Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Ryan Black ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Ryan hatte den Gesprächen ziemlich emotionslos gelauscht. Es gab ein wildes Hin- und her von Vorschlägen und der Plan welcher sich in den Köpfen der Crewmitglieder zusammen spann entlockte ihm tatsächlich ein leises, amüsiertes Lächeln. Da Ryan selbst einfach nur herumstand und sich nicht rührte, beachtete man ihn nicht sonderlich, was ihm auch ganz recht war. Warum sollte er sich auch in dieses Gegacker einmischen? Mhhh... Wenn er Glück hatte, würden sie vor dem Vollzug des Planes diesen Kerl zu retten noch auf irgendeiner Insel halt machen um sich vorzubereiten.
Wenn er Pech hatte... Dann saß er mit seinem Arsch auf diesem verdammten Schiff fest und wenn es ganz schief ging würde die Marine sie gerade allesamt mit nach Escamil pferchen und in die Zelle werfen...
Und ob Robin ihn DA raus kriegen würde, stand auf einem unbeschriebenen Blatt.. Die Wahrscheinlichkeit mit einem fetten grinsen überlegen an diesen Piraten aus dem Gefängnis dort geschleust zu werden war schwindend gering...
Verfluchte scheiße. Der Dieb runzelte nachdenklich die Stirn, die Arme immer noch vor der Brust verschränkt lag nun tatsächlich etwas wie Sorge in seinem Gesicht. Verständlicherweise galt jene nur sich selbst und nicht irgend einem dahergelaufenen Pirat...
„Mal im Ernst...“
Wow. Was war denn das? Beteiligte sich Ryan tatsächlich an den Planschmiedereien?
„Ihr GLAUBT also das es eine Liste gibt und auf diese THESE wollt ihr euer Vorhaben bauen?“
Die Skepsis in seiner Stimme war kaum zu überhören. Er als Dieb würde die Sache zumindest nicht so angehen... Natürlich, eine gewisse Vorbereitung gehörte dazu. Ja, war sogar Pflicht. Aber... Erst wenn Ryan etwas mit seinen eigenen Augen gesehen hatte oder von der Existenz gewisser Dokumente wusste, würde er sich der Gefahr aussetzen erwischt zu werden beim ergattern eines solchen Stück Papiers. Ansonsten wäre ihm das Risiko einfach zu hoch.. Zumal.. Was dann?
„Ihr habt nicht viel Zeit und was macht ihr wenn diese Pläne nicht existieren? Oder aber die Pläne nicht da sind wo ihr sie vermutet? Vielleicht ist ihnen einfach scheiß egal welcher Kerl auf welchem Schiff ist, Hauptsache sie sind vollständig und abgezählt.“
Nur mal so am Rande als kleiner Denkanstoß. Vielleicht sollten sie sich noch einen Plan B ausdenken. Könnte nicht schaden – zumindest seinem Hintern nicht, wenn er schon in der Sache gezwungenermaßen mit drin steckte.
An dieser Stelle könnte er auch erwähnen das er selbst Kontakte zur Marine hat. Denn wider aller Erwartungen war dieser Sauhaufen durchaus bestechlich... Man durfte nur nicht durchsickern lassen das es um eine Person ging die besonders von Wert war.. Dann gingen die Goldpreise ins Unermessliche... Außerdem müsste man wissen an welchen Mittelsmann man sich wenden sollte... Doch Ryan behielt diesen Fakt erst einmal für sich. Immerhin würden sie ihm ja doch nicht trauen, selbst wenn er den Vorschlag unterbreiten würde....
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Ein wenig enttäuscht war er dann ja doch, als sich herausgestellt hatte, dass das Schiff auf ihrer Seite gewesen war. Natürlich hätten sie bei einer ernsthaften Auseinandersetzung nur wenig Chancen gehabt, so wenige wie sie waren, aber spannender wäre es allemal gewesen. Liam hatte schon den ein oder anderen Überfall erlebt – wie sollte es auch anders sein in dieser Zeit, wenn man sich oft auf dem Meer aufhielt – und bisher war es meist glimpflich ausgegangen. Ganz egal, ob sich die Crew nun zu Kooperration oder Widerstand entschieden hatte. Sein Glück bisher und darauf verließ er sich auch weiterhin. Was wollte man mehr, wenn einem das Leben gut gesonnen war? Nicht umsonst kümmerte er sich nicht groß um Gefahr sondern war mehr der 'ich schmeiß' mich einfach mal rein'-Typ. Genau deswegen stand er nun auch eher unbeteiligt dabei. Das einzige, was von ihm zu hören war, war ein leises Schnaufen, während sein Blick über die neuen Gesichter wanderte und schließlich wieder bei Talin hängen blieb. Mit seiner linken Hand kraulte er Sineca am Kinn, die ebenfalls – und misstrauischer als er – die neuen aus neugierigen Katzenaugen von seiner Schulter aus begutachtete. Während er halbherzig dem Geschehen lauschte, malte er sich noch immer die Szenen aus, die sich bei einer Seeschlacht ergeben hätten, blinzelte aber immer wieder und versuchte, sich mehr auf das Gespräch zu konzentrieren, wenn es ihm bewusst wurde. Abermals ein Seufzen, ehe er sich an die kurze Diskussion zwischen Talin und Aspen hängte und mit den Schultern zuckte.
