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No Time to waste
Aspen & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 12 März 1822
Ort Asanu
Tageszeit Abenddämmerung
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1

No Time to waste


Abenddämmerung des 12. März 1822
Aspen Montrose, Shanaya Árashi & ?

Ein weiterer Tag neigte sich zum Ende, und beinahe minütlich wuchs der Tatendrang der jungen Frau. Es ging vorwärts, die Planungen hatten sie hinter sich gelassen – endlich konnten sie sich dem wichtigeren Teil widmen. Dass aus dem einfachen 'Reingehen, Unterlagen finden, rausgehen' Nichts werden würde, war der Dunkelhaarigen schon zuvor bewusst geworden, als sie sich mit Trevor hier umgesehen hatte. Fluchtwege gab es, aber trotzdem befanden sie sich hier auf ziemlich großen Anlage, allein das Gebäude, in das sie hinein mussten ließ die Schwarzhaarige nachdenklich die Lippen verziehen. Zumindest noch am Mittag, jetzt, wo die Dunkelheit sie umgab, sah es nicht mehr ganz so groß aus. So oder so war Shanaya zuversichtlich, was sollte schon schiefgehen?
Dieses Mal war sie jedenfalls hier her gekommen, um die Wachen zu beobachten. Je mehr Informationen sie hatten, desto einfacher würde es werden, sie am Ende auszutricksen. Wann wurden Schichten getauscht, wann waren wie viele Wachen eingeteilt? Bei jeder kleinen, wichtigen Veränderung, machte die junge Frau einen weiteren Eintrag unter ihre Notizen vom Mittag. Und auch dieses Mal war sie nicht allein, konzentrierte sich trotzdem hauptsächlich auf die Bewegungen in der Nähe.

Halt mich bloß zurück, sonst stürme ich den Laden einfach alleine.“

Shanaya senkte die Stimme ein wenig, seufzte beinahe frustriert und richtete die blauen Augen dann auf Aspen. Sie standen in einer unbeleuchteten Gasse, der Blick zu den Wachen war nicht all zu offensichtlich, versperrt von ein paar Kisten und trotzdem noch ausreichend, um alles Wichtige erkennen zu können. Anfangs hatten diese Vorbereitungen noch Spaß gemacht, inzwischen musste sie sich wirklich zusammen reißen, Nichts auf eigene Faust zu unternehmen. Ungeduldig tippte sie leise mit dem Stift auf ihren Notizen herum. All zu lange würde man sie wohl nicht mehr zurück halten können.
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Aspen war wirklich – wirklich! – begeistert davon gewesen, dass die Idee ihren Zielort auszukundschaften gerade von Shanaya gekommen war. Besonders ihr hätte er schließlich nicht zugetraut, dass sie die Geduld besaß ewig hier zu sitzen und nur zu beobachten. Das Ganze ging selbst dem Montrose so sehr auf die Nerven, dass er sich vor einiger Zeit Shanayas Notizen angesehen und als gut befunden hatte, nur um sich dann hinzusetzen und die Feinheiten der kleinen holzgeschnitzten Sineca-Figur auszuarbeiten. Seit die Sonne untergegangen war schienen sowieso alle Marinesoldaten und seltsamen Leute auf einen Schlag verschwunden zu sein.

Auf Shanayas Flüstern gluckste er nur einmal freudlos.

„Wahrscheinlich würde das unsere Pläne um mehrere Tage beschleunigen.“, stimmte er fast schon in ihren frustrierten Tonfall ein, bevor er prüfend den Blick zu dem kleinen Raben hochhob. Ihm selbst war immerhin klar, dass sie sich an die Absprachen halten mussten – doch bei ihr konnte Aspen wirklich nicht einschätzen, ob sie seine Worte nicht sogleich als Aufforderung sah.

