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What the Hell are Morals?
Ryan & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 11 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Abenddämmerung
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1

What the Hell are Morals?


Abenddämmerung des 11. März 1822
Ryan Black & Shanaya Árashi

Shanaya bewegte das Stück Dörrfleisch, welches sie zwischen die Lippen geklemmt hatte, leicht mit der Zunge hin und her. Sie waren immerhin ein Stück voran gekommen, hatten einen Plan und eine Idee, wie sie dem eigentlich Ziel näher kommen konnten. Es ging vorwärts, und auch wenn sie keine riesige Crew waren, war die Schwarzhaarige doch ganz zuversichtlich. Sie mussten einfach auf Schwächen und Stärken achten, und all zu schwer würde es wohl nicht sein, an besagte Listen zu kommen. Liam konnte sie nicht einschätzen – bei wem hatte sie damit in dieser Crew schon Erfolg, sie kannte sie einfach noch nicht lang genug – aber sie traute ihm immerhin genug Grips zu, zu wissen, worauf er achten musste. Er musste nur auf zwei Namen achten und sich den Namen eines Schiffes merken. Es gab schwierigere Aufgaben. Und so stand die junge Frau nun mit dem Rücken an die Reling gelehnt, die blauen Augen auf eine Karte gerichtet, wenn ihr Blick nicht zum Horizont oder prüfend zu den roten Segeln gehoben wurde. Auf den Lippen ein erwartungsvolles Lächeln. Es wurde Zeit, dass sie endlich ihr Ziel erreichten.

Zwar hatte man dem Dieb ja ein Kindermädchen zugeteilt, doch seitdem er in die Takelage verschwunden war, hatte man ihn zum Glück auch in Ruhe gelassen. Das Misstrauen war riesig – und wen wunderte es schon? Richtig. Niemanden. Immerhin tat Ryan sein bestes um diesen Argwohn nur zu schüren. Und dennoch machte auch er sich seine Gedanken über diese Pläne. Auch wenn seine Beweggründe andere zu sein scheinen als die der Crew. Wobei die da unten ein ziemlich bunt gemischter Haufen waren und er sich wirklich fragte, ob das lange gut gehen würde... Aber auch das konnte ihm egal sein. Sobald sich die Chance bieten würde abzuhauen, war der Dieb ohnehin auf und davon. Und wenn alles gut ging konnte er vielleicht sogar die ein oder andere Information mitnehmen, die Robin helfen konnte an dieses Schiff zu kommen. Wobei sich Ryan langsam ehrlich gesagt nicht mehr sicher war, ob er seinem Hehler nicht einfach davon abraten sollte. Immerhin war dieses Schiff schnell – und es würde Tage, wenn nicht gar Wochen dauern bis Ryan überhaupt die Möglichkeit hätte seinen Hehler in Kenntnis zu setzen. Und bis dahin war dieses Schiff ohnehin schon über alle Berge. Es Dämmerte und die Aufregung an Deck war schon längst vorbei. Die Versammlung hatte sich aufgelöst und so wagte Ryan sich doch einige wenige Meter hinab in die Tiefe gen Deck nur um dann mit Bedauern festzustellen, dass es doch nicht gänzlich leer war. Womöglich hatte man ihn wirklich nicht vergessen und solange jemand an Deck war, war es für ihn unmöglich unbemerkt die Takelage zu verlassen. Doch insgeheim Trieb ihn tatsächlich etwas gänzlich anderes gen Deck: Er hatte verdammt nochmal Durst, und länger warten wollte er nicht. Also würde er sich wohl oder übel mit der nervigsten Person die er je begegnet ist abmühen müssen. Geschickt ließ er sich einfach an einem der Seile hinab gleiten und landete beinahe Lautlos auf den Holzdielen des Decks. „Schon wieder am Essen, Sonnenschein? Ein paar Kilo weniger könnten die nicht schaden. Ich wette du wiegst soviel wie ich.“