„Wenn wir das Schiff mit Hilfe der übrigen Gefangenen kapern, müssen wir niemanden mitnehmen als die, für die wir uns Interessieren, oder? Der Rest hat sein eigenes Schiff und – schwubs – sind neue Piraten geboren.“
Er sah kurz zu Aspen, dessen Idee er gerade unterstützen wollte.
„Wie er schon sagt – wir sind alleine zu wenige, um die Marine außer Gefecht zu setzen. Wenn wir unbemerkt auf's Schiff kommen und es von Innen heraus auseinandernehmen können, haben wir nicht nur eine größere Mannschaft als die Marine sondern auch den Überraschungsmoment auf unserer Seite.“
Ihn reizte der Gedanke an eine große Intrige tatsächlich sehr. Wahrscheinlich hätten sie dann sogar weniger zu tun, immerhin hatten die Gefangenen mit Sicherheit ziemlich großen Unmut gegenüber der Marine. Während sie sich also um das Schiff kümmern würden, konnten sie den Tumult nutzen, um unbemerkt mit ihrer gefangenen Crew zu verschwinden. Als das Thema wieder zu den Listen gelenkt wurde, brachte Shanaya die wohl passenste Idee. Reingehen – rausholen. Himmel, warum so kompliziert?
„Ihr zwei lenkt ihn ab und ein anderer holt, was wir haben wollen.“ Ein süffisantes Grinsen zeichnete sich nun auf seinen Zügen ab. „Ich bezweifle, dass wir jemanden haben, der sich besser um die Ablenkung kümmern könnte. Mann bleibt Mann.“
Und er bezweifelte, dass es sich um eine Frau handeln würde – und wenn, hatten sie ja immer noch Prinz Eisenherz, der sich ausziehen konnte. Kurz darauf aber mischte sich eine andere Stimme ein, die Liam einen kurzen Moment überraschte. Huch, wer hatte ihn noch gleich um seine Meinung gefragt? Er respektierte Talins Entscheidung, ihn aus seinem Gefängnis rauszulassen, aber hatte er da nicht etwas wie 'Shanayas Schoßhündchen' gehört? Doch statt ihm etwas an den Kopf zu werfen und daran zu erinnern, dass er Shanayas Erlaubnis brauchte, um etwas zu sagen – konnte man doch so einführen, oder? - warf er stattdessen lieber wieder eine Frage in die Runde, selbst wenn sie ihnen im Augenblick nicht groß weiterhelfen würde.
„Meint ihr, der -“ Er wieß auf Ryan „- ist ein zu schlechter Dieb, als dass die Marine Interesse an ihm hätte? Dann können wir vielleicht einfach ganz friedlich tauschen. Wie Münzen.“
Aspen Montrose † ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 53 Streifzügen in 31 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei Dolche, eine Pistole, ein Entermesser, eine Pfauen-Brosche und ein altes Klappmesser
„Selbstverständlich werden sie alle mitkommen wollen.“, stimmte er Talins wenig begeisterten Reaktion auf seinen Vorschlag zu. „Entweder wir leiten sie an und nehmen sie für uns ein, damit sie mit uns zusammen arbeiten, oder sie erkennen ihre Chance erst wenn wir deinen Bruder befreien und die restlichen Gefangenen arbeiten in ihrer Verzweiflung gegen uns.“
Aspen runzelte die Stirn. Um ehrlich zu sein war dieses Vorhaben der einzig mögliche Plan um eine kleine Arme auf die Beine zu stellen, die es mit der Marine aufnehmen könnte. Vollkommen unbemerkt würden sie sowieso nicht an Deck gelangen, weil eben jene Mitgefangenen sie anflehen würden mitzukommen. Sie hatten schließlich sowieso nichts mehr zu verlieren. Die Crew der Sphinx hingegen schon.
Sobald Shanaya den simpelsten Vorschlag machte um an die Papiere und Listen zu kommen, nickte der Montrose zustimmend. Ja, es wäre das Einfachste so direkt wie möglich reinzugehen und die Listen mitzunehmen. Wofür hatten sie schließlich zwei Frauen an Deck? Das könnte man sich auch zum Vorteil machen. Nur doof, dass er selbst keinen Schimmer hatte, wer dieser besagte Hafenmeister war und wo er sich aufhielt. Das sollten die anderen planen, da hielt er sich brav heraus. Zumindest so lange bis der Dieb die große Klappe aufriss und den bisher einzigen Plan (abgesehen von seinem eigenem, den Aspen aber eher als Planerweiterung als ein eigenständiges Vorhaben ansah) kritisierte. Abgeneigt sich überhaupt mit diesem Fratz zu befassen, atmete der Blondschopf nur einmal laut durch, wollte Ryan ignorieren, als Greos neuer Larry direkt Kontra gab. Hm? Besaß der Katzenfreund doch ein wenig Rückgrad? Anerkennend schnaubte Aspen belustigt.
„Mach‘ dich nützlich, oder wir liefern dich gleich mit aus.“, warnte er mit malmenden Kiefer den Dieb und kam nicht umhin sich selbst zu fragen, ob der ganze Listenquatsch nicht wirklich eher Ryans Begabung war. Doch der Kauz war einfach zu wenig vertrauensselig.
Da widmete er sich doch lieber Larry, der ihm mit seinen Ansichten immer sympathischer wurde. Zuverlässig nickend stimmte er jedem Einwurf des Pelzträgers zu, na, endlich jemand der das Problem erkannte. Entweder die Gefangenen waren gegen sie und behinderten ihr Vorgehen, oder sie standen auf einer Seite. Sinnhaft breitete er die Hände kurz aus, verdeutlichte sein unausgesprochenes "Ja, genau das ist der Punkt!", bevor er sich wieder einklinkte.