„So früh wie die hier Feierabend machen, ist es kein Wunder, dass meine Lieferungen damals immer ewig in der Überprüfung feststeckten.“ Nunja. Vielleicht lag die lange Wartezeit eher an den Schmiergeldverhandlungen.

Kurz hielt er inne, sah sich wieder den Eingang ihres Zielortes an. Auf den ersten Blick hatte der Montrose diesen Plan verflucht. Die Gebäude waren viel zu geordnet aufgebaut, die Gassen zu übersichtlich, ständig belaufen und das ohne zeitlich klar ersichtliche Strukturen. Doch sobald es dunkel wurde, schien alles wie ausgestorben zu sein.

„In welchem Raum liegen die Pläne?“

Vielleicht ginge es schneller Sineca einfach das „abpauschen“ beizubringen, als selbst einen Weg rein zu finden.
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Shanaya verzog das Gesicht zu den verschiedensten Zügen. Ein großer davon war deutliche Ungeduld, die immer stärker in ihrem Inneren brodelte. Es war noch keinen Monat her, dass ihr Weg sie auf die Sphinx geführt hatte – aber auch diese kurze Zeit reichte, dass sie für diese 'kleine' Aufgabe brannte. Talins Bruder war ihr recht egal, bis auf einen kleinen, unbedeutenden Funken Neugierde. Aber die ganze Aktion dahinter, das Abenteuer, sich mit der Marine auf ihrem eigenen Schiff anzulegen...
Bei Aspens leisem Geräusch richteten sich die blauen Augen wieder auf den Blonden, seine Antwort entlockte ihr ein leises Schnaufen.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte da nicht schon drüber nachgedacht.“

Aber irgendwo musste sie wohl einsehen, dass das alleine keine gute Idee war. Irgendwann vielleicht, aber nicht wenn sie so getrieben von Ungeduld war, unwissend, was sie hinter den Mauern dieses Gebäudes erwartete. Aspens Blick erwiderte sie jedenfalls mit einem Funken Missmut in den blauen Augen. Eins war ihr jedenfalls klar – selbst wenn es nicht klappe, Talins Bruder von diesem Schiff zu retten – mit jedem Tag lag ihr der Gedanke, ihn aus dem Gefängnis zu befreien, weniger schwer im Magen. Nicht nur ein ganzes Schiff voller Soldaten – sondern eine ganze Festung. Eine Herausforderung, und wer wäre sie, solch eine Einladung abzulehnen? Wobei sie damit wohl eher recht allein gewesen wäre. Aspens nächste Worte entlockten der jungen Frau jedoch ein leichtes, kurz hämisches, Lächeln.

Sie wollen eben früh in ihr gut behütetes Leben zurück.“

Die blauen Augen ruhten noch kurz auf dem Mann, ehe sie sich wieder herum wandte, die Wache an der Tür musterten. Auch bei der Frage des Blonden richtete sie den Kopf nicht wieder herum, hob nur leicht die Hand und deutete auf den Haupteingang des Gebäudes.

Direkt über dem Eingang. Wir wissen nur nicht, wohin wir gehen müssen, wenn wir erst mal drin sind. Wir brauchen wenigstens einen Moment Ruhe, um uns umzusehen.“
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Ja, Shanayas innere Wünsche waren dieses Mal offensichtlich, selbst wenn sie diese nicht laut ausgesprochen hätte. Selbst Aspen war bereits auf die glorreiche Idee gekommen, sich einfach die Uniform eines Soldaten auszuleihen um munter hinein zu spazieren – was im Grunde genommen keine schlechte Idee gewesen wäre. Er hätte einfach nur so tun müssen, als hätte er nicht die geringste Lust zu arbeiten.

„Das behütete Leben, das wir beide auch hätten führen können.“, schmunzelte er leise vor sich hin und ließ gekonnt aus, dass es wahrscheinlich in Mord und Todschlag geendet wäre.

