die Lebensgrundlage von ihm und seinen Männern. Und zum zweiten drückt sich ein Kapitän nicht vor der Arbeit und ist deshalb immer der letzte, der vom Schiff geht."

Sein Grinsen wurde nun noch breiter, wußte er doch, daß er damit neckisch provozierte, da beiweitem nicht jeder das so sah. Dann ließ er seinen Blick kurz durch den Schankraum schweifen.

"Wo steckt denn Cor? Normalerweise sieht man ihn doch nie ohne dich."

Die Tür öffnete sich erneut und ein Mann, der in etwa in Cornelis´ Alter war, betrat den Schankraum. Er war nur wenige Zentimeter kleiner als der Kapitän der Onyx, jedoch schlank, mit blauschwarzen Haaren und insgesamt mediteranem Aussehen. Cornelis hob die Hand zum Gruße, dann klopfte er auf den freien Hocker neben sich.

"Ah, Pepe! Komm, setz dich." Es war Pepe Díaz, der Steuermann und Freund von Feuerbart.

Sylas Whyld
Crewmitglied der Sphinx
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#5
Sylas warf der Hure an seiner Seite einen scharfen Blick zu, ehe er ihr mit dem Kopf andeutete das Weite zu suchen. Erstens war für derartiges Vergnügen noch genug Zeit und zweitens wäre sie so oder so nicht die Richtige gewesen. Zu zart und noch zu sehr Anfänger, als dass sie seinen Ansprüchen gerecht hätte werden können.

Mit der rechten Hand griff Sylas nach dem Krug, der vor ihm auf dem Tisch stand, welcher auch schon bessere Tage gesehen hatte und erhob sich langsam von seinem Platz. Mit ruhigen Schritten und den Blick fest auf den rotbärtigen Captain gelegt, bewegte er sich durch die Kaschemme. „Das mein Guter“, kam es mit einem leichten Verziehen der Mundwinkel, welches wohl irgendwann einmal ein Grinsen werden sollte, von Sylas, ehe er den Krug auf die Theke stellte und sich dann mit dem unteren Rücken dagegen lehnte, so dass er die Männer, welche sich an diesem Tag hier herumtrieben, im Blick halten konnte. Alle waren sie Piraten, so wie er und aus genau diesem Grund würde er niemals einem von ihnen den Rücken zuwenden. „Solltest du mal besser nicht Cor hören lassen.“ Cor war ein besonderer Mann und wohl auch ein besonderer Captain. Gefürchtet von seinen Feinden, geliebt von seinen Männer. Für Cor war seine Crew auch zugleich seine Familie. Eine für die man sorgte, um die man sich kümmerte und ganz besonders – der man vertraute. Jeder an Bord wusste, dass für sie gesorgt war, solange sie taten, was getan werden musste und solange sie ihren Captain damit zufrieden stellen konnten. Ein jeder wusste, dass Cor nicht an Bord sein brauchte, um über alles Bescheid zu wissen. Wer was gesagt hatte oder wer was getan hatte. Er wusste es alles und er wusste es immer. Niemand der Crew würde es jemals wagen in seiner Abwesenheit nicht dieselbe Sorgfalt an den Tag zu legen, wie sie es taten, wenn sein wachsamer Blick auf ihnen lag.

„Ich bin mir sicher, er würde dir sonst nur einen seiner ganz besonderen Vorträge halten“, sprach Sylas weiter und legte die Unterarme auf der Theke ab. Er drehte zwar leicht den Kopf, sah den Captain neben sich dann aber doch nur mehr aus den Augenwinkel heraus an. „Er hat es mir nicht gesagt und ich habe ihn nicht gefragt.“ Mit der rechten Hand und einer leichten Drehung des Oberkörpers griff Sylas nach dem Krug, nahm einen großen Schluck und drehte den Krug leicht zwischen seinen Händen hin und her. Cor war ein Mann mit vielen Geheimnissen und auch wenn zwischen ihnen eine ganz besondere Verbindung herrschte, so erzählte er sie ihm dennoch nicht. Für Sylas war das nie ein Grund gewesen, ihm deswegen nicht völlig zu vertrauen. Man konnte auch sagen, dass Cor der einzige Mensch auf dieser Welt war, dem Sylas blind vertraute.
Cornelis Feuerbart
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#6
Feuerbart lachte kurz auf und tauschte einen Blick mit Pepe, der inzwischen neben ihm Platz genommen hatte. Dann grinste er breit.

"Sylas, dramatisch wie immer..."

Er bestellte sich jetzt erst einmal einen gut eingeschenkten Rum und kippte ihn nach Erhalt auf Ex weg, dann ließ er sich noch ein Bier bringen.

