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It's our time to change it all
Talin & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 8 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Abenddämmerung
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1
It's our time to change it all


8. März 1822 Abenddämmerung
Talin Dravean & Shanaya Árashi

Die letzten Strahlen der Sonne verblassten allmählich, färbten das Wasser unter ihnen beinahe in die Farben ihrer Segel. So sehr sie sich auch auf diese Insel gefreut hatte – so glücklich war sie nun wieder, auf der Sphinx zu sein. Endlich wieder auf dem Wasser. Das beruhigte das Gemüt deutlich, genau wie die Müdigkeit der letzten Nacht. Es war klar gewesen, dass es mit dieser recht beschaulichen Crew schwierig werden würde, das Schiff vernünftig zu lenken. Aber viel länger hätte die Schwarzhaarige es nicht an Land ausgehalten. Greo und Liam waren schon eine gute Hilfe, und wer sagte, dass da nicht noch mehr kommen würden? Ihre Suche hatte gerade erst begonnen – und vorzeitig zu viel erwarten wäre da wohl sehr... demotivierend. Shanaya selbst nahm das jedenfalls so hin. Immerhin hatten sie sich noch den Mann mit schlechtem Karma in ihrer Brig. Notfalls konnte man den sicher auch irgendwo festketten und zum arbeiten zwingen. Jemand mit solch einem Ego würde sein Leben sicher nicht einfach so verspielen. Immerhin war es schon gutherzig gewesen, ihn nicht direkt in die dunkle See zu werfen. Die Schwarzhaarige wusste nicht, was sie an Talins Stelle getan hätte, aber sie hatte diese Entscheidung nicht treffen müssen und damit war das Thema für sie vom Tisch. Sie akzeptierte Talins Order, war nur darauf gespannt, wie der kleine Dieb sich schlagen würde. Eingepfercht hinter Gittern. Sie konnte sich zu gut vorstellen, was das für ein Drama für ihn sein musste.
Jetzt stand die Dunkelhaarige jedenfalls auf dem Hauptdeck, kramte in ihrer Tasche herum, während die Zähne einen Apfel festhielten. Erst, als eine Hand gegen kaltes Messing stieg, glitt die zweite Hand zu dem Apfel, von dem sie nun ein Stück abbiss und nachdenklich darauf herum kaute, während der helle Blick sich auf den Kompass in ihrer Hand legte. Wirkliche Angaben gab es nicht, sie kannte keine genaue Richtung. Also musste sie die Blonde dringend darauf ansprechen. Das war kein Zustand, den sie lange mitmachen würde. Und sicher sahen auch die anderen das eher skeptisch. Also war es vermutlich das Beste, wenn sie es ihr schonend in einer ruhigen Minute beibrachte. Aber jetzt genoss sie erst einmal den sachten Wind in den dunklen Haaren, die Entspannung, die sie trotz der deutlichen Müdigkeit, zur Ruhe kommen ließ. Ein schlucken, dann biss sie noch einmal von dem Apfel ab. Damit sank der Kompass wieder zurück in ihre Tasche und Shanaya wandte sich der Reling zu, richtete den Blick zum Bug des Schiffes. Es machte sie wirklich ein wenig fuchsig, das eigentliche Ziel zu kennen – aber keinen genauen Kurs zu haben. Das musste so schnell wie möglich geändert werden.
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Mit geschlossenen Augen stand sie einfach nur regungslos in der Mitte der Kajüte und ballte die Hand zur Faust. Das Papier darin raschelte und knisterte leise. Langsam öffnete sie die müden Augen, hob die Hände und entfaltete zum wahrscheinlich hundersten Male an diesem Tag den Brief. Die Worte hatten sich schon längst in ihren Kopf eingebrannt. Triff dich mit Ellhan. Er hat Informationen für dich. Der Rest waren Daten zum Treffpunkt, aber das erschien ihr im Moment nicht so wichtig. Informationen! Sie würde weitere Hinweise auf der Suche nach ihrem Bruder erhalten. Ihr Herz machte einen Satz und pochte so laut, dass sie es selbst in ihren Ohren spürte. Langsam, aber stetig kam das Ziel in Sicht und nach 4 Jahren konnte sie vielleicht endlich Lucien wiedersehen. Wieder ballte sie eine Faust um das Papier und von Ungeduld getrieben trat sie schließlich aus ihren Räumlichkeiten hinaus.
Als sie an Deck kam, blinzelte sie kurz ob der Helligkeit, obwohl es Abend war. Ihre Augen taten schlimmer weh, als sie gedacht hätte. Wenn sie an die letzte Nacht dachte, dann sollte sie eigentlich umkehren und sich kurz hinlegen. Doch die Tatsache, dass Adrenalin durch ihren Körper jagte und die anderen ebenfalls noch noch nicht schlafen konnten, hielt sie wach und auf den Beinen.
Nachdem sich ihre Augen wieder beruhigt hatten, sah sie sich einmal auf dem Deck um. Die anderen Crewmitglieder würden murren, wenn sie ihnen nicht Auskunft darüber gab, wohin die Reise gehen würde und warum sie gerade jetzt ausgelaufen waren. Sie verstand das. Wenn ihr jemand etwas vorenthielt, bohrte sie so lange nach, bis sie eine Antwort hatte. Doch in diesem Falle konnte sie nicht offen sein. Und dann hatte sie ja noch das Problem mit dem ungebetenen Gast an Bord. Kurz biss sie sich auf die Unterlippe, unterdrückte ein Fluch, und blieb schließlich mit dem Blick an einer Gestalt hängen. Nochmals schloss sie die Augen, ließ den Wind in ihrem Haar spielen, bevor sie leise seufzte und auf Shanaya zu ging. Lass das Löchern beginnen!
Von diesem Gedanken belustigt kam sie bei der Schwarzhaarigen an und besah sie sich kurz.