Der Montrose müsste lügen, wenn ihm hier nicht bereits einmal der Gedanke gekommen wäre, dass sein altes Leben wirklich schlechter hätte sein können. Es waren nur ein paar Unannehmlichkeiten gewesen, die dafür gesorgt hatten, dass er ausbrechen wollte. Ein paar „Kleinigkeiten“ die ihn freiwillig in die Piraterie getrieben hatten, auch wenn Aspen nicht genau sagen konnte, warum er sich unter allen Beschäftigungen im Dunkeln genau diese ausgesucht hatte.
Mit einem schweren Ausatmen erhob er sich langsam, nahm Schnitzmesser und bisher erst einäugige Holzfigur in eine Hand, um näher an die Straße vor ihnen heraus zu treten und dem Hinweis‘ des kleinen Rabens mit den Augen zu folgen.

„Wir könnten ein baugleiches Haus suchen das nicht mehr so belebt ist. Da könntest du dich umsehen, während ich schmiere stehe.“, schlug er vor, eine Hand über das stoppelige Kinn fahrend, als ginge er diesen Gedanken gerade erst im Kopf durch. „Oder brauchst du noch weitere Beobachtungen von den immer selben Soldaten hier?“

Vielleicht hätten sie wirklich Glück und würden einige mögliche Bauähnlichkeiten finden.
Crewmitglied der Sphinx
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#5
Shanaya blieb aufmerksam, auch als sie den Kopf ein wenig zu Aspen drehte, ihm bei seinen Worten belustigt entgegen grinste. Das Leben, das sie beide hätten führen können.

Wie das Schicksal es so will, scheint uns beiden jetzt jedenfalls mein Leben aufgedrückt worden zu sein.“

Die Schwarzhaarige blinzelte amüsiert. Wenn in manch einem Fall auch mehr schlecht als Recht. Umso besser wohl für den Blonden, dass die junge Frau seine Gedanken in diesem Moment nicht lesen konnte. Sie wären nur ein weiterer Aufhänger für ihre Worte gewesen. Aber über dieses Thema hätten sie vermutlich Tage und Wochen diskutieren können, Shanaya schob es also vollkommen bewusst aus ihren Gedanken, es gab hier Wichtigeres zu tun!
Und auch ihre Begleitung schien schon wieder woanders zu sein, die blauen Augen ruhten also noch einen Moment länger auf dem Älteren, ehe sie bei seinen Worten überlegend die Lippen verzog.

Eigentlich keine schlechte Idee... aber wir sollten uns auf dieses Gebäude konzentrieren, andere haben vielleicht für uns wichtige Kleinigkeiten, die hier fehlen...“

Die Schwarzhaarige grübelte noch einen Moment länger. Um diese Zeit schien hier wirklich nicht viel zu passieren – nur gut für sie.

Wenn du nicht mehr still sitzen willst und dich traust, können wir näher ran gehen und versuchen zu sehen, wie viele Wachen drinnen rumlaufen...“

Die kleine Herausforderung war nicht aus ihrer Stimme zu verbannen, während sie ruhig beobachtete, wie der Blonde sich erhob.

Ich will so viele Details wie möglich wissen, um nicht von einer ganzen Herde Offiziere überrascht zu werden.“
Crewmitglied der Sphinx
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#6
„Dein Leben besteht nicht nur aus dem Ärger und dem Überlebenskampf, das weißt du?“, fügte er an und kam nicht umhin vielsagend die Augenbrauen zu heben. „Wären wir wie die meisten Piraten aufgewachsen, würden wir wahrscheinlich nicht mehr leben.“

Haha, wie witzig. Sie würden ganz sicher nicht mehr hier sein! Ganz nebenbei verstaute der Montrose seine Schnitzbeschäftigung an Gürtel und Taschen, bevor er sich vorbeugte und einen weiteren Blick auf das Zielobjekt warf. Nicht mehr lange und bald wären auch die letzten Lichter gelöscht. Wahrscheinlich hätten sie zu zweit wirklich bessere Chancen etwas zu finden, als mit der gesamten Crew.