Shanaya dachte nur nebensächlich an den Kerl, der vorhin irgendwann in die Takelage verschwunden war. Viel mehr behielt sie die Segel, die Wellen, die Wolken im Blick. Vermutlich hätte sie selbst irgendeine Ratte interessanter gefunden als Ryan. Wobei, die arme Ratte. Das war ein fieser Vergleich. In diesem Moment dachte sie jedoch nicht über den Dieb nach, schob nur ein wenig nachdenklich das Fleisch mit der Zunge hin und her. Sie wussten nicht, wie lang sie Zeit hatten... aber ihre Gedanken wurden automatisch umgelenkt, als sich ein Schatten in ihrem Augenwinkel regte. Kurz darauf erklang auch die inzwischen bekannte Stimme und Shanaya unterdrückte ein überlegenes Seufzen. Herrje. Aus dem Nichts versuchte er es auf diese Weise. Nun biss die junge Frau auf das Stück Fleisch, wog theatralisch den Kopf etwas zum Himmel, hielt den hellen Blick aber auf den Dieb gerichtet. Sie traute ihm nicht. Kein bisschen. Was erhoffte er sich davon, sie zu provozieren? „Piratenleben ist ein hartes Geschäft, ich muss vorsorgen, irgendwann kommt bestimmt eine kleine Hungernot auf uns zu. Wäre doch schade, wenn ich dann draufgehe.“ Ihre Stimme klang beiläufig, Mal sehen, ob sie ihn dieses Mal so weit bringen konnte, dass er Reißaus nahm. Immerhin waren da dieses Mal keinerlei Gitterstäbe mehr.

Ryan konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Wobei es nicht sonderlich freundlich wirkte, sondern eher ziemlich finster und provokant.“Nicht wirklich. Im Gegenteil. Der Captain könnte dann endlich die Rationen für den Rest der Crew aufstocken. Sieh' dir den Schreiberling an, an dem armen Kerl is ja nix dran.“, na dass er selbst für seine Größe sehr schlank war, lag eher weniger daran dass er Hunger litt, und mehr dass er möglichst unauffällig und agil bleiben wollte. Wobei.. Das mit dem Hunger leiden seit einigen Tagen tatsächlich der Fall war. Allerdings herrschte gerade etwas anderes vor. “Aber... Es war nett mit dir zu Plaudern, aber wenn du mich entschuldigst: Ich habe wirklich besseres zu tun als mir anzuhören wie toll du doch bist.“, das Grinsen war nicht von seinen Lippen gewichen, dennoch ging er einfach schnurgerade an ihr vorbei und steuerte allerdings die Tür zum Lagerraum an anstelle der Schlafplätze und der Kombüse, da er immerhin keine Ahnung hatte wo sich was befand.

Shanaya regte keine Miene auf das Grinsen des Dunkelhaarigen hin, lächelte nur stets weiter. Herrje. Ob nun hinter Gittern oder auf freiem Fuß, er hatte in jeder Situation einen gleich langweiligen Charakter. Armer Tropf. Aber immerhin versuchte er es, das musste sie ihm ja fast anrechnen. „Das Recht des Stärkeren. Er könnte sich ja etwas zu Essen besorgen.“ Den Kopf munter ein wenig zur Seite geneigt biss die junge Frau nun etwas von dem Fleisch ab, wedelte mit dem anderen dramatisch durch die Luft. „Ansonsten können sie ja mich grillen, wenn es hart auf hart kommt. Ich schmecke bestimmt vorzüglich.“ Aber schon im nächsten Moment wandte der Ältere sich wieder ab, und nun war es an ihr, ihr Grinsen ein wenig breiter werden zu lassen. „Du solltest mich um Erlaubnis fragen, wohin du gehst. Nicht, dass ich das noch falsch interpretiere... “

Für einen kurzen Moment hielt Ryan inne, obwohl er ihr schon den Rücken zugedreht hatte. Die Sonne stand mittlerweile so tief dass ihr goldenes Licht die roten Segel durchleuchtete. Von fern würde es aussehen müssen, als stände dieses Schiff in Flammen. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und dachte einige endlos lange Augenblicke nach. „Mir ist bewusst dass du es zu gerne sehen würdest wie ich krepiere aber ich suche die Kombüse.“, während er sprach drehte er sich wieder zu ihr herum. „Also entweder sagst du mir wo sie ist oder ich suche sie auf eigene Faust und dabei ist mir scheiß egal ob du irgendwas falsch interpretierst.“, er ging einige Schritte auf sie zu während er sprach, ohne sein düsteres Grinsen zu verlieren. „Wie siehts aus, Sonnenschein?“