„N'abend, Shanaya. Wie geht’s dir nach der letzten Nacht?“
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#3
Aufmerksam wanderten die hellen Augen Vom Bug der Sphinx zum Rumpf, bishin zum Heck. Dabei kaute Shanaya nachdenklich auf ihrem Apfel herum. Was konnte die Blonde vorhaben? Eine Möglichkeit war natürlich, dass sie ein ungeplantes Manöver starten wollte. Einfach drauf los, besessen von dem Gedanken ihren Bruder zu retten. Himmel, sie konnte Talin noch nicht so weit einschätzen, ob sie so etwas Dummes tun würde. Sie hoffte es zumindest nicht, sonst musste sie im nächsten Hafen vermutlich rückwärts vom Schiff gehen. Also musste sie irgendwie heraus finden, was hier nun vor sich ging. Irgendetwas verheimlichte sie, was für einen Grund sie dafür hatte... Ein leises Seufzen, mit dem die Schwarzhaarige sich durch die Haare fuhr, als sie das leise Knacken der Planken hinter sich wahrnahm. Ein eindeutiges Geräusch für Schritte, die sich unmittelbar in ihre Richtung bewegten.
Viel Auswahl gab es nicht, und so legte sich ein belustigtes Schmunzeln auf die Lippen der jungen Frau, als eine weibliche, bekannte Stimme ihren Namen aussprach. Das dämmte die Auswahl noch viel mehr ein, womit die Dunkelhaarige noch einmal in ihren Apfel biss, kaute, und sich dann umdrehte, den hellen Blick direkt auf die Blonde gelegt. Momente vergingen, in denen sie sie einfach anblickte, kaute und schließlich schluckte.

Frau Schweigsam. Herrliches Wetter, oder?“

Das hatte sie sich nicht verkneifen können, zog aber nur kurz herausfordernd die Augenbraue in die Höhe.

Mit einer gesunden Runde Schlaf ist das schnell überstanden, solange die nächsten Nächte besser werden.“

Ein kurzer Blick galt den Segeln über ihnen. Sie hoffte, dass es besser wurde. Ansonsten würde sie die Hühner einspannen, ihnen zu helfen. Ein trotz allem munteres Lächeln galt Talin.