Wie er so dastand rechnete Aspen schnell damit, dass Shanaya sich gewiss kein ähnliches Häuschen raussuchen würde und eher bevorzugte die gesamte Nacht an Ort und Stelle zu bleiben. Dementsprechend überraschte ihn auch der Vorschlag, näher an das Gebäude heran zu treten. Für einen Moment beugte Aspen sich noch einmal an der Hauswand nach vorne, besah sich die letzten spärlichen Soldaten die anscheinend nach Hause liefen, bevor er nickte. Ja, das wäre eine Idee. Nachdenklich zog er die Stirn kraus und sah hinter sich die Gasse zwischen den Häusern entlang. Wenn sie hinten rum gingen, würden sie niemandem auffallen. Allerdings kostete das auch Zeit. Seufzend wandte er sich wieder dem kleinen Raben zu und warf ihrer hellen Bluse einen tadelnden Blick zu.

„Hättest du dich passender zur Dunkelheit angezogen, könnten wir einfach hier entlang.“, verdrehte er die Augen und deutete mit dem Kinn auf die Hauptzufahrt. Aber so… „Außen rum vergeht die Zeit wenigstens schneller.“

Mit einem weiteren Blick in die Gasse, fasste er sich noch einmal zur Kontrolle an den Gürtel, ob nichts zurückblieb, bevor er losging. Das hier war immer noch besser als auf Deck zu versauern.
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#7
Shanaya unterdrückte bei Aspens Worten ein Augenrollen, ließ ihn jedoch aussprechen, ehe sie ihn mit einem vielsagenden Grinsen betrachtete.

Und das sagt mir jemand, der noch immer in seinem wohl behüteten, verwöhnten Leben wäre, hätte er nicht seinen Papi umgebracht?“

Nun war es an ihr, leicht eine Augenbraue zu heben. Was wollte er von ihr hören? Dass SIE dieses Leben zurück wollte? Es gefiel ihr ganz gut so, wie es war. Auch wenn das vielleicht nicht in seine Welt passte. Aber das war vermutlich eine Diskussion, die sie bis ans Ende ihrer Tage geführt hätten. Umso lustiger fand Shanaya den Gedanken, sie hätte Aspen tatsächlich geheiratet. Wie lange hätte es wohl gedauert, bis er auf und davon gewesen wäre? Sie würde es zum Glück nie heraus finden.
Als der Blonde sein Werkzeug wegsteckte, richteten sich die blauen Augen der jungen Frau automatisch zu dem Haus herum. Viel würde vermutlich nicht mehr passieren, es dürfte also wohl kein Problem sein, diesen Posten zu verlassen. Und Aspens prüfendem Blick in verschiedene Richtung ließ sie vermuten, dass er der gleichen Meinung war. Ein seltener Moment, die Schwarzhaarige überlegte, ob sie ihn sich einrahmen sollte. Als der Blick des Mannes dann jedoch zu ihr zurück fiel und er etwas an ihrer Kleidung auszusetzen hatte, wog Shanaya den Kopf ein wenig zur Seite, ein provokanter Funke in den blauen Augen.

Ich kann die Bluse gern ausziehen, wenn dir das lieber ist.“

Sie rechnete nicht mit einer Reaktion, nicht von Aspen. Aber sollte er ruhig denken, was er wollte. Zumal sie so vermutlich recht schnell auffallen würden... Aber Aspen setzte sich in Bewegung und die junge Frau folgte ihm mit ruhigen Schritten. Mit einem Umweg verging die Zeit schneller, das war ein gutes Argument.

Traust du dich auf ein Marineschiff, um unseren zweiten Captain zu befreien?“

In ihrer Stimme lag keinerlei Spott, sondern viel mehr ehrliches Interesse. Aspen würde wohl bei der Crew bleiben, und somit gehörte er zu denen, die sie einschätzen können wollte.


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