„Euer Listenplan ist top. Ihr beiden lenkt ab und Liam sucht die wohlmöglich existente Liste raus. Falls etwas schief läuft, warten wir anderen draußen und greifen ein.“, fasste er zusammen. Jetzt ging es nur noch darum wo sie ablenken und suchen mussten. Für den Moment wandte er sich von Talin ab, sah zu Liam, um den „Einschleusen-Plan“ weiter am Leben zu halten. „Wir brauchen beides: Überraschungsmoment und die Unterstützung der Gefangenen, sonst sind wir von Anfang an verloren. Selbst bei Nacht können wir uns nicht unbemerkt an Deck schleichen, außer jemand der bereits an Bord ist nietet die Nachtwachen um.“
Irgendwie wiederholte er sich. Aber wenn es dazu beitrug, dass die ganze Aktion nicht in einem Selbstmordkommando endete, hatten seine Mühen wenigstens einen Sinn.
Ryan Black ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Was dann auf dem Marineschiff passierte, das war nicht mehr Ryans Problem. Gut, zugegeben - dieses ganze Unterfangen war eigentlich nicht sein Problem.... Sofern man wirklich nur die Sache mit dem anderen Captain betrachtete. Das er hier gefangen war und irgendwie dadurch mit diesen ganzen Leuten buchstäblich im - haha - selben Boot saß, war jedoch ein gewaltiges Problem für Ryan.
Er überlegte kurz was er auf die Reaktionen der beiden Kerle sagen sollte und zu einer anderen Zeit hätte er sich vermutlich dadurch provozieren lassen... Allerdings musste der Dieb gestehen dass Shanayas Anwesenheit in der Brig letztens etwas Gutes hatte: Ryan hatte nun Nerven aus Drahtseile.
Ryan hörte die Worte des Blondschopfs 'Euer Listenplan ist top' und schnaubte nur verächtlich. Top? In welcher Welt? Waren die alle so Blind oder setzten sie gerade wirklich auf eine Karte die rein aus Spekulationen bestand? Nein. Ryan irrte sich nicht. Die Taten das echt. Er legte die Stirn in Falten und konnte nun doch nicht anders als erneut seinen Senf dazu geben.
„Glaubt mir, tief in meinem schwarzen Herzen ist es mir scheiß egal was ihr macht und ob euer Plan vor Problemen nur so trieft. Der Punkt ist allerdings dieser: So toll er ja auch sein mag, er hat ne gewaltige Schwachstelle und euer Hochmut sorgt dafür dass ihr meiner Kritik gegenüber blind seid. Was ich meinte war ein einfacher Denkanstoß und ein Rat - ob ihr dies nun beherzigt oder nicht ist mir eigentlich ziemlich egal. Aber ärgert euch am Ende nicht, wenn es diese 'Pläne die es vielleicht oder vielleicht auch nicht' nicht gibt und Ihr keinen Plan B habt."
Verdammte Scheiße, was machte Ryan da? Er redete sich ein er wollte seinen eigenen Arsch damit retten, aber ob das der einzige Grund war? Sein ernster Blick wanderte kurz zu Talin, dann stoß er sich von der Wand in seinem Rücken ab und steuerte die Betakelung an. Er ergriff eines der Seile, ehe er inne hielt und Liam noch ein ziemlich fieses grinsen zu warf.
„Und deine Idee mich einzutauschen ist im Grunde nicht übel, allerdings in sofern schlecht dass die Marine wohl kaum einen Unterschied zwischen dir und mir macht. Wir sind auf dem selben Schiff und Segeln unter der Flagge einer Piratenbraut. Die einzige welche für die Kerle wirklich von Wert wäre, wäre wohl der Captain höchst persönlich.”
Als er geendet hatte zog er sich geschickt an der Takelage hinauf.
„Und wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet - falls ihr euch das mit Plan B überlegt habt...”
Wieder grinste er süffisant, warf seinen Blick dann jedoch über die Schulter in die Runde.
„Ich kenne einen Marineoffizier der durchaus einen Hang fürs Glücksspiel hat... Mit ihm könnte man entweder eine Wette eingehen oder ihn ganz klassisch bestechen.”
Und mit diesen letzten Worten verschwand er vollends in die Takelage hinauf. Ihm war ziemlich egal ob es dem Captain, dem Katzenflüsterer oder gar Shanaya nicht passte das er gerade mehr oder weniger die Flatter machte. Aber dort oben hatte er zumindest seine Ruhe. Und keiner brauchte sich in sein Höschen machen das man ihn nicht im Blick hätte, denn offensichtlicher konnte er seinen Rückzugsort nicht wählen.
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Schweigend folgte sie der Diskussion und versuchte alles klar zu strukturieren. Irgendwie unterhielten sie sich gerade auf zwei Ebenen. Der Plan, wie sie herausfanden, auf welchem Schiff ihr Bruder sein würde – und welche Schiffe überhaupt in Betracht kamen – und dann der Plan, wie sie auf eben jenem Lucien retteten. Der Listenplan, wenn sie ihn mal einfach so nannte, gefiel ihr. Einer ging rein, zwei lenkten ab und die anderen schoben wache. Ja, damit konnte man etwas anfangen. Doch aus irgendeinem Grund gingen ihr die Worte des kleinen Diebes nicht mehr aus dem Kopf. Gab es so eine Liste überhaupt? Der Marine war wichtig, dass wenigstens alle vollzählig waren und keiner ihrer Gefangenen einfach so verschwand. Aber führten sie eine Liste mit ihren Namen? Wenn er es so sagte, dann konnte sie es sich eher weniger vorstellen. Dafür aber würden sie doch mit Sicherheit Listen darüber führen, was sie auf welchem Schiff transportierten. Das wäre doch mal was. Und dann störte sie noch eine Kleinigkeit an diesem Plan, doch sie konnte nicht ganz greifen, was es war.