Ich kann die Frage aber nur zurück geben. Deine erste Nacht mit einer Crew, die dir nicht unbedingt den Kopf abschlagen will...“
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#4
Es klang vielleicht dumm, aber irgendwie hatte Talin das Gefühl, das Schweigen zwischen ihnen beiden sprach Bände. Vielleicht kam dieser Eindruck aber auch nur daher, dass sie damit rechnete Löcher in den Bauch gefragt zu bekommen. Und irgendwie stellte dieses Schweigen mehr Fragen, als die Worte die kurz darauf folgten. Nur mit Mühe unterdrückte Talin sowohl einen Seufzer als auch den Drang dem anderen Mädchen die Zunge raus zu strecken. Sie würde einfach sowohl Ton als auch den Blick ignorieren. Also lächelte sie nur scheinheilig zurück.

„Ja, da hast du recht. Nach der letzten Nacht musste es aber auch so kommen. Sonst hätten wir ein Problem.“

Als ob sie auf so einen plumpen Spruch einfach herein fiel. Sie seufzte nun doch leise und schüttelte den Kopf, bevor sie dem Blick der Anderen folgte. Vielleicht oder besser hoffentlich hatten sie Glück. Denn sonst bräuchten alle mehr als nur eine Runde Schlaf. Doch sie war erleichtert, dass Shanaya es so leicht wegsteckte. Ein wenig hatte sie sich schon Sorgen gemacht. Am besten sie sprach auch noch einmal mit den anderen. Immerhin musste sie auch bei den Jungs wissen, wie es ihnen ging.
Ihr Blick glitt von den Segeln wieder zurück zu der Dunkelhaarigen und sie wollte ihr ein ebenso munteres Lächeln schenken. Doch am Ende wurde es ein wenig matt und ihr Blick schweifte in die Ferne.

„Die erste Nacht mit meiner eigenen Crew, hm? Fühlt sich ehrlich gesagt noch nicht wirklich real an. Und ob sie mir nicht den Kopf abschlagen wollen, dass wird sich noch zeigen. Ich denke doch, dass ich nicht alles so mache, wie ihr es euch wünscht.“

Nicht gerade clever, die andere direkt darauf anzusprechen, aber sie wollte wenigstens bei einem die Fragerei und die misstrauischen Blicke hinter sich haben.
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#5
Talin ging nicht wirklich auf die Worte der Schwarzhaarigen ein, was sie leicht die Augenbraue anheben ließ. Sie wollte das wirklich ein Katz und Mausspiel draus machen. Die junge Frau wog also nur den Kopf ein wenig zur Seite, während ihr Gegenüber ihre Worte überging und bei den nächsten ansetzte. Die erste Zeit würde hart werden, dessen war Shanaya sich sicher – genauso überzeugt war sie jedoch davon, dass bessere Zeiten nicht lang auf sich warten lassen würden. Wenn sie irgendwie eine eingespielte Crew waren...

Ein zwei Leute mehr würden nicht schaden...“

Die Schwarzhaarige schnalzte leise mit der Zunge, überdachte diese Worte und zählte still vor sich hin. Vielleicht konnten sie den Dieb ja verkaufen und dafür neue Leute einkaufen? Obwohl... so viel wert war er vermutlich nicht, vor allem nicht in dem Zustand, in dem er dann sein würde. Ein paar ruhelose Nächte machten ihr nichts aus, das hatte sie auf dem Schiff ihres Bruders oft genug üben können... aber irgendwann hatte auch sie ihre Grenzen erreicht, selbst wenn sie den emotionalen Rest hier besser weg steckte.
Als die Blonde den Blick wieder senkte und Shanaya das schräge Lächeln erkannte, seufzte sie laut – und deutlich hörbar. Die Schwarzhaarige wartete noch, bis Talin geendet hatte, richtete sich dann auf und machte einen Satz auf die andere Frau zu, sodass sie direkt vor ihr stand. Auffordernd hob sie beide Hände, steckte jeweils einen Zeigefinger an die Mundwinkel der Blonden und schob sie ein wenig hoch.