Shanaya hob beinahe ein wenig verwundert eine Augenbraue, als der Dunkelhaarige stehen blieb. Er würde doch jetzt nicht einfach so einknicken? Natürlich nicht, aber erst machte er irgendwelche dramatischen Verrenkungen, die die junge Frau unkommentiert ließ. Bis er schließlich selbst sprach. Ah, er suchte natürlich die Kombüse. Ihr Grinsen konnte leider nicht noch breiter werden, nun lag es also an ihr, den Kopf ein wenig anzuheben, während sie sich nicht aus ihrer entspannten Haltung regte. „Ah, du hast Hunger? Oder Durst? Soll ich dir etwas feines kochen?“ Ihre Stimme war deutlich übertrieben besorgt, so weit würde es sicher nicht kommen. Dann drehte er sich wieder um, kam einige Schritte näher. Er war um einiges größer, ihr körperlich vermutlich überlegen. Aber was glaubte er, damit zu erreichen? Wollte er ihr irgendwie drohen? Durch bloßes 'Ich komm mit finsterer Miene auf dich zugeschlichen'? Wirklich? „Such sie selbst, ich folge dir und amüsiere mich drüber, wie du aus Versehen wieder in der Brig landest.“

Würde er wissen, dass sie hinter all seinen Bewegungen und Gesichtszüge, soviel hinein interpretierte, dann würde er sich vermutlich um ihre Gesundheit sorgen machen. Geistig versteht sich. Wahrscheinlich würde sie noch irgendwelche ominösen Beweggründe in sein Atmen hinein interpretieren, wenn sie es hören könnte. Aber zum Glück übertönte das Rauschen des Meeres jenes Atmen und Gedanken lesen konnte er ja auch nicht. „Nein danke, ich liebe mein Leben und bevor ich etwas zu mir nehme das ein solch verwöhntes Gör wie du zubereitet hat, esse ich lieber gar nichts.“, plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Wenn der Captain gewollt hätte das ich weiter in der Brig sitzen bleibe, wäre ich noch dort. Außerdem können alle an Board dich ziemlich gut einschätzen.“, war ja auch nicht weiter schwierig. Auch wenn Ryan immer noch glaubte dass sie irgend ein dunkles Geheimnis hinter ihrem Dauergrinsen verbirgt. „Was soviel heißt wie: Wenn mich jemand fragt was ich wo mache habe ich immerhin mein Kindermädchen dabei, welches die Verantwortung für mich trägt, richtig?“, sein Tonfall war arrogant wie eh und je und das obwohl im bewusst war dass er immer noch in der beschisseneren Lage war.

Shanaya unterdrückte ein gespieltes Gähnen, kaute statt dessen einfach weiter auf ihrem Fleisch herum. Die Schwarzhaarige machte sich keinerlei Gedanken darum, was ihr Gegenüber dachte, wieso auch? Die Meinungen der Crew musste sie sich anhören, immerhin ging es in manchen Fällen sie persönlich an. Aber der hier? Ob er nun etwas sagte oder ein Betrunkener ertrank in einem Schweinekrog. Beides nicht von Wert. „Du weißt ja gar nicht, was dir mit solch einer oberflächlichen Einstellung entgeht.“ Tadelnd wedelte Shanaya mit dem Finger durch die Luft. Verwöhntes Gör. Sie konnte also dank Ryan wieder anfangen zu zählen, was sie schon lange nicht mehr gehört hatte. Aber der Ältere sprach weiter, und Shanaya senkte leicht den Kopf, als müsse sie sich seinen Worten nun ergeben. Statt dessen riss sie im nächsten Moment den Blick wieder hoch und lachte los. Oh, es war so einfach. Wieso kam sie nur immer genau mit dem durch, auf das sie es ansetzte?! „Ich bin ein verwöhntes Gör, das viel zu jung ist. Ich weiß. Das hast du mir schonmal gesagt. Gut eingeschätzt.“ Mit seinen nächsten Worten seufzte sie leise, lachte jedoch nicht mehr, sondern beließ es bei dem amüsierten Grinsen. „Fühl dich geehrt, dass ich dir nachlaufe. Das mache ich nicht bei jedem. Aber ich fürchte, im Zweifel wird man eher mir glauben als dir. Tut mir Leid, wenn ich dich enttäuschen muss.“