Und diesen Moment wählte der Dieb auch, um sich aus dieser Diskussion zurückzuziehen. Etwas perplex stand sie da, blinzelte und schüttelte dann leicht schmunzelnd den Kopf. Sollte er nur machen. Wenn sie mit ihm über einen Plan B diskutierten, der seinen Marineoffizier beinhaltete, dann würden die anderen sicher dagegen sträuben. Aber sie behielt den Gedanken vorerst im Hinterkopf und ging erst mal nicht weiter auf ihn ein.
„Was die Liste angeht, so finde ich eure Idee gut. Vermutlich hat der kleine Dieb recht und es werden keine Namen aufgeführt, aber mit Sicherheit schreiben sie auf, welche Schiffe zum Transport benutzt werden. Und wenn wir das wissen, würde uns das schon sehr helfen.“ Kurz verstummte sie, denn das, was sie gestört hatte, konnte sie endlich erkennen. „Es wäre gut, die Liste nicht zu stehlen. Wenn ausgerechnet die fehlt, werden sie vermutlich die Wachen verstärken und wir kommen gar nicht mehr ran.“ Ihr Blick glitt zu Liam. „Du kannst lesen, richtig? Dann wäre es besser nur einen Blick auf die Liste zu werfen und raus zu suchen, was wir brauchen.“
Und dann war da noch die Sache mit dem Angriff auf dem Schiff. Liam und Aspen vertraten die Idee, die Gefangenen für sie zu gewinnen vehement und ganz unrecht hatten sie nicht. Es wäre gut, wenn sie auf ihrer Seite wären und sie nicht verrieten. Und es stimmte auch, dass sie dann ein ganzes Schiff für sich hatten, wenn sie erst einmal die Marinesoldaten beseitigt hatten. Aber war es wirklich so einfach? Es klang sehr verlockend. Sie wollte zustimmen, denn es wäre die einfachste Möglichkeit, doch es gab ein Problem, das an ihr nagte. Der Zielort war Esmacil, die Gefängnisinsel.
Talin seufzte tief, sah zu Aspen und schüttelte den Kopf.
„Euer Plan ist gut und schön und so gern ich es so einfach hätte, die Gefangenen auf unserer Seite zu haben, so sehr haben wir ein Problem, wenn sie erst einmal frei sind. Jeder auf diesem Schiff, der nicht zur Marine gehört, wird ins Gefängnis gebracht. Das heißt es sind überwiegend Schwerverbrecher: Mörder, Brandstifter, Vergewaltiger und was weiß ich. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass sie uns nicht auch umbringen, um auch die Sphinx zu kriegen. Und ehrlich gesagt, hänge ich an meinem Leben und an dem Schiff.“ Sie seufzte, zog die Stirn kraus und überlegte angestrengt. Was könnte man sonst tun. Oder sollten sie vielleicht erst mal einen Schritt zurückrudern? Was tun, wenn sie wussten, was auf der Liste stand? Langsam fing sie wieder an zu sprechen:
„Wenn Liam die Liste gefunden hat, dann sollten wir die Schiffe beobachten und sehen, auf welches Lucien gebracht wird. Wie wäre es, wenn wir dann noch vor dem Ablegen der Schiffe zuschlagen?“
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Die Lippen ein wenig zu einer grüblerischen Miene verzogen drehte Shanaya weiter eine der kurzen Strähnen um ihren Finger. Ihr war durchaus bewusst, dass bei solch einem Plan ein wenig Planung nicht schaden würde, trotzdem wäre sie lieber einfach los gesegelt, wäre ihrer Idee gefolgt... irgendwie würde das schon klappen. Aber so musste sie eben auf die anderen warten – zumindest auf Talin. Letztendlich ging es um ihren Bruder, und ohne die Blonde wären sie alle nicht hier. Sie hatte das letzte Wort, und zumindest Shanaya selbst würde sich irgendwie fügen. Sie hatte es versprochen... Also musste sie das nun auch durchziehen, egal, wofür der Captain sich entschied. Der Gedanke, was danach kam – ob sie blieb oder ging – stand in diesem Moment hinten an, erst einmal ging es um das Ziel, alles, was danach kam, würde sie dann sehen. So lauschte sie nun erst einmal den Planungen der anderen, hielt sich jedoch für einige Momente zurück. Sie konnten Stück für Stück einen Plan zusammen setzen, und was sie bisher hatten, klang doch gar nicht all zu schlecht. Liam brachte sich auch ein – genau wie jemand, bei dessen Stimme Shanaya nur ein leises Seufzen unterdrückte. Wow. Er wollte sich einmischen, wirklich? Kurz wandte die junge Frau die Augen zu dem Dieb herum, musterte ihn einen Moment, ehe sie mit dem gleichen Ausdruck einen der Belegnägel ins Auge fasste. Es wäre zu einfach. Irgendwer hielt ihn fest – jemand anders schlug ihn KO. Das war sicher ein Plan, bei dem die meisten sich einig gewesen wären. Zumindest klang es bei Liams und Aspens Reaktion so. Talins Antwort auf die Worte des Diebes ließen die Schwarzhaarige kurz eine Augenbraue heben, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.