Zieh nicht so ein Gesicht. Wenn du weiter so leidend guckst, rudere ich alleine los, finde deinen dreiköpfigen, Weiber aufreißenden Bruder und ziehe ihn an den Ohren hier hin.“

Ein erneutes Schnaufen. Sie ertrug diesen leidenden Blick nicht, was ihr selbst fast neu war. Erst nach dieser kurzen Motivation ließ die Dunkelhaarige die Hände wieder sinken, blieb jedoch so nah vor Talin stehen, den hellen Blick nur kurz zur Seite gerichtet, ob jemand sie beobachtete. Dann fixierte sie die Augen der anderen Frau.

Ich werde dich nicht mit Fragen durchbohren und dich bedrängen. Du bist ein Dickkopf, Antworten kriege ich vermutlich sowieso nicht. Aber ich werde irgendwann unzufrieden, und das willst du nicht erleben. Dann kette ich dich an den Mast und frage dich so lange aus, bis du mit dem Mast, an dem du noch gefesselt bist, freiwillig vom Schiff springst.“

Einige Herzschläge lang blickte sie der anderen Frau noch tief in die Augen, ehe sie einen kleinen Schritt zurück ging.

Ich mag dich, Talin. Aber ob du als Captain etwas taugst werde ich trotzdem noch oft genug testen. Sei also gewarnt.“

Ein herausfordernder Blick galt ihrem Gegenüber, ihre Mimik zeugte jedoch die ganze Zeit von ihrer noch immer guten Laune.
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#6
Ihre Gedanken wanderten immer noch auf trüben Pfaden, weshalb sie Shanayas Worte kaum richtig mitbekam. Für sie war es ungewohnt sich so leicht runter ziehen zu lassen, doch dieses eine Mal sollte es zu verzeihen sein. Nach ihrem Gespräch mit Aspen wollte sie so eigentlich gar nicht mehr sein, einfach, um ihren Sturkopf durchzusetzen. Doch manche Sorgen konnte sich bei jemandem, mit dem sie eine Meuterei durchgezogen hatte, sicher auch zeigen und los werden. Aber Shanaya schien das anders zu sehen.
So in Gedanken versunken, hatte Talin gar nicht mitbekommen, wie die andere näher kam. Erst die zwei Finger an ihren Mundwinkeln, ließen sie ihre Aufmerksamkeit auf die Schwarzhaarige richten. Völlig verblüfft und überrumpelt, stand sie da und wusste nicht recht, wie sie damit umgehen sollte. Sie hatte verdammt noch mal zwei Finger im Mund! Deshalb kamen die Worte des anderen Mädchen auch erst etwas verspätet bei ihr an. Welch große Motivation! Wenn Shanaya jetzt los ruderte, dann würde sie sicher in einer Stunde 20 Meter weit gekommen sein. Machte sie sich gerade lustig? Aber nicht doch! Bevor sie der anderen sagen konnte, was sie von dem Vorschlag hielt, und sei es mit verzogenen Lippen, was das Verstehen erschweren würde, ließ sie auch schon los. Sehr deutlich bewegte sie ihren Mund und massierte ihre Wangen dramatisch mit ihren Händen. Das dramatische lag bei ihnen in der Familie.
Aber es war nicht so, als würde sie der anderen überhaupt nicht zu hören. Mit einem belustigten Schmunzeln ließ sie ihre Hände sinken und blickte Shanaya ruhig und mit einer leichten Herausforderung an.

„Nur zu, Shanaya. Binde mich fest, aber dieses Schiff werde ich niemals verlassen. Vielleicht schweige ich dich eher so lange an, bis du mich über Bord wirfst.“ Ihr Schmunzeln wurde zu einem eindeutigen Grinsen. „Ich danke dir aber für die Warnung.“

Mit geübten Blick ließ sie kurz den Blick über den Himmel und dann über das Schiff gleiten. Es war so schrecklich ruhig, dass sie sich nur langweilen und noch aufgedrehter werden würde, wenn sie sich jetzt wieder zurückzog. Also schaute sie wieder zu dem anderen Mädchen und seufzte ergeben. Was tat man nicht alles, um die eigenen Gedanken vom denken abzuhalten.