Abschätzend hob Ryan seine linke Augenbraue und blickte sie einige endlos lange Sekunden an. Da hatte sie verdammt nochmal recht – auch das war ihm bewusst. Allerdings, wenn sie das wirklich wollen würde, hätte sie die Chance jetzt längst ergriffen und ihn für irgendwas belangt was er gar nicht getan hatte. Doch er sagte nicht mehr, wandte sich nur noch von ihr ab und ging übers Deck. Natürlich steuerte er die erstbeste Tür an welche er zu Gesicht bekam. Da es schon relativ dunkel war, baumelte nur eine einzelne Öllampe geschützt durch Glas in diesem winzigen Korridor. „Tjaaa... Hier ist kaum Platz für zwei, also warte bis ich hier draußen bin bevor du deinen dicken Hintern hier rein schwingst.“, meinte er ziemlich trocken. Doch beide Türen waren abgeschlossen - wen wunderte es? Zumindest machte Ryan keine Anstalten sie öffnen zu wollen. Zumal man ihm seine Waffen und Dietriche ohnehin alle weg genommen hatte. Also ging er die Treppe hinab.

Shanaya biss unbedarft noch ein Stück des Dörrfleisches ab, betrachtete dabei mit ruhiger Miene den Dunkelhaarigen. Er schwieg – Mal wieder hatte sie gewonnen. Er konnte es drehen und wenden wie er wollte, aber sie war einfach in der besseren Position. Da konnte er sich winden wie ein Aal. Shanaya hob also nur eine Augenbraue, als sich der Dieb wieder abwandte, bestimmt seinen Weg ging, der ihm jedoch versperrt blieb. Kurz biss die Dunkelhaarige sich auf die Lippe, musste aufpassen, bei seinen Worten nicht wieder los zu lachen. Jaja, sie hatte einen dicken Hintern, das wusste sie inzwischen. Vielleicht konnte man den ja benutzen, um Talins Bruder zu retten? Sie konnte die Soldaten einfach platt sitzen. „Da geht es nicht zur Kombüse.“ Einen Moment lang klang ihre Stimme beinahe versöhnlich, während sich an ihrer Miene kaum etwas regte.
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Als Shanaya dann doch wieder das Wort erhob, hielt Ryan kurz inne. Mit einem skeptischen Blick, sah er über die Schulter zu ihr nach hinten. Er traute ihren Worten nicht – andererseits, dieses Schiff war ja auch nicht soooo groß dass es viele Möglichkeiten gab wo die Kombüse sein könnte. Außerdem, selbst wenn es nicht stimmte was sie sagte, hatte er wenigstens ohne Probleme diesen Kahn auskundschaften können und sich im Beisein seines Kindermädchens ein Bild von der Sphinx machen können. Also gab er nach, drehte sich herum und schritt die Treppe wieder hinauf. Erneut an Deck angelangt marschierte der Dieb einfach direkt auf die Bugseite – denn wie gerade schon erwähnt, gab es hier ja zum Glück nicht sonderlich viele Möglichkeiten. Wobei.. Wenn er jetzt so darüber nachdachte hatte es ja leider auch Nachteile. Auf einem größeren Schiff konnte man einfacher als blinder Passagier mitreisen. Da wäre ihm dieses Malheur nicht passiert dass man ihn entdeckt hätte. Wie dem auch sei – er ging also gen Bug nur um dort festzustellen dass es zwar herrlich nach Essen und warmer Luft roch. Es allerdings keine Tür und auch keine Luke oder sonst irgendwas ähnliches gab. Na ganz toll – damit gab er dem Sonnenschein in seinem Rücken sicher wieder einen Grund ihn aufzuziehen und er wartete schon wohl wissend auf irgendeinen Kommentar.