„Sie führen über alles Listen. Ich bin mir sehr sicher, dass es Namenslisten gibt, wenn sie über kleine Kinder, die Äpfel klauen ganze Bücher schreiben.“
Die Marine – vielleicht nicht die Klügsten, aber dazu musste man sich eben alles aufschreiben. Sonst hatte man ja vergessen, dass das Kind, das vor einem saß und genüsslich einen Apfel aß, letzte Woche schon einmal aus dem selben Grund da gewesen war. Dieser Gedanke ließ sie ein wenig breiter lächeln, dem Dieb galt jedoch kein weiterer Blick. Auf Talins Vorschlag, die Listen nicht zu stehlen, sondern sich nur zu merken, was darauf stand, nickte die Schwarzhaarige, richtete die hellen Augen dann auf Liam, der ihre Meinung zumindest bis zu einem Punkt teilte. Kerl blieb Kerl, also wären Talin und sie vermutlich die beste Ablenkung. Währen die Stimme des Diebes wie das Geräusch von Regen einfach an ihr vorbei plätscherte, und sie nur heraus filterte, was irgendwie wichtig sein könnte – was ehrlich gesagt eigentlich Nichts war – hob Shanaya die blauen Augen zu den roten Segeln. Aspen fasste den Plan, den sie bis hierher hatten zusammen, und wieder die Stimme des Diebes. Gelangweilt senkte sie also den Blick, gerade als der Dunkelhaarige sich verabschiedete um in die Takelage zu klettern. Ihr war danach, vor ihm oben zu sein, um die Taue durchzuschneiden, kurz bevor er oben angekommen war. Aber Liams Plan, ihn einzutauschen war auch nicht schlecht. Jedenfalls kümmerte sie sich nicht weiter um den Flüchtenden, in ihren Augen machte er sich mit diesem Abgang schon etwas zum Affen. Aber sollte er nur, ein Störgeräusch weniger. Talin griff nun wieder die Worte der anderen beiden Männer auf, sodass Shanayas Aufmerksamkeit sich auf die Blonde legte – und nicht verhindern konnte, dass sich bei ihren Worten ein munteres Grinsen auf ihre Lippen zog. Mörder, Brandstifter, Vergewaltiger. Zu was wohl Talins Bruder gehörte, wenn er auf eben solch einem Schiff war? Vielleicht auch alles zusammen – und dazu war es sicher auch ein Verbrechen, drei Köpfe zu haben. Die junge Frau lachte leise, störte sich nicht daran, dass niemand verstehen würde, worüber sie da lachte. Aber um zum Ernst der Situation zurück zu kommen drehte sie sich eine weitere Strähne um den Finger, blieb gegen die Reling gelehnt stehen und betrachtete die Anwesenden. Einen Moment grübelte sie.
„Ich denke, wenn wir vor dem Ablegen zuschlagen, wird das Schiff noch zu gut bewacht werden. Die Crew auf dem Schiff ist eine Sache, aber gerade wenn sie eben derlei Schwerverbrecher verladen, ist bestimmt noch genug am Hafen los. Und wenn wir Pech haben, ist es dafür schon zu spät, wir haben ja nichtmal ein genaues Datum... Und wenn sie bemerken, dass sich jemand Unbefugtes für die Listen interessiert, werden sie vermutlich noch aufmerksamer.“
Mit diesen Worten löste sie den Finger aus ihren Haaren, pustete sich die Strähne aus der Stirn, die ihr daraufhin vor den Augen hing. Alles, was sie tun würde, würde ein Risiko für Verlust haben. Sie vertrat auch hier die Meinung – auf das Schiff gehen, das Ziel befreien und wieder gehen. Je nach Zustand von Talins Bruder konnten sie ihn ja einfach vor sich her rollen, um angreifende Soldaten umzuwerfen. Beinahe hätte die Schwarzhaarige noch einmal aufgelacht, legte jedoch nur den Kopf ein wenig zur Seite.
„Auch wenn unserem lieben Möchtegern da oben das nicht passt, müssen wir vermutlich alles auf eine Karte setzen. Jeder Plan kann klappen, wenn man sich genug Mühe gibt. Und wenn ein kleiner Haken auftritt, improvisieren wir. Kein Plan ist besser als der, von dem niemand eine Ahnung hat.“ Wie sollte die Marine auch etwas durchschauen, wovon niemand etwas wusste? „Und was wir bisher haben, klingt nicht all zu schlecht. Listen besorgen, das Schiff finden, das Ziel befreien.“
Klang nicht schwer, und in ihrem unbegrenztem Optimismus glaubte Shanaya ohne jeden Zweifle daran, dass es genau so funktionieren würde.
Aspen Montrose † ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 53 Streifzügen in 31 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei Dolche, eine Pistole, ein Entermesser, eine Pfauen-Brosche und ein altes Klappmesser
Hu? Der Dieb schien, zumindest wenn seinen Worten Glauben geschenkt werden konnte, doch noch ziemlich nützlich zu sein – vorausgesetzt er und sein Halunke von Marineoffizier zeigten sich kooperativ, woran definitiv noch zu zweifeln war. Als Ryan sich daran begab zu verschwinden, drehte Aspen den Kopf wieder von ihm fort, wenn auch etwas wiederwillig, um ihn zurück zu Talin zu richten. Leider überging diese das dubiöse Angebot von ihrem Gefangenen und brachte den Montrose damit ins grübeln. Es wäre sicherlich einfacher durch einen „Bekannten“ zu erfahren, wo die Listen überhaupt lagen, bevor sie wahllos in sämtliche Schriftenzimmer einbrachen. Oder verarbeitete er den Hinweis des Diebs einfach nur zu stark? War es vielleicht eine Lüge? Ein Versuch wieder Unruhe zu stiften? Nachdenklich schob er das Kinn vor. Er war offensichtlich mit seiner eigenen Urteilsfindung ziemlich unzufrieden.