„Also schön. Um deine Neugierde zu befriedigen, stell mir eine Frage deiner Wahl. Ich werde sehen, ob ich sie dir beantworten kann oder nicht.“
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#7
Treffer versenkt. Talin verzog das Gesicht zu einer verwirrten Miene – was Shanayas Lächeln nur noch breiter werden ließ. Ein Hoch auf die Spontanität. Die Blonde hatte vermutlich mit vielem gerechnet, nur nicht damit. Umso besser für sie selbst, sie wollte nicht mehr in dieses frustrierte Gesicht blicken. Sonst müsste sie ihr eine Ladung Optimismus direkt ins Gesicht werfen. Aber sie erlöste die andere Frau wieder, ließ dabei jedoch eine Augenbraue etwas hoch gezogen. Talin rieb sich die Wangen und einen Moment lauerte Shanaya auf einen passenden Kommentar, dieser blieb jedoch aus. Statt dessen schmunzelte ihr Gegenüber – sie verbuchte diese kleine Aktion also als Erfolg. Und dann antwortete sie, Worte, die dafür sorgten, dass Shanayas Augenbraue leicht erhoben blieb, den herausfordernden Ton erwiderte sie bloß mit einem ruhigen Blick.

Hättest du nicht einen Ruf und ich einen Kopf zu verlieren, wäre das ein verdammt interessantes Angebot.“

Zu dumm, dass sie keine Lust hatte, Captain zu sein – da war es keine kluge Lösung, den Captain zu ertränken. Zumal sie nicht wusste, ob der dreiköpfige Bruder nicht doch freikam und sie auffraß, wenn sie seine Schwester ertränkte. Man musste ja jede Möglichkeit durchplanen. So hob die Dunkelhaarige nur leicht den Blick, folgte Talins zum Himmel. Da sie dort jedoch Nichts spannendes entdecken konnte, richtete sie die hellen Augen wieder auf die andere Frau, fragte sich einen Moment, ob sie sie mit diesem Blick nur hatte ablenken wollen. Aber auch die Blonde senkte schließlich den Blick, sah sie an. Shanaya selbst wog den Kopf ein wenig zur Seite, blinzelte bei den Worten ihres Gegenübers. Soso. Freie Fragerunde, und ob sie nun Antworten bekam oder nicht würde sich also zeigen. Ein leises Schnaufen, sie musste nicht einmal lange überlegen.

Wieso verheimlichst du uns, dass du ganz offensichtlich etwas weißt?“

Gut, dabei ging es nicht wirklich um den Inhalt, aber sie musste gestehen, dass sie diese Tatsache mehr interessierte. Das Lächeln wich nicht von ihren Lippen, aber die blauen Augen ruhten abwartend auf Talin.
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#8
Es war ein Angebot, welches Shanaya nicht abschlagen konnte. Das wusste Talin, deshalb hatte sie es ihr gemacht. Niemand hätte es abschlagen können, wenn er neugierig genug war. Und weil sie das wusste, zierte ein belustigtes Schmunzeln ihre Lippen, welches sie aber hinter einer Handbewegung verbarg. Welche Frage wohl nun gestellt wurde? Die Richtung konnte sie sich vorstellen. Vielleicht sollte sie sich eher fragen, was die Schwarzhaarige wohl für eine Antwort erwartete. Wie sie schon so treffend festgestellt hatte, war Talin der Captain. Und neben diesem Posten war sie auch ein Mensch, der sich manchen mehr verpflichtet fühlte als anderen. Aus diesen beiden Gründen konnte sie es sich leisten, Dinge für sich zu behalten, wenn sie dachte, dass es andere nichts anging. Vielleicht, wenn sie irgendwann mehr Vertrauen in diese Crew hatte, dann könnte es anders sein. Aber im Moment...nun ja. Da tendierte sie eher zur Geheimniskrämerei.
Die Frage die schließlich gestellt wurde, überraschte sie. Oder vielleicht verwunderte sie eher die Art der Formulierung. Kein. Was verheimlichst du uns? Oder warum erzählst du es uns einfach nicht? Obwohl diese beiden im Grunde dasselbe waren. Nein, Shanaya stellte eine logische, sogar erschreckend leicht zu beantwortende Frage. Nur, ob sie die ehrliche Antwort auch hören wollte, dass stand auf einem anderen Blatt. Und aus diesem Grund schwieg Talin noch. Sollte sie die Wahrheit sagen? Oder eine einfache übliche Floskel von sich geben? Für einen Moment schloss sie die Augen und holte tief Luft. Als sie sie wieder öffnete, blickte sie Shanaya mit festem Blick an. Die Wahrheit, ganz eindeutig. Kein Geheimnis bei einer so leichten Frage. Außerdem wollte sie gern, dass das andere Mädchen ihr vertraute. So weit es eben möglich war.