Shanaya musste sich zusammen reißen, über den Ton ihrer Stimme nicht los zu lachen. Wow, sie konnte das ja wirklich gut. Der Dieb jedenfalls blieb stehen, wandte sich wieder herum – woraufhin Shanayas Mundwinkel nur gefährlich zuckten. Nicht lachen. Der skeptische Blick des Dunkelhaarigen machte es ihr wirklich schwer, sich nicht lachend auf den Boden zu werfen. Er kam zurück – und Shanaya fragte sich einen Moment lang, wieso er ihr glaubte. Vielleicht glaubte ER ja an irgendeine gute Seite in ihrem Inneren? Unwahrscheinlich, aber sobald er ihr Gesicht nicht mehr sah, wurde ihr Grinsen deutlich breiter. Sie hörte seine Schritte, versuchte die Richtung zu erahnen. Erst wenige Momente später wandte die Schwarzhaarige sich herum, musterte den Dieb nun mit verschlagener Miene. „Huch. Ich glaube, ich habe mich gerade geirrt, die Treppe wäre ja doch richtig gewesen. Es tut mir Leid, ich bin aber auch ein Schussel.“ Alleine ihre Wortwahl -genau wie der Klang ihrer Stimme - sprachen für sich, und auch wenn der Mann vermutlich mit irgendeinem Kommentar gerechnet hatte, so konnte die junge Frau das Lachen nun nicht mehr unterdrücken, amüsierte sich einfach über den Dieb.

Japp – und da kam er auch schon. Und so frech der Giftzwerg auch war, immerhin war sie nicht sonderlich unberechenbar. Er hörte ihr schallendes Gelächter noch bevor er ihr Gesicht zu sehen bekam, als er sich wieder zu ihr drehte. Ryan hatte nicht wenig Lust mit einem ebenso bissigen Kommentar zu antworten, allerdings kannte er Shanaya mittlerweile so gut um zu wissen das er nur Öl ins Feuer kippen würde. Also entschied er sich für eine gänzlich andere Reaktion als man es von ihm vielleicht gewohnt war. „Macht nichts Sonnenschein, immerhin gibst du mir die Möglichkeit ganz offiziell mir diesen Kahn einmal genauer anzusehen, ohne das jemand skeptisch wird.“, er sprach tatsächlich die Wahrheit aus. „Und wenn dich deine eigene Schusseligkeit dazu verleitet dich über andere Lustig zu machen, ist das sogar ganz niedlich.“, schulterzuckend ging er also an ihr vorbei. Bahnte sich erneut seinen Weg auf die andere Seite – hin, her, hin, her – und stoß die Tür zu dem winzigen Korridor auf um endlich die Treppe nach unten zu nehmen.

Shanaya machte sich nach wie vor keine Gedanken darüber, was der Dieb erwartete, vermutete und glaubte zu wissen. Der Dunkelhaarige drehte sich jedenfalls zu ihr herum, woraufhin die Dunkelhaarige nur leicht blinzelte und bei seinen Worten leicht den Kopf senkte, den hellen Blick jedoch auf den Mann gerichtet ließ. „Aber lass bitte deine Finger bei dir, ja? Ich möchte ungern die sein, die dir nachher einen Finger oder die ganze Hand abhacken muss.“ Oh, das war glatt gelogen. Selbst, wenn er die Carta nicht unterzeichnet hatte, kein Mitglied dieser Crew war. Sie wäre sicher nicht allein mit dem Gedanken an eine Strafe, sollte er nicht aufpassen, was er tat. Bei seinen nächsten Worten lachte die junge Frau dann wieder auf, hielt sich eine Hand an die Wange, als wäre sie verlegen – was sie nun definitiv nicht war. „Ich weiß, ich bin unwiderstehlich, das musst du mir nicht erst sagen.“ Nach diesen Worten steckte sie sich das letzte Stück Dörrfleisch in den Mund, kaute munter darauf herum, während Ryan sich wieder in Richtung Treppe begab.