„Falls unser Dieb wirklich Freunde unter den Offizieren besitzt, sollten wir diese aufsuchen. Zum Einen bezahlt Ryan dann für seine Kost auf Schiff, zum Anderen wüssten wir dann, wo die Aufzeichnungen jetzt gerade zu finden sind.“, merkte er nach Talins Planbeschreibung an und nickte währenddessen die Idee ab, das Schriftstück nur zu lesen, anstatt es zu stehlen. „Oder hatten wir nun geklärt, wo wir die mysteriösen Unterlagen ganz sicher entdecken?“
Sein Magen rebellierte bei dem Gedanken daran, dass der Dieb sie auch in eine Falle locken konnte, indem er sie einfach auslieferte. Doch Aspen wäre der Letzte der abstritt, dass ein unfeiner Lebensstil nicht viele Kontakte einbringen könnte. Und sie hatten Shanaya und Talin, von denen zumindest Erstere ihr Schauspieltalent einsetzen könnte, dass der bekannte Offizier und Trunkenbold sie nicht sofort als Piraten entlarvte.
Da der Montrose die Lippen sowieso schon unzufrieden verzog, fiel es kaum mehr zur Last, dass er sie zusammenkniff, als würde ein bitterer Geschmack ihm auf der Zunge liegen. Talin argumentierte immer noch gegen den Plan, dass sie jemanden auf das Gefangenenschiff einschleusen sollten. Auffordernd warf Aspen Liam – alias Larry – einen Blick zu, als wollte er ihn bitten sich noch einmal dazu zu äußern. Aspen selbst war viel zu begeistert von der Wirkungsweise des Plans, als dass er auch nur einen Funken der Skepsis verstehen konnte. Doch noch bevor er etwas erwidern konnte, klinkte sich Shanaya wieder ein und unterband sogleich den Gedanken, das Schiff vor dem Ablegen zu überfallen. Zustimmend senkte der Blondschopf einmal den Kopf. Nein, sie müssten auf offener See ihren Befreiungsversuch starten, da konnte ihnen weniger dazwischen kommen. Hoffentlich war zumindest dieses Thema damit gegessen.
„Zuerst müssen wir wissen, wo die Listen gelagert werden.“, setzt er noch hinzu und verwies damit auf Ryans Kontaktperson, sollte es sie geben. Und wenn es sie nicht gab, ja, dann mussten sie einen anderen Plan finden wie sie den Lagerort fanden.
Mit einem tiefen Einatmen setzte er noch ein letztes Mal daran an, dass sie nicht ohne Vorkehrungen das Marineschiff belagern konnten.
„Sie werden versuchen uns umzubringen und an das Schiff zu kommen, sobald wir auch nur einen Fuß auf das Schiff nach Esmacil setzen. Momentan haben wir zwei Feinde, die Marine und die Gefangenen.“, stimmte er Talins vorherigen Worten zu, bevor er seine Stimme festigte um über das sachte Wellentreiben klar und deutlich verständlich zu sein. „Falls wir zuvor bereits eine Kontaktperson unter ihnen haben wird es allerdings einfacher sie soweit zu besänftigen, dass sie zuerst nur die Marine bekämpfen um zu fliehen – in dieser Zeit können wir deinen Bruder schnappen und fliehen, bevor sie ihren Kampf auf uns ausrichten. Entweder die Gefangenen bekämpfen uns sofort, um die Sphinx zu übernehmen, oder sie beschäftigen sich erst mit der Marine und dann mit uns – was uns mehr Zeit gibt.“
So schwer war das doch nicht zu verstehen, oder? Entweder sie hatten zwei Feinde oder vorerst nur einen.
„Wir brauchen beides: Männer die die Marine bekämpfen, weil wir zu wenige sind, und Zeit, damit wir davon kommen können, ohne dass uns jemand daran hindert.“
Weltenwind ist alt und wurde unter den Sternen der achten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 71 Streifzügen in 37 Tavernen.
So ging es weiter. Vorschläge wurden eingeworfen, diskutiert und wieder verworfen, doch eines musste jedem Einzelnen der Crew zumindest mehr oder weniger klar sein: Ohne einen richtigen Plan ging es nicht. Zu viel könnte schief gehen, zu viel könnte ihnen allen den Hals brechen und ihre Mission zum Scheitern verurteilen, wenn sie sich nicht sicher waren, worauf sie sich einließen. Vielleicht war es gerade dieser Gedanke, der Ryans Einwurf so große Bedeutung verlieh. Und schließlich reifte aus all den verschiedenen Ideen von gänzlich unterschiedlichen Menschen der Plan, wie sie den zweiten Captain zurück in ihre Reihen holten... Noch am selben Abend lief der schlanke Dreimaster im Hafen Linaras ein. Doch statt der nagenden Ungeduld nachzugeben und direkt zur Tat zu schreiten, wählte Talin den sichereren Weg: Ryan, der sie letztlich von seinem Vorhaben mit dem Marineangehörigen überzeugte, sollte sie in die Stadt begleiten und in den Kaschemmen nahe des Hafens den Soldaten ausfindig machen, der angeblich über die Abläufe der Gefangenentransporte Bescheid wusste. Aspen bot sich derweil an, die beiden unterstützend zu begleiten. Währenddessen kümmerte sich der Rest der Crew darum, das Hafengelände auszuspähen. Wie viele Menschen strömten am Tage durch die unzähligen Lager- und Bürogebäude? Wer hatte wohin Zugang? Wie viele Marinesoldaten hielten sich in der Nähe auf und wie viele Angehörige der Königlichen Stadtwache patrouillierten regelmäßig über das Gelände? Wann nahmen sie welche Wege? Wann wechselte die Schicht? Und wenn man musste, wie kam man dann am schnellsten weg?