„Ich verheimliche es, weil ich jemand anderem diese Loyalität schulde.“

Das klang doch ziemlich hart, wenn sie es laut aussprach. Aber so war es eben. Und die Menschen würden immer so sein. Doch vielleicht konnte sie es doch noch ein wenig abmildern. Deshalb sprach sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen weiter.

„So wie ich dir damals, als wir die Sphinx eroberten, vertraute, obwohl ich dich nicht kannte, solltest du diesmal mir vertrauen.“

Keine Frage, keine Bitte. Nur eine Äußerung auf die Shanaya eingehen konnte oder eben nicht. Und ganz ehrlich? Warum sollte sie so dumm sein ihre neu erworbene Crew absichtlich in Gefahr zu bringen?
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#9
Es war für Shanaya nicht schwer gewesen, sie wusste, was für eine Frage sie stellen würde. Talin machte ein Geheimnis aus ihrem Wissen. Und eine stumpfe Frage nach WAS wäre vermutlich auf taube Ohren gestoßen. Diese Frage würde die Blonde hoffentlich bald beantworten – ohne dass sie damit rausrücken musste. Außerdem war die Frage nach dem Was so offensichtlich, vielleicht rechnete Talin sogar genau damit. Und so ruhte der blaue Blick auf der anderen Frau, scheinbar geduldig, auch wenn sie ihr Gegenüber schon das ein oder andere Mal mental zu Boden gerungen hatte, um Antworten zu bekommen. Davon sprach jedoch nicht das Lächeln auf den Lippen, welches sich erst änderte, als Talin die Augen schloss – während Shanayas sich ein wenig skeptisch verengten. Aber sie grinste wieder munterer, als ihr doch noch einmal der Gedanke kam, dass sie sich in solch einem Moment einfach auf Talin schmeißen musste – und sie keine Chance haben würde, zu reagieren. Aber schon im nächsten Moment blickte Talin sie wieder an, erwiderte den Blick, mit dem die Blonde sie bedachte.
Ihre Antwort war vermutlich so schlicht wie die Frage selbst, und dennoch hob Shanaya leicht eine Augenbraue. Jemand Anderem? Gut, damit wusste sie nicht, wen Talin meinte, aber sie war trotzdem ein wenig klüger. Es war also noch jemand involviert...

Dann hoffe ich Mal, dass deine Loyalität es wert ist, dass deine Crew dich mit misstrauischem Blick betrachtet.“

Auch wenn ihre Wortwahl vermutlich nicht die beste war, so schreckte Shanaya nicht vor ihren Worten zurück. Das war kein Geheimnis – sie selbst war da immerhin keine Ausnahme. Sie wusste nach wie vor nicht, was sie davon halten sollte, das ssie scheinbar ohne einen Funken Information übers Meer schipperten. Sie meinte ihre Worte nicht einmal böse, sie hoffte es wirklich. Wenn sie wenigstens erfolgreich aus diesem Geheimnis ging... es gab sicher die unter ihnen, die einen Misserfolg direkt mit einem Todesurteil bestraften. Und oh Gott, wo kamen sie dahin, wenn Aspen das Kommando an sich riss? Keine schöne Vorstellung. Als Talin dann jedoch weiter sprach, hob Shanaya leicht den Kopf, ein prüfender Ausdruck schlich sich in die himmelblauen Augen. Soso. Sie sollte ihr vertrauen? Trotz der kurzen Verwirrung neigte die Schwarzhaarige den Kopf ein wenig zur Seite, lächelte in diesem Moment jedoch wieder.