Mit einer hochgezogenen Braue, nämlich nur der Linken, schließlich war Rechts immer noch die Narbe, begab er sich gen Treppe. „Oh glaube mir, wie ich dir schon einmal gesagt habe, wenn ich irgendwas in dieser Art vor gehabt hätte, dann hätte ich das längst getan. Aber mir ist durchaus bewusst dass ich meine beiden Hände für meine Profession in Zukunft noch brauche. Von daher habt ihr von mir nichts zu befürchten.“, tja und schon wieder die Wahrheit. Er bewegte sich auf einem ziemlich schmalen Grad, das war ihm bewusst. Zumal ihm auch bewusst war das niemand hier auf dem Schiff tatsächlich irgendeine Bedrohung in ihm sah. Es stand schließlich einer gegen fünf beziehungsweise mittlerweile acht. Und wenn der riesige Hüne nicht schon respekteinflößend genug gewesen war. So war es jetzt auf jedenfall der Farbige. „ Und du bist selbstbewusst genug, das brauche ich dir nicht noch unter die Nase reiben.“, meinte er nur trocken auf ihren letzten Kommentar hin ehe er die Treppe hinab nahm welche ziemlich knarzte, was wohl einfach daran lag dass sich das Holz im Laufe der Zeit durch Wind, Wetter und der feuchten Luft inklusive der unterschiedlichen Temperaturen ständig neu Formte und als er unten angekommen war, brauchte es einen Moment bis sich sein Auge an die Neue 'Dunkelheit' gewöhnte. Die Sonne war immerhin schon beinahe unter gegangen und dadurch drang nicht ein Strahl mehr zu den Schlafplätzen. Und wenn Ryan sich nicht täuschte konnte er neben dem Rauschen des Meeres sogar das gleichmäßige Atmen eines Schlafenden hören. Und schließlich steuerte Ryan dann wieder das Bug an. Denn wenn er etwas herausgefunden hatte, dann das die Kombüse in jener Richtung lag. Und seine Suche sollte immerhin bald belohnt werden..

Shanaya lauschte den Worten des Mannes und ließ ihr Lächeln dabei ein wenig breiter werden. Er konnte so viel reden, wie er wollte. Sie traute diesem Kerl nicht – und sie hoffte, dass der Rest der Crew nicht so naiv war und ihm glaubten. Auch wenn er behauptete, er würde seine Hände noch brauchen. Shanaya traute diesem Kerl zu, es dennoch zu probieren. Ob sie ihn erwischten oder nicht. Vielleicht sollten sie ihn doch mit auf das Marineschiff nehmen und ihn einfach da irgendwo festketten? Wenn er doch so tolle Kontakte hatte, würde er sicher freikommen. Seine nächsten Worte ließen sie nur leise seufzen. Sie nahm keine seiner Worte ernst, ob sie nun sie direkt betrafen oder einfach nur seine 'unschuldigen Gedanken'. Auch wenn sie ihm nicht hinterherlief wie ein treudoofer Hund würde sie ihn trotzdem im Auge behalten. Aber immerhin war er nicht ganz so hohl im Kopf. „Verlauf dich da unten nicht, ist wie ein Labyrinth,“ warf sie ihm gut gelaunt hinterher, als er die Treppe auch schon nach unten verschwunden war. Herrje. Es wurde Zeit, dass sie diesen Kerl los wurden.

Endlich unter Deck angekommen, musste Ryan eigentlich nur noch seiner Nase folgen. Er bahnte sich seinen Weg ohne Shanayas Worte wirklich ernst zu nehmen und stand endlich vor den Vorräten... Man, erst jetzt wurde ihm bewusst wie Hungrig er wirklich war. Auch wenn seine ursprünglichen Intentionen eigentlich die gewesen waren, etwas zu trinken zu bekommen. Völlig außer acht lassend ob es komisch wirkte dass er allein die Kombüse durchstöberte, nahm er einige Flaschen, zog den Korken, roch daran, stellte die Flaschen Naserümpfend zurück und suchte weiter. Ryan hasste Alkohol. Er brauchte irgendwas anderes, auch wenn ihm bewusst war dass sich dies als schwierig erweisen könnte. Letztendlich musste er doch zu einer Flasche Met greifen – immerhin nichts hochprozentiges. Er setzte sich auf eines der Fässer und trank direkt aus der Flasche. Anschließend verputzte er direkt mal drei Äpfel auf einmal um das knurren seines Magens endlich zu stillen. Eigentlich wartete er jetzt nur noch darauf das irgendjemand der Crew daher kam und sich über seine Anwesenheit in der Kombüse beschwerte.


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