Obwohl ihnen die Zeit im Nacken saß und die Gefangenen doch jeden Moment hätten verschifft werden können, beanspruchten die Vorbereitungen ganze zwei Tage. In der Nacht des 13. März sollte es nun so weit sein. Ryans Marinemann bestätigte ihnen die Existenz einer Liste im Büro des Hafenmeisters und während die Crew das Gelände beobachtete, wurde schnell klar, wo sich diese Räume befanden: Im ersten Stockwerk des Kontors, unmittelbar über dem Hauptzugang – mit einen bezaubernden Blick über die sich öffnende Bucht. Der Plan sah nun vor, eine kleine Gruppe Leute hinein zu schicken, um sich diese Liste anzusehen. Anzusehen, wohlgemerkt. Nicht, sie zu stehlen. Aspen und Reshef sollten sich außerhalb des Kontors positionieren, um Wache zu halten und unvorhergesehene Störenfriede notfalls auszuschalten.
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Trevor, Liam und Shanaya sollten sich Zugang zum Kontor verschaffen und während Liam die Aufgabe zufiel, in das Büro des Hafenmeisters einzubrechen und dort die Liste aufzuspüren, übernahmen die anderen beiden die Ablenkung der Wachen im Gebäude. Soweit die Theorie. Doch als Talin, Ryan und Aspen aufbrachen, um ihren Informanten aufzuspüren, fiel ihnen etwas Beunruhigendes ins Auge: Überall an zentralen Knotenpunkten der Stadt hatte die Marine Tafeln mit Steckbriefen gesuchter Verbrecher errichtet. Eine Zeichnung auf diesen Plakaten sah unserem jungen Aspen dabei zum Verwechseln ähnlich. Längst hatten sich die Gerüchte über den flüchtigen Montrose-Sprössling in der ganzen Ersten Welt verbreitet und angesichts der Tatsache, dass man seiner noch immer nicht habhaft geworden war, hatte die Marine in den vergangenen Tagen ihre Bemühungen verstärkt, ihn zu finden. Tröstlich an der Angelegenheit war wohl nur, dass man ihn lebend wollte... Wie die Crew das ganze beurteilen würde, war allerdings fraglich. Dennoch entschieden sie sich, mit einem gewissen Risiko, den Plan wie gehabt umzusetzen. Wenn alles glatt lief, würde niemand den flüchtigen Montrose überhaupt erkennen. Die Dunkelheit würde sein Gesicht zusätzlich verschleiern...
Das Stundenglas kündigt inzwischen von der letzten Stunde vor Mitternacht. Die Nacht über der Bucht ist kühl und beinahe klar. Nur ein paar zerfranste Wolken verschlucken hin und wieder die Sterne. Shanaya, Liam, Trevor, Aspen und Reshef befinden sich im Schatten eines Lagerhauses unweit des großen Kontors. Zwei junge Soldaten in der Uniform der Stadtwache sind gerade an den Fünfen vorbei geschlendert und unterhalten sich angeregt über das offenkundig beliebteste Thema der Stadt: den Vatermörder Montrose. Als sie am Haupteingang des Kontors vorbei kommen, nickt einer der beiden einem dritten Soldaten zu, der entspannt neben der Tür lehnt und sich ein Pfeifchen anzündet. Weitere Wachen befinden sich nicht in Sichtweite, doch die Piraten im Schutz der Dunkelheit wissen, dass sich im Inneren des Kontors weitere Uniformierte aufhalten, die in den großen Lagerhallen im Erdgeschoss patrouillieren und ein Auge auf die kostbaren Güter haben. Für Shanaya, Liam und Trevor gilt es nun, unbemerkt durch das zentrale Lager zum Flur im linken Gebäudeteil zu kommen, wo sich die Treppe ins erste Stockwerk befindet.
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13. März 1822 18 °C, leicht bewölkt 68% Luftfeuchtigkeit etwa vier Stunden nach Sonnenuntergang
Shortfacts # Schauplatz: Linara - Hafengelände # Aspen, Liam, Reshef, Shanaya und Trevor befinden sich auf dem Hafengelände # Die restliche Crew ist auf der Sphinx zurück geblieben # Es sind insgesamt drei Soldaten vor dem Kontor # Vier weitere patrouillieren im Zentrallager # Das Büro des Hafenmeisters befindet sich im ersten Stock oberhalb des Hauptportals # Der Steckbrief von Aspen Montrose ist der gesamten Crew bekannt # Lucien und Skadi sind nicht anspielbar
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Shanaya versuchte es wirklich. Sie biss sich sogar auf die Zunge, um das Lächeln zu unterdrücken, das sich auf ihre Lippen zwang. Als die Soldaten an ihnen vorbei stolziert waren, und unüberhörbar war, worüber sie sprachen, musste Shanaya einfach den Kopf ein wenig zur Seite drehen und Aspen einen kurzen Blick zuwerfen. Ob er wohl stolz auf seinen Steckbrief war? Oder ob er lieber schreiend im Kreis rennen wollte? Nach wie vor wusste die Schwarzhaarige Nichts sicheres, aber selbst wenn der Blonde unschuldig war, es war eine kleine Genugtuung, ihn damit aufzuziehen. Und es bot sich in solch einer Situation natürlich an. Ob die Steckbriefe nun einfacher oder schwieriger machten... wenn sie ehrlich zu sich war, machte das Ganze keinerlei Unterschied.