"Und, wie war eure Fahrt? Wart ihr erfolgreich?"

Während er auf eine Antwort wartete, glitten seine Gedanken für einige Momente ab zu ihrer eigenen Jagd und er spürte wieder das Kribbeln in den Eingeweiden, wie an dem Tag, als sie sich mit ihrem Schiff wie ein großes Raubtier auf ihre Beute gestürzt hatten.

Sylas Whyld
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#7
„Dramatisch?“, frage Sylas und sah den Mann neben sich mit hochgezogener Augenbraue an. Er mochte realistisch sein, er mochte nüchtern sein, er mochte kalt sein und gelegentlich auch leidenschaftlich, aber dramatisch? Dramatisch war wohl ein Wesenszug, den er bei sich eher nicht suchen würde. Es mochte genug Personen und Piraten geben, welche es liebten ihre Auftritte perfekt zu inszenieren, auf dass sie so dramatisch wie nur möglich waren, um ihre Kontrahenten zu beeindrucken. Aber zu denen gehörte er ganz sicher nicht. Ihm war dieser Aufwand einfach nicht wert und er sah auch keine Notwendigkeit irgendjemanden beeindrucken zu müssen. Er war einfach er selbst und das reichte meistens auch schon vollkommen aus. „Dramatisch wäre es, wenn ich dir in den buntesten Farben geschildert hätte, was Cor mit Leuten tun würden, die solche Behauptungen in den Raum stellen und die sich nicht zu der Gruppe von Personen zählen können, denen er nicht feindlich gesonnen ist.“ Ok, das war jetzt vielleicht ein klein wenig dramatisch, sofern man es so sehen wollte. Aber im Grunde genommen war es einfach nur die nackte Wahrheit.

„Natürlich waren wir erfolgreich“, antwortete Sylas und genehmigte sich einen Schluck. „Oder hast du von uns etwa etwas anderes erwartet?“ Mit einem zugegeben überheblichen Grinsen auf den Lippen sah Sylas Cornelis aus den Augenwinkel heraus an. „Wir verstehen eben unser Geschäft, im Gegensatz zu anderen“, sprach Sylas weiter und deutete mit dem Zeigefinger unauffällig auf einen der Tische. „So wie der da zum Beispiel. Eskil – Mitglied der Mistweaver. Denen gelang es nur mit Müh und Not ein Handelsschiff zu überfallen. Haben kurz darauf die gesamte Ladung über Bord geworfen, nur weil am Horizont das Segel der Marine aufgeblitzt ist.“ Erneut nahm Sylas einen großen Schluck aus seinem Humpen und gab einen neuen Krug zur Bestellung auf. Immerhin konnte man bei diesem schon den Boden des Humpens sehen. „Hat sich dann herausgestellt, dass sich das Schiff gar nicht für sie interessiert hat und sie die Ladung umsonst über Bord geworfen haben“, führte Sylas die Geschichte zu Ende. Eigentlich war das eine Geschichte, über die man sich köstlich amüsieren könnte und manch einer tat das auch mit Sicherheit, wenn er nicht genau wüsste, dass damit das Schicksal der Mistweaver und ihrer Crew so gut wie besiegelt war. Solche Dinge sprachen sich in ihren Kreisen schnell herum und niemand wollte auf einen Captain setzen, der bei dem geringsten Anzeichen von Gefahr sofort in Panik verfiel.
Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
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#8
"Nein, habe ich nicht", antwortete er auf Sylas´ Bemerkung über ihren Erfolg. Dann grinste er breit. "Tja, wir auch. Diese Prise dürfte uns ein hübsches Sümmchen einbringen."

Dann runzelte er die Stirn, als er die Geschichte der Mistweaver hörte und warf einen unauffälligen Blick zu dem angegebenen Seemann.

"Die Sichtung eines Marineschiffes ist immer eine heikle Sache. Leitest du zu spät solche Maßnahmen ein, sind Schiff und Mannschaft mit großer Wahrscheinlichkeit verloren, zumal die Kriegsschiffe deutlich größer und stärker bewaffnet sind als unsere. Tust du es zu früh, so wie der Käpt´n der Mistweaver diesmal, verlierst du unweigerlich das Vertrauen deiner Mannschaft. Eine frühe Kursänderung um zu sehen, ob dir das Schiff überhaupt folgt, wäre aber eine bessere Maßnahme gewesen als direkt die Ladung über Bord zu werfen. Und, was sagt der Buschfunk? Wer will sich dem Käpt´n als Gegenkandidat zu einer Wahl stellen nach dieser Aktion?"

Er trank einen ordentlichen Zug von seinem Bier, während er auf die Antwort wartete.


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