Es ist schwer, jemandem zu vertrauen, der offensichtlich Geheimnisse vor mir hat... vor allem, wenn sie mich selbst vielleicht irgendwie einbeziehen...“ Sie schmunzelte, wog den Kopf zur anderen Seite. „Oder geht es nicht um die Rettungsaktion für deinen Bruder, in der ich mich immernoch mittendrin sehe?“

Worte mit einer kleinen Bedeutung, sie bezog sich selbst in diesen Plan ein, sie würde also bleiben, irgendwie versuchen Talin zu vertrauen. Spätestens, wenn besagter Bruder gerettet war, musste sie sich da wohl entscheiden, wie sie der Blonden gegenüber stand. Immerhin hatte sie sich immer geschworen, nie unter einem Captain zu arbeiten, den sie nicht respektierte, dem sie nicht vertraute. Umso mehr setzte sie ihre Hoffnung wirklich in Talin.
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#10
Sie hätte wissen müssen, dass ihre Antwort zu dem führte, was sie bekam: Widerworte und einen offensiven Angriff, um mehr in Erfahrung zu bringen. Shanaya konnte ihr nicht erzählen, dass sie nicht neugierig war und alles wissen wollte, was in Talins Kopf vor sich ging. Da waren sie nun also, standen sich an Deck des Schiffes, das sie gemeinsam eroberten hatten und lieferten sich ein Blickduell. Wer würde als erstes nachgeben? Wer von ihnen beiden recht behalten? Denn ganz so falsch lag die Schwarzhaarige mit ihren Worten nicht. War es diese Loyalität wert, dass ihre Crew ihr misstraute? Nun...ja. Diese Crew konnte sie mit ihren Taten überzeugen. Vertrauen brauchte Zeit und die hatte sie. Sie würden mit der Zeit zusammenwachsen und entweder vertrauten sie dann einander oder nicht. Wenn nicht, dann hatte sie versagt und musste sehen, wie sie es richten konnte. Sie wollte nicht immer mit einem offenen Auge schlafen müssen, damit des Nächtens nicht erstochen wurde. Aber die Loyalität der Familie, die sie sich auch hart erkämpft hatte, jetzt zu verlieren, wäre dumm. Von daher war ihre Entscheidung nur die einzig richtige. Was also erwartete die Andere für eine Antwort auf ihre Aussage? Vielleicht reichte ihr ja ein vielsagender Blick und schweigen? Genau auf diese Art antwortete sie ihr letztlich auch. Sie würde es nicht weiter vertiefen. Es war ihre Entscheidung und sie würde damit leben müssen, wenn sie die Menschen um sich herum falsch einschätzte.
Aber immerhin hatte sie die andere doch noch aus der Bahn werfen können, auch wenn Talin gehofft hatte, es mit dieser Frage nicht zu tun. War es denn wirklich so schwer einem Menschen zu vertrauen, wenn man nicht all seine Geheimnisse kannte? Musste man sich anderen erst völlig öffnen, damit sie einem folgten, auch wenn es vielleicht besser wäre, sie wüssten es nicht? Waren Menschen wirklich so misstrauisch? Sie selbst hatte schon viel erlebt, was sie gern ungeschehen machen würde. Auch Verrat war darunter gewesen, welcher sie schwer getroffen hatte. Aber grundsätzlich war sie bereit den Menschen ihre offene Hand anzubieten. Es sei denn sie gehörten zur Marine oder wollten sie töten oder ihr irgendwie anders schaden. Doch sonst fühlte sie sich doch bereit, offen auf die Menschen zu zugehen. Wieso konnten das die anderen also nicht?
Wegen dieser Gedanken seufzte sie nur tief, während sie näher zu Shanaya trat. Dann würde sie es eben anders versuchen. Fest sah sie der anderen in die Augen.

„Obwohl du auch Geheimnisse vor mir hast, schenke ich dir Etwas von meinem Vertrauen. Wer weiß, vielleicht beinhalten diese Geheimnisse auch Pläne, die mich betreffen.“ Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, welches aber auch schnell wieder verschwand und einem ruhigem, fast kalten Zug platz machte. „Ich will damit sagen, wenn es euer aller Leben unmittelbar betrifft, dann würde ich es euch mitteilen. Doch so ist es nichts, was ihr jetzt schon wissen müsstet. Verstanden?


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