Eine Hand der jungen Frau zupfte an einem Faden herum, der sich von ihrem roten Tuch löste. Den Dolch hatte sie darunter versteckt, genau wie den Knauf ihres Degens. Und auch wenn das Tuch nicht alles bedecken konnte, unbewaffnet wollte sie sich ungern in dieses Gebäude begeben, da konnten so viele muskelbepackte Köche oder potentielle Vatermörder hier draußen stehen, wie sie wollten. Die Soldaten waren an ihnen vorbei, aber die blauen Augen der Schwarzhaarigen blieben auf den Eingang gerichtet. Drei, die sie gesehen hatten. Wie viele wirklich im Gebäude waren, wusste sie nicht. Aber sie schienen entspannt, niemand schien misstrauisch zu sein. Sprach nur für sich, dass niemand sie beobachtet hatte, während sie beobachtet wurden. Ein wenig ungeduldig tippte die Dunkelhaarige mit einer Fußspitze auf den Steinboden.
„Ich habe einen Plan, ich weiß nur nicht, wie viele der Wachen ich damit weg gelockt bekomme... wenn sie mich hören, sicher mindestens diese drei, ohne dass ich weitere aufschrecke.“
Die blauen Augen ruhten weiter auf der Wache direkt am Eingang, während sie die Worte an die vier Männer richtete. Wieso sollten sie sich nicht einfach die Steckbriefe zu Nutzen machen?
„Ich gehe in eine andere Richtung und warte, bis ihr nah genug dran seid, dann lenke ich sie ab. Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns das verschafft, zumindest genug um reinzukommen. Und Aspen sollte vielleicht aufpassen, dass er nicht gesehen wird.“
Ohne auf eine Reaktion der Anderen zu warten, trat die junge Frau einen Schritt vor, richtete den Blick nur kurz zurück, um besagtem Mann ein schelmisches Grinsen zuzuwerfen, dann richteten sich die blauen Augen wieder nach vorn, beobachteten die Bewegungen am Eingang.
Greo ist alt und wurde unter den Sternen der fünften Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 57 Streifzügen in 25 Tavernen.
Habseligkeiten
Reiterhut, Gürteltaschen und eine Schafschere
Körperliche Verfassung
Fit, manchmal Migräne und wirre Träume, aufgerissene Ellenbogen
Mit ungeahnter Präzision zog sich Greo eine Strähne an der Stirn lang, schielte nach oben und führte seine Scherschere in Zeitlupe heran, um dann mit einem fixen Schnitt ein paar Haare abzutrennen. Er schürte die Lippen, begutachtete sein Werk kritisch in einer kleinen Bronzeplatte und zuckte resigniert die Schultern. Gut, der Wildwuchs auf seinem Schädel machte sich mal wieder selbstständig und explodierte nach allen Seiten, und seine Fähigkeiten als Schaffarmer beschränkten sich beim Frisieren seiner eigenen Person auf sehr rudimentäre Grundlagen, aber wen störte das schon?
Für ihn gab es gerade wirklich nicht viel mehr zu tun, als abzuwarten, was der kleine Spähtrupp so im Hafen zustande brachte. Vielleicht würden sie ja auch gar nicht wieder zurückkommen, wer wusste das schon. Grübelnd ließ er den Blick über den kleinen Kienspan, den er auf der Reling auf dem Achterdeck stehen hatte, hinweg schweifen und fuhr mit den Augen die Konturen der anderen Schiffe ab. Ob sich da ein passender Kandidat für eine neue Anstellung fand, wenn diese Crew hier im Himmelfahrtskommando unterging?
Zu blöd, dass auch Aspen und Shanaya einen auf unsichtbare Spionage machten. Wenn er hier jemanden an Bord entfernt als so was wie Freunde bezeichnet hätte, wären das die beiden gewesen.
Gähnend dehnte er sich die Arme über dem Kopf und schickte ein kleines Stoßgebet zum Firmament, dass sie ihre Aufgabe schnell erledigen und zügig wieder zurück zur Sphinx kommen würden. Ihm war es nur lieb, wenn sie die ganze Angelegenheit rund um den ominösen anderen Kapitän bald über die Bühne brachten und dann ordentlich Seemeilen gewonnen.
Wo waren eigentlich die anderen Zurückgebliebenen?
Milde interessiert schaute er sich um, schnappte sich sein Licht und marschierte einmal quer übers Achterdeck. Hatte Lionel sein Katzentier mitgenommen oder befand es sich noch irgendwo hier? Hoffentlich ging es nicht an die Hühner…
Von einem Gedanken zum anderen springend lehnte er sich neben das Steuerrad und ließ seinen Blick verschwimmen. Was blieb ihm anders übrig, als der Dinge zu harren, die da